Harzer Roller - Bikepackingrunde Volume IV: 11.06.2020 9:00 Uhr

Beim MTB Bikepacking wäre ich mit den wasserdichten Ortlieb SEAT- & HANDLEBAR & ACCESSORY-PACK (bei gesamt ca. 35 L)
und einem MTB Trinkrucksack ausgestattet. Bei jeweiliger spontanen Übernachtung in einer Pension somit kein Problem
Beim Übernachtungsplan mit Zelt mit ca. 5 bis 10 Grad Nachts würde es trotz kompakten und ultraleichten Komponenten eng

Da ich die Harz Infrastruktur für die Tour nicht kenne - sind sowohl ausreichend Campingplätze wie Pensionen vorhanden -
oder gibt es sogar eine Liste der Möglichkeiten anhand der geplanten Tourabschnitte, die ich überlesen habe ?
 
@fwgdocs
Eine Liste von Campinplätzen, Pensionen etc. existiert m.w. nicht, unter www.google.de findest du aber alle gesuchten Infos.
Ein paar grundlegende Dinge zur Vorbereitung auf ein Self- Supported Bikepacking- Event: das Schlüsselwort ist "Self". Du bist unterwegs im wesentlichen auf dich allein gestellt, daher solltest Du dich in der Vorbereitung auch davon leiten lassen, nur dann bist du auch gut vorbereitet und kannst unterwegs flexibel reagieren.
Zuerst musst du für dich selber klären, wie du übernachten willst: Pension/Hotel, Campingplatz, wild Zelten. Daraus ergibt sich, was du einpacken musst. Wetter und geplante Geschwindigkeit/ Etappenlänge und persönlicher Komfortanspruch spielen auch eine Rolle.
Aus der geplanten Etappenlänge/Geschwindigkeit ergibt sich ein Grundgerüst für die Auswahl der Übernachtungsorte.
Usw. Usw. Usw.
Solche Events sind sehr individuell, daher gibt es auch keine allgemeingültig Packliste wie bzw. bei einem geführten Alpencross.
Nicht zu vergessen dass die Organisatoren das ganze in ihrer Freizeit machen und kein Startgrld erheben, daher funktionieren solche Events nur mit einer gewissen Eigeninitiative der Teilnehmer.
Noch ein paar konkrete Infos: die meisten Teilnehmer werden wohl ohne Zelt mit Schlafsack und Isomatte in einer der vielen Schutzhütten entlang der Strecke schlafen, GPS Daten der Hütten im WWW. Das so halblegal, aber auch nicht völlig verboten. Verpflegung findet sich unterwegs genug, aber Feiertage beachten.
Generell empfiehlt es sich, eine Vorbereitungstour zu machen, es reicht abends los zu fahren und morgens wieder zurück. Du bekommst dadurch ein besseres Gefühl dafür, was du wirklich brauchst.
Wertvolle Infos und viele Berichte zum Bikepacking findest du hier im Forum, www.grenzsteintrophy.de und www.bikepacking.com
Viel Spaß beim Lesen!
Versteh meine Ausführungen bitte nicht als "Klugscheißen"!
 
Besten Dank - dadurch ist vieles klarer geworden - es ist nicht unbedingt das Ziel in der Gruppe zu fahren und Abends am Lagerfeuer gemeinsam zu grillen. Sondern man hat die gleiche Richtung mit evtl. Schutz bei schlechtem Wetter in den Harz Schutzhütten (kannte ich nicht) https://www.outdoorseiten.net/wiki/Schutzhütten_im_Harz und wer zusammen fährt, Rast macht oder wie auch immer übernachtet ergibt sich spontan.

Einfach Klasse - auf einer Karte & GPS Daten
http://www.tourenwelt.info/huettenliste/map.php?geon=51.7551&geoo=10.7453
 
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Genau!
Das ganze ist eine Tour von hochgradigen Individualisten, einige fahren bestimmt zusammen, es kann auch sein, dass sich unterwegs Fahr- und Übernachtungsgemeinschaften bilden, wirklich geplant vom Organisator ist das aber nicht.
Thema Feuer: ein im Wortsinne heißes! Im Naturschutzgebiet/ Nationalpark, und davon gibt es im Harz viel, prinzipiell verboten. Trotzdem gehört das für mich zu einer gelungenen Tour zwingend dazu Natürlich abhängig von den Gegebenheiten, Waldbrandstufe etc.
 
