Autopendler, die zu Pedelecpendlern mutiert sind

Wie viele ehemals Auto-, jetzt Pedelecpendler kennt ihr?

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    Stimmen: 70 54,3%
  • 1-2

    Stimmen: 46 35,7%
  • 3-4

    Stimmen: 9 7,0%
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    Stimmen: 2 1,6%
  • Mehr als 10

    Stimmen: 2 1,6%

  • Umfrageteilnehmer
    129
Wenn wir schon so abscheifen. Früher hätte der Sohn oder die Tochter in der gleichen Fabrik, in der ein oder beide Elternteil(e) gearbeitet haben, auch ein Leben lang gearbeitet und hätte bei den Eltern gewohnt und die Wohnung dann von ihnen später übernommen, oder in einer freiwerdenden Wohnung in der Nähe gewohnt. Da wurden die Eltern nicht alleingelassen oder sogar abgeschoben.
 
(...) Früher hätte der Sohn oder die Tochter in der gleichen Fabrik, in der ein oder beide Elternteil(e) gearbeitet haben, auch ein Leben lang gearbeitet (...)
Ja also in der Firma, in der mein Vater sein Leben lang gearbeitet hat, hab ich es mit Mueh und Not sieben Jahre 'ausgehalten', danach war ich erstmal komplett mit den Nerven fertig. Dein Vorschlag wird heute durch die 'Verschleissmentalitaet' der global player unmoeglich gemacht.

Ansonsten sieht man schoen, dass man in der Gesellschaft die Loesungen fuer schlimmer haelt als das Problem (ich sehe das anders, ich moechte nicht auch noch im Alter in einem deutschen Ballungszentrum leben muessen, schlimm genug dass ich das jahrzehntelang wegen der Arbeit ertragen muss(te)) - Dann wird man halt mit dem Problem leben muessen :D

Man beachte dieses Wording ...
(...) abgeschoben.
 
(...) Dass seitens der Politik zu wenig gegen die wirtschaftliche Zentralisierung -- und für die Stärkung der Provinz -- getan wird, steht aber ausser Frage!
Die Politik wird gar nichts tun.

Und weisst Du auch warum?

Weil das bedeuten wuerde / muesste, dass der eine oder andere umdenken muss, und damit seine Komfortzone verlassen muss.
Und das erscheint ja als schlimmer als jedwedes Problem weiter zu erdulden.

Du siehst ja, wie mein Vorschlag eines Paradigmenwechsels von 'einen alten Baum verpflanzt man nicht' auf 'im Alter hat man sich was Besseres verdient als im Ballungszentrum zu versauern' bewertet wird. Auch von Dir :aetsch:
Da kommt sofort 'Abschiebung' und sonstwas.
Man ist ja nicht einmal gewillt, die Chancen einer Veraenderung zu sehen. Man wertet sie sofort und reflexartig als 'schlecht'.

Am ehesten denke ich wirklich noch, dass irgendwann Firmen anfangen werden, von selbst in die strukturschwachen Regionen zu ziehen.
Denn dort koennen sie ihren potenziellen Arbeitskraeften bezahlbaren Wohnraum 'bieten', und der wird fuer diese immer wichtiger werden.
Was hilft ein toller Job in Muenchen, wenn ich keine halbwegs akzeptable Option fuer 'den Rest der Lebensgestaltung' habe?
Wohnung vor Ort unbezahlbar, Pendeln zu zeitaufwendig, ... ???
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie wär's mit einem anderen Paradigmenwechsel: anstatt zu verlangen, das ANDERE irgendetwas tun, damit DU es bequemer hast, könntest du bei dir anfangen und zum Beispiel mit deinem Arbeitgeber Homeoffice vereinbaren. Dann musst du vielleicht einmal die Woche ins Büro, oder sogar nur einmal alle zwei Wochen.
 
Meine Holde ist letztes Jahr zwengs dem guten Wetter viel mit dem Pedelec zur Arbeit geradelt. Sie ist aber nicht vom Auto gekommen, weil wir keins haben.
Ich kenne jede Menge Radlpendler, weiß aber nicht, wie viele davon vorher mit dem Auto gependelt sind. Keiner von denen pendelt mit Pedelec.
Daher 0 :cool:
 
Hier ich ! Umgestiegen .. aber nur im Sommer :D
Einfache Strecke hin 40km / 180hm
Einfache Strecke zurück 40 km / 350hm
Mach ich aber nur ab Frühjahr bis Herbst, im Winter nicht.
Und dann auch "nur" 1-2 mal pro Woche wenns passt.
Ich fange um 06:30 an und muss dann leider schon um 5 aufs Rad, ganz schön hart manchmal morgens
Gefahren wird auf meinem 28 Jahre alten Rennrad.
Dieses Jahr hab ich mir vorgenommen mal eine komplette Woche mit dem Rad zu pendeln
 
Bei uns kommen zwei Leute mittlerweile relativ regelmäßig (wetterabhängig) mit elektrifiziertem Zweirad.

