Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (4/8): Wie wirkt sich die Vorbaulänge aus?

Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (4/8): Wie wirkt sich die Vorbaulänge aus?

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Während die Älteren unter uns noch in den Genuss von 120 mm-Vorbauten gekommen sind, kennen die Jüngeren diesen zweifelhaften Kick der konstanten Nahtoderfahrungen gar nicht mehr. Heute sind die Vorbaulängen bis hin zum Cross Country kürzer geworden. Aber warum eigentlich? Mich hat interessiert, in welchem Zusammenhang Vorbaulänge, Lenkerbreite und das damit verbundene spezifische Lenkverhalten stehen.

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Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (4/8): Wie wirkt sich die Vorbaulänge aus?
 
mir sind die breiten lenker im handgelenk unangenehm.
zu stark abgewinkelt.
(...)

Erst mal meinen herzlichen Dank an @Grinsekater für den Artikel und die Erläuterungen. "Forschungsprojekt" find ich jetzt auch etwas hoch gegriffen, aber derartige grundlegende und sachlich fundierte Betrachtungen zur Fahrphysik und angrenzenden Gebieten ist u.a. genau das, was ich in so einem Forum suche. Bitte - noch - mehr davon! Und bitte auch weiterhin lebhafte Diskussionen.

Den Trend "kurzer Vorbau/breiter Lenker" kann ich grundsätzlich gut nachvollziehen. Die Ergonomie gehört dabei aber berücksichtigt. Und ich bekomme dabei auch erhebliche Probleme in den Handgelenken. Da kann ich @zeno nur zustimmen! V.a. (aber nicht nur) bei Moves (Manual, Bunny Hop, ...), bei denen Armzug gefragt ist, wirken bei breiten Lenkern üppige Kräfte ins aufgewinkelte Handgelenk. Unabhängig davon, ober der Zug korrekt, also mit gestreckten Armen, oder fahrtechnisch falsch, mit gebeugten Armen, ausgeführt wird. Ungünstigerweise ist bei gestreckten Armen das Handgelenk sogar noch viel weiter aufgeklappt, weil die Ellenbogen nach innen wandern!

Ich habe mir daher schon mehrfach kleine, aber unangenehme Verletzungen geholt. Ich hatte den Vorgang und die Situation meinem Orthopäden geschildert, und der hat mir den vermuteten Mechanismus bestätigt. Zum Glück nicht nötig bei mir, aber handchirurgische Operationen sind kompliziert und sollten unterbleiben, falls irgendwie möglich.

M.E. würde daher zu einem breiteren Lenker - außer dem größeren Backsweep - auch zwingend ein viel größerer Upsweep gehören, damit dieser Fehlhaltung ausgegichen wird. Solche Lenker gibt's aber offenbar nicht. Ausgleich mit ergonomischen Griffen ist nur bedingt möglich. Rotation des Lenkers nach vorne würde den Backsweep reduzieren und die effektive Vorbaulänge wieder verlängern.

Daher bevorzuge ich momentan - leider - die Lenker soweit zu kürzen, bis ich bei gestreckten Armen ein vertretbar gering aufgewinkeltes Handgelenk bekomme.
 

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Re: Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (4/8): Wie wirkt sich die Vorbaulänge aus?
.......

M.E. würde daher zu einem breiteren Lenker - außer dem größeren Backsweep - auch zwingend ein viel größerer Upsweep gehören, damit dieser Fehlhaltung ausgegichen wird. Solche Lenker gibt's aber offenbar nicht. Ausgleich mit ergonomischen Griffen ist nur bedingt möglich. Rotation des Lenkers nach vorne würde den Backsweep reduzieren und die effektive Vorbaulänge wieder verlängern.