Genau!
Das ganze ist eine Tour von hochgradigen Individualisten, einige fahren bestimmt zusammen, es kann auch sein, dass sich unterwegs Fahr- und Übernachtungsgemeinschaften bilden, wirklich geplant vom Organisator ist das aber nicht.
Thema Feuer: ein im Wortsinne heißes! Im Naturschutzgebiet/ Nationalpark, und davon gibt es im Harz viel, prinzipiell verboten. Trotzdem gehört das für mich zu einer gelungenen Tour zwingend dazu Natürlich abhängig von den Gegebenheiten, Waldbrandstufe etc.

Ich habe die regeln für den Nationalpark im blog verlinkt.
Ich kann natürlich keinem etwas verbieten.

Die ersten 10km geht es noch einmal gleich in den harz. Und da ist es steil.
 
Ein paar vielleicht hilfreiche Hinweise zur Route:
  • mehr oder weniger direkt am Track gelegene Campingplätze gibt es unter anderem in Elbingerode (km 133), in Thale (km 174), am Bremer Teich (km 192), in Dankerode (km 248) und in Brunnenbachsmühle (bei Hohegeiss, km 320), Öffnungszeiten und Preise bitte selbst recherchieren
  • wer in Wanderhütten nächtigen möchte, findet bis zum Selketal jederzeit eine, teilweise sogar alle paar hundert Meter
  • auf dem weiteren Abschnitt Burg Falkenstein bis Stolberg (ca. km 210 bis 260) gibt es wahrscheinlich nur 2 Hütten
  • anschließend wieder sehr häufig
  • die meisten Wanderhütten bieten für zwei bis drei Leute Platz
  • am Track befindliche Tankstellen gibt es nur vereinzelt (Bad Harzburg, Elbingerode, etwas abseits auch in Thale)
  • auf Restaurants stößt man regelmäßig, am langen Wochenende sollten die meisten hoffentlich auch geöffnet sein
  • direkt am Track befinden sich 39 Stempelstellen der Harzer Wandernadel. Sollte der Wunsch bestehen, stelle ich gern eine entsprechende POI-Datei zur Verfügung. Ihr könnt Euch natürlich auch direkt von der HWN-Homepage einfach alle 220 Stempelstellen laden.
 
Bitte bedenkt, dass es im Oktober nachts auch schon mal unter Null Grad sein können.

Schlafsack, Iso und Klamotten bitte dementsprechend einplanen.
 
Moin,

den Harzer Roller beäuge ich ja über Facebook schon länger und ich habe mich jetzt final dazu entschlossen in 1,5 Wochen mit am Start zu stehen. Den Montag konnte ich mir nun auch freischaufeln, nur am Freitag werde ich erst ziemlich spät in Berlin loskommen. Anreise am Freitag wäre nur noch via Bahn nach Goslar möglich und den Rest dann halt per Rad. Direktanfahrt nach Osterode hieße eine Schlaflose Nacht.

@T-Mobil wie weit hast du deine Anreise jetzt geplant?

Fährt vielleicht jemand anders Samstag früh aus dem Norden mit dem Auto an und hat noch Platz? Eine Option wäre noch die Jugendherberge Goslar. Na mal gucken. :)

:winken:
Thomas
 
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Hinweis: Es gibt ein wichtiges Update des Tracks mit einigen Anpassungen aufgrund aktueller Meldungen. Näheres dann morgen hier.
 
Moin zusammen,
ich könnte kurzfristig eine Mitfahrgelegenheit incl. Bike zum Startort Osterode von 31135 Hildesheim anbieten. :winken: ( Samstag Früh oder Freitag Abend nach Absprache, Transporter vorhanden )
 
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Na Leute! Freut ihr euch schon?

Das Wetter ist harztypisch wechselhaft angekündigt.
Aktuell sind die Temperaturen nachts bis 2 Grad angekündigt.
 
Es ging gut los. Schwere Wege aber relativ gutes Wetter.

Nach 20km bin ich beim Schieben auf nasser, wurzeliger Strecke auf einer Wurzel weggerutscht und hab mir das Knie überdehnt. Fahren ging noch vorsichtig aber gehen ist nur unter starken schmerzen möglich.
Ich hab mich entschieden, dass ich raus fahre und nächstes Jahr wieder angreife.

