08.07. 15:15 Sunset Point im Bryce Canyon, 2420m
Der Plan für die nächsten Tage steht halbwegs: Nach dem Bryce müssen wir über's Aquarius-Plateau, das werden vermutlich mal wieder drei bis vier Tage ohne Versorgung. Also stopfen wir die Rucksäcke in Tropic noch so gut es geht mit Futterkrempl voll. Das macht die bevorstehende Aktion im Bryce-Canyon nicht unbedingt leichter, aber der Country Store beim Nationalpark hat Gerüchten zufolge eher Apothekenpreise. Was solls, schleppen wir heute halt mehr.
Und geschleppt werden muss im warsten Sinne des Wortes. Wir haben beide keine besondere Lust, weiter auf dem Highway zu radln und den Nationalpark dann auf dem "Normalweg" zu besuchen. Das wäre doch nur eine unschöne große Schleife mit einigem Autoverkehr und einigen Meilen Umweg. Viel besser würde es "in die Linie" passen, wenn wir uns direkt ab Tropic über einen Wanderweg durchwurschteln, quasi der "geheime Hintereingang" zum Bryce Canyon Nationalpark. Nun sind Nationalparks und Mountainbikes in den USA ein eher schwieriges Pflaster, abseits der Straßen darf man sich da eigentlich nicht sehen lassen. Die Strafen sind empfindlich und die Ranger verstehen keinen Spaß. Im Grand Canyon etwa gilt eine strikte "wheels must not touch the ground" Regel, selbst schieben ist verboten. Wir hoffen, damit auch im Bryce Canyon auf der sicheren und wenigstens halblegalen Seite zu sein. Hätte man vermutlich irgendwo vorher rausfinden können, aber wie immer ist der Trip eher ungeplant und das Wanderwegerl ab Tropic sprang mir eben erst beim Frühstück im Coffeeshop ins Auge.
Also dann: alles schön auseinandernehmen und an den Rucksack frickeln, damit auch ja nicht der Verdacht aufkommt, wir könnten irgendwo im Park fahren wollen. Hier am "Hintereingang" ist allerdings sowieso extrem tote Hose. Keiner da bis auf einen etwas aufgeregten amerikanischen Wanderer, der das alles wahnsinnig cool findet und etwas siebenhundert Fotos schiesst, um sie nachher seinem ebenfalls radelnden Sohn zu zeigen.
Und los geht's: Sind nur fünf Kilometer und gute dreihundert Höhenmeter Spaziergang, das kann man schon mal machen mit 25 Kilogramm auf der Schulter.
Wie immer bei solchen Aktionen kommt man sich ein wenig Balla vor, sein Bike mühsamst auf perfekt radlbaren Kinderwagenwegerln durch die Gegend zu schleppen. Hinzu kommt, dass abseits der viel begangenen Touristenkringel im Parkzentrum keine Menschenseele in Bryce unterwegs ist. Keine Ranger, keine Wanderer, keine Pferderl, kein gar niemand den man irgendwie stören könnte. Aber Regeln sind Regeln und wir wollten's ja nicht anders. Die Bikern, die mal illegal den Grand Canyon runterrollten, wurden noch Wochen später von den Behörden ermittelt und ziemlich böse bestraft... also sind wir hier lieber mal besonders vorsichtig.
Langsam wird die Gegend "bryciger"...
... und die roten immer Felsknubbel immer höher.
Mittlerweile haben wir die populären Gegenden des Nationalparks erreicht, die Touristenmassen bleiben allerdings aus. Klar sind ein paar Leute unterwegs, aber nach dem Remmidemmidebakel in Zion hatte ich's mir deutlich schlimmer vorgestellt.
Beinahe "gemütlich" hier, wären da nicht die fetten Kilos auf der Schulter... die man so viel einfacher schieben könnte.
Aber egal, wir sind ja gleich oben.
Nur noch zehn Meter.
Und geschafft! War schlussendlich gar nicht so dramatisch, in kaum eineinhalb Stunden war der Käse gegessen. Haben keinen einzigen Ranger gesehen. Und die dreissig Touristen waren alle entweder kopfschüttlig oder bewundernd oder anfeuernd, aber alle nett und freundlich. Und warum auch nicht...
Der Plan für die nächsten Tage steht halbwegs: Nach dem Bryce müssen wir über's Aquarius-Plateau, das werden vermutlich mal wieder drei bis vier Tage ohne Versorgung. Also stopfen wir die Rucksäcke in Tropic noch so gut es geht mit Futterkrempl voll. Das macht die bevorstehende Aktion im Bryce-Canyon nicht unbedingt leichter, aber der Country Store beim Nationalpark hat Gerüchten zufolge eher Apothekenpreise. Was solls, schleppen wir heute halt mehr.
Und geschleppt werden muss im warsten Sinne des Wortes. Wir haben beide keine besondere Lust, weiter auf dem Highway zu radln und den Nationalpark dann auf dem "Normalweg" zu besuchen. Das wäre doch nur eine unschöne große Schleife mit einigem Autoverkehr und einigen Meilen Umweg. Viel besser würde es "in die Linie" passen, wenn wir uns direkt ab Tropic über einen Wanderweg durchwurschteln, quasi der "geheime Hintereingang" zum Bryce Canyon Nationalpark. Nun sind Nationalparks und Mountainbikes in den USA ein eher schwieriges Pflaster, abseits der Straßen darf man sich da eigentlich nicht sehen lassen. Die Strafen sind empfindlich und die Ranger verstehen keinen Spaß. Im Grand Canyon etwa gilt eine strikte "wheels must not touch the ground" Regel, selbst schieben ist verboten. Wir hoffen, damit auch im Bryce Canyon auf der sicheren und wenigstens halblegalen Seite zu sein. Hätte man vermutlich irgendwo vorher rausfinden können, aber wie immer ist der Trip eher ungeplant und das Wanderwegerl ab Tropic sprang mir eben erst beim Frühstück im Coffeeshop ins Auge.
Also dann: alles schön auseinandernehmen und an den Rucksack frickeln, damit auch ja nicht der Verdacht aufkommt, wir könnten irgendwo im Park fahren wollen. Hier am "Hintereingang" ist allerdings sowieso extrem tote Hose. Keiner da bis auf einen etwas aufgeregten amerikanischen Wanderer, der das alles wahnsinnig cool findet und etwas siebenhundert Fotos schiesst, um sie nachher seinem ebenfalls radelnden Sohn zu zeigen.
Und los geht's: Sind nur fünf Kilometer und gute dreihundert Höhenmeter Spaziergang, das kann man schon mal machen mit 25 Kilogramm auf der Schulter.
Wie immer bei solchen Aktionen kommt man sich ein wenig Balla vor, sein Bike mühsamst auf perfekt radlbaren Kinderwagenwegerln durch die Gegend zu schleppen. Hinzu kommt, dass abseits der viel begangenen Touristenkringel im Parkzentrum keine Menschenseele in Bryce unterwegs ist. Keine Ranger, keine Wanderer, keine Pferderl, kein gar niemand den man irgendwie stören könnte. Aber Regeln sind Regeln und wir wollten's ja nicht anders. Die Bikern, die mal illegal den Grand Canyon runterrollten, wurden noch Wochen später von den Behörden ermittelt und ziemlich böse bestraft... also sind wir hier lieber mal besonders vorsichtig.
Langsam wird die Gegend "bryciger"...
... und die roten immer Felsknubbel immer höher.
Mittlerweile haben wir die populären Gegenden des Nationalparks erreicht, die Touristenmassen bleiben allerdings aus. Klar sind ein paar Leute unterwegs, aber nach dem Remmidemmidebakel in Zion hatte ich's mir deutlich schlimmer vorgestellt.
Beinahe "gemütlich" hier, wären da nicht die fetten Kilos auf der Schulter... die man so viel einfacher schieben könnte.
Aber egal, wir sind ja gleich oben.
Nur noch zehn Meter.
Und geschafft! War schlussendlich gar nicht so dramatisch, in kaum eineinhalb Stunden war der Käse gegessen. Haben keinen einzigen Ranger gesehen. Und die dreissig Touristen waren alle entweder kopfschüttlig oder bewundernd oder anfeuernd, aber alle nett und freundlich. Und warum auch nicht...