Eierlegendewollmilchsau - Zelt

Ich würde mich für das Terra Nova Laser Ultra 1 entscheiden, Gewicht ~ 500 gram. Link: https://www.bergfreunde.de/terra-nova-laser-ultra-1-1-personenzelt/

Als ich das Gewicht las, war ich schon mal sehr begeistert.. Der Aufbau scheint auch zu taugen. Aber der Boden soll wohl nichts aushalten, so, dass in jedem Fall eine Bodenplane mit muss. Ebenfalls ist wohl die 1-Personen Variante nix für Menschen die Gepäck dabei haben =)

Bei der 2-Personen Variante ist zwar mehr Platz, das Gewicht auch noch immer super. Jedoch bleibt wohl das Problem der Bodenplane.
 
Ein Zelt passt da vom Packmass her schon meist gar nicht in die Taschen, hab ich auch schon gemacht, fand es aber suboptimal.

Mein Lunar Solo kann ich in einer leichten Meru-Tasche unter dem Vorbau festzurren - hat so Kokusnussgröße. Das versperrt mir nicht einmal die Sicht auf den Reifen. Die Stange ist dann am Rahmen festgemacht, und die Heringe sind in einer kleinen Dreieckstasche von Deuter. Darin befinden sich auch ein Ersatzschlauch und ein leichtes Schloss.


Die Werte sehen ja ganz gut aus - kommen an Goretex Flo2 und Event zwar nicht ran, übertreffen aber die meisten anderen Alternativen. Hast du eine Ahnung, wie sich der Stoff kommerziell nennt? Wahrscheinlich hat er so einige Namen bei den verschiedenen Herstellern.

Mir wäre allerdings ein Boden aus Cuben zu empfindlich. Reicht er dir wirklich?

Bei diesen kombinierten Tarp-Biwi-Lösungen gibt es ja zwei Grundansätze, die beide mit recht kleinen Tarps arbeiten:

a) Das Tarp - oft in Ponchogröße - macht die meiste Arbeit und ein lediglich wasserabweisender Biwaksack ergänzt es ein bisschen. Das scheint so der amerikanische Stil zu sein und ist hier in Deutschland aus irgendwelchen Gründen bekannter. Notfalls bedeutet das, unter einem niedrigst abgespannten A-Frame auszuharren, nur weil es moderat regnet.

b) Der Biwi besorgt im Zweifels- und im ernstesten Ernstfall den eigentlichen Schutz. Das u.U. noch kleinere, aber geräumiger abgespannte Tarp sorgt für Bewegungsraum, ordentlich Kopffreiheit - überhaupt für Komfort, so der Sturm nicht zu schlimm wird. So lieben es offenbar die Briten, die sich mit Wetter ja auskennen. Und weil ich selber einer bin, finde ich diese Variante auch einleuchtender. Da fällt aber meist der Biwaksack sehr viel schwerer aus als bei dir - bis hin zum Kilosack vom Militär. Mein Terra Nova Discovery (Flo2) hat 530g, ist dafür allerdings sehr atmungsaktiv und geräumig... für mich wichtig, wenn er mal als Alleinbehausung dienen muss.

Eine dritte Tarplösung verzichtet natürlich ganz auf den Biwaksack. Dafür ist die Plane dann viel größer. Aber #b interessiert mich am meisten - dergleichen mache ich manchmal auch selbst. Da wäre dein Ansatz (@coredump) doch ebenfalls einzuordnen, oder? Der Biwi ist doch dein primärer Schutz. Sehe ich das richtig?

Ich selber habe dazu inzwischen ein Rab Siltarp1: 2,40 x 1,50m - der Aufbau ist stets im Flying V vorgesehen. Bis vor ein paar Tagen hatte ich ein Micro Tarp von backpackinglight.co.uk im Einsatz. Aber das war mir doch zu klein. Ich will: a) bei Nieselwetter noch oben auf dem Biwi drauf liegen können (bin embryonaler Seitenschläfer); b) bei richtigem Regenwetter noch trocken ein- und aussteigen, mich aufrichten und kochen können; c) den Kopf auch bei schwerem Regen mit heftigerem Wind meist noch außerhalb des Biwaksacks haben; d) nicht schon deshalb in den Biwaksack kriechen müssen, weil die Stechmücken unterwegs sind (deshalb ist noch eine 85g Bug-Pyramide von S2S dabei). Und auf der anderen Seite will ich bei Platzmangel auch ganz auf das Tarp verzichten können. Ditto bei plötzlichem Gewitter in den Bergen.

