Durstix - von Las Vegas nach Denver

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Es war ja schon klar, dass es heiß werden würde. Aber gleich soooo heiß? Und dann nirgendwo Schatten. Habe ich ein bisschen auf die leichte Schulter genommen. Ich war der Überzeugung, Hitze würde mir nichts ausmachen. Pustekuchen, bei diesen Temperaturen funktioniert bei mir nix mehr. Da hilft nur früh aufstehen...
 
20.06. 10:20 Wüstenquelle am Lake Mead North Shore Drive, 800m

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Normalerweise freut man sich ja, wenn die Sonne aufgeht. Nach den extrem temperierten Erfahrungen gestern allerdings, ist ein wenig Vorsicht angebracht. Aber immerhin haben wir nach dem frühem Start um fünf in der Morgendämmerung schon einige hundert Höhenmeter bei angenehmen 29 Grad gepackt. So richtig heiss wird's bestimmt erst in ein paar Stunden.

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Also nix wie weiter... mit vielen kleinen Anstiegen und Abfahrten auf der hübschen und menschenleeren Teerstraße auf der Nordseite des Lake Mead.

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Die hübschen roten Felserl ringsum...

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... gehören zu...

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... einer Gegend namens Feuerschüssel. Könnte man vielleicht auch mit Bratpfanne übersetzen, hoffe der Name wird nicht bald zum Programm.

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Die Sonne steigt höher und höher, das Thermometer tut es ihr gleich. Aber verglichen mit gestern sind wir immer noch im grünen Bereich und haben Spaß.

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Texas Rattlesnake? Oder was anderes?

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Leider egal, da klappert eh nix mehr.

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Nach drei Stunden werden die Felsen langsam immer röter...

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... und löchriger.

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Heiss wird's außerdem, da kommt ein schattiger Picknickplatz durchaus gelegen.

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Noch viel gelegener kommt dazu die Cola- und Wasserspende von ein paar Holländern im Campervan. Im Gegensatz zu den Amerikanern finden die unseren Biketrip relativ normal, bei den Locals ernten wir immer nur unglaubiges staunen: "What did you say... and where is your car?!"

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Mehr rote Felsen...

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... führen zu mehr leerer Straße. Die heutige Etappe zum Valley of Fire State Park verläuft komplett auf Teer, wohl als einziger Tag und große Ausnahme unserer Route. Der Rest wird deutlich holpriger. Aber bitte... kein Verkehr... prima Aussicht... ein bisserl Fahrtwind für die Kühlung... Getränkespenden... manchmal ist so ein Highway gar nicht schlecht.

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Und als gegen zehn Uhr die Hitze schon wieder in Richtung unerträglich abdriftet, entdecken wir hinter einem etwas unscheinbaren Parkplatz eine willkommene Überraschung: Eine Quelle?! Mitten in der trockenen Felsenwüste?! Oder ist's am Ende nur eine Fatamorgana?

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Nö... keine Fatamorgana... das Wasser ist echt.. und erfrischend kühl. Das verlangt nach einer ausgedehnten Badepause, auch wenn wir natürlich später den Preis dafür mit noch mehr Hitze bezahlen werden. Trotzdem... an sowas kann man nicht vorbei fahren!
 
@stuntzi Ich habe dein Spezial-Script angepasst, so dass es auch mit der neuen Forensoftware funktioniert. Ich hoffe, ich habe nichts übersehen. Deine speziellen E-Mail-Benachrichtigungs-Einstellungen sollten mittlerweile auch wie gewohnt arbeiten.

Wünsche euch viel Spaß in den großartigen Landschaften des Südwestens!

Viele Grüße

rik
Scheint alles zu funktionieren, saubere Arbeit. Vielen Dank. Und großartige Landschaften stehen hier wirklich rum... wenn ich das gerade mal optisch mit meiner Tour durch die Vogesen(???!) vor drei Wochen vergleiche.
 
Ich werde nie wieder über 34 °C meckern...

Ihr zwei seid meine persönlichen Helden!:daumen:

Viel Spaß und Glück auf eurer Tour. Es ist wie immer eine Freude mitgenommen zu werden.
Geistiges Trampen hat was für sich :love:
Freut uns, wenns auch virtuell ein wenig Freude bereitet. Von kühlen 34 Grad können wir im Moment nur träumen... :)
 
@stuntzi Wow ... für mich Du hast immer super timing mit Deinen Reisen ... 2016 hast Du 2 Monate vor mir NZL durchfahren und nun bist du 1 Monat vor mir in Colorado ich fahre vom 5.08 -> von Denver aus Colorado trail ... ! nach Süd Westen ...

lese gespannt mit .
Hehe... dann könnten wir uns tatsächlich auf dem Coloradotrail begegnen. Wir sind dann die mit den fetten roten Rucksäcken :/.
 
Was 'ne Hitze!
Sie hat es so gewollt!!! ;)
Gute Fahrt Euch Beiden!

*Verdacht: ein Start um fümfe wird immer noch zu spät sein. Ihr werdet es rauskriegen.
Ja... hat sie. Generell ist die Tour schon etwas seltsam angelegt. Man muss quasi zwingend in der ersten Woche durch die Gluthölle, wenn man auf dem Rest der Route nicht im Altschnee verratzen will. Aber bitte... die amerikanischen Bikepacker werden schon wissen, was sie tun. Besonders viele Leute scheinen diesen Trip allerdings noch nicht nachgefahren zu sein.
 
