Fürkelescharte

Registriert
1. Januar 2017
Reaktionspunkte
0
Hi folks, hat jemand 2016 die Fürkelescharte gemacht? Wie sind die Bedingungen? Die letzten die ich gelesen habe sind 4 Jahre alt. Danke & cheers
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von naturized

Hilfreich
Zum Beitrag springen →
Hilfreichster Beitrag geschrieben von naturized

Hilfreich
Zum Beitrag springen →
Hallo,

Ja kann ich! Wir sind 2016 im September drüber und hatte dabei ziemliches Wetterglück. Es war zwar sehr kalt aber dafür strahlend blau. Am unteren Gletscher gibt es keinerlei nennenswerte Spalten, so das wir direkt darüber (und nicht so wie oft beschrieben links über die Schrofen) sind. Die Orientierung ist zwar nicht ganz einfach, also bei schlechter Sicht sicher nicht unerheblich. Der letzte Aufschwung über die Geröllhalde wurde letztes Jahr soweit ich weiß vom Hüttenwirt der Zufallhütte hergerichtet und mit Stangen markiert. Aufgrund der Kälte hatten wir keinerlei Probleme, kann mir aber vorstellen dass es bei leichten Plusgraden ziemlich locker und rutschig werden kann. Sind aber eh nur ein paar wenige Höhenmeter. Der Trail Richtung Val di Sole ist oben nicht wirklich fahrbar (zu verblockt). Nach ca. 100 HM beginnt dann ein sehr schöner technischer Trail bis zur Hütte. Danach wäre der Trail ein absolutes Sahnestück wenn da nicht soviel Fußgänger wären denen wir natürlich immer den Vortritt gelassen haben. So war das ein ständiges Stop and go, was aber in Anbetracht der Aussicht zu verschmerzen war.

ich hoffe ich habe dir geholfen.

schöne Grüße aus Tirol
naturized
 
@naturized - ich gehe davon aus dass Du in etwa so rüber bist und nicht weiter östlich über die Schrofen? Oder bist Du eher westlich ganz auf dem Gletscher bis zum Grat? Hast Du was von den Stangenmarkierungen gesehen?

Danke und schöne Grüße!
 

Anhänge

  • Bildschirmfoto 2017-01-07 um 16.45.43.png
    Bildschirmfoto 2017-01-07 um 16.45.43.png
    1,5 MB · Aufrufe: 477
Zuletzt bearbeitet:
Einfach übers Eis gehen, ist am einfachsten. Von der blauen Route würde ich abraten. Da rutsch der Boden unter den Füßen weg.
 
@naturized - ich gehe davon aus dass Du in etwa so rüber bist und nicht weiter östlich über die Schrofen? Oder bist Du eher westlich ganz auf dem Gletscher bis zum Grat? Hast Du was von den Stangenmarkierungen gesehen?

Danke und schöne Grüße!

Doch, so ähnlich sind wir gegangen nur beim Gletscher-Anfang sind wir bereits zu Beginn auf das Eis ausgewichen. Stangenmarkierungen sind im unteren Teil keine (nur die üblichen Rot-Weiß Markierungen, sofern man diese auch findet) lediglich beim letzen Schotteraufschwung auf die Scharte sind einige der Stangen.
 
Anbei noch ein paar Bilder...

aHR0cHM6Ly9mc3RhdGljMi5tdGItbmV3cy5kZS9mMy8yMS8yMTAwLzIxMDA5NzQtdGNuOXFzZ3R4cDk2LXRyYW5zYWxwMjAxNl8xMDkwNjI2LW9yaWdpbmFsLmpwZz8x.jpg

unten noch recht gut markiert aber man muss die Augen doch offen halten
aHR0cHM6Ly9mc3RhdGljMy5tdGItbmV3cy5kZS9mMy8yMS8yMTAwLzIxMDA5NzUtOHh2cjJkaTc2dmc1LXRyYW5zYWxwMjAxNl8xMDkwNjMxLW9yaWdpbmFsLmpwZz8x.jpg