Daher bevorzuge ich momentan - leider - die Lenker soweit zu kürzen, bis ich bei gestreckten Armen ein vertretbar gering aufgewinkeltes Handgelenk bekomme.

was ist mit dem SQ Lab 30X, siehe hier
Sind Dir 780mm zu schmal?
Der Upsweep ist zwar "nur" 4°, der Lenker kann aber auch etwas nach hinten oben gedreht werden, sieht vielleicht nicht gaz so schön aus, aber dann hast Du immer noch mehr Backsweep als bei andern Lenker und mehr Upsweep.
 
Ich habe nochmal über den von @Grinsekater eingebrachten Begriff "Inputgeschwindigkeit" nachgedacht.

Unter Bild #1 heißt es:
Die Wegstrecke, die ich mit meinem Arm machen muss, fällt anders aus. Hierdurch ändert sich gleichzeitig auch die Zeitspanne, bis ein Lenkimpuls übertragen wird. Weiterhin beeinflusst diese Wegstrecke die Körperposition auf dem Bike. Mehr Wegstrecke in der Bewegung erfordert ebenfalls mehr Bewegung (und dadurch natürlich auch Zeit), um zur Ausgangsposition zurückzukehren.

Nachdem wir ja geklärt haben, dass die Vorbaulänge einen vorhandenen aber geringen Einfluss auf die tangentiale Wegstrecke der Hände beim Einlenken hat, habe ich mich gefragt: Warum fühlt sich dann ein langer Vorbau mit schmalem Lenker so drastisch träger an als ein breiter Lenker mit kurzem Vorbau? Da muss doch ein Aspekt in der Erklärung fehlen. Ich bin mal auf so einem Singlespeed mit ultraschmalem Lenker und langem Vorbau gefahren, da habe ich mich beim Lenken wie gelähmt gefühlt im Vergleich zum MTB.

Probiert mal folgendes Experiment aus:
  • Denkt euch a) einen ultraschmalen Lenker (z.B. 300 mm) und einen ultralangen Vorbau (z.B. 300 mm). Und denkt euch b) einen modernen MTB-Lenker, z.B. 760 mm breit mit kurzem Vorbau, also mit den Händen in Höhe der Lenkachse.
  • Greift beide gedachten Lenker und macht ein paar schnelle Lenkbewegungen hin und her um die gedachte Lenkachse.
  • Achtet dabei auf euren Oberkörper und eure Muskulatur.
Ich stelle bei diesem Experiment bei mir fest, dass beim Lenker a) der ganze Oberkörper aus dem Gleichgewicht gerät und seitlich stabilisiert werden muss, dabei wird die ganze untere und seitliche Rückenmuskulatur mit involviert. Die Beweglichkeit von Schultern und Ellenbogen wird gar nicht genutzt. Beim Lenker b) fühlt sich das viel ausgeglichener und anatomisch/ergonomisch viel effizienter an.

Mir scheint deshalb, dass das Thema "Inputgeschwindigkeit" beim Lenken (vermutlich nicht nur da) mehr mit der effizienten Nutzung der Muskulatur zu tun hat als mit geometrischen Wegstrecken.
 
Ich habe nochmal über den von @Grinsekater eingebrachten Begriff "Inputgeschwindigkeit" nachgedacht.

Unter Bild #1 heißt es:


Nachdem wir ja geklärt haben, dass die Vorbaulänge einen vorhandenen aber geringen Einfluss auf die tangentiale Wegstrecke der Hände beim Einlenken hat, habe ich mich gefragt: Warum fühlt sich dann ein langer Vorbau mit schmalem Lenker so drastisch träger an als ein breiter Lenker mit kurzem Vorbau? Da muss doch ein Aspekt in der Erklärung fehlen. Ich bin mal auf so einem Singlespeed mit ultraschmalem Lenker und langem Vorbau gefahren, da habe ich mich beim Lenken wie gelähmt gefühlt im Vergleich zum MTB.

Probiert mal folgendes Experiment aus:
  • Denkt euch a) einen ultraschmalen Lenker (z.B. 300 mm) und einen ultralangen Vorbau (z.B. 300 mm). Und denkt euch b) einen modernen MTB-Lenker, z.B. 760 mm breit mit kurzem Vorbau, also mit den Händen in Höhe der Lenkachse.
  • Greift beide gedachten Lenker und macht ein paar schnelle Lenkbewegungen hin und her um die gedachte Lenkachse.
  • Achtet dabei auf euren Oberkörper und eure Muskulatur.
Ich stelle bei diesem Experiment bei mir fest, dass beim Lenker a) der ganze Oberkörper aus dem Gleichgewicht gerät und seitlich stabilisiert werden muss, dabei wird die ganze untere und seitliche Rückenmuskulatur mit involviert. Die Beweglichkeit von Schultern und Ellenbogen wird gar nicht genutzt. Beim Lenker b) fühlt sich das viel ausgeglichener und anatomisch/ergonomisch viel effizienter an.

Mir scheint deshalb, dass das Thema "Inputgeschwindigkeit" beim Lenken (vermutlich nicht nur da) mehr mit der effizienten Nutzung der Muskulatur zu tun hat als mit geometrischen Wegstrecken.

Toller Beitrag! :daumen:

Vieles davon bringt es sehr deutlich auf den Punkt. Vor zirka 8 Jahren habe ich mit Reiten angefangen. Je besser man hier wird, desto weniger aufwendig werden die Bewegungen. Man nennt das "fein" reiten. Sprich wo ein Anfänger sich vielleicht notgedrungen am Zügel "festhält" um nicht herunterzufallen wird ein Meister das Pferd in seiner Bewegung nicht stören. Die Gewichtsverlagerungen, die dabei ausgeführt werden, um Schwerpunkt von Pferd und Reiter in Einklang zu bringen und dem Tier mitzuteilen was man machen möchte, sind nicht mehr sichtbar für den Aussenstehenden. (… und bevor hier die Diskussion abdriftet in den grässlichen Dressursport mit Rollkur etc möchte ich ausdrücklich sagen, dass ich das nicht als Beispiel heranziehe. Es geht um ein ordentliche gymnastiziertes Pferd, welches in der Lage ist einen Menschen zu tragen und keinen körperlichen Schaden dabei davonträgt.)

Vergleicht man dies mit einem Fahrrad, so muss hier der Fahrer und das Bike ebenfalls als Einheit funktionieren. Klar kann man mit viel Kraft eine Linie oder Aktion erzwingen (das ist beim Bike und dem Pferd das gleiche) – erstrebenswert ist dies aber nicht. So sieht man im Worldcup oft, dass die wirklich schnellen Leute gar nicht so heftig auf dem Bike arbeiten, wie die die wirklich übers Limit gehen und dennoch nicht so schnell sind wie beispielsweise ein Brosnan.
 
...Probiert mal folgendes Experiment aus:
  • Denkt euch a) einen ultraschmalen Lenker (z.B. 300 mm) und einen ultralangen Vorbau (z.B. 300 mm). Und denkt euch b) einen modernen MTB-Lenker, z.B. 760 mm breit mit kurzem Vorbau, also mit den Händen in Höhe der Lenkachse.
  • Greift beide gedachten Lenker und macht ein paar schnelle Lenkbewegungen hin und her um die gedachte Lenkachse.
  • Achtet dabei auf euren Oberkörper und eure Muskulatur.
Ich stelle bei diesem Experiment bei mir fest, dass beim Lenker a) der ganze Oberkörper aus dem Gleichgewicht gerät und seitlich stabilisiert werden muss, dabei wird die ganze untere und seitliche Rückenmuskulatur mit involviert. Die Beweglichkeit von Schultern und Ellenbogen wird gar nicht genutzt. Beim Lenker b) fühlt sich das viel ausgeglichener und anatomisch/ergonomisch viel effizienter an...
wenn man dazu die letzten Skizzen vom @Grinsekater hernimmt, sieht man, dass die Kombi langer Vorbau + kurzer Lenker beim Drehen auch noch relativ weit seitlich "ausschwenkt", während die Kombis mit kurzem Vorbau schön um das Zentrum herum kreiseln (mal volkstümlich beschrieben). Ich denke, daher kommt es, dass man bei dem langen Vorbau mehr mit dem Gleichgewicht zu tun hat als bei den Varianten mit kurzem Vorbau...
 
was ist mit dem SQ Lab 30X, siehe hier
Sind Dir 780mm zu schmal?
Der Upsweep ist zwar "nur" 4°, der Lenker kann aber auch etwas nach hinten oben gedreht werden, sieht vielleicht nicht gaz so schön aus, aber dann hast Du immer noch mehr Backsweep als bei andern Lenker und mehr Upsweep.

Also, 780 mm ist definitiv nicht zu schmal. Aber 4° finde ich bei der Breite tatsächlich zu wenig. Die bisher für mich ergonomischste Kombination ist ein Chromag Foobars Acute von 730 auf ca. 680 mm gekürzt, Der passt mir so extrem gut bei 5° Upsweep. Die Vorbaulänge von 70 mm ergibt eine saugute Kombi für das Bike.

Ein Raceface Atlas mit (noch) ungekürzten 785 mm an einem anderen Bike passt zwar wunderbar mit dem 40 mm Vorbau zusammen, aber die 4° Upsweep/8° Backsweep sind jeweils entschieden zu wenig! Ich müsste ja in erster Näherung unter die Breite des Chromags gehen, was bei dem EInsatzzweck und Aufbau des fraglichen Bikes nicht in Frage kommt. Das ist ein Enduro-HT und selbst bei der eher aufrechten Sitzposition und entsprechend gering belasteten Händen schmerzen die Handgelenke. Von den erwähnten Armzug-Moves mal ganz abgesehen. Ähnliche Schwierigkeiten mit einem Enduro-Fully, bei dem der Hersteller praktisch einen Flat-Bar mit etwas Backsweep verbaut hat :spinner: Den Lenker habe ich immerhin mal geringfügig auf 760 mm gekürzt.

Ich hab' übrigens echt nicht die schmalsten Schultern, sodass ich davon ausgehe, ich bin eigentlich nicht alleine mit diesen Problemen.

Den SQ Lab gucke ich mir aber auf alle Fälle mal an. Ich hoffe, ein Händler in der Nähe hat das Ding mal zum anfassen da. Danke für den Tipp!
 
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Erst mal meinen herzlichen Dank an @Grinsekater für den Artikel und die Erläuterungen. "Forschungsprojekt" find ich jetzt auch etwas hoch gegriffen, aber derartige grundlegende und sachlich fundierte Betrachtungen zur Fahrphysik und angrenzenden Gebieten ist u.a. genau das, was ich in so einem Forum suche. Bitte - noch - mehr davon! Und bitte auch weiterhin lebhafte Diskussionen.

Den Trend "kurzer Vorbau/breiter Lenker" kann ich grundsätzlich gut nachvollziehen. Die Ergonomie gehört dabei aber berücksichtigt. Und ich bekomme dabei auch erhebliche Probleme in den Handgelenken. Da kann ich @zeno nur zustimmen! V.a. (aber nicht nur) bei Moves (Manual, Bunny Hop, ...), bei denen Armzug gefragt ist, wirken bei breiten Lenkern üppige Kräfte ins aufgewinkelte Handgelenk. Unabhängig davon, ober der Zug korrekt, also mit gestreckten Armen, oder fahrtechnisch falsch, mit gebeugten Armen, ausgeführt wird. Ungünstigerweise ist bei gestreckten Armen das Handgelenk sogar noch viel weiter aufgeklappt, weil die Ellenbogen nach innen wandern!

Ich habe mir daher schon mehrfach kleine, aber unangenehme Verletzungen geholt. Ich hatte den Vorgang und die Situation meinem Orthopäden geschildert, und der hat mir den vermuteten Mechanismus bestätigt. Zum Glück nicht nötig bei mir, aber handchirurgische Operationen sind kompliziert und sollten unterbleiben, falls irgendwie möglich.

M.E. würde daher zu einem breiteren Lenker - außer dem größeren Backsweep - auch zwingend ein viel größerer Upsweep gehören, damit dieser Fehlhaltung ausgegichen wird. Solche Lenker gibt's aber offenbar nicht. Ausgleich mit ergonomischen Griffen ist nur bedingt möglich. Rotation des Lenkers nach vorne würde den Backsweep reduzieren und die effektive Vorbaulänge wieder verlängern.

Daher bevorzuge ich momentan - leider - die Lenker soweit zu kürzen, bis ich bei gestreckten Armen ein vertretbar gering aufgewinkeltes Handgelenk bekomme.

man kann auch einen normalen lenker einfach hochdrehn. schon hat man perfekte ergonomie in zugrichtung. viele haben ihren lenker für die sitzposition eingestellt. ich für die position im stehn. im sitzen hab ich keine belastung auf den händen da ist es mir egal.
 
man kann auch einen normalen lenker einfach hochdrehn. schon hat man perfekte ergonomie in zugrichtung. viele haben ihren lenker für die sitzposition eingestellt. ich für die position im stehn. im sitzen hab ich keine belastung auf den händen da ist es mir egal.

Ja. Das mache ich auch so. Beim CC/Trail Bike eher für die Sitzposition, beim Enduro eher für die stehende Posotion optimiert. Voll einverstanden! Bei einem Riser Bar geht das aber bloß in Grenzen, weil das Ganze sonst zu weit nach vorne wandert, mal abgesehen von den Drehmomenten in der Klemmung. Und selbst bei einem Flat Bar mit etwas Backsweep hat das Grenzen, bzw. bringt fast nichts, wenn der Backsweep zu gering ausfällt.

Alles Kompromisse, ist eh klar. Aber ein guter Kompromiss kann schon eine verflucht schwierige Sache sein ;)
 
Ja. Das mache ich auch so. Beim CC/Trail Bike eher für die Sitzposition, beim Enduro eher für die stehende Posotion optimiert. Voll einverstanden! Bei einem Riser Bar geht das aber bloß in Grenzen, weil das Ganze sonst zu weit nach vorne wandert, mal abgesehen von den Drehmomenten in der Klemmung. Und selbst bei einem Flat Bar mit etwas Backsweep hat das Grenzen, bzw. bringt fast nichts, wenn der Backsweep zu gering ausfällt.

Alles Kompromisse, ist eh klar. Aber ein guter Kompromiss kann schon eine verflucht schwierige Sache sein ;)

ich hab einen high 35 und nutze die reachverlängerung gezielt aus. hatte mit syntace noch keine probleme mit verdrehn.
IMG_20191009_182721.jpg
 
Die Darstellung im Titel ist aber nicht korrekt

@duc-mo .....Bin mit deiner Darstellung nicht ganz einverstanden (habe das so auch mal wie du probiert) habe aber, nachdem ich den Lenker im Auto auf das Lenkrad geklebt habe und damit gefahren bin eine bessere Idee gehabt. (der Vorbau bewegt sich ja mit dem Lenker mit....)

.......ich würde das ganze als Sehne im Kreis sehen wollen, mit gegebenen Radius....bei 78cm Lenker und Vorbau 5cm wäre das r 39,3 cm. Es gibt unzählige Varianten (Gelb... längerer Lenker 78,5cm und kürzerer Vorbau 2cm oder Rot kurzer Lenker 72,5cm mit sehr langen Vorbau 15cm) die bei 10 Grad Winkeländerung die gleiche zurückgelegte Bogenlänge c von 6,86cm (Armbewegung) verursachen.


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@Orlo ...... du kannst dein Experiment auch mit dem Lenkrad im Auto probieren....greife beim Lenkrad ganz oben und merke wie träge sich das Auto lenkt...greife ganz unten und merke wie du hinter der Steuerachse lenkst....greife in der Mitte und merke wie unpräzise es lenkt.....
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Aluvariante ist erhältlich in 16°, siehe Hier

Die "höllenteuren Carbonlenker" bezogen sich auf Newmen. SQlab kenne ich und ich habe wg. der Problematik auch vor ein zwei Jahren schon mal einen In die Hand genommen. Der hatte mich seinerzeit nicht so überzeugen können, aber ich gebe dem 30X 'ne Chance.

Edit: Der, den ich ausprobiert hatte, nannte sich 311.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich hab das mal Skizziert und sehe das mit dem Lenkeinschlag genau anders als hier im Artikel beschrieben.
Der Lenkeinschlag muss gemessen werden von der Stelle an der der Lenker bei 0° steht zu 10° eingelenkt.

2430282-aaqiyxcfhtop-lenkeinschlag-large.png


Somit ist es bei mir genau anders herum. X wäre hier am kleinsten. Dafür ist die seitliche verschiebung die man benötigt um zu lenken hier am größten (26 mm)
 
Also ich hab das mal Skizziert und sehe das mit dem Lenkeinschlag genau anders als hier im Artikel beschrieben.
Der Lenkeinschlag muss gemessen werden von der Stelle an der der Lenker bei 0° steht zu 10° eingelenkt.

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Somit ist es bei mir genau anders herum. X wäre hier am kleinsten. Dafür ist die seitliche verschiebung die man benötigt um zu lenken hier am größten (26 mm)
OK, sauber! Wenn man nur in der senkrechten Richtung misst, dann ist das wohl so. Die meiner Meinung nach richtige Betrachtungsweise wäre ja die Bogenstrecke, die die Hände beim Einlenken zurücklegen. Für Deine obige Skizze wären das links 62,93 mm, Mitte 59,75 mm, rechts 70,16 mm. So betrachtet sind es also 3 mm mehr Weg beim längeren Vorbau, aber 10 mm mehr beim breiteren Lenker.

Bogenstrecke = Wurzel((Lenkerbreite/2)²+Vorbau²) * pi/180° * 10°
 
man kann auch einen normalen lenker einfach hochdrehn. schon hat man perfekte ergonomie in zugrichtung. viele haben ihren lenker für die sitzposition eingestellt. ich für die position im stehn. im sitzen hab ich keine belastung auf den händen da ist es mir egal.
Um wie viel hast Du den Lenker denn verdreht?

Nach Berechnungen mit meinem Modell habe ich in meinem Fall in der Sitzposition und in der Trailposition ungefähr den gleichen Armwinkel zum Lenker, nämlich ca. 30° aus der Vertikalen (Ellenbogen dabei bis auf Schulterhöhe nach vorn gedreht). Das wäre also die Ebene, in der der Lenker den richtigen Back+Upsweep haben sollte.

Und das gilt mit einem Körperschwerpunkt 50 mm vor dem Tretlager, also etwas Last auf den Händen, so wie man ein modernes Bike eher fahren würde. Mit dem Körperschwerpunkt zu 100% über dem Tretlager wäre der Armwinkel in der Trailposition bei mir sogar deutlich flacher, nämlich ca. 39°.

Nur in der Grundposition (Beine und Arme nur leicht gebeugt) wäre es etwas steiler, nämlich 20° aus der Vertikalen. Demnach hättest Du die Lenkerstellung eher für die Grundposition optimiert als für die Trailposition? Oder ist bei Dir die Ergonomie ganz anders?
 
Eine Mischung aus Rührung und Begeisterung überfällt mich! :love:
Ich bin nicht der einzige Nerd auf weiter Flur.

Mir (186cm/SL86/95kg) "stinkt" es mir, dass ich die Sattelstütze quasi bis "in den Himmel" rausziehen muss und weit über dem Rad "throne", während kleinere Personen (Frauen und Kinder) eher im Rahmen und hinter dem Lenker sitzen, als darüber.
An die eigene Körpergröße ist man natürlich gebunden. Man kann versuchen ein Bike und dessen Kontaktpunkte im gleichen Maße zu skalieren, dennoch wird man diese "im-Rahmen-Position" kleinerer Piloten nicht erreichen können.

Man stelle sich Tisch und Stuhlhöhen und die Abstände/Höhen von Treppenstufen vor. Die bewegen sich alle in einem bestimmten Größenbereich. Wir Menschen kommen aber in unterschiedlichen Ausführungen. Somit wird es immer eine "ideale" Größe für eine Situation geben und alle anderen müssen sich anpassen. Ob das ergonomisch ist oder nicht.

wenn man dazu die letzten Skizzen vom @Grinsekater hernimmt, sieht man, dass die Kombi langer Vorbau + kurzer Lenker beim Drehen auch noch relativ weit seitlich "ausschwenkt", während die Kombis mit kurzem Vorbau schön um das Zentrum herum kreiseln (mal volkstümlich beschrieben). Ich denke, daher kommt es, dass man bei dem langen Vorbau mehr mit dem Gleichgewicht zu tun hat als bei den Varianten mit kurzem Vorbau...

In der ersten Skizze im Artikel wird beides in einem erklärt. Das sorgte dann auch für die Verwirrung. Ich hoffe es mit der zweiten Skizze besser aufgeteilt zu haben. :daumen:

Ja. Das mache ich auch so. Beim CC/Trail Bike eher für die Sitzposition, beim Enduro eher für die stehende Posotion optimiert. Voll einverstanden! Bei einem Riser Bar geht das aber bloß in Grenzen, weil das Ganze sonst zu weit nach vorne wandert, mal abgesehen von den Drehmomenten in der Klemmung. Und selbst bei einem Flat Bar mit etwas Backsweep hat das Grenzen, bzw. bringt fast nichts, wenn der Backsweep zu gering ausfällt.

Alles Kompromisse, ist eh klar. Aber ein guter Kompromiss kann schon eine verflucht schwierige Sache sein ;)
Genau diese Unterschiede im Einsatzbereich sind auch sehr spannend. Alleine wenn wir es schaffen das dem einen oder anderen Anwender mit dieser Serie mitzugeben ist schon viel gewonnen.

Bin gerade verwirrt was du mit sagen willst... :ka:
Von dir kam während ich meine Antwort verfasste zwischenzeitlich noch ein Beitrag. Den hatte ich erst nach dem posten gesehen.

@duc-mo .....Bin mit deiner Darstellung nicht ganz einverstanden (habe das so auch mal wie du probiert) habe aber, nachdem ich den Lenker im Auto auf das Lenkrad geklebt habe und damit gefahren bin eine bessere Idee gehabt. (der Vorbau bewegt sich ja mit dem Lenker mit....)

.......ich würde das ganze als Sehne im Kreis sehen wollen, mit gegebenen Radius....bei 78cm Lenker und Vorbau 5cm wäre das r 39,3 cm. Es gibt unzählige Varianten (Gelb... längerer Lenker 78,5cm und kürzerer Vorbau 2cm oder Rot kurzer Lenker 72,5cm mit sehr langen Vorbau 15cm) die bei 10 Grad Winkeländerung die gleiche zurückgelegte Bogenlänge c von 6,86cm (Armbewegung) verursachen.


Anhang anzeigen 927849

@Orlo ...... du kannst dein Experiment auch mit dem Lenkrad im Auto probieren....greife beim Lenkrad ganz oben und merke wie träge sich das Auto lenkt...greife ganz unten und merke wie du hinter der Steuerachse lenkst....greife in der Mitte und merke wie unpräzise es lenkt.....
Schönes, für jeden nachvollziehbares Beispiel. Pack einen Disclaimer drunter für den Fall, dass jemand damit rumfährt und in eine Polizeikontrolle gerät. :D

Also ich hab das mal Skizziert und sehe das mit dem Lenkeinschlag genau anders als hier im Artikel beschrieben.
Der Lenkeinschlag muss gemessen werden von der Stelle an der der Lenker bei 0° steht zu 10° eingelenkt.

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Somit ist es bei mir genau anders herum. X wäre hier am kleinsten. Dafür ist die seitliche verschiebung die man benötigt um zu lenken hier am größten (26 mm)

Danke für die technische Zeichnung. Grundsätzlich ist mein Anspruch, dass ich versuche alle Prinzipien lieber weniger mit Zahlen als mit visuellen Mitteln zu verdeutlichen. Die Idee dahinter ist eben den Zugang zu erleichtern. Sicher hat meine Methode dabei die eine oder andere Schwäche aber ich hoffe damit weniger die Fixierung auf absolute Werte als auf das Fahrgefühl zu ermöglichen.

Siehst du in der folgenden Grafik da noch Schwierigkeiten?



OK, sauber! Wenn man nur in der senkrechten Richtung misst, dann ist das wohl so. Die meiner Meinung nach richtige Betrachtungsweise wäre ja die Bogenstrecke, die die Hände beim Einlenken zurücklegen. Für Deine obige Skizze wären das links 62,93 mm, Mitte 59,75 mm, rechts 70,16 mm. So betrachtet sind es also 3 mm mehr Weg beim längeren Vorbau, aber 10 mm mehr beim breiteren Lenker.

Bogenstrecke = Wurzel((Lenkerbreite/2)²+Vorbau²) * pi/180° * 10°

:love:
 
Danke für die technische Zeichnung. Grundsätzlich ist mein Anspruch, dass ich versuche alle Prinzipien lieber weniger mit Zahlen als mit visuellen Mitteln zu verdeutlichen. Die Idee dahinter ist eben den Zugang zu erleichtern. Sicher hat meine Methode dabei die eine oder andere Schwäche aber ich hoffe damit weniger die Fixierung auf absolute Werte als auf das Fahrgefühl zu ermöglichen.

Siehst du in der folgenden Grafik da noch Schwierigkeiten?
Leider ja. Wieso zeigst du es nicht in etwa so auf:

2430435-zscvg6g42xt0-lenkeinschlag_2-large.png


Habe die Linie jetzt zu einer Kreisbahn geändert. Und siehe da, auch hier ist die längste Kreisbahn die mit kurzem Vorbau und breitem Lenker.

Man macht zwar mehr Weg für den gleichen Lenkeinschlag, aber trotzdem ist die Seitliche auslenkung im vergleich zu langer Vorbau / kurzer Lenker einfach weniger. Ich fahr selber RR und habe manchmal schon das gefühl, ich müsste zum Lenken seitlich den Lenker wegdrücken, wobei beim MTB die Wege eher in Fahrtrichtung sind. (Ich hoffe ihr versteht was ich meine).

Trotzdem ist es kontrollierter, da mehr Hebel beim Lenken die Kraft für den Lenkeinschlag reduziert und die "Dosierbarkeit" fürs einlenken besser ist.

(Falls es jemanden interessiert: Bogenlängen für die Werte vom ersten Bild von links nach rechts 62,93 mm, 59,75 mm, 70,07 mm)
 
Den Hersteller kannte ich gar nicht. Danke! Augenblicklich führen die aber offenbar nur höllenteure Carbonlenker mit eher konventionellen Abmessungen.

Weißt du Näheres? "Newmen bringt einen ..." heißt die bringen den 2020?
War hier mal in den News. Eurobike 2019. Modelljahr 2020 kommen Alu und Carbon in 8°back mit 8°up
 
Ich bin ja der Ansicht, dass das träge Lenkverhalten bei langen Vorbauten dadurch zustande kommt, dass der nach vorne gerichtete Anteil der über den Lenker eingeleiteten Kraft der Lenkbewegung entgegenwirkt. Und je länger der Vorbau, desto länger ist dementsprechend auch der Hebel.
 
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