David Horvath im Interview: “Hätte, wäre, wenn … Fragen, die man sich sparen kann.”

David Horvath im Interview: “Hätte, wäre, wenn … Fragen, die man sich sparen kann.”

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Mit David Horvath verletzte sich einer der talentiertesten und vielseitigsten Mountainbiker des Landes bei einem Sturz in Val di Sole schwer an Wirbelsäule und kann seitdem seine Beine nicht mehr bewegen. Im Interview berichtet David von seinem Schicksal, dem durchaus beeindruckenden Umgang damit und von einer Spendenaktion, die Freunde von ihm ins Leben gerufen haben.

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David Horvath im Interview: “Hätte, wäre, wenn … Fragen, die man sich sparen kann.”
 
Gerade bei Spitzensportlern sind Depressionen, Burnout etc. weit verbreitet. Ich würde sagen das zu einem Normalberufstätigen kein Unterschied besteht. Eher ist das Gegenteil der Fall.

Sehe ich nicht so. Ein besseres Körpergefühl macht es Ihnen leichter mit einem Rolli klarzukommen. Der Gleichtgewichtssinn ist bei Downhiller sowieso ausgeprägter.
Burnout betrifft ca. jeden 10ten Spitzensportler.
Ich denke, der Downhill-Sport ist nicht als der Sport mit der hohen Depressionsrate bekannt. Zumindest nicht bei mir. Wie in der normalen Bevölkerung, kommen diese dort auch vor. Für die meisten ist dann der Rückzug aus dem Spitzensport eher eine Befreiung, aber das bessere Körpergefühl bleibt. Wenn ich sehe, wie er die Abfahrt mit dem Rolli nimmt.....
 
Ein besseres Körpergefühl macht es Ihnen leichter mit einem Rolli klarzukommen.
Was hat das (Gleichgewichttssinn) denn mit der Psyche zutun?

Ich denke, der Downhill-Sport ist nicht als der Sport mit der hohen Depressionsrate bekannt. Zumindest nicht bei mir.
:confused:

Für die meisten ist dann der Rückzug aus dem Spitzensport eher eine Befreiung,
Aber nicht wenn man in den besten Jahren durch eine Verletzung dauerhaft herausgerissen wird. Das man nicht mehr laufen kann ist übrigens nur eines der Probleme die man bei einer Querschnittslähmung hat. Da gibt es noch ganz andere Körperfunktion die im Laufe der Zeit ihren Dienst quittieren.
 
Was hat das (Gleichgewichttssinn) denn mit der Psyche zutun?


:confused:


Aber nicht wenn man in den besten Jahren durch eine Verletzung dauerhaft herausgerissen wird. Das man nicht mehr laufen kann ist übrigens nur eines der Probleme die man bei einer Querschnittslähmung hat.

- Eine schnellere Eingewöhnung an den Rolli, was auch heißt, wieder mobiler zu sein, ist auch gut für die Psyche.
Habe mal probiert nach einem Beinbruch mit einem Rolli durch die Stadt zu kommen......
- Jede dauerhafte Verletzung/Erkrankung bringt andere Probleme mit sich, das weiß ich aus eigener Erfahrung.
Damit muss man klarklommen, ob man will oder nicht. Meistens haben Sportler eine positivere, offenere Einstellung dazu,
was den Umgang damit und mit ihnen erleichtert. Siehe Kristina Vogel, Alessandro Zanadri zum Beispiel.
- Spitzensportler müssen um erfolgreich zu sein viele Entbehrungen auf sich nehmen. Sie kennen also Entbehrungen. Für jemanden
der keine Erfahrung mit so etwas hat, kann es belastender sein.
- Auch sind Spitzensportler durch ihre gesundheitliche Betreuung näher an Ärzten oder Therapeuten dran. Kann auch hilfreich sein.

Und der David scheint nicht der Typ zu sein, dem Mitleid hilft. Da hilft Anerkennung mehr.
 
Was da wieder diskutiert wird...

Tut mir wirklich leid für den David, das Leben kann verdammt unbarmherzig und ungerecht sein.