OMG, da wäre ich noch mit dem Rad in den See gefahren zur Abkühlung.
Wir habens tatsächlich nicht mehr runter zum See gepackt. Wenn du mal zwe Stunden in der airkonditionierten Bar sitzt, kommt dir die draussen einfach nur wie ne heisse, brutale Wand vor. Auf die dreissig Höhenmeter extra hatte keiner mehr Lust, dann lieber ein gescheiter "bum wash" am Waschbecken.
 
Hut ab für Euren Mut. Bei der Hitze durch die Wüste würde ich mir genau überlegen. Eventuell doch am Anfang ein paar Etappen mit dem Leihwagen einplanen und am Etappenort dann rumradeln. Vielleicht sind die gaaanz frühen Morgenstunden auch eine Option.
Leihwagen und kringeln... ts... nicht mehr in diesem Leben. War richtig froh, als ich das hinderliche Anreisedings nach 24 Stunden in Las Vegas abgeben durfte.
 
Juhu, es geht wieder los! Ich wünsche euch gutes gelingen und ausreichend Schattenplätze auf eurer Reise.
Bäume mag ich ja eigentlich nicht so... und hier gibts auch keine. Aber wenns einem mal wieder das Hirn rausbrutzelt, könnte man schon schwach werden und sich welche herwünschen :).
 
Wieviel Liter Wasser könnt ihr pro Person bunkern? Sollte bei dem Trip und bei der Versorgungslage ja doch schon einiges sein.
Zweimal 1.5L links und rechs aussen am Rucksack, drinnen noch ne Dreiliterblase. Am Bike bei mir dann noch zweimal 1L Flaschenhalter und einmal 3L ans Unterrohr gebunden. Ans neue Spectral von Goldkettle passt nur ne Miniflasche. Dh ich komme auf maximal zehn Liter und Goldkettle auf sechseinhalb oder so. Ausgereizt haben wir das bisher noch nicht, es gibt auch in einsamen Wüsten immer wieder mal flüssige Unterstützung von ATV-Amerikanern.
 
wie macht ihr's denn ganz allgemein mit hautschutz? einschmieren mit sf50+ oder braucht ihr sowas nicht? ich bin eher der helle hauttyp und wäre spätestens am zweiten tag wohl verstorben... o_O
 
20.06. 14:00 Valley of Fire State Park Visitor Center, 600m

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Gegen halb zwölf erreichen wir den Valley of Fire State Park. Hab vorher noch nie was davon gehört, soll allerdings relativ hübsch sein. Und unsere Route führt sowieso hier durch, bisserl was anschauen geht bestimmt.

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Die Hitze allerdings... kein Kommentar.

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Da hilft nur Wasser... und auch das nicht wirklich. Das Zeug spritzt mit schlappen fünfundsechzig Grad aus der Radlflasche, Abkühlung geht anders.

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Wann schmelzen wohl die Felsen weg?

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Wir quälen uns noch ein paar durchgebratene Meilen...

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... bis zum Visitor Center. Achtzig Kilometer und 1300 Höhenmeter reichen auch bei diesen Verhältnissen.

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Cold drinks to the rescue!

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Und überhaupt kann man die Gegend genau so gut durch ne Glasscheibe betrachten. Der Temperaturunterschied zwischen dem kühl klimatisierten Besucherzentrum drinnen und der sonnendurchfluteten Gluthölle draussen liegt wohl bei vierzig Grad.

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Wir richten uns halbwegs gemütlich ein und rühren uns drei Stunden lang nicht mehr vom Fleck. Um halb fünf machen die Ranger zu, dann müssen wir leider wieder raus. Aber bis dahin wird gepflegt abgekühlt!
 
Dann schicke ich euch ein paar kühle Gedanken. Sind auf dem Weg nach Norwegen. Räder sind dabei für ein paar Kringel sollte es sich ausgehen.
 
21.06. 06:20 Fire Wave im Valley of Fire State Park, 800m

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Nachdem uns die Ranger freundlich aber bestimmt aus dem klimatisierten Besucherzentrum entfernen, strampeln wir noch ein paar kurze Meilen zum einzigen Campground im State Park am "Atlatl Rock". Sehr schön hier, rote Felsen überall, wahlweise heisse oder lauwarme Dusche, ein paar Campervans mit freundlichen Nachbarn für die Kaltbierversorgung. Passt.

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Am nächsten morgen fangen dann die frühen Vögel mal wieder die Würmer. Zähneputzen und Aufbruch um fünf Uhr, man gönnt sich ja sonst nix.

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Die Belohnung: Angenehme Temperaturen und ein ganzer State Park für uns allein.

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Nach ein paar Meilen parken wir die Bikes und suchen uns ein unmarkiertes Geheimwegerl...

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... mit halbwegs vielen Löchern...

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... und ein paar Sprüngchen...

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... durch verschwurbelte Minislotcanyons.

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Making of...

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... Canyonzorro. Ja klar... der bekannte "Antelope Canyon" ist berühmter, fotogener, und überhaupt viel slottiger. Aber man teilt ihn mit fünftausend Leuten pro Tag, wird mittlerweile in durchorganisierten Bustouren erzwungen zum Eingang geshuttlet, zieht Platzkarten für die typischen Fotostellen, das volle Programm eben. Da nehm ich doch lieber sowas kleines und niedliches wie den Valley Of Fire State Park, wenn man dafür ganz allein unterwegs ist und machen kann, was man will.

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Sonnenaufgang...

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.. an der "Fire Wave".

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Poserzorro beguckt sich die Sandsteinknubbel im 360-Grad-Panorama, soweit das Auge reicht.

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Frühstücksgrüße aus einem wunderschönen Land.
 
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