Ja, ich weiß: Richtiger Minimalismus geht anders. :)
 
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@demlak & @TheFroggy - So ein Cubenzelt schmeißt man bei Dämmerung im deutschen Mittelgebirgswald auch nicht eben mal in die beste vorhandene Pflanzenwuchslücke. Dafür könnte die Außenhaut doch zu empfindlich sein. Ich wette, dass sich die Platzsuche in der Praxis manchmal ziemlich schwierig gestalten würde... schon aus dem Instinkt heraus, die hohe Investition zu schützen.
 
Selbst wenn ich das Geld hätte wären die Teile mir zu Teuer, ich nutze momentan ein Tarp vom Decathlon ~650 Gramm, eine 90 Grad Hängematte aus der Schweiz ~517 Gramm, eine TAR LuMa mit 190 x 60 x 5 cm ~ 700 Gramm + Schlafsack je nach Jahreszeit, im Sommer einen Carinthia Tropen Schlafsack (wegen Mückenschutz und Platz), für den Winter möchte ich mir noch eine Daunendecke besorgen.

Ich weiß das ich mit einen anderen Tarp, Schlafsack und LuMa leichter komme, aber auf kosten des Komforts und dieser ist mir wichtiger als jedes Gramm Gewicht zu Sparen. Mir würde z.b. auch das zur Hängematte passende 90 Grad HammockTent gefallen, aber nicht zu diesen Preis. Ich möchte auch versuchen Modular zu bleiben, also das ich auch im Notfall auf dem Boden mit meiner LuMa pennen kann oder halt in einer Schutzhütte.
 
Ja, Komfort ist mir ebenfalls sehr wichtig, @TheFroggy. Mancher kann sorglos spartanisch auskommen... allerdings vermute ich auch, dass andere ihre Minimalausrüstung genau einmal bei Regen einsetzen und sie künftig nur noch für Notfälle mitführen (ansonsten lieber im Hotel übernachten). Man muss wissen, was man aushält. Und es ist echt keine Schande, wenn man sich für das Bequemere entscheidet.
 
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Hier scheint ja jede Menge Expertisenzu stecken. Hat jemand schonmal das Nordisk Lofoten Zelt in der Hanf gehabt oder kann zumindest eine Einschätzung geben? Das erscheint mir bei Gewicht und Packmaß ausergwöhblich klein und leicht zu sein, so dass das vermutlich nicht allzu lange halten wird?
 
@tschud - Schaust du hier: https://www.biketour-global.de/2017...nicht-das-nordisk-lofoten-1-ulw-zelt-im-test/

Gewicht und Packmaß wurden offenbar unter anderem durch die sehr geringe Höhe und die ebenfalls kleine Grundfläche erreicht - natürlich auch durch den Stoff. Warum es bei umsichtigem Einsatz besonders kurzlebig sein sollte, wüsste ich nicht. Aber wie viel es aushält und wie lange du es darin aushältst, steht wohl auf einem anderen Blatt... siehe den angelinkten Artikel. Das Ding spielt wohl eher in der Liga dieser Biwakzelte - so einer Hybridwelt zwischen Biwaksäcken mit Stange und echten Zelten.
 
Ich finde, in einem Zelt sollte man sitzen können, sonst macht es nur 3/4 Sinn. Man sollte auch sein Zeug im Zelt drin mehr oder weniger komfortabel zusammenräumen können. Und man sollte drin liegen können, ohne dass man an den Wänden ankommt. Das scheint mir beim Nordisk Lofoten nicht möglich zu sein.
 
Mann, bin ich froh, dass ich mein Geld derzeit nur in schrottige Kocherexperimente stecke - und keine Zelte kommen lasse. Aber bei Globetrotter in Köln (und wahrscheinlich auch anderswo) kann man sich so einige Nordisk-Zelte aufbauen lassen. Online haben sie dein Modell nicht im Sortiment, @tschud - das heißt aber nicht unbedingt, dass sie es nicht in den Filialen haben.
 
Klar, mit Swimmbecken, @demlak - aber selbst der Doctor weiß nicht mehr genau, in welchem Trakt es sich befindet. Dazu haste Mückenschutz bei offener Tür und ohne Netz, einfach so per Kraftfeld. Und sprichst automatisch überall die Landessprache. Damit wäre mir schon am Bodensee sehr gedient. :)
 

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<Klugscheißmodus ON>
Ich lese schon die ganze Zeit leicht amüsiert hier mit und habe irgendwie alle Argumente kommen sehen :rolleyes:

Son super Leichtgewichtszelt habe ich auch neulich bei Globi gesehen. Winzig, super dünnes Material, innen weniger Platz als im Sarg ... hier wird meines Erachtens mit Krampf an der Doppelwand-Reißverschlußeingangszelt-Technologie festgehalten und mit unsäglichen Kompromissen und zu horrenden Preisen ins UL-Milieu übertragen.

