Touren: Fotos, Berichte

Ich war Anfang Oktober zwei Wochen in Südspanien unterwegs. Soeben hatte ich die Musse, die ersten drei Tage aufzubereiten. Da fuhr ich von Malaga nach Granada.
Text und mehr Bilder gibt es hier.

Hi Olev,

schön, dass du Zeit für den Bericht gefunden hast! Toller Text und klasse Bilder:daumen:. Ich freue mich schon auf die nächsten Teile. Da habe ich gleich wieder Lust bekommen, meine Sachen ans Rad zu frickeln und gen Süden zu fahren:D

Kannst du bitte mal was zu der Befestigung des Rucksacks an der Sattelstütze sagen? Sieht interessant aus.

Ciao
Jens
 
Kannst du bitte mal was zu der Befestigung des Rucksacks an der Sattelstütze sagen? Sieht interessant aus.

Zorro Carry? Sieht so aus. Da musst du mal Stuntzi fragen oder die Suchfunktion verwenden... ich bin ja eigentlich keiner, der auf die Suche verweist, aber da findest du so viel und so viele Variationen, dass was Passendes für dich dabei sein sollte.

Hätte auch gerne so ein Ding. Noch lieber ist mir allerdings meine Variostütze.

Wollte @olev aber auch nicht vorgreifen. Mich würden seine persönlichen Erfahrungen und Modifikationen ja auch interessieren.
 
Nicht ganz der Thread dafür.. kann dir aber nur so viel sagen, dass ich noch am planen bin. grundsätzlich müsste es aber auch gehen, am Rahmen etwas zu befestigen, statt an der Stütze. Z.B. direkt am Rahmen über eine Klemmung und/oder Kombi mit der Sattelstützenklemmung. Es muss nicht zwingend mit der Sattelstütze selbst gearbeitet werden.

Aber egal wie man das ganze baut, der Rucksack muss schon auf dem Rücken sein, wenn man die Stütze einfährt - alleine deswegen, weil man sich sonst auf den Rucksack setzt. Es wären jedoch keine sonstigen Umbaumaßnahmen zwischen "Rucksack auf Trägersystem" und "Rucksack auf Rücken + Vario-Sattelstütze nutzen" nötig.

Spannend wird es dann noch mit einem Fully, wie ich es plane.

Aber warten wir mal ab, was @olev sagt.

p.s. die von dir erwähnten "vielen Variationen" hab ich im übrigen so auch nicht im Board gefunden.
Ein extra Thread zu so einem System, in dem die von dir genannten Threads auch gesammelt werden könnten und man gemeinsam das ganze weiterspinnt, wäre fein.
 
Die Rucksackbefestigung ist denkbar einfach, es ist im Prinzip ein Zorrocarry für Arme. Man nehme einen Sattelstützengepäckträgerstummel, etwas Bambus als Verlängerung und einen genug langen Spanngurt, den man am Sattelgestell festknotet und mit dem man den Rucksack anbindet. Zusätzlich hatte ich im Regenschutzfach (im Boden) des Rucksacks noch ein Stück Holz, das verhindert, dass der Rucksack eine Banane macht.
So kann man den Rucksack schön schräg nach hinten montieren, dass der kaum am Hintern schabt.

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Hier sieht man die Hardware. Und es wird deutlich, dass das mit einer absenkbaren Sattelstütze nicht funktioniert, zumindest wenn man ein kleiner Mann ist wie ich und unbedingt 29" Rädli fahren will.

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Und hier sieht man , wie der Rucksack nach hinten geneigt ist, um den Hintern frei zu halten. An der Sattelstütze habe ich ihn jeweils mit dem Hüftgurt fixiert.

Ich hab den Rucksack und nicht die Satteltasche gewählt, weil ich hoffte, dass es auf der Tour ein paar Trails gibt (die gab es dann auch). Und auf Trails, die schwieriger als S0 sind, finde ich die Satteltasche ein Elend. Der so montierte Rucksack ist natürlich auch ein Kompromiss. Die Befestigung reicht auf Asphalt aus, bergauf natürlich auch auf Naturstrassen, aber sobald es etwas rassiger runter geht, muss der Rucksack auf den Rücken. Also auch für Sachen, die mit der Satteltasche problemlos gehen.
Der Zorrocarry mit Click-Fix-Halter hält wohl etwas besser, man riskiert aber den Bruch des Rückengestells des Vaude-Rucksacks, wenn man damit zu heftig runter fährt (so ist es @stuntzi selbst irgendwo in den Weiten der USA ergangen). Also muss da der Rucksack auch auf den Rücken, wenn es holprig wird.
 
Der Sinn ist doch sowieso, dass man im Trail den Rucksack konventionell trägt, oder?