Und Friedrich Torbergs Tante Jolesch sagt zwar zurecht „Gott schütze uns vor allem, was gerade noch ein Glück ist!“ aber das Schicksal kann man eh nur hinnehmen und an dem Punkt weitermachen und gewissermaßen ist es wenigstens das Glück, dass der Querschnitt so tief ist, dass manche Dinge wie insbesondere die Arme, doch noch verlässlich funktionieren. Weil ganz ehrlich, lieber als Mindestverdiener mit gelähmten Beinen durchs Leben kämpfen als Millionär aber Tetraplegiker wie Samuel Koch und andere, die dieses wirklich fürchterliche Schicksal teilen. So kann man - mit der positiven Energie die David offenkundig hat - doch sehr viel in seinem Leben selbstbestimmt verwirklichen.

Gibt auch wirklich coole inspirierende Vorbilder, vor einigen Tagen hab ich zB das angeschaut
 
Was da wieder diskutiert wird...

Über die Wahrheit, wie es nun mal ist, er sagt es ja selber:

Für mich bedeutet der Unfall kein Schicksalsschlag, sondern eine Herausforderung. Ich habe natürlich auch Tage, an denen ich Ängste und Sorgen habe und an denen mich die Situation schon echt ankotzt. Aber schlechte Laune hat jeder mal und als Rollstuhlfahrer kann man auch ein erfülltes Leben führen. Um an dasselbe Ziel zu kommen, muss ich jetzt eben andere Wege finden, aber das geht!

Ich möchte zudem gerne offen mit meiner Situation und dem Querschnitt umgehen, denn solche Verletzungen können in einem Extremsport eben mal passieren und das Leben hört dann ganz bestimmt nicht auf. Vor meinem Unfall habe ich dieses Thema selbst weitestgehend gemieden und habe jetzt sehr viel lernen müssen. Für die, die es interessiert, möchte ich gerne einige Dinge aufklären und zeigen, dass Rollstuhlfahrer einige Dinge trotzdem machen können. Dazu möchte ich mich gerne an dem Motto “Wer diese Verletzung nicht mit Humor nimmt, hat es oft schwer” orientieren.

Tut mir wirklich leid für den David , das Leben kann verdammt unbarmherzig und ungerecht sein.

Mitleid will er nicht. Warum tut es dir dann leid?
 
Über die Wahrheit, wie es nun mal ist, er sagt es ja selber:

Für mich bedeutet der Unfall kein Schicksalsschlag, sondern eine Herausforderung. Ich habe natürlich auch Tage, an denen ich Ängste und Sorgen habe und an denen mich die Situation schon echt ankotzt. Aber schlechte Laune hat jeder mal und als Rollstuhlfahrer kann man auch ein erfülltes Leben führen. Um an dasselbe Ziel zu kommen, muss ich jetzt eben andere Wege finden, aber das geht!

Ich möchte zudem gerne offen mit meiner Situation und dem Querschnitt umgehen, denn solche Verletzungen können in einem Extremsport eben mal passieren und das Leben hört dann ganz bestimmt nicht auf. Vor meinem Unfall habe ich dieses Thema selbst weitestgehend gemieden und habe jetzt sehr viel lernen müssen. Für die, die es interessiert, möchte ich gerne einige Dinge aufklären und zeigen, dass Rollstuhlfahrer einige Dinge trotzdem machen können. Dazu möchte ich mich gerne an dem Motto “Wer diese Verletzung nicht mit Humor nimmt, hat es oft schwer” orientieren.



Mitleid will er nicht. Warum tut es dir dann leid?
wo sagt er das? Kennst du ihn persönlich? Was man in der Situation nicht braucht sind Leute die einen wie ein Hascherl behandeln, einem nichts zutrauen, auf die Einschränkungen fixiert sind und nicht auf die Möglichkeiten die man trotzdem und teilweise vielleicht sogar deswegen hat.

