Ozeanix - Auf der anderen Seite der Welt

ist denn eigentlich schon öfter mal was kaputt gegangen, wenn du dein bike an die einheimischen ausgeliehen hast?
sind dir die jungs nochmal begegnet?
 
Ab jetzt werden Errinnerungen wach, mit dem Türrahmen der Hütte der "kleinen" Gebetsmühle in Jhapre habe ich ein "inniges" Verhältnis....

Ja an diese Wohnküchen bzw., Rauckuchln werdet ihr euch gewöhnen müssen.... und nicht vergessen den Jacktee zu kosten :)
 
20.05. 18:00 Sumit Hotel in Jhapre, 2930m
Klar kann man mal einen Platten haben, kein Drama. Aber das Bike dann einfach still und leise vors Hotel stellen und abhauen, ist nicht die feine englische Art. Und mit dem Platten davor noch ewig weiterfahren und dadurch bei Schlauch und Reifen einen Totalschaden verursachen??!
Das grenzt schon fast an mutwillige Zerstörung. Aber vielleicht wissens die Drecksäcke (sorry, bin sauer) auch einfach nicht besser... so viele Fahrräder gibt's hier nicht.

DAS glaube ich nicht - die wußten wohl sehr genau, warum sie das MTB still und heimlich beim Hotel abstellten :wut:
Einen Arsch in der Hose haben wohl die wenigsten Zweibeiner auf dieser Erde.:mad::mad:
 
Finde ich auch sehr enttäuschend, wenn Hilfsbereitschaft und Großzügigkeit so belohnt werden.
Kompliment Stuntzi, du hast die Situation souverän gemeistert, und mal wieder deine McGuyver-Gene bewiesen. Super!
Ich wünsch' Euch, daß das die letzte Panne auf dieser Tour ist, und bin auf das möglicherweise letzte :heul:große Highlight dieser Wahnsinnstour gespannt. :daumen::p
 
Wünsche euch auch viel Glück, dass die Konstruktion hält und Ihr die Reise wie geplant fortsetzen könnt.
Ziemlich coole MacGyver Aktion :daumen:
 
21.05. 15:00 Pike Basecamp Lodge, 3750m

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Mein genähter Reifen rollt wieder, Goldkettles sowieso, also strampeln wir weiter in Richtung Pike Peak.

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Endlos lange und endlos lang verfallene Gebetsmauern säumen den Weg am Grat entlang

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Nudelsuppenpause im Schatten. Die Versorgungslage unterwegs ist eher rudimentär, aber immerhin finden wir überhaupt was zu futtern.

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Immer...

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... weiter...

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... rauf.

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Mehr Mauern...

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... und mehr tragen.

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Leicht ist er nicht, der Weg zum Pike Peak. Wir schieben und schleppen heute sicher an die fünfhundert Höhenmeter.

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Das Wetter macht auch langsam aber sicher die Grätsche. Doch kurz bevor die Welt in einem ausgedehnten Hagelschauer verschwindet, ...

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... erreichen wir die Pike Basecamp Lodge. Mit Abstand die einfachste Unterkunft in unserer Zeit in Nepal: ein Raum ohne Fenster, durchs Dach regnets rein, eine kranke Frau liegt irgendwo hinten in der Dunkelheit auf einer Pritsche, der Mann serviert Tee und fängt auch bald zu kochen an. Dauert fast drei Stunden, bis das Dal Baht fertig ist. Dafür allerdings extrem lecker... oder liegts am gnadenlosen Hunger?

Zwischendurch schaut noch ein komischer Mönch vorbei, keine Ahnung wo der plötzlich herkommt. Jedenfalls veranstaltet er eine reichlich seltsame Zeremonie in der kleinen Hütte... lautes Schenkelklopfen... noch lauteres schreien... Wasser verspritzen... oder schlimmeres? Keine Ahnung worums hier geht... aber besonders angenehm ists irgendwie nicht. Zum Glück verschwindet er nach ner Stunde wieder und wir können in Ruhe essen...

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... und mit den Katzen spielen.
 
Zwischendurch schaut noch ein komischer Mönch vorbei, keine Ahnung wo der plötzlich herkommt. Jedenfalls veranstaltet er eine reichlich seltsame Zeremonie in der kleinen Hütte... lautes Schenkelklopfen... noch lauteres schreien... Wasser verspritzen...
Keine Audio mitgeschnitten?

Auf der Karte (Satellit) hatte ich mitgeschaut und kaum Wege entdecken können....schön dass Ihr rausgefunden habt.
ReifenMacGyver hat mich schwer beeindruckt! :daumen:
 
21.05. 07:00 Pike Peak, 4060m

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Auf den Pike Peak muss man früh morgens zwecks der Aussicht, denn schon vormittags ziehen Wolken vor die Achttausender. So viel zur Theorie.