Da war ich schon immer für. Gute Balance-Möglichkeiten im Trail sind für mich nicht mehr gewährleistet, wenn man mit einem vollen Set heutiger Bikepackingtaschen fährt. Dann lieber den Rucksack dauerhaft erdulden, wenngleich nicht so voll wie früher beim Alpen-X. Ich denke, dass bei mir heute rund 30 - 50% des Gesamtgewichts auf Tour im Rucksack sind.
 
Hallo!

Ich war im August 12 Tage von Regensburg bis an die Ostsee als Bikepacker unterwegs.
Mir war es wichtig möglichst wenig auf Straße oder Schotter zu fahren und möglichst viel Singletrack in die Route einzubauen.
Außerdem gehört beim Bikepacken, jedenfalls für mich, dazu, auf Unterkünfte zu verzichten und sein Essen selber zuzubereiten.

Zum Setup:
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SC Tallboy 1 XL 29" auf Flow MK3 mitm Nobby Nic und Dropper
GPS am Lenker
Lenkertasche mit Schlafsack und Kleidung
Oberrohrtasche mit Hängematte, befestigt mit altem Schlauch
Satteltasche mit Hängemattenregenschutz,
Rucksack mit Essen und paar Kleinteile
am Rahmen Platz für 2 Liter Wasser
Um es leichter zu gestalten, habe ich auf Kocher, Geschirr und Regenjacke verzichtet.
alles in allem 20kg Bike + 4kg Rucksack + 74kg Fahrer = 98kg äußerst fähige Masse

In Regensburg angefangen über Goldsteig ins Fichtelgebirge:
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Am Schneeberg vorbei weiter östlich in das Erzgebirge:
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Vor lauter Wald die Bäume nicht gesehen :)
Bei der Abfahrt vom Fichtelberg die Bremsleitung der vorderen XTR gerissen. Man war das mies.
Später vom Gewitter überrascht und Handy abgesoffen :-( deswegen gibts dann keine Fotos mehr...
Überrascht das der Osten von Deutschland dann doch so hügelig ist.
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Angekommen an der Ostsee / Insel Dänholm:
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Die Route im Detail:
längs durch DE mit dem MTB - strava.png

Habe mich ab ca. Dresden auf der Route des BTG gehalten. Der macht gut Sinn.

Das erstaunliche ist dass das Bike so schwer beladen immer noch richtig gut fährt. Ich gehöre eigentlich zu den Leuten die nie mit größerem Rucksack fahren, weil Sie dann immer sofort auf die Fresse fliegen. Aber in diesem Aufbau ist das garnicht so, durch die schwere Lenkertasche, habe ich vorne auch in Kurven perfekte Anpressung der Stollen in den Boden, was einfach nur in extremen Grip resultiert.

Was mache ich das nächste mal Anders?
- Mehr Isolation in der Hängematte, ich habe nur einen alten 1300g KF-SS verwendet, ohne Isomatte, ist das auch im Sommer ein bisschen frisch.
- Keine Reverb fahren, mir ist leider mein Daumen kaputt gegangen
- evtl hinten doch einen Reifen der leichter rollt, als NN Evo TS 2,35
- noch mehr Gewicht vom Rücken weg ans Bike
- Bikehandschuhe aus Wolle? oder anderes Material was bei Feuchtigkeit nicht stinkt
- Bikeschuhe die wirklich noch 1000km halten.
 

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Das könnte den Gewichtsunterschied erklären. Ich ess sehr gern ausgiebig. Biken macht bei mir noch mehr Hunger. Eher Spencer als Hill.
Ohne Kaffee könnt ich sowieso nimmer oder ich müsst mich vorher ein paar Wochen entwöhnen.
 
Nach den allseits beliebten kulinarischen Tipps, hab ich drei weitere Tage aufbereitet. Spoiler: Es geht auch ums Essen :bier:
Ich habe mein Gschleik nicht gewogen, nehme aber an, dass ich auf ein ähnliches Gewicht komme, wie @dampflocke , einfach ein bisschen anders verteilt (weniger am Bike, mehr am Rucksack, am Bauch hab ich etwa gleich viel) - wenn wir schon dabei sind: @dampflocke : hat deine Lenkerrolle nicht am Vorderrad geschabt, wenn du voll eingefedert hast? Coole Tour übrigens, hab ich so ähnlich und ganz anders vorletzten Sommer auch gemacht.

Also, bei mir ging es von Granada aus lang aufwärts bis auf den Pico del Veleta - und ausgerechnet an diesem Tag war es bewölkt :rolleyes:
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Das ärgerte mich schon ein bisschen, doch am späteren Nachmittag versöhnte mich das Schicksal wieder mit sich.
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Tags darauf ging es auf den höchsten Festlandspanier. Ob das eine gute Idee ist, muss jeder selbst entscheiden, bei mir hat es ohne Zusammenstoss mit der Ordnungsmacht funktioniert. Ach ja, die Wolken waren weg.
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Es folgten coole Trails
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und am Nachmittag etwas langwieriges Isohypsengeradle durch 1001 Täler, bis ich standesgemäss mein Zelt wild platzierte.
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Am Folgetag folgten nochmal etwa 1001 Täler und nach einem stachligen Downhill hatte ich die Sierra Nevada hinter mir.
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Hier gibt's wiederum mehr Fotos und mehr Text :winken:
 
@olev : Toller Bericht auf deinem Blog. Da haben wir uns ja wirklich nur um ein paar Tage verpasst. Als ich vier Tage später, also Samstag auf dem Pico de Veleta war, brannte dort oben die Luft und vor lauter Rennradfahrern war kaum ein Platz auf den Felsen zu bekommen. Dafür gab es aber einen strahlend blauen Himmel. Auf dem letzten Foto die Burg La Calohorra in Aldeire, oder?
Ciao
Jens
 
@Ampelhasser ja, dass ist diese Burg :daumen:

Ich mach gleich weiter, das Wetter heute ist ja eher bescheiden... aber nicht, dass ich heute nicht draussen gewesen wäre ;-)
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Aber nun zurück nach Andalusien. Aus der Beiz in La Calahorra fahr ich direkt in das Set von Once upon a Time in the West rein.
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Anschliessend geht's in die Sierra de Baza. Die ist deutlich höher, als ich angenommen hatte.
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Auf den gruseligsten Übernachtungsort folgt der wohl beste Trail der Tour. Ca. 15km Singletrail runter nach Beza.
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Hier muss ich mich etwas durch weniger gebirgiges Gebiet schlängeln, bis ich wieder in die nächste Sierra rein komme. Langweilig wird es trotzdem nicht, es gibt immer etwas zu gucken. z.B. Höhlenhäuser
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Die nächste Sierra besteht aus Kalk und ist sehr hübsch, aber auch sehr trocken.
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Hier gibt es ein Refugio ohne Grusel.
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Am nächsten Morgen mach ich ein Rennen mit einem Mufflon. Ich gewinne :cool:

und komme dann in eine ganz neue Landschaft: Eine Kalkhochebene.
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Hier herrscht unbarmherzig das Gesetz der Wüste.
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Ich finde einen ziemlich unbarmherzigen Trail runter in ein Tal, einen unfreundlichen Beizer und im Anschluss einen unbarmherzigen Aufstieg. Und einen Platten fang ich mir auch noch ein und zerreisse mir meine Hose. Man könnte fast von einem Pechtag sprechen.
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Immerhin treffe ich im nächsten Refugio auf einen Engel aus Engeland, oder so.
Am nächsten Morgen traile ich unter dem Nadelöhrfels durch nach Slies, dem letzten Dorf von Andalusien.
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zum Blog
 
ein gezähmtes touristenmufflon :D willst du mich nicht mal mitnehmen? nicht dass ich mithalten könnte, aber ich könnte mit dem zug hinterher reisen :lol:
 
Wow du hast echt tolle Fotos, das will ich bei meiner nächsten Tour auch verstärkter betreiben.

Das ist echt eine tolle Gegend, war bis jetzt aber nur mitm Geländewagen da. Die Pisten um die Kalkhochebene sind ein Traum.

- wenn wir schon dabei sind: @dampflocke : hat deine Lenkerrolle nicht am Vorderrad geschabt, wenn du voll eingefedert hast? Coole Tour übrigens, hab ich so ähnlich und ganz anders vorletzten Sommer auch gemacht.
Nein, die Lenkertasche, verwende die von Ortleib, hält prima, sie schlägt kein bisschen. Das einzige was mir einfällt wäre ein "vom gabelrohrweghalter Stift" den man bei den Gabelschaftspacern mit einbaut. Damit wäre es noch einfacher das Paket zu schnüren, wenn ihr versteht was ich meine.
 
@kreisbremser bis jetzt habe ich wenig an konkreten Daten zur Tour geschrieben. ich finde ja, dass meine Touren viel relaxter klingen als die Transnevada von @Ampelhasser :D einen Kickasssoundtrack brauch ich nicht ;-) oder hast du aufgrund meiner Angaben den Track nachgebaut, dass du meinst, du müsstest den Zug nehmen?

@dampflocke es sieht auf deinen Bildern so aus, als ob da zu wenig Platz ist zwischen Vorderrad und Tasche, darum meinte ich. Und, ja, die Gegend da unten ist großartig :daumen:
 
nee, grundsätzlich ist die länge deiner touren, die ausrüstung und die dauer nicht ganz meine kragenweite, bzw. noch nicht vorhanden ;). ich find super, was du machst, aber mir fehlt die zeit und die fitness.
 
Guten Abend!

So war wieder auf Tour...
Ich bin letzte Woche den Jurasteig so ziemlich komplett gefahren.
Übernachten in der Hängematte und Selbstversorgung ist selbstverständlich.

Diesmal hatte ich auch meine Kamera dabei, dass man sich das besser vorstellen kann.
Also nehmt euch kurz Zeit und genießt die Impressionen meiner Tour:
 
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