ab diesem Bereich folgt man noch der Wegmarkierung und geht noch links vom Gletscher
aHR0cHM6Ly9mc3RhdGljMS5tdGItbmV3cy5kZS9mMy8yMS8yMTAwLzIxMDA5NjktbzUxdWg4ZmE4bGlhLXRyYW5zYWxwMjAxNl8xMDkwNjMzLW9yaWdpbmFsLmpwZz8x.jpg

ab diesem markanten Stein bleibt man am Besten immer auf dem Gletscher..
aHR0cHM6Ly9mc3RhdGljMy5tdGItbmV3cy5kZS9mMy8yMS8yMTAwLzIxMDA5NzEtbXk5MzFzZ2t1MmxuLXRyYW5zYWxwMjAxNl8xMDkwNjM3LW9yaWdpbmFsLmpwZz8x.jpg

ist nicht zu steil allerdings ausrutschen trotzdem verboten sonst geht's am Hosenboden dahin!
aHR0cHM6Ly9mc3RhdGljMC5tdGItbmV3cy5kZS9mMy8yMS8yMTAwLzIxMDA5NzItMmJxbjlxb3UzZzB2LXRyYW5zYWxwMjAxNl8xMDkwNjQxLW9yaWdpbmFsLmpwZz8x.jpg

ein paar kleinere Spalten gilt es zu überqueren
aHR0cHM6Ly9mc3RhdGljMC5tdGItbmV3cy5kZS9mMy8yMS8yMTAwLzIxMDA5NjgtNDc0YW5zZjY3MDV3LXRyYW5zYWxwMjAxNl8xMDkwNjQ2LW9yaWdpbmFsLmpwZz8x.jpg

hier der letzte Schrofenaufschwung der mittlerweile relativ gut mit Stangen markiert ist. Trotzdem kann es hier ziemlich unangenehm und mühsam werden mit ständig abrutschendem Geröll
aHR0cHM6Ly9mc3RhdGljMS5tdGItbmV3cy5kZS9mMy8yMS8yMTAwLzIxMDA5NzMtZzh5dzBlOXFzcmcyLXRyYW5zYWxwMjAxNl8xMDkwNjQ3LW9yaWdpbmFsLmpwZz8x.jpg

oben angekommen wird man mit grandioser Aussicht belohnt.....

schöne Grüße

Bernhard
 
Hallo die Kollegen, wie schauts denn aus sind denn Grödel notwendig, odert gehts ohne.

Und viel wichtiger, wie ist denn die dann nachfolgende Abfahrt Richtung Süden?
Wie sind denn die Optionen hier:

direkt über den 102er oder besser nach dem Rif. Larcher

über den 146er am Lago Lungo vorbei,

oder noch weiter östlich über den 123er und die Lagi Nero und Carezer runter, sieht nach Karte doch ganz interessant aus.
 
Auf meinem Alpencross: Der Plan war, um Latsch etwas zu shuttlen, was dann wegen ausgebuchten Shuttles auf eine Seilbahnfahrt reduziert wurde. Dann die Frage, wie kommt man spannend weiter Richtung Süden. Beim Querlesen bin ich im Internet über (wenige) Berichte gestolpert, die von der Überquerung der Fürkelescharte und nach Süden radeln handeln. Die Bandbreite geht von locker machbar bis völlig unverantwortlich. Also bleibt am Ende nur probieren.

Wenige Tage vorher hatte es leider in den Höhenlagen etwas geschneit und das Wetter war auch nicht sonderlich beständig. Am liebsten wäre ich über Sulden, aber da fuhr auch kein Shuttle. Also wie sonst? Das Martelltal hoch. Grundsätzlich fahre ich lieber hinab, als hoch, aber was will man machen ;)
Morgens bin ich dann doch nicht so zeitig losgekommen, wie ich es mir gewünscht hatte, aber ich war guter Dinge. Mehrmals hatte ich die Wetter-Apps gecheckt, von Einigkeit konnte man nicht sprechen. So behielt ich mir einen Abbruch vor. Bis Mittags sollte es Nieselregen und Schauer geben.
20190926_101028.jpg