Oder, vom Tarp kommend: zuerst Bivi und Microtarp, dann größeres Tarp, dann mit Bakes, dann mit Eingang und Reißverschluß, dann mit Innenzelt, irgendwann hat das mit Tarp nichts mehr zu tun und es kommen noch Gestängekanäle dazu ... s. Tarptent, die erste Version ist ja zum Nachnähen noch online, und hier mal was Aktuelles.
<KSM OFF>

Nach gründlicher Überlegung und diversen Versuchen bin ich im Grunde von der Philosophie her beim Ansatz von Ray Jardine gelandet:
  • geräumiges (!) Tarp mit Bakes (Vordach)
  • Bugnet (ob geschlossen mit festem Boden oder nur so runterhängend, sei mal dahingestellt)
  • Batwing zum Dichtmachen eines Eingangs, bei gleichzeitigem Erhalt der notwendigen Durchlüftung.
Das System ist vom Schutz her mit einem Doppelwandzelt vergleichbar, man kann aber den Mückenschutz etwa im Frühjahr oder Herbst weglassen. Meine nächste Variante, die ich aufgrund der Erfahrungen mit meinen bisherigen Prototypen nähen werde, ist an einem Ende deutlich flacher, benötigt da auch kein Bake, und mittels Batwing ist ein zeltplatztaugliches Setup mit hohem Sichtschutz möglich. Das ist aber dann die 1-Person-Variante, für zwei Personen würde ich die Maße von Ray beibehalten - so gibt es Sitzhöhe für beide Camper.

Bis dahin nutze ich natürlich meine Hundehütte (Retarp, s. verlinkter Beitrag) und kann da zwar nicht sitzen, aber das Gewicht ist der eine Pluspunkt, und das bei einem sehr robusten Material.

Um die Eingangsfrage zu beantworten: dieses modulare Tarp-System ist *meine* eierlegende Wollmilchsau und für den Preis mancher UL-Hundehütten kann ich ein Dutzend dieser Behausungen nähen :cool:

ride on!
tanztee
 
Respekt, @tanztee - du machst sehr schöne Tarps. Das könnte ich nicht.

Für mich ist ein Tarp allerdings Teil einer Alternative (zum vorhandenen UL-Zelt von SMD). Mir ist vor allem geringer Platzbedarf dabei wichtig. Geräumiges kommt zwar ohne Biwi aus, vernichtet aber den Vorteil bei der Platzsuche ein bisschen. Es geht auch die Option flöten, ganz schnell mal nur im Biwi zu übernachten. Und so stehe ich inzwischen auf dem Standpunkt, dass ein Biwaksack in der Lage sein muss, notfalls ohne Tarp bei jedem Wetter zu funktionieren... und dass ein kleiner Tarp dann die Aufgabe haben kann, Komfort und Höhe zu schaffen. Ich sehe die Sache ganz konträr zu manchen Amerikanern, die es immer noch toll finden, im lediglich wasserabweisenden Biwaksack unter dem niedrigst abgespannten Poncho im A-Frame-Stil zu übernachten. Kleine Tarps finde ich also gut. Drauf angewiesen zu sein, finde ich aber sehr viel zu minimalistisch. Wenn der Biwaksack im eigentlichen Sinne schon keiner ist, verstehe ich seinen Sinn zudem sowieso nicht wirklich. Bei richtigem Dreckswetter funktioniert dann weder dieser UL-Sack, noch das Poncho-Tarp.

Was diese Doppelwand UL-Solozelte, auch noch freistehend, anbelangt... da bin ich ganz deiner Ansicht. Ich habe mir vor einem Jahr gleich mehrere Modelle bei Globetrotter zeigen lassen und sah nicht einmal im Probeliegen viel Sinn. Selbst wenn man den auch hier meist geringen Platzbedarf anerkennt, beengt man sich darin an viel zu vielen Tagen völlig unnötig.
 
Nachtrag: ich habe nicht ganz zufällig oben das Tarptent Rainbow verlinkt, da diese weitgereiste Dame (German Tourist) ihre Nacht darin zu verbringen pflegt :cool:

Bei einem schnellen Overnighter in einigermaßen bekanntem Terrain kanns auch schon mal so aussehen:



Merke: Felsen ersetzen Tarpfläche :p
Das Tarp ist auch Ergebnis eines Meßfehlers: die sehr kompakten Maße von 143x163 cm waren so nicht beabsichtigt, es sollte knapp 2 m lang werden. Vor dem Einsatz des Tarps muss ich also sehr sorgfältig die Wettertendenz beobachten o_O Dafür wiegt es gerade mal 177 g :D

