Fixie mit altem 80er-Jahre Stahlrahmen - Stabilität?

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Hi zusammen,

mit etwas Verspätung bin ich nun auch auf den Singlespeed-/Fixie-Trendzug aufgesprungen und baue mir gerade aus einem alten Peugeot PF10 ein Bike auf. Ursprünglich war ein Fixie geplant. Der Bikeshop um die Ecke, bei dem ich mir ein paar Infos geholt habe, riet mir allerdings ausdrücklich davon ab und sagte, der Rahmen würde das nicht mitmachen. Dabei ging er explizit auf die Kräfte beim Fixed-Bike ein, Singlespeed hingegen sein mit dem Rahmen kein Problem.

Diese Argumentation ist mir nicht so ganz klar. Dass ich mit meinem Gewicht (95 kg), meinen Hebeln (198 cm) und einer starren Übersetzung (hoher Kraftaufwand beim Anfahren) das Bike ordentlich belasten werde, steht außer Frage. Und dass ein alter Rahmen dieser Belastung evtl. irgendwann nicht mehr gewachsen ist, ebenso. Aber warum soll die Belastung beim Fixie so viel größer sein als beim Singlespeed?

Mir fallen nur zwei grundsätzliche Unterschiede ein:
1. Wenn man nicht tritt, dann treibt das Hinterrad die Kurbel an, statt umgekehrt. Das jedoch mit einer deutlich geringeren Kraft als beim Treten...
2. Skidden! Okay, hier könnte ich mir durchaus vorstellen, dass der Rahmen das auf Dauer nicht so gerne mag. Aber wenn man es damit nicht übertreibt und das Rad mit 2 Bremsen fährt, dürfte das auch nicht das große Thema sein.

Was meint Ihr dazu? Ist der Unterschied Fixed/SS wirklich so eklatant?

Und wie sind generell Eure Erfahrungen mit der Stabilität alter Stahlrahmen? Habt Ihr schon welche geschrottet? Wo sind die Schwachpunkte?

Freu mich über Feedback. :)
 

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Re: Fixie mit altem 80er-Jahre Stahlrahmen - Stabilität?
Ich hatte irgendwann ein Singlespeed auf Basis von einem guten alten Stahlrahmen (SLX Rohrsatz). Ich fahre gerne im Wiegetritt. Als ich zugenommen habe (75->85 kg) wurde mir der Rahmen zu weich. Trittst du kräftig auf ein Pedal, dann siehst du, wie sich die Kettenstrebe so stark vebiegen, dass das Tretlagergehäuse um 2-4 cm hin und her geht.
 
Funktionieren diese Links??

http://www.bikeboompeugeot.com/Brochures Germany/Peugeot 1979-1980 Germany Brochure/Peugeot 1979 1980 Germany Brochure PF10, PFN10, PBN10.jpg

http://www.bikeboompeugeot.com/Brochures Germany/Peugeot 1979-1980 Germany Brochure/Peugeot 1979 1980 Germany Brochure PX10, PXN10, PY10.jpg

Stabilitaetsprobleme gibt es eigentlich, wenn, dann mit den von @BQuark genannten hochwertigen, sehr duennwandigen und leichten Rohrsaetzen wie eben Columbus SLX oder Reynolds 531 (zweiter Link). Es gibt da dann auch verstaerkte Versionen fuer grosse / schwere Leute, z. B. Columbus SP(X).

Dein Peugeot (erster Link) scheint ja eher Kategorie Baustahl zu sein.
-> 11.5kg statt 10.0 kg beim Reynolds-Modell.
(...) Was meint Ihr dazu? Ist der Unterschied Fixed/SS wirklich so eklatant? (...)
Klingt fuer mich eher nach Urban Legend :lol:
Ich wuerde es aber dennoch als SSP aufbauen, nicht fixed.
Ich sehe persoenlich in fixed keinen Mehrwert, das ist nur Hype.
Bei SSP kann ich mir die Schaltung (Gewicht, Kosten, Wartungsaufwand) sparen. Das bringt mir was. Die Anstiege, die ich mit SSP hoch komme, wuerde ich aber sehr gern bergab rollen koennen / duerfen ;) Deswegen lehne ich fixed ab.
 
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Stabilitaetsprobleme gibt es eigentlich, wenn, dann mit den von @BQuark genannten hochwertigen, sehr duennwandigen und leichten Rohrsaetzen wie eben Columbus SLX oder Reynolds 531 (zweiter Link). Es gibt da dann auch verstaerkte Versionen fuer grosse / schwere Leute, z. B. Columbus SP(X).

Dein Peugeot (erster Link) scheint ja eher Kategorie Baustahl zu sein.
-> 11.5kg statt 10.0 kg beim Reynolds-Modell.

Klingt fuer mich eher nach Urban Legend [emoji38]
Ich wuerde es aber dennoch als SSP aufbauen, nicht fixed.
Ich sehe persoenlich in fixed keinen Mehrwert, das ist nur Hype.
Bei SSP kann ich mir die Schaltung (Gewicht, Kosten, Wartungsaufwand) sparen. Das bringt mir was. Die Anstiege, die ich mit SSP hoch komme, wuerde ich aber sehr gern bergab rollen koennen / duerfen ;) Deswegen lehne ich fixed ab.
Genau, es ist ein "Vitus"-Rahmen und kein Reynolds. Denke eigentlich auch, dass der ein bisschen was aushalten müsste.

Fixed würde ich einfach gern mal probieren und für's Training soll es ja auch nicht schlecht sein. Hab mir aber sowieso nen Flip-Flop-HR geschossen und werd fixed und free montieren.
 
Ich habe auch die Idee verworfen, den starren Antrieb auszuprobieren. Mit der Übersetzung, mit denen ich die Anstiege in meiner Gegend gut hochkomme, wäre für die Abfahrt derselben einfach zu kurz - ich müsste eine 180er Trittfrequenz treten, dann aber in engeren Kurven drastisch runterbremsen um mit den Kurbeln nicht aufzusetzen.

Starrer Gang ist gut für die Radrennbahn und auch längere Flachetappen - fahre ich aber beides nicht.
 
Da gabs echt schlimme Weisheiten, wie z.B. "die trockenen sind die schnellsten" - also je weniger man trinkt, desto schneller wäre man angeblich :spinner:
 
Ich sehe persoenlich in fixed keinen Mehrwert, das ist nur Hype
Schon mal fixed gefahren? Finde das Gefühl genial, wenn du den Druck der Pedalen am Anstieg spürst...Aber die Abfahrt ist natürlich kagge :bier:
Angeblich hat man durch fixed beim "normalen" fahren Vorteile, weil der Tritt runder wird...klingt etwas nach Esotherik

@BrooKy Würde mir erst ab einem 80 Jahre alten rahmen Gedanken machen :p
Guck genau nach Rissen und Rost, dann klappt das. Ich malträtiere schon seit 3 Jahren einen Spermüllfund-Motobecane mit Feldwegen, Bordsteinkanten, skidden etc und kann keine Ausfallerscheinungen feststellen. Flex ist allerdings auch bei mir -mit allem knapp über 65kg- schon zu spüren.
Und immer schön die Muttern anziehen oder den 15er dabei haben ;)
 
Also großartige Bergetappen sind mit nem Fixed-Bike (zumindest bei mir) eh nicht drin. Aber stimmt natürlich, so ab ca. 45-50 km/h könnte es bei 48/17 etwas ungemütlich werden. ;)
 
Wenn man mal bei 8bar oder Patrick Seabase liest, gibts da auch ein paar Hinweise, dass fette Berge und starrer Gang sich nicht gerade positiv auf die Gesundheit auswirken.
 
Ich bin von SSP für einige Jahre auf Fixed und wieder zurück gewechselt. Der Vortrieb und die direkte Rückmeldung der Straße ist schon was tolles. Die "himmlische Erleuchtung", die einige dabei erfahren, konnte ich nie ganz nachvollziehen. Dass einiges gewaltig nerven kann, schon. Warum man sich teure Reifen schreddert, statt ner Bremsflanke, ist mir auch nicht klar.

Bei SSP kann ich mir die Schaltung (Gewicht, Kosten, Wartungsaufwand) sparen. Das bringt mir was. Die Anstiege, die ich mit SSP hoch komme, wuerde ich aber sehr gern bergab rollen koennen

Das bringt es ziemlich auf den Punkt. Wobei fixed wohl auch der einfachste und damit auch der wartungsfreieste und nebenbei auch noch der leichteste Antrieb ist.

Ansonsten sind "Argumente" von Bikeshops meistens auch eigene Absicherung. Das heißt nicht, dass es Dein Rahmen nicht mitmachen würde. die Gefahr einen meckernden Kunden zu haben, der sich über den Flex im Rahmen aufregt, ist bei fixed einfach größer. Da würde ich sicherlich auch zu Singlespeed raten.
 
Ansonsten sind "Argumente" von Bikeshops meistens auch eigene Absicherung. Das heißt nicht, dass es Dein Rahmen nicht mitmachen würde. die Gefahr einen meckernden Kunden zu haben, der sich über den Flex im Rahmen aufregt, ist bei fixed einfach größer. Da würde ich sicherlich auch zu Singlespeed raten.

Wobei auch das mich wieder zur Ausgangsfrage bringt: Wieso flext der Rahmen bei Fixie stärker als bei SS? Die größten Kräfte treten doch im Antritt auf und sollten - bei gleicher Übersetzung - eigentlich identisch sein...


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ich würde sagen, er flext nicht mehr. Du hast halt andere und abruptere Lastwechsel, wenn du über den Antrieb bremst. Ich denke, das dein Mech das meinte. So ein alter (gemuffter?) Rahmen ist darauf nicht ausgelegt. Heißt nicht, dass es nicht geht.
 
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