Der eine ist tatsächlich vom Auto umgestiegen.
Der andere fuhr früher Rennrad und ist inzwischen etwas älter geworden.

Ich habe das Glück, so nahe dran zu wohnen, dass das Fahrrad schon fast übertrieben ist.
Ging bei einem früheren Arbeitsplatz allerdings auch nicht.

Sehe es übrigens auch so, dass es deutlich nachhaltiger und sinnvoller ist, den ländlichen Raum zu stärken, statt immer mehr zu zentralisieren und die Leute zu zwingen, aus immer größerem Umkreis in die Großstadt rein zu fahren, weil der Wohnraum dort entweder zu teuer ist (alleine aufgrund der großen Nachfrage) oder für Kinder einfach eine dröge Umgebung ohne Garten und Natur in der Nähe.
Von mir aus dürfen die Senioren gerne in der Innenstadt bleiben. Die sind meist irgendwann unbeweglicher und können sich dort noch eher selbst versorgen. (;
 
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@schraeg Glückwunsch und Respekt! 40km sind schon ein Brocken, und das bei deinen Arbeitszeiten. :daumen:

Auch wenn's hier eigentlich um den Umstieg vom Auto auf E-Bike (ähm, Pedelec) ging, so wie es von der Politik beworben wird.
 
Auch wenn's hier eigentlich um den Umstieg vom Auto auf E-Bike (ähm, Pedelec) ging, so wie es von der Politik beworben wird.

Ups ! :D liegt wahrscheinlich dran das wir hier nicht im e-mtb-news forum sind ;) Das hatte ich wohl überlesen

Aber mein AG überlegt zur Zeit Jobrad einzuführen. Es wird wohl ein Modell geben das wir MA dan leasen können. Ob ich das mache weiss ich noch nicht, schneller wäre ich mit dem E-Bike nicht es wäre nur noch ein wenig entspannter ! Wobei wirklich anstrengend ist der Weg hin nicht nur halt 1,5h lang. Zurück ist immer doofer Gegenwind da würd ein Eh-Mofa schon etwas entspannter sein .. hach mal sehen wie die Konditionen so ausfallen
 
Also ich kenn zwei. Einen Kollegen und ich :D.
Sind beide auf ein S Pedelec umgestiegen.

Für mich gilt:
min 5 Grad und trocken (zumindest hinzu). Dann fahre ich jeden Tag.

Meine Strecke ist hinzu 45km und 90hm und Rückenwind.
Nach Hause sind es 45km und 410hm und immer Gegenwind.

Duschen kann ich glücklicher weise auf der Arbeit und eine Reinigung gibt es auch, so dass relativ wenig mitgenommen werden muss.
 
Ich habe bei 3 Firmen, für die ich derzeit tätig bin, einen guten Überblick über die Fahrrad und e.bike-Situation:

1) Firma auf dem Land: Es kommen ALLE mit dem Auto. Es gibt weder Bus noch Bahnanschluss. Fahrradfahren auf der Landstrasse lebensgefährlich

2) Firma auf der grünen Wiese in der Nähe von größerer Ortschaft mit guter Bahnanbindung: Es kommen sehr wenige Radfahrer. Tendenz nach unten. Die etwa 20 e-bikes sind praktisch alles ehemalige Radfahrer, nur wenige Autofahrer sind umgestiegen.

3) Firma in der Stadt: Sehr viele e-bikes, geschätzt 80 Stück im Sommer, 20 im Winter. Anteilsmässig aber noch weniger Radfahrer. Heisst: Kaum Umsteiger von Auto auf e.bike. Mehr Leute steigen von Rad aufs Auto um. Ansonsten müsste die Zahl der Räder gleichgeblieben sein.