Manchmal ist Radfahren beschissen.
 
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Es ging gut los. Schwere Wege aber relativ gutes Wetter.

Nach 20km bin ich beim Schieben auf nasser, wurzeliger Strecke auf einer Wurzel weggerutscht und hab mir das Knie überdehnt. Fahren ging noch vorsichtig aber gehen ist nur unter starken schmerzen möglich.
Ich hab mich entschieden, dass ich raus fahre und nächstes Jahr wieder angreife.

Manchmal ist Radfahren beschissen.

Ärgerlich, aber kluge Entscheidung. Gute Besserung!
 
Bin gespannt wieviele die Runde bei den Bedingungen zu Ende fahren.

Ich zähle nicht zu den Finishern. Aber am Wetter lags nicht:
Wie @roundround vorhergesagt hatte, verschwand der Regen nach der ersten Stunde Fahrt und ward Samstag und Sonntag nicht mehr gesehen. Hierfür und für die Initiative nochmal vielen Dank! Das gilt auch den anderen Scouts!
Ich bin am ersten Tag bis Torfhaus (90km) gekommen. Und war sehr zufrieden damit. Leider hab ich am nächsten Morgen nicht aus dem Zelt gefunden und bin dann erst um 11 weitergefahren. Damit war ja schon die Hälfte des Tages um. Die Fahrt über den Brocken habe ich gemeinsam mit Tim bestritten.

Am Abend war ich wieder alleine unterwegs und habe mich auf der Abfahrt nach Rübeland hingelegt. Ob ein das griffigerer Reifen verhindert hätte? An Schlafmangel lag´s sicher nicht. Mit schmerzendem Arm und Schulter noch bis zur nächsten Zeltmöglichkeit kurz vor der Rappbodetalsperre. Am nächsten Morgen war klar, das es nichts Ernstes ist, aber Weiterfahren für mich auch keinen Sinn mehr macht. Also Abreise am Montag.
Die 147 km, die ich vom Track gefahren bin, waren teilweise arg anspruchsvoll. Steiles, matschiges bergauf und bergab, Singletrails mit Niveau aber auch Waldautobahn zum Ballern.
Ich komme definitiv zurück und beende die Runde.
 
Wir sahen trotz guter Laune in unserem Regenzeug alle ein wenig bedröppelt aus beim Start. Kein Wunder, dass das Wetter ein Einsehen hatte und den Regen kurz danach beendete. Wer aber meinte, trocken bleiben zu können, wurde sofort eines besseren belehrt. Mit der Durchquerung eines reißenden Stroms, kaum aus Osterode raus, bewahrheitete sich die Ankündigung als Bikepacking-Abenteuerfahrt sogleich. ;)

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Die Route ist, wie schon beschrieben, anspruchsvoll und fordert technisch sicherlich stärker als andere Routen in Deutschland. Der teilweise knöcheltiefe Schlamm machte die Angelegenheit nicht einfacher, aber irgendwann hatte ich mich daran gewöhnt. Mir hat die Fahrt bis auf vereinzelte Stellen großen Spaß gemacht und ich war am ersten Abend kurz nach 20 Uhr auf dem Brocken. Während die Auffahrt dank Südostwinds ruhig und relativ warm war, blies bei der Abfahrt kalter Regen stürmisch ins Gesicht. René, der mich schon vor Torfhaus überholt hatte, traf ich auf der Brockenstraße wieder und wir zogen unser Regenzeug über. Gemeinsam kletterten wir in der Dunkelheit über die Felsen auf dem Trail an den Zeterklippen und rollten dann runter bis Wernigerode-Hasserode. Nach einer kurzen Pause ließ ich ihn ziehen und haderte auf der Leitplanke sitzend vielleicht noch zehn Minuten mit mir. Engelchen im einen Ohr riet mir, René zu folgen und eine Hütte zu suchen, Teufelchen im anderen Ohr dazu, eine feste Unterkunft aufzusuchen und aufzugeben. Teufelchen gewann erst mal, ich war irgendwie in einem Tief. Am nächsten Morgen aber sah die Welt wieder anders aus und mit den morgendlichen Sonnenstrahlen saß ich wieder im Sattel und fuhr durch die Stadt zurück zum Track.

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Es rollte perfekt entlang der Bode, Selke und Leine bis nach Stangerode am östlichen Wendepunkt. Dort kehrte ich für eine etwas längere Pause in einem Gasthaus ein, um es anschließend wieder mit der Dunkelheit aufzunehmen. Die Strecke, seit Thale fast durchgängig trocken, wurde nun wieder schlammiger und vor Dankerode wähnte ich mich eher auf sibirischen Wegen. Das störte mich aber nur mäßig. Zu schön war die klare Mondnacht mit Bodennebel über den Wipper-Wiesen. Gedanklich rechnete ich mir schon aus, es mit wenig Schlaf am nächsten Abend bis zum Ziel schaffen zu können, da bekam ich plötzliche Magenprobleme. Eine Pause und vorsichtiges Weiterpedalieren brachten keine Besserung, so dass ich mich entschied, in Stolberg gegen 23 Uhr sicherheitshalber abzubrechen. Als ich dort zu lauter Partymusik auf dem Marktplatz einrollte (man feierte mit der Partnerstadt Stolberg (Rheinland) die Deutsche Einheit), bekam ich von einer mitfeiernden Radlertruppe sofort ein Freigetränk angeboten und man erkundigte sich, ob ich eine Unterkunft benötigen würde - zum Abschluss noch Trailmagic!

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Die 150 km am zweiten Tag waren ebenso erlebnisreich wie die 120 km am ersten und ich habe die Tour sehr genossen. Klar wäre ich gern ins Ziel gekommen, aber ich freue mich, es so weit geschafft zu haben und über die vielen kleinen Erlebnisse am Wegesrand. Vor allem die südliche Route mit kilometerlangen Trails, die in der Nacht nicht immer gleich gefunden waren, und einer weiteren ziemlich abenteuerlichen Bachüberquerung hatte es mir am Abend noch einmal angetan.

Schön waren wieder mal die menschlichen Begegnungen. So mancher wunderte sich über das total verschlammte Rad. Eine ältere Dame sprach mir am Torfhaus ihre Bewunderung aus. Eine andere Dame machte mit ihrer Familie an einer Engstelle bei Wendefurth Platz und ihr stand das blanke Entsetzen im Gesicht, da sie befürchtete, ich könne nach rechts in den Bach abstürzen. Sie konnte ja nicht ahnen, dass ich sowieso abgestiegen wäre. Ein Kind sagte zu seinem Papa, was ich doch für ein altes Fahrrad hätte. Und damit waren bestimmt nicht meine 26"-Räder gemeint. ;)

Auch die Begegnung mit den anderen Teilnehmern war eine große Freude, ob am gemütlichen Abend vorher oder unterwegs. Thomas und ich pedalierten (häufig fachsimpelnd) einige Stunden gemeinsam. Einmal wären wir bei einer Vollbremsung vor einem Abzweig fast miteinander kollidiert. Eine Panne zwang ihn dann anscheinend zum Beenden der Tour, doch am nächsten Morgen traf ich ihn zu meiner großen Freude in Elbingerode nochmals kurz wieder.
René überholte mich zunächst vor Torfhaus und später teilten wir das Schicksal einer verregneten Brocken-Abfahrt im Dunkeln bis nach Hasserode. Beide Begegnungen waren für mich inspirierend und motivierend. Thomas beeindruckte mich durch sein frohes Gemüt, das selbst ein aufgeschlitzter Reifen nicht ins Wanken bringen konnte, und seine vor Energie strotzende Fahrweise, vor allem bergauf. Auch vor Renés Ausgeglichenheit und gleichmäßigem, pausenlosem Tritt konnte ich innerlich nur den Hut ziehen. Danke Euch beiden für die gemeinsamen Momente im Sattel.

Bisher ist noch nicht durchgedrungen, ob es jemand ins Ziel geschafft hat. Von zwei Fahrern fehlt noch eine Rückmeldung. Die Gründe für den Abbruch waren ganz verschieden: Verstauchung, Sturz, GPS-Ausfall, Magenprobleme, Zeitmangel, Wetter. Respekt an alle, die dabei waren (oder noch sind). Die Runde ist es definitiv wert, wieder zu kommen. Erfreulicherweise war das auch bei den meisten, die aussteigen mussten, das Fazit.
 

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