Auf Schotter und Teer ging es bergauf, das Tal ist ziemlich lang. Mittags erreichte ich die Zufallhütte und aß die Henkersmahlzeit.
20190926_131201.jpg

Nun ging es los, zur Martellhütte muss man fast die komplette Zeit tragen. Ab hier gibt es nur noch Gras und verirrtes Buschwerk.
Blick auf Zufallhütte und Martelltal hinab:
20190926_145345.jpg


Martellhütte ist erreicht:
20190926_152633.jpg

Von der Martellhütte hat man schon eine tolle Aussicht: Nun sieht man auch schon den Gletscher und die Scharte in der linken Bildseite.
Es ist erkennbar, dass man einen Bogen laufen muss.
Nun nochmal einen Tee trinken, das Wetter einschätzen und los. Anfangs ist es sogar fahrbar, bis der Weg wieder nur schieben erlaubt.
Die Sonne blitzt zweimal durch, dann nieselt es wieder.
20190926_153816.jpg


Bald beim Gletscher. Tolle Landschaft, es wird karger, nur noch etwas Gras. Die Wegmarkierungen sind durch Steinmännchen ergänzt.
20190926_154836.jpg


Ein Blick zurück:
20190926_154844.jpg

Am Gletscher angekommen, vergesse ich natürlich Fotos zu machen - sorry. Am Gletscherrand direkt mal auf den Hosenboden gesetzt, weil ich unter dem Schotter das Eis nicht gesehen hatte.

Dafür hab ich ein kurzes Video:

Hier schon fast oben. Man sieht den Schotterwall, um den man herum musste.
Der Schnee von vor ein paar Tagen war knapp knöcheltief und etwas anstrengend. Die Nerven waren leicht angespannt, was ist unter dem Schnee?
20190926_171125.jpg


Mitten auf dem Gletscher: Sehr beeindruckend, ich war noch nie auf einem Gletscher.
Gletscher.png


Ein Blick hoch zu dem Pfosten und man denkt so etwas wie "so nah und doch so fern"...
20190926_170633.jpg


Es regnet ein wenig. Kalt ist mir jedoch keineswegs. Nun ist es nicht mehr weit.

Am Rande des Gletschers muss nur noch die letzte Hürde, eine Wand aus losem Schotter bezwungen werden. Man erkennt, dass hier vielleicht mal eine Art Rinne geschaufelt war, übrig ist kaum mehr etwas. Rad hoch setzen, einen Schritt machen und wieder etwas zurück rutschen. Wieder das Rad hoch setzen. Einen Schritt machen.

Hurra! Geschafft! Tolles Gefühl! Hab ich doch als Junge Bücher wie die Erstbesteigung des Nanga Parbat verschlungen - jetzt habe ich gerade eine Ahnung, was diese Männer geleistet haben.

Hier ein paar Bilder von oben auf den Gletscher:
20190926_174329.jpg

20190926_174327.jpg

hier erkennt man von oben die wegweisenden Pfosten:
20190926_174325.jpg


Der Blick nach Süden offenbart ein wunderschönes Tal mit Gletscherbächen.
20190926_175314.jpg


Ab hier ist der Weg zwar anfangs nicht fahrbar, aber es ist ein guter Weg. Auf grandiosen Spitzkehren schlängelt man sich alsbald schwungvoll gen Tal.
20190926_180947.jpg


Der Blick zurück nach oben (die Scharte ist weit rechts erkennbar)
20190926_182738.jpg


Auf dem Weg zum Rifugio (hatte leider schon zu) und kein anderer Unterschlupf weit und breit. Die einzige kleine Hütte auch verschlossen.
20190926_183934.jpg

Wie man sieht, fing es an zu dämmern. Da das Licht allmählich schwächer wurde, verwarf ich den Plan und suchte den schnellsten Trail Richtung Tal und übernachtete in Colnogo.