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In der Praxis stecken wir heute schon um sechs Uhr morgens in unserer eigenen, feuchtdicken Pike-Wolke fest. Dazu kommen Minusgrade und ein veritabler Sturm, der einem das Rad von der Schulter blasen möchte. Schnucklig warm ists jetzt auch nicht unbedingt auf den dreihundert Schiebemetern zum Gipfel... grmbl... doofer Berg.

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Sichtweite auf dem angeblich besten Aussichtsberg des Himalaya: acht Meter fünfzig... mit Glück fünfzehn. Herzlichen Glückwunsch... aber oben... auf dem allerletzten Berg des Ozeanix!
 
Stuntzi mit Goldkettles Daunen-Puschen als Überhandschuhe...
Im Himalaya noch nicht mal lange Handschuhe dabei, das ist wirklich Minimalismus.
Oder Leichtsinn?
 
Großartigst! Diese Reifenerneuerung ist einfach cool und handwerklich super.
Und Gratulation zum letzten Gipfel! Tolle Eindrücke!
 
Fast müsste man den Lausern dankbar sein, dass sie Deinen Reifen geschrottet haben, durften wir Couchies doch dadurch eine der reifesten Mc Gyver-Leistungen vom Stuntzi bestaunen. Chapeau vor dieser Improvisationskunst!
Ja, schade dass es zum Abschluss auf dem Pike Peak mit dem Wetter nicht mehr geklappt hat, aber über schlechtes Wetter konntet Ihr Glückspilze Euch insgesamt ja - auch zu unserem Glück - nicht beschweren. :)

Achso, a propos Mönch und seltsames Ritual: Kranke Frau - Plus Zeremonie = Heilungsritual eines Schamanen? - würde für mich jetzt naheliegen.
 
Das trübe Wetter passt zur Gesamtstimmung. Das Tourende naht ja leider unaufhaltsam.
Nepal wirkte auf mich besonders intensiv, vielleicht weil ich mich dort am ehesten wiedergefunden habe. Alle anderen Übersee-Touren, die Stuntzi bisher gemacht hatte, waren gefühlt zu weit weg und/oder nicht alpin genug.

Das Flicken des Reifens ist ja wirklich große Klasse! Ein Akt der Verzweiflung. Bin gespannt, wie lange das hält.
 
Stuntzi mit Goldkettles Daunen-Puschen als Überhandschuhe...
Im Himalaya noch nicht mal lange Handschuhe dabei, das ist wirklich Minimalismus.
Oder Leichtsinn?
Wir sind am Vorabend ziemlich nass geworden. Und keine Chance, über Nacht was zu trocknen - da ist improvisieren gefragt. Der Wind war echt übel... So kalt war es die ganze Zeit nicht!
 
21.05. 07:45 Pike Gipfelgrat, 4000m

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Der Monstersturm hier oben am Gipfel macht uns zwar relativ kalte Öhrchen, hat aber den Vorteil, die private Pike-Wolke ab und zu für ein paar Sekündchen wegzublasen. Während dieser Minizeitfenster sehen wir tatsächlich die Achttausender an einer Schnur aufgereiht, von der Annapurna über den Everest bis zum Makalu. Noch ein letztes Mal die richtig hohen Berge... man könnte zum Abschied winken.

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Dafür ist es richtig schwer, ...

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... hier oben auf dem stürmischen Grat im Sattel zu bleiben.

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Nach vielen extremen Minuten im himalayanischen Orkan wählen wir schließlich einen Trail auf der windabgewandten Seite. Alles andere hätte wettertechnisch keinen Sinn gemacht, aus dem drüberen Tal hauts den Sturm an den Berg und auf der Südseite scheint die Sonne. Die "richtige" Abfahrt vom Pike Peak führt wohl eher weiter nach Osten, aber was solls. Hats uns eben nach Südost verblassen, hier geht auch ein Weg runter. Wird schon irgendwie passen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ha, da hat's also doch noch gereicht für ein standesgemäßes Abschieds-Bergpanoramabild auf dem Pike Peak. Wahnsinns Blick, vom Sturm sehe ich auf den Bildern nichts, aber es gibt ja auch kaum was, woran man's erkennen könnte, evtl. die Wolkenformationen.

Na denn noch nen schönen Downhill wünsch ich
 
Freut mich, daß es auf dem Pike Peak doch noch mit der Aussicht - zumindest zeitweise - geklappt hat. Super!
Danke für die tollen einmaligen Bilder und Geschichten. Das war für euch beide ganz sicher ein unvergleichliches Erlebnis - und da ihr es hier geteilt habt - für mich auch!
Morgen nach Feierabend gehe ich mit meinen Kollegen auch mal wieder biken. Vielleicht sogar bis auf den Feldberg - sagenhafte 878m hoch...:lol: Aber was... ich freu mich drauf.
Alles Gute euch für den Rest der Reise!
 
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