In seinem Interview.
Kennst du ihn persönlich? Was man in der Situation nicht braucht sind Leute die einen wie ein Hascherl behandeln, einem nichts zutrauen, auf die Einschränkungen fixiert sind und nicht auf die Möglichkeiten die man trotzdem und teilweise vielleicht sogar deswegen hat.
Sag ich doch, das ist Mitleid.
Aber nichtsdestotrotz ist es einfach SCHEISSE. Wer hätte nicht lieber ein gebrochenes Schlüsselbein als einen Querschnitt. Das darf man auch mal so anerkennen. Wir neigen meiner Beobachtung nach dazu, dass wenn irgendwer eine echt zache Diagnose bekommt - Diabetes I, Krebs, whatever - gleich einmal zu sagen "nicht so schlimm, das wird schon wieder, da gibts jetzt was neues" als einfach mal bad news als solche auszusprechen und eben erst im nächsten Schritt über Hoffnungen/Chancen/etc zu sprechen.
Ich wäre auch lieber gesund, als mich seit 40 Jahren mit Diabetes beschäftigen zu müssen. Hatte ich auch keinen Bock drauf. Hat niemand auf sowas.
Es bleibt dir aber nichts anderes übrig. Es haben sich 2 Menschen die ich kannte, die auch Typ 1 hatten, das Leben genommen, weil sie nicht
damit klar kamen. Wer macht sich selber Gedanken darüber, ob er lieber einen Schlüsselbeinbruch anstatt eines Querschnitts hat? So etwas machst du nur, wenn du selber betroffen oder es von außen an dich heran getragen wird (wie dieser Artikel). Niemand liegt abends im Bett und denkt sich einfach so Schlüsselbein oder Querschnitt. Warum auch? Das ist Schicksal. Das einzige, was zählt, wie stark ist dein Ego und wie stark ist dein Umfeld, damit umzugehen.
Er braucht sicher nicht unser Mitleid in dem Sinne dass man ihn als Behinderten wahrnimmt und nicht mehr als Sportler. Aber ein gewisses Mitgefühl ist mMn nichts Schlechtes.
Ich rede nicht von Mitgefühl. Ich rede von Mitleid. Das ist ein gewaltiger Unterschied. Wenn es einem leid tut, dann ist das Mitleid.
Wenn ich seit 40 Jahren von Mitleid umgeben gewesen wäre, dann hätte ich mir wahrscheinlich auch das Leben genommen. Natürlich tut man sich selber mal leid, aber das ist einfach Kacke und der Anfang zur Selbstaufgabe, Depression, wenn du darin gefangen bleibst.
Es hört sich besser an, wenn jemand sagt: "Toll, wie du das machst trotz deiner Behinderung"(Mitgefühl) als " Du Armer, es tut mir sooo leid"(Mitleid). Kein Mensch mit Behinderung will das. Mitgefühl ist jemandem mit MS, Parkinson oder Querschnitt über die Straße zu helfen, weil man sieht, er schafft es nicht mehr alleine. Mitleid ist ihm dabei zuzuschauen und zu denken wie leid er einem tut und das man es zum Glück nicht selber hat.
Jeder mag das anders sehen. Ich hatte lange genug Zeit darüber nachzudenken und danach zu handeln und das ist mein Schluß und das lese ich auch auch aus dem Artikel heraus.