Eine tolle Erfahrung! Ob ich es nochmal machen, oder empfehlen würde? Eher nicht. Am Ende muss man es aber selber testen.
Auf OSM gibt ein gutes Satelittenbild von dem Gletscher, das habe ich aber erst hinterher gesehen. Außerdem ist der Weg erst wirklich Vorort klar.
 

Anhänge

  • 20190926_153816.jpg
    20190926_153816.jpg
    373,5 KB · Aufrufe: 360
  • 20190926_170633.jpg
    20190926_170633.jpg
    185 KB · Aufrufe: 352
Zuletzt bearbeitet:
Da der letzte Bericht schon wieder ein paar Jahre her ist, gibts einen aktuellen Bericht. ;)
Herzlichen Dank an der Stelle an die Community und meine "Vorberichter" @naturized und @imkreisdreher für die hilfreichen Infos!

Wir sind im August 2022 im Rahmen unserer Transalp über die Fürkelscharte.

Am Vortag übers Madritschjoch zur Zufallhütte und dann noch zu Marteller Hütte aufgestiegen, haben dort übernachtet.


Von der Zufallhütte gehts gleich mal mit der ersten Tragepassage los. Entgegekommende Wanderer teils mit fragenden Blicken, bewundernden oder auch verwunderten Aussagen wie "Was machen sie ???"

IMG_20220803_144613.jpg


Danach wirds etwas flacher, man kann bissl in der Ebene fahren und überquert die alte Staumauer, fährt danach noch ein bissl das Tal rein.

IMG_20220803_145835.jpg

IMG_20220803_150315.jpg



Danach ist Schluss mit lustig und es folgt ein Belastungstest für die Oberschenkel, eine recht steile Tragepassage mit großen "Stufen / Felsen", schätzungsweise gut 200hm, bevor man die Marteller Hütte erreicht. Zumindest die letzten 20m kann man schieben ;)

IMG_6235.jpg




IMG_20220803_154640.jpg


Oben angekommen, sehen wir schon unseren Pass, die Fürkelescharte und erahnen den Weg über den Gletscher.

IMG_20220803_163039.jpg


Wir unterhalten uns noch mit einer Familie, die eine größere Tour gemacht und über die Fürkelscharte abgestiegen ist über unsere Tour. Erster Kommentar "Man gönnt sich ja sonst nichts.." :D
Na dann... gscheid stärken, ausruhen, schlafen und am nächsten Tag, rein ins Vergnügen:
Noch ein paar Meter den Trail hinterrollen, aber dann ist bald schieben angesagt.
IMG_20220804_075936.jpg


So nah und doch so fern zum Fürkelferner.. der Weg zum Gletscher zieht sich ganz schön
IMG_6296.jpg


.. aber irgendwann sind wir da. Den Plan direkt unten aufs Eis zu gehen, verwerfen wir sofort, da alles extrem instabil aussieht und vor allem im unteren Teil ganz schöne Krater und breite "Spalten" im Eis sind.

IMG_20220804_085636.jpg


Stattdessen folgen wir weiter dem markierten Weg, der uns links im Steilgelände auf die Flanke des Gletschers führt.
Die hohen Temperaturen lassen das Eis schmelzen und das Schmelzwasser verbindet sich mit dem Staub und Sand zu Schlamm, der sich in größeren Pfützen sammelt. Darunter und dazwischen bleibt klares, blankes Eis. Richtig ätzend zum gehen und sehr zeitintensiv, hätte ich so nicht erwartet.... (von den üblen Stellen, hab ich leider keine Bilder)

IMG_20220804_091543.jpg



Wir sind heil froh über unsere Grödeln, aber das klare, polierte Eis ist auch für unsere möchtegern Steigeisen zu viel.
Kurz kämpfen wir uns noch entlang der Markierungen zwischen Geröll, Matsch und Eis vor, bevor wir dann doch direkt aufs Eis gehen.

IMG_20220804_092401.jpg


Zur "Sicherheit" habe ich eine Eisschraube, 2 Bandschlingen, 3 Karabiner und 10 Meter Reepschnur dabei, falls doch jemand in ne blöde Situation kommt und man etwas improvisieren muss. Richtige Spaltenbergung kann mann damit natürlich nicht machen, aber besser als nichts.

