Optimale Routenplanung Neuseeland - 3 Monate Radreise

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Servus!
Eine Freundin und ich planen am 1.1.19 bis 30.3.19 von München nach Auckland mit Thai Airways zu fliegen. Unser Ziel ist es die 3 Monate mit dem Rad zu reisen und möglichst viel Landschaft mitzunehmen und so gut es geht die Straße zu vermeiden, am liebsten nur Schotterwege o.ä. Dazu habe ich ein paar Fragen, da doch einige hier in dem Forum schon "drüben" waren :)

1. Frage
Mit wie viel Ausgaben müssen wir pro Monat rechnen, wenn wir möglichst low-budget (campen und selbst kochen) unterwegs sind.
250€ Campinplätze 300€ für Lebensmittel und 150€ Puffer bzw. für sonstiges, oder ist das sehr knapp berechnet? (Wir wollen keine "Aktivitäten" machen, nur entspannt Radfahren und wandern)
Reicht 700€ pro Person?

2. Frage
Und wie sollte ich die Route am besten planen, wenn wir in Auckland ankommen und auch zurückfliegen? Ziele:
- möglichst viel Landschaft
- Verkehr so gut es geht vermeiden (Gravelroads)
- Sonne
- wenig Regen

3. Frage
- Quellen für die Tourenplanung um möglichst nur Gravelroads zu fahren? Kennett Brothers?
- Oder was haltet ihr von den GPS - Tracks von der Seite?
http://www.touren-wegweiser.de/Radtour-Neuseeland/Neuseeland-Radtouren-1.html


4. Erste Vorüberlegungen

Bezüglich Sonne und Regen und Radwege habe ich folgendes gefunden:
https://www.oneyear.kiwi/wp-content/uploads/sites/5/2016/05/nz_sunshine_rain_maps.jpg

Ganz grobe Planung (Rote Linie):
https://abload.de/img/493eg6.png

Ist es sinnig von Auckland nach Invercargill (ganz unten auf der Südinsel) zu fliegen und von dort aus zurück bis nach Auckland zu radeln und sich an diesen Tracks zu halten (möglichst an der Ostküste Südinsel und Nordinsel) und wir somit statistisch gesehen am wenigsten Regen und am meisten Sonne abkriegen und dabei noch den Verkehr zu vermeiden?

Für jeden Tipp für eine bessere Route bin ich sehr dankbar :)
 
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Mit den Kosten dürfte das so hinkommen. Der letzte Sommer war für Neuseeland laut Einheimischen ungewöhnlich feucht und auch Orkane nicht üblich. Im Südwesten, Westen ist es am regenreichsten. Der Klimawandel ist auch in NZ angekommen.

Nach meiner Erfahrung kann man sich eine Route zusammenstellen, das Wetter schmeisst die Planung aber oft um. Mit dem Rad ist schnell auf Veränderungen reagieren ja nicht so toll. Dürfte aber bei 3 Monaten nicht so tragisch sein.

Im Grunde hatte ich die selben Anforderungen wie bei Frage 2. Auf jeden Fall die Acheron Road mitnehmen https://www.doc.govt.nz/acheron-road

Noch ein paar Tipps und Eindrücke, http://www.mikemoto.de/Forum/phpBB3/viewtopic.php?f=15&t=7474
 
Puuuuhhh,
viele Fragen und doch etwas zu wenig Vorabinfos, die du für eine sinnvolle Evaluierung lieferst.

1. mit welcher Art Rädern seid ihr unterwegs bzw. was wollt ihr so an durchschnittlichem Tagespensum zu absolvieren? (Hintergrund ist folgender: viele "Sehenswürdigkeiten" liegen nicht direkt an der primären Wegstrecke, sondern müssen über entsprechende Schlenker, meist kombiniert mit starker Hügelkurbelei bei heftigen Steigungen und ggf. durchaus kräftigem Wind angefahren werden, oft auch als reine Stichstraßen, ergo "one way" und "return". Das kostet Zeit und Körner...). Welche Landschaft(en) bevorzugt ihr (die Abwechslung ist gigantisch, aber man kann natürlich schon nach jeweiligem Gusto individuell selektieren).
2. Budget gut 20 € pro Tag ist ganz sicher alles andere als üppig, das wird verdammt eng damit, selbstwenn man sich ausschließlich von Pasta und Fertigsaucen ernähren will (aber will man das wirklich??)!
3. Wegen Wetter kann dir niemand wirklich eine vernünftige Vorhersage liefern, einzig die We(s)tcoast auf der Südinsel ist per Bike wettertechnisch suboptimal (zumal ihr da auch nur bedingt auf Gravelroads ausweichen könntet). Andererseits schade, denn sie ist wunderschön und in Summe sicherlich spannender als ihr Pendant am Pazifik im Osten
4. Kennst du die NZ Online Karte (super zum Planen von gravel roads)? => https://www.topomap.co.nz/
5. auch sehr hilfreich => https://www.nzcycletrail.com/map/ bzw. https://www.nzcycletrail.com/ und http://www.cycletour.org.nz/rides/map.html
6. Hast dir hier im Forum mit der SuFu die ganzen Beiträge zum Thema NZ (inkl. Stuntzis "Ozeanix") durchgelesen? Da gibt's Details ohne Ende