Wo wir gerade bei ELWMS-Themen sind: Hat jemand einen Tipp für einen leichten Universalhering, der in harten und weichen Böden hält? Ich kombiniere derzeit 3 Typen:
  • Minimalsetup: 6 Titanheringe (je 6g) und 2 MSR Mini Groundhog (für die Firstleinen, je 9g)
  • zusätzl. Setup: je nach Zielgebiet zusätzlich ein oder zwei Swiss Piranhas RT150 (15 g, halten super in reinem Sandboden) oder die neue UL Variante mit nur je 3,6 g (eher nicht für die Firstleinen, müssen ein wenig mit „Sie” angeredet werden).
ride on!
tanztee
 
Hier das Heringsfoto, nach Gewicht geordnet:



Hinweis: der Titannagel ist am Kopf teilweise wieder gerade gebogen worden, da er manchmal als Topfhalter dienen muss(te).

ride on!
tanztee
 
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@tanztee - Das Foto von dem (sehr) kleinen Tarp verdeutlicht eigentlich mein Reden. Wenn du einen Event-Biwaksack dazu nähmst, könntest du das Tarp viel öfter einsetzen... und wenn das Tarp nur ein bisschen größer wäre, würde das fast immer richtig Spaß machen. Der Biwi besorgt dann den Schutz bei stärkerem Regen, und das Tarp wird geräumig gespannt (etwa im Flying V). Der Kopf bleibt fast immer außerhalb des Biwaksacks, und in aller Regel ist zum Hantieren und Kochen, für die Ausrüstung sowie zum Ein- und Aussteigen viel trockener Platz. Ja, wenn das Tarp nur gerade lang genug ist, dann braucht man erst bei stärkerem Regen mit plötzlich richtungsfalschem Wind überhaupt in den Sack zu schlüpfen - die Beine dann am Eingang und den Kopf 'im Inneren'. Die Voraussetzung für diese Flexibilität wäre, dass der Biwi das Tarp im Grunde gar nicht braucht. Und dann funktionieren auch kleine Tarps recht komfortabel. Viel weniger angenehm geht es zu, wenn keine der Komponenten zur Not alleine ausreichen würde... also bei der viel gefeierten (aber wie oft betriebenen?) US-Variante eines kleinen Tarps mit einem hyperleichten Biwi, der nur Spritzwasser abwehren kann. Da brauchst du bei Regengefahr dann den seitlich offenen Sarg... kannst Traumgewichte erreichen, zahlst aber einen ziemlich hohen Komfortpreis. Habe ich genau einmal gemacht.

Zu den Heringen: Ich nehme seit Langem nur Easton Nanos (8g) und ein paar V-Pegs von Vaude (7075-T6, unverwüstlich) mit. Komischerweise werden die Nanos in dem einen Shop als Weichboden- und im anderen als Hartbodenheringe beschrieben. Tatsache ist, dass man sie fast überall relativ leicht in die Erde gedrückt kriegt. In harten Böden reichen sie bestimmt auch für die Hauptarbeit. Ich versuche aber eigentlich immer, dafür zwei der V-Pegs zu nutzen.
 
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Ich habe mein EierlegendesWollmilchsau Zelt eigentlich schon gefunden


Hier mein Tarptent Protrail im Schweizer Jura 1400m aufgestellt.
Tarptent Protrail Zelt - ein grosszügiges 1+Personenzelt
Mein Tarptent Protrail Zelt wiegt inkl. den mitgelieferten 4 Stk. Alu Heringe gerade mal 760 Gram (nachgewogen).
Dazu leiste ich mir den Luxus von noch 140 Gram für Front (115cm) und Fuss (60cm) Gestänge.
Dieses Alu Gestänge kann je nach Vorliebe und Art der Tour evtl. auch vor Ort beim Aufbauen mit Wanderstöcken oder z.B. Holzästen improvisiert werden (wer's gerne macht...).
Gemäss meiner bisherigen Erfahrung sind für windiges Wetter noch ca 4 zusätzliche Heringe und 2 Zeltschnüre zum abspannen empfehlenswert. Zuerst benutzte ich dafür Steine und Äste vor Ort. In diesem Fall reichen die vier mitgelieferten Heringe.
Das Tarptent ProTrail ist Schnell aufgebaut und von guter Qualität.
Die Zelt-Nähte habe ich zusätzlich (wie von Tarptent empfohlen) mit Silikon eingestrichen und gedichtet.


RedOrbiter
www.Trail.ch
 
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Bei acht bis zehn Stunden kannst du das Zelt noch nicht ohne Bedenken verpacken. Es dauert viel länger, bis eine Verklebung der Silikonstellen miteinander ausgeschlossen werden kann. Ungeduldige nehmen Babypuder... sieht aber bescheiden aus, was ja bei einem noch unverkauften neuen Zelt nicht gerade wünschenswert ist.
 
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