Der Trend ist nach wie vor Autofahren. Kann durchaus an den Entfernung liegen. Ob man deshalb die Rentner aus den Städten schmeissen muss (Idee von weiter oben) sehe ich kritisch: Auf dem Land kann sich ein Rentner kaum versorgen. Braucht dann erst recht ein Auto, um in die Stadt zu fahren und erhöht den Strassenverkehr noch weiter. Damit noch unattraktiver für den Radverkehr.

Ich persönlich fahre auch kaum noch Alltagsrad. Zu gefährlich geworden. Ich hatte sogar den paradoxen Fall, dass ich die 7km zur Firma am Projektort mit dem Auto gefahren bin, das MTB hinten im Kofferraum lag und von dort aus Tour mit den Kollegen vom Werksgelände aus gestartet wurde. 2h Feierabend durch Wald und Wiese. Dann MTB in den Kofferraum und ab quer durch die Stadt zurück ins Hotel.

Solange die Verkehrspolitik in DE pro Auto ist und man in der Stadt oder auf dem platten Land nicht sicher mit dem Rad zum Ziel kommt, wird das Rad immer mehr zum Sportgerät.
 
Warum ist das Radfahren in den Niederlanden so viel sicherer? Das liegt einerseits an der Infrastruktur, aber auch daran, dass jeder Niederländer selber Rad fährt, und dass die Beweislast bei Unfällen zwischen Motorfahrzeugen und schwächeren Verkehrsteilnehmern beim Motorfahrzeugfahrer liegt. In Belgien ist die Situation auch besser als in Deutschland, kommt aber bei weitem nicht an die Niederlande heran.

Es braucht auch eine "kritische Masse" von Radfahrern, damit diese als Verkehrsteilnehmer überhaupt ernst genommen werden. Nach den Terroranschlägen im März 2016 getrauten sich viele Brüsseler nicht mehr, die Metro zu nehmen (ich kann das nachvollziehen, ich war weit genug, um nicht in Gefahr zu sein, aber zu nah, um nicht Schiss zu haben). Seither gibt es viel mehr Radler in de Hauptstadt, und das Verhalten der meisten Autofahrer hat sich gebessert.

Leider ist eine Radstrecke nur so sicher wie ihre gefährlichste Stelle, und was hilft ein schöner Radweg, wenn der plötzlich zu Ende geht und man wieder zwischen die Autos gejagt wird.
 
"kritische Masse" ist ein gutes Stichwort. Erinnert mich an die regelmässigen initiativen, wo sich Viele zusammen tun und den Verkehr entschleunigen. Leider wird das Ganze zu sehr fokussiert und nicht konsequent jeden Tag gemacht.
 
Warum gibt's in den Niederlanden die kritische Radfahrermasse?
Unter anderem, weil das Land völlig flach ist. Weiters ist Holland sehr klein, die ganzen Satellitenschlafstädte liegen im Umkreis von c25km von Amsterdam und das gleiche gilt für alle anderen Grossstädte (Utrecht, Den Haag, Rotterdam).
 
Warum gibt's in den Niederlanden die kritische Radfahrermasse?
Unter anderem, weil das Land völlig flach ist. Weiters ist Holland sehr klein, die ganzen Satellitenschlafstädte liegen im Umkreis von c25km von Amsterdam und das gleiche gilt für alle anderen Grossstädte (Utrecht, Den Haag, Rotterdam).
Danke! :daumen:
Es lohnt sich, die geographischen Besonderheiten zu betrachten, bevor man davon ausgeht, dass die Situation 1:1 übertragbar ist.
 
Es lohnt sich, die geographischen Besonderheiten zu betrachten, bevor man davon ausgeht, dass die Situation 1:1 übertragbar ist.
Ist halt genau wie bei der Autoelektromobilität: da wird immer davon gefaselt, dass in Dänemark oder Holland der E-Anteil viel höher ist, als in D. Warum wohl? Wenn ich von Amsterdam 200km fahre -- das ist E-reichweitenmässig kein Problem -- bin ich schon im Ausland! 200km von MUC bringen mich nach Nürnberg oder Stuttgart :rolleyes:. Ja, Kontext ist immer entscheidend :).
 
Ist halt genau wie bei der Autoelektromobilität: da wird immer davon gefaselt, dass in Dänemark oder Holland der E-Anteil viel höher ist, als in D. Warum wohl? Wenn ich von Amsterdam 200km fahre -- das ist E-reichweitenmässig kein Problem -- bin ich schon im Ausland! 200km von MUC bringen mich nach Nürnberg oder Stuttgart :rolleyes:. Ja, Kontext ist immer entscheidend :).
Wieviel fahren schon mehr als 200km am Tag?
Meist doch nur ein-zweimal im Jahr in den Urlaub.
Die Niederländer fahren ja bekanntlich auch gerne in den Urlaub. Damit unterscheiden sie sich nicht wesentlich von uns Deutschen.
 