P.S. und ja, ich bin richtig neidisch auf euch (3 Monate Biken in NZ ist ein Traum, wenn auch ein verdammt anstrengender!!)
 
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Im Grunde hatte ich die selben Anforderungen wie bei Frage 2. Auf jeden Fall die Acheron Road mitnehmen https://www.doc.govt.nz/acheron-road

Noch ein paar Tipps und Eindrücke, http://www.mikemoto.de/Forum/phpBB3/viewtopic.php?f=15&t=7474
Danke, Acheron Road behalt ich im Auge :) Und deinen Erfahrungsbericht lese ich mir mal durch :)

1. mit welcher Art Rädern seid ihr unterwegs bzw. was wollt ihr so an durchschnittlichem Tagespensum zu absolvieren?

Es sind Starr MTBs, um genau zu sein - https://www.evanscycles.com/pinnacle-lithium-5-2018-hybrid-bike-EV275575
Brooks Sattel, Red-Shift Shockstop, Sqlab Spiregrip/ Ergotechlenker mit mehr Biegung und Tubus Gepäckträger, sowie Blackburn Outpost Cargo Cage, Conti X-King Silver 55-622 sind nachgerüstet worden. 2 Packtaschen hinten, Rahmentaschen und Handlebarbag kommen da noch ran.
Kassette wird noch getauscht, kleinste Übersetzung ist dann 22-34. Und die Art der Landschaft weiß ich jetzt selber so gar nicht, ich sag ein guter Mix von allen wäre nett. Ich glaube mit den sehr krassen Steigungen wird es für meine Begleiterin wahrscheinlich zu hart...Tagespensum habe ich nicht festgelegt, auf der letzten Reise haben wir das so gehandhabt, dass wir 9 Uhr - 17 Uhr geradelt sind und den Rest des Tages haben wir entspannt und gemütlich gekocht.

2. Budget gut 20 € pro Tag ist ganz sicher alles andere als üppig, das wird verdammt eng damit, selbstwenn man sich ausschließlich von Pasta und Fertigsaucen ernähren will (aber will man das wirklich??)!

Also wir sind eh nicht so die Menschen die sehr soßig essen, ich dachte an Reis/Nudeln/Brot + Gemüse/Eier/Käse + Gewürze / Frühstück Haferbrei/Obst/Aufstriche/Brot/Milch :) Also 30€ pro Tag pro Person wäre auch noch drin, weniger ist natürlich schöner - so direkt nach dem Studium ohne Job ist nicht viel Erspartes mehr da :D

3. Wegen Wetter kann dir niemand wirklich eine vernünftige Vorhersage liefern, einzig die We(s)tcoast auf der Südinsel ist per Bike wettertechnisch suboptimal (zumal ihr da auch nur bedingt auf Gravelroads ausweichen könntet). Andererseits schade, denn sie ist wunderschön und in Summe sicherlich spannender als ihr Pendant am Pazifik im Osten
4. Kennst du die NZ Online Karte (super zum Planen von gravel roads)? => https://www.topomap.co.nz/
5. auch sehr hilfreich => https://www.nzcycletrail.com/map/ bzw. https://www.nzcycletrail.com/
6. Hast dir hier im Forum mit der SuFu die ganzen Beiträge zum Thema NZ (inkl. Stuntzis "Ozeanix") durchgelesen? Da gibt's Details ohne Ende

P.S. und ja, ich bin richtig neidisch auf euch (3 Monate Biken in NZ ist ein Traum, wenn auch ein verdammt anstrengender!!)