Aber nichtsdestotrotz ist es einfach SCHEISSE. Wer hätte nicht lieber ein gebrochenes Schlüsselbein als einen Querschnitt. Das darf man auch mal so anerkennen. Wir neigen meiner Beobachtung nach dazu, dass wenn irgendwer eine echt zache Diagnose bekommt - Diabetes I, Krebs, whatever - gleich einmal zu sagen "nicht so schlimm, das wird schon wieder, da gibts jetzt was neues" als einfach mal bad news als solche auszusprechen und eben erst im nächsten Schritt über Hoffnungen/Chancen/etc zu sprechen.

Er braucht sicher nicht unser Mitleid in dem Sinne dass man ihn als Behinderten wahrnimmt und nicht mehr als Sportler. Aber ein gewisses Mitgefühl ist mMn nichts Schlechtes.
 

In seinem Interview.

Kennst du ihn persönlich? Was man in der Situation nicht braucht sind Leute die einen wie ein Hascherl behandeln, einem nichts zutrauen, auf die Einschränkungen fixiert sind und nicht auf die Möglichkeiten die man trotzdem und teilweise vielleicht sogar deswegen hat.

Sag ich doch, das ist Mitleid.

Aber nichtsdestotrotz ist es einfach SCHEISSE. Wer hätte nicht lieber ein gebrochenes Schlüsselbein als einen Querschnitt. Das darf man auch mal so anerkennen. Wir neigen meiner Beobachtung nach dazu, dass wenn irgendwer eine echt zache Diagnose bekommt - Diabetes I, Krebs, whatever - gleich einmal zu sagen "nicht so schlimm, das wird schon wieder, da gibts jetzt was neues" als einfach mal bad news als solche auszusprechen und eben erst im nächsten Schritt über Hoffnungen/Chancen/etc zu sprechen.

Ich wäre auch lieber gesund, als mich seit 40 Jahren mit Diabetes beschäftigen zu müssen. Hatte ich auch keinen Bock drauf. Hat niemand auf sowas.
Es bleibt dir aber nichts anderes übrig. Es haben sich 2 Menschen die ich kannte, die auch Typ 1 hatten, das Leben genommen, weil sie nicht
damit klar kamen. Wer macht sich selber Gedanken darüber, ob er lieber einen Schlüsselbeinbruch anstatt eines Querschnitts hat? So etwas machst du nur, wenn du selber betroffen oder es von außen an dich heran getragen wird (wie dieser Artikel). Niemand liegt abends im Bett und denkt sich einfach so Schlüsselbein oder Querschnitt. Warum auch? Das ist Schicksal. Das einzige, was zählt, wie stark ist dein Ego und wie stark ist dein Umfeld, damit umzugehen.

Er braucht sicher nicht unser Mitleid in dem Sinne dass man ihn als Behinderten wahrnimmt und nicht mehr als Sportler. Aber ein gewisses Mitgefühl ist mMn nichts Schlechtes.

Ich rede nicht von Mitgefühl. Ich rede von Mitleid. Das ist ein gewaltiger Unterschied. Wenn es einem leid tut, dann ist das Mitleid.
Wenn ich seit 40 Jahren von Mitleid umgeben gewesen wäre, dann hätte ich mir wahrscheinlich auch das Leben genommen. Natürlich tut man sich selber mal leid, aber das ist einfach Kacke und der Anfang zur Selbstaufgabe, Depression, wenn du darin gefangen bleibst.
Es hört sich besser an, wenn jemand sagt: "Toll, wie du das machst trotz deiner Behinderung"(Mitgefühl) als " Du Armer, es tut mir sooo leid"(Mitleid). Kein Mensch mit Behinderung will das. Mitgefühl ist jemandem mit MS, Parkinson oder Querschnitt über die Straße zu helfen, weil man sieht, er schafft es nicht mehr alleine. Mitleid ist ihm dabei zuzuschauen und zu denken wie leid er einem tut und das man es zum Glück nicht selber hat.
Jeder mag das anders sehen. Ich hatte lange genug Zeit darüber nachzudenken und danach zu handeln und das ist mein Schluß und das lese ich auch auch aus dem Artikel heraus.
 
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