Zum Glück halten unsere Grödeln auf dem angetauten Eis exzellent und wir marschieren im Gänsemarsch den Gletscher hoch. Der Gletscher ist durch die hohen Temperaturen und den schneearmen Winter komplett frei und die wenigen Spalten sind gut zu sehen.


IMG_20220804_093409.jpg


Hier dann doch kurz mit Schwung lieber einen großen Schritt drüber :D

IMG_20220804_093515.jpg


Und dann die letzten Meter zum "Gipfel" ähh "Schartenhang"..

IMG_20220804_094437.jpg



Na dann Endspurt, wieder ziemlich steil und grobes, lockeres Geröll müssen wir uns die letzten Meter hochkämpfen.
IMG_20220804_095638.jpg


Stellenweise gar nicht so ohne, weil man sich nirgends wirklich festhalten kann, alles ist brüchig, also am besten nur Abstützen und auf die Beine/Füße vertrauen!
Die Grödeln helfen uns auch hier enorm!

(Kann das Video leider nicht in Hochformat einbetten..)
Bröselei


IMG_20220804_100404.jpg



Irgendwann ist auch das geschafft. Und gefährliche Unterhopfung macht sich breit, also gleich in den Abstieg.
Der Weg ist sehr Steil und stürzen ist verboten, sonst gehts dahin... Ein letztes Mal leisten die Grödeln einen super Dienst auf dem staubigen Boden.
An einer Stelle kurz überlegt, mit den Reepschnüren und Bandschlingen was zum festhalten zu bauen. Die Frage in die Gruppe ergibt aber "Nönö, geht schon.." also gut.. ging auch so ;)


IMG_20220804_103747.jpg


IMG_20220804_104148.jpg


Aber bald gehts auf wunderbaren Spitzkehren bergab. Wer des Hinterrad-Entlastens einigermaßen mächtig ist, wird hier defintiv seine Gaudi haben.

IMG_20220804_112109.jpg


.. aber auch ohne Switchbacks ist die endlose Abfahrt super schön und mit einigen verblockten Stellen komplett fahrbar!

IMG_20220804_122328.jpg



Fazit: Einmalige Tour, wortwörtlich. :) Nochmal mach ichs wahrscheinlich nicht, aber eine tolle Erfahrung!

Bei uns hat alles gepasst, Wetter, Gletscherbedingungen, Fitness.. aber wenn nur eins davon nicht ideal ist, schätz ich die Tour schon als etwas ernster ein. Man braucht ein mindestens 4h Wetter-Fenster von Marteller Hütte bis man drüben die Scharte wieder runter gestiegen ist, dazwischen gibts keinen Schutz.
Gerade bei ner Transalp würd ich das Wetter die Tage davor schon gut beobachten und eine Alternative im Petto haben. Im Zweifelsfall gar nicht erst zur Marteller Hütte aufsteigen.

Im Vergleich zum Bericht von 2017 von @naturized hat sich der Gletscher mE schon ganz schön verändert, den "markanten Stein" konnten wir kaum erreichen und sind schon früher aufs Eis. Bei den Bächen die da das Eis runtergelaufen sind, wird sich der erschreckende Trend bestimmt so fortsetzen.

Ausrüstungstechnisch würd ich auf jeden Fall Grödeln empfehlen, die mit etwas größeren Zacken. Nicht nur für den Gletscher sondern auch für den Auf- und Abstieg der Scharte liefern die doch nochmal ein gutes Stück Sicherheit!