Zu 3. Ja ich denke auch, dass die Westküste spannender ist, allerdings wäre ich bereit lieber darauf zu verzichten wenn man tendenziell dafür besseres Wetter bekommt. Außer ihr sagt mir jetzt alle, der Osten ist nicht zu empfehlen und langweilig :>

Zu den Rest, vielen vielen Dank! Ich wühle mich mal durch und bemühe mich um die Suchfunktion! Und ja, bevor wir beide dann sesshaft (im Sinne von Jobs) werden, wollten wir eine größere Fahrradtour in unserem Leben noch machen - 3 Monate am Stück wird in Zukunft dann eher schwierig :)
 
https://alpenzorro.com/ozeanix , dann oben auf "Blog" klicken. Geht ab Auckland Flughafen bis runter zur Südspitze Südinsel, möglichst offroadig und mit vielen Highlights. Ist freundinnen-kompatibel (ab der dritten Woche zu zweit), aber vermutlich für eure Bikes und Setup oft zu mountainbikelastig. Ein paar schöne Tips und Routen wirst du trotzdem in dem Blog finden. Aber Zeit mitbringen, ist lange und sehr ausführlich.

20E am Tag halte ich für illusorisch. Und stellt euch das mit dem selber kochen am Zelt nicht zu romantisch (oder auch nur angenehm) vor. Neuseeland ist das Land der Sandflies, schlimmere Plagegeister gibt's quasi kaum auf diesem Planeten. Ihr werdet wenigstens an jedem zweiten Abend Hals über Kopf ins Zelt flüchten und den Reissverschluss schliessen, alles weitere muss dann "indoor" passieren. Da geht man doch lieber öfter mal in einer Bar was futtern und beschränkt die Camperei wirklich nur auf die Nacht.

Trotzdem ein tolles Land.

Btw, "wild zelten" ist zwar theoretisch oft verboten, aber als Radler werdet ihr da wenig Probleme bekommen, sofern ihr halbwegs ab vom Schuss unterwegs seid. Wir waren nur alle paar Tage mal auf einem offiziellen Campingplatz, zum Wäsche waschen, duschen, etc. Ansonsten lieber irgendwo in der Pampa, das ist abenteuerlicher und spart schlussendlich einen Haufen Geld, das man lieber in Essen investiert :).
 
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Na ja, sie haben zu 2 Leuten bei 700 EUR/Leut/Monat ca. 2400 NZ Dollar zur Verfügung, damit sollte man auskommen. Neuseeland mag das Land der Sandflies sein. Kommt aber auch darauf an, wo man zeltet. Ich hatte in 3 Wochen nur einmal Kontakt, der war aber vollkommend ausreichend. Auf den "normalen" Strassen von NZ gibt es keine krassen Steigungen, auf Gravel Roads dürfte das hier die steilste Stelle gewesen ein.

Neuseeland 2018 008 Hanmer Springs – St Arnaud-010 by Michael, auf Flickr
 
Auf den "normalen" Strassen von NZ gibt es keine krassen Steigungen, auf Gravel Roads dürfte das hier die steilste Stelle gewesen ein.

Sorry, aber die Aussage ist absoluter Unsinn (nix für ungut, ich schätze normalerweise deine Beiträge hier im Forum sehr!) - selbst die Highways haben immer wieder steil(st)e Stiche drin, bei denen mit dem vollgepackten Rad massivstes Alpinfeeling aufkommt (das sind keine 500 Hm Anstiege am Stück, aber immer wieder mal 100-150 Hm mit Steigungen teilweise deutlich jenseits der 10%, die tun im Sattel mit entsprechendem Gepäck auf Dauer auch richtig weh... (Ich glaube auch, dass du motorgetrieben unterwegs warst, da spürt man das natürlich nicht ganz so arg....;):))
 
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Da ist unser Verständnis von krass halt verschieden. Und auch motorbetrieben, getrieben war ich eher nicht, kann ich gut beurteilen wann es sticht. :) Habe mich ausführlich mit einem 60+ Reiseradler unterhalten, der quasi das gleiche und mit einem "normalen" Reiserad gemacht hat, wie es die beiden vorhaben. Und auch mit 2-3 Bikepackern, die haben sich nur über die schmalen Durchgangsstrecken mit breiten Truckern beschwert.

Und natürlich bin ich auch ein wenig neidisch, auf 3 Monate Neuseeland. Wahrscheinlich bin ich in dem Zeitraum wieder gute 3 Wochen da. Auf zwanzig Besuche werde ich es nicht mehr schaffen, hätte ich mal früher angefangen. :D
 
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Ok, Adendum bzw. ich korrigiere mich: betrieben :)
Jetzt mal zurück zur eigentlichen Sache. Je nach Streckenführung hast da teilweise schon extrem steile Stiche (nicht nur vereinzelt) drin, selbstredend auch ausreichend reine Rolletappen in der Ebene, dann aber u.U. (ehrlich gesagt meistens) mit heftigem Wind (dummerweise selten von hinten).
Bsp. für die "Ostroute": der komplette Waipara/Hurunui District oder auch die gesamte Umgebung Dunedins sind extrem "hilly" (und ich sprech jetzt nicht von der Baldwin Street) und die Steigungen selbst aufm HW1 sind da nicht ohne, da pfeift selbst das Wohnmobil ausm letzten Loch teilweise (sollte die Südinsel gequert werden wollen stehen da auch ein paar saftige Hügelchen im Weg, z.B. Lindis Pass, Haast Pass, Rai Saddle etc.). Alles keine alpinen Extrem-Uphills, aber mit einem derartigen Reiserad inkl. entsprechendem Gepäck und teilw. heftigstem Gegenwind ist das ne echte Herausforderung. Nämliches gilt für Teile der Nordinsel, z.B. die Coromandel, Taranaki, Urewera und abschnittsweise auch im Northland bzw. selbst um Rotorua (wie gesagt, je nach exakter Routenführung, aber sie wollen ja auch weitestgehend abseits der Hauptrouten kurbeln). Nimm als Beispiel deinen Abstecher zum French Pass (oder auch "nur" zur Elaine Bay). Ein Traum für nen Reiseradler und mit Sicherheit ein Topabstecher abseits der üblichen Hauptreiserouten. Da kumulieren sich mal schnell fast 2.000 Hm one way gespickt mit vielen kleineren Schnappern, die mit Gepäck richtig wehtun. Ist das machbar? Klar, das haben wir seinerzeit als Studenten mit viel schlechterem Material hinbekommen, aber es war verdammt hart (und wir waren damals topfit!). Man sollte ihnen halt nur ein (möglichst) realistisches Bild zeichnen, was sie erwartet.
 
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Bzgl. der ersten Seite. Das Geld kannst dir sparen, das bekommst im Netz kostenfrei und mit besserer Beschreibung.

Die "rote Linie" ist eure grob angedachte Routenplanung, versteh ich das richtig?

Bzgl. Invercargill. Würde wenn, dann nach Queenstown fliegen (wobei das am 1.1. leider schwierig sein wird, denn dann ist dort die Hölle los und die Flüge entweder völlig ausgebucht oder sauteuer!) und von dort klassisch über die St. Nicholas Backcountry Road - Mavora Lakes etc. südwärts bis in die Gegend von Invercargill - oder gleich ab Lumsden Richtung Gore, z.B. durch die kaum bekannte Hokonui Hills Range - rollen (anfangs ideal zum Einrollen, da primär leicht bergab bzw. viel eben und landschaftlich sehr ansprechend) und dann in die Catlins (unbedingt die Variante entlang der Küste nehmen!)
 
Erstmal vielen Dank für die Antworten.

@Stunzi deine Route schaue ich mir ausführlich an! Das Budget war mit jeden Tag campen gerechnet, wenn wir zur 1/3 wild zelten hätten wir auch mehr Geld für Essen übrig :)

@dede Ja genau, die rote Linie ist die ganz grobe Routenplanung. Dann werden wohl versuchen nach Queenstown zu fliegen und wegen Gepäck schauen wir zu, dass wir möglichst gewichtsoptimiert packen.
 
Eine Frage habe ich noch, wieviel Wasserflaschen würdet ihr empfehlen mitzunehmen? Reicht 2L insgesamt pro Person oder sollte man doch mehr? An der Gabel könnten wir 1,5L Flaschen befestigen und am Lenker noch eine kleine 750ml Flasche, damit wären bei 3,75 L..
 
Eine Frage habe ich noch, wieviel Wasserflaschen würdet ihr empfehlen mitzunehmen? Reicht 2L insgesamt pro Person oder sollte man doch mehr? An der Gabel könnten wir 1,5L Flaschen befestigen und am Lenker noch eine kleine 750ml Flasche, damit wären bei 3,75 L..

Das kommt sehr drauf an, welcher Typ "Wasserkonsument" ihr auf dem Bike seid?!? Grundsätzlich ist die Wasserversorgung in NZ (sei es aus dem Supermarkt, vom Farmer nebenan oder auch direkt aus den - meist kristallklaren - Flüssen kein Problem (zumal ihr ja auch stets zumindest in der Nähe der Hauptreiseadern entlangmeandert). Einzig in Otago würde ich etwas mehr Puffer einplanen, da kann es extrem trocken und steppenartig sein. Würde halt immer so viel dabei haben, dass ihr 1.5 Tage damit auskommt (wie gesagt, je nach Trinktyp ist die entsprechende Menge natürlich individuell völlig verschieden: "Wasserbüffel" (wie ich z.B.) vs "Sandviper" (wie meine Lady).....
 
P.S. steht eure Strecke jetzt mittlerweile (im Groben zumindest)? Dann könnte man auch noch gezielt Tipps zu einzelnen Locations/lohnenden Abstechern geben.....
 
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