Die Niederländer fahren ja bekanntlich auch gerne in den Urlaub.
Bestimmt. Aber eben nicht mit dem E-Auto. Das E-Auto bleibt daheim, weil's sowieso der Zweitwagen der Familie ist.

So "funktioniert" E-Mobilität übrigens auch in D: anstatt mit den Öffis in der Stadt rumzufahren, wird ein E-Auto angeschafft, weil's wegen der Subventionierung so günstig ist! Grad im Bekannterkreis erlebt! :spinner:

Wieviel fahren schon mehr als 200km am Tag?
Z.B. die Wochenpendler, die aus wirtschaftlich schwachen Gegenden Nordbayerns und Sachsens nach München pendeln? Die Handwerker aus denselben Regionen, die in München Aufträge ausführen? Um den Freizeitverkehr mal auszuklammern ...
 
Warum gibt's in den Niederlanden die kritische Radfahrermasse?
Unter anderem, weil das Land völlig flach ist. Weiters ist Holland sehr klein, die ganzen Satellitenschlafstädte liegen im Umkreis von c25km von Amsterdam und das gleiche gilt für alle anderen Grossstädte (Utrecht, Den Haag, Rotterdam).
Naja, NRW ist den Niederlanden sehr ähnlich, gerade der Ruhrpott... Ist hier wohl eher die Mentalität und Verkehrsplanung...
 
Bestimmt. Aber eben nicht mit dem E-Auto. Das E-Auto bleibt daheim, weil's sowieso der Zweitwagen der Familie ist.
Die Deutschen können sich kein Zweitauto leisten?
Z.B. die Wochenpendler, die aus wirtschaftlich schwachen Gegenden Nordbayerns und Sachsens nach München pendeln? Die Handwerker aus denselben Regionen, die in München Aufträge ausführen? Um den Freizeitverkehr mal auszuklammern ...
Die gibt es in den Niederlanden nicht, bzw in den benachtbarten Ländern, die in die Niederlande pendeln(es gibt ja die EU)?



Das Problem der E-Auto, vorallem in den großen Städten, ist die Ladeinfrastruktur und da haben alle in Deutschland geschlafen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, NRW ist den Niederlanden sehr ähnlich, gerade der Ruhrpott... Ist hier wohl eher die Mentalität und Verkehrsplanung...
Nordrhein-Westfalen und die Niederlande sind ein schöner Vergleich: NRW hat 34.400 qkm Fläche mit 17,9 Mio Einwohner und NL gut 40.000 qkm und 17,2 Mio Einwohner. NRW ist sogar dichter besiedelt als NL. Beide haben ein großes und mehrere kleine Ballungsgebiete. Nehmen wir mal die Städte Köln und Amsterdam sowie Münster und Eindhoven. Alle liegen im flachen Land. Amsterdam hat eine ähnlich enge Altstadt wie Köln, Eindhoven und Münster sind zentrale Orte ohne große Konkurrenz in der unmittelbaren Nachbarschaft. Die beiden direkten Konkurrenten liegen in der Rad-Infratstruktur deutlich vor ihren deutschen Gegenparts, aber auch zwischen Münster und Köln liegen Welten (auch in Münster ist da noch Luft nach oben). Es liegt an der Einstellung der Leute und damit auch an der Bereitschaft in den politischen Gremien, Infrastruktur bereit zu stellen.

Um beim Thema zu bleiben: Ich kenne zwei Autopendler, die im letzten Jahr auf das E-Bike umgestiegen sind. Nicht zuletzt deshalb, weil zwei angekündigte Großbaustellen an einer Bundesstraße den Verkehr demnächst stark beeinträchtigen werden. Damit der Proporz gewahrt bleibt, ist der Radweg, der das ganze umgeht, in diesem Jahr teilweise gesperrt worden und die Umleitung ist eine Katastrophe.
 
Ich fahre fast alle beruflichen Fahrten mit dem E-Bike und nicht mehr mit dem Auto. Das Meiste ist auch so im Umkreis von 25km. An manchen Tagen komme ich auf 100km. Fühlt sich super an :)
 
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