Ich fands auch angenehm die Reepschnüre und bissl Material dabei zu haben, brauchts aber denk ich nicht unbedingt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für Euren tollen Bericht. :daumen: Bin letztes Jahr im Rahmen meines Diretissima Alpen-X auch über die Scharte. Absolut einmaliges, wenn auch krasses und etwas grenzwertiges Erlebnis. Bericht ist hier: Diretissima

Von der Zufallhütte gehts gleich mal mit der ersten Tragepassage los. Entgegekommende Wanderer teils mit fragenden Blicken, bewundernden oder auch verwunderten Aussagen wie "Was machen sie ???"
Mir kam da ein kleines Mädchen, vielleicht 5 Jahre alt, mit ihren Eltern entgegen. "Warum machst du sowas?" Ich erklärte ihr dann, dass ich so ein, zwei ganze Tage auf dem Weg Richtung Süden einspare, wenn ich mein Bike hier hochwuchte. Überzeugte sie irgendwie. Den Papa nicht so ganz. Der schüttelte nur den Kopf 🤣
Fazit: Einmalige Tour, wortwörtlich. :) Nochmal mach ichs wahrscheinlich nicht, aber eine tolle Erfahrung!
Kann ich bestätigen. War eine meiner eindrücklichsten Bergerfahrungen. Und auch wenn im Rahmen einer größeren, eindrucksreichen Tour begangen/befahren, war die Fürkelescharte sicherlich das Highlight. Ich habe mir auch gesagt, dass ich es nicht nochmal mache, aber jetzt ein Jahr später, denke ich schon wieder drüber nach. Scheint ein bisschen wie bei einer Geburt zu sein. Meine Frau sagte auch nach jeder Geburt: "Nie wieder!" Und dann, wenn die schlechten Erinnerungen immer mehr verblasst sind, ging es dann doch wieder in die Nachwuchsplanung. Wartets mal ab. :D
Bei uns hat alles gepasst, Wetter, Gletscherbedingungen, Fitness.. aber wenn nur eins davon nicht ideal ist, schätz ich die Tour schon als etwas ernster ein. Man braucht ein mindestens 4h Wetter-Fenster von Marteller Hütte bis man drüben die Scharte wieder runter gestiegen ist, dazwischen gibts keinen Schutz.
Gerade bei ner Transalp würd ich das Wetter die Tage davor schon gut beobachten und eine Alternative im Petto haben. Im Zweifelsfall gar nicht erst zur Marteller Hütte aufsteigen.
Kann ich absolut so bestätigen. Von der Marteller Hütte bis auf den Übergang waren es ziemlich genau 2h und dann nochmal 1 gute Stunde bis zur Straße. War aber eng getaktet und etwas mehr Zeit hätte sicherlich auch nicht geschadet. Im Rahmen einer Diretissima ist das aber nicht so ohne weiteres möglich. Aufgrund der vielfältigen Herausforderungen (Höhe, Wetter, Gletscherbeschaffenheit, Ausgesetztheit, kein Handyempfang, wenige Bergwanderer unterwegs, die helfen könnten im Falle des Falles usw.), sollte man das auf jeden Fall einpreisen und eine wohlüberlegte Entscheidung treffen.
Ausrüstungstechnisch würd ich auf jeden Fall Grödeln empfehlen, die mit etwas größeren Zacken. Nicht nur für den Gletscher sondern auch für den Auf- und Abstieg der Scharte liefern die doch nochmal ein gutes Stück Sicherheit!

Ich fands auch angenehm die Reepschnüre und bissl Material dabei zu haben, brauchts aber denk ich nicht unbedingt.
Grödel hätte ich mir auch gewünscht und würde ich beim nächsten Mal auch mitnehmen. Das zwei Schritte vor und anderthalb wieder zurück war eine echte Plackerei. Schlingen, Schnüre, Karabiner und Co. braucht es aber wirklich nicht. Das ist nur zusätzliches Gewicht und kostet bei Verwendung wertvolle Zeit. Je nach Etappenlänge: Licht nicht vergessen.
Kleine Seitenbemerkung: Lustig, dass ihr (oder einer/eine von euch) ein 301 fahrt. Passt damit voll ins BBS-Klischee 🤣. Ich leider auch (auch wenn ich kein 301 fahre, habs aber überlegt....) Habt ihr auf der Scharte zufällig noch Kaffee gekocht? Liteville-Fahrer-Klischee
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten