Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (7/8): Der Prototyp

Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (7/8): Der Prototyp

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Rechnerei auf dem Papier bringt natürlich keine neuen Erkenntnisse, wenn man kein Bike mit den Abmessungen fährt. Es musste also ein Prototyp her. Dieser sollte die Grenzen dessen, was zum damaligen Zeitpunkt als „moderne Geometrie“ angesehen wurde, bewusst hinterfragen. Dementsprechend lagen einige der Werte weit weg von dem, was in vielen Versprechungen diverse Bike-Firmen als richtig kommunizierten. Vorhang auf für den Bau des Prototypen!

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Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (7/8): Der Prototyp
 
Bin auch schon auf den Fahrbericht neugierig. Nur warum so spät, wenn das Radl schon 2016 gebaut wurde? Sieht übrigens geil aus, mir gefällt’s.
Ich würde an meinen Bike auch gern ein verstellbaren Steuersatz montieren nur hab ich einen IS42/IS52, d.h. Lagerschale ist ja so gesehen der Rahmen. Hat sowas schon mal wer gemacht?
 
Wahnsinnig interessante Artikel! Danke dafür und auf das Fazit bin ich gespannt wie ne Badehose! Für mich als interessierten Laien gab es viele Aha-Momente. Eine Frage hätte ich aber und ich hoffe ich habe die Antwort nicht einfach überlesen. Wie hast du die Drehpunkte für die Kinematik definiert? Oder ist das ein bestehendes Kinematik Konzept von Pivot?
 
An Nicolai-Bikes bin ich mit den sog. "Mutatoren" bis zu 465 mm gefahren. Da bekomme ich bei rutschigen Bedingungen ernsthafte Probleme mit der Bremstraktion, weil ich nur noch auf der Front hänge. In Kombination mti einem sehr flachen Lenkwinkel wird das dann durchaus "speziell" von den Fahreigenschaften. Du kannst einfach nur noch an bestimmten Stellen bremsen, sonst geht dir auch die Front weg. Stell dir einen Bleistift auf einem rauhen Papier vor. Je steiler du die Spitze hälst vom Winkel und ihn dann versuchst über das Papier zu schieben, desto schwieriger wird das. Je flacher der Winkel gegenüber dem Papier wird, desto leichter gleitet er darüber. Da spielt auch die Last von oben eine geringere Rolle...
Ohne das Nicolai je gefahren zu sein: Würde sich daa ganze nicht wieder besser ausgleichen, wenn du Vorbau kürzer aber höher wählst um noch zentraler/aufrechter zu sein?
 


WOW, sieht echt geil aus!
Erinnert mich optisch spontan an das Sunn 26" BMX-Cruiser-Ding damals, wie hiess das noch gleich? Oder halt an die 24er BMX-Cruiser, die wir früher spasseshalber mit Federgabeln gepimpt haben. Wenn ich es recht erinnere war da eigentlich nur das zu hohe BB problematisch, ansonsten fuhr sich das gar nicht mal soooo verkehrt (nur halt nicht mehr wie nen BMX).
 
Die ganze Reihe war bisher schon sehr interessant und aufschlußreich. Ich will mir gar nicht anmaßen nachvollziehen zu können, wieviel schlaflose Nächste das Ganze bereitet hat! Denn wie zu lesen war, bringt die ganze Theorie nichts ohne "es" gefahren zu sein. Der Prototyp sieht schon mal gelungen aus und es wird definitiv interessant wie sich Deine Theorie in der Praxis schlägt. Ich bin gespannt!
 
Es war am Anfang ein rein privates Projekt, weil ich immer wieder mit Aussagen von Bikefirmen konfrontiert war, die sich letztendlich widersprachen. Dabei ging es um Lenkwinkel, Kettenstrebenlänge etc. Wenn es unterschiedliche Werte gibt und jeder sagt er hätte das beste, dann liegen nicht unbedingt beide richtig.

Im Intro-Artikel hatte ich es ja auch beschrieben: Ich wollte mein Wissen vertiefen und letztendlich wuchs das Projekt deutlich über die erste Idee hinaus. In einem anderen Thread zum Thema wurde ja schon angesprochen, dass es vll eine "extended-Version" geben wird, in der ich noch etwas tiefere Einblicke gebe.

Die drei Jahre waren letztendlich auch notwendig um alles genau zu untersuchen. Ich habe mit Wattmesspedalen, Videoanalyse gearbeitet. Mit Sportwissenschaftlern, Physiotherapeuten, Sportlehrern, Bikeentwicklern gesprochen und war mit sehr vielen Testfahrern unterwegs und habe mit ihnen die Eindrücke gesprochen.

Ich bin keine Bikefirma und bin somit nicht gezwungen etwas übers Knie zu brechen. Mir sitzt da kein Chef im Nacken, der mein: "Zack zack, das Ding muss auf den Markt!" Das gab mir Zeit wirklich jede Facette zu beleuchten und Theorien in der Praxis zu überprüfen. Wie oft das Bike in den Komponenten angepasst wurde, ein anderes Custom-Setup (u.a. komplett andere Shimbelegung) oder sonstige Umbauarbeiten stattgefunden haben – ich weiß es ehrlich gesagt gar nicht mehr.

Cooles Projekt :daumen: Ich bin auf den letzten Teil gespannt 8-)
 
Saugeile Artikelserie, sehr informativ und spannend, bin gespannt auf den letzten Teil.

Aber warum arbeitet die Bikeindustrie nicht genauso akribisch, hinterfragt viel mehr und schneidet alte Zöpfe(Geometrien) ab.

Hut ab vor deiner Arbeit.
 
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Saugeile Artikelserie, sehr informativ und spannend, bin gespannt auf den letzten Teil.

Aber warum arbeitet die Bikeindustrie nicht genauso akribisch, hinterfragt viel mehr und schneidet alte Zöpfe(Geometrien) ab.

Hut ab vor deiner Arbeit.

Weil sich die Räder am Ende das Tages einfach verkaufen müssen und der Endkunde macht so große Sprünge nicht mit. Die meisten Deutschen kaufen ja schon kein Bike ohne Lock-Out am Dämpfer. Das hat die Bike einfach Jahrelange gepredigt und durch schlechte Kinematiken war das auch lange so. Jetzt braucht man das eigentlich nicht mehr, der Kunde will es aber, weil er es kennt.

Eine Radmarke kann sich so ein Experiment schlichtweg nicht wirklich leisten.
 
Weil sich die Räder am Ende das Tages einfach verkaufen müssen und der Endkunde macht so große Sprünge nicht mit. Die meisten Deutschen kaufen ja schon kein Bike ohne Lock-Out am Dämpfer. Das hat die Bike einfach Jahrelange gepredigt und durch schlechte Kinematiken war das auch lange so. Jetzt braucht man das eigentlich nicht mehr, der Kunde will es aber, weil er es kennt.

Eine Radmarke kann sich so ein Experiment schlichtweg nicht wirklich leisten.
Das sind keine Experimente, dass ist für mich eine Arbeit, die getan werden muss um die Bikes und die Branche weiter zu bringen.
 
wenn man sich dann sicher ist, welchen Lenkwinkel man möchte.
Da frag ich mich, warum die Möglichkeit Federgabeln mit unterschiedlichen Federwegen traveln zu können so außer Mode gekommen ist.
Ich hatte am 98er SC Heckler "zwangsweise" erst eine Laurin FCR und jetzt eine Thalas. Ich finde so etwas ziemlich cool.
Die meisten Deutschen kaufen ja schon kein Bike ohne Lock-Out am Dämpfer.
Verstehe ich jetzt nicht. Lockout und/ oder Plattform erweitern doch genial den Einsatzbereich eines Fully. Für die one-bike-only-Fraktion ist das doch ein Segen!?
 
Erst das Fahrrad vorstellen und dann den Fahreindruck noch bis zum nächsten Artikel aufheben, menno. Fieser Cliffhanger :teufel:

Danke übrigens für das Wort zum Sonntag bezüglich Sitzrohrlänge @Grinsekater
Vor ein paar Jahren war das ja wirklich ein seltsam anmutendes Thema, als scheinbar alle Welt der Meinung war, dass eine Sattelstütze maximal 15cm (wenn überhaupt so viel) aus dem Rahmen raus schauen dürfte und kein Sitzrohr lang genug sein konnte. Was dann, als die Rahmen graduell länger wurden, dazu führte, dass besonders die kleinen Rahmengrößen absurd anmutende Sitzrohrlängen spendiert bekamen, damit auch ein 1.80m Fahrer den Sattel nicht "zu" weit rausziehen muss wenn er einen Größe S Rahmen in seiner gewohnten Oldschool Länge (Kürze) fahren möchte. Und wenn man sich als kleinerer Mensch dann darüber beschwert hat, hieß es "wozu brauchst du Zwerg denn mehr als 100mm Sattelabsenkung?". Hat sich auch dank der längeren Variostützen Gott sei Dank in letzter Zeit wieder in die andere Richtung verschoben. Jetzt müsste die Industrie nur noch erkennen, dass man die schönen langen Stützen nicht verbauen kann, wenn die schönen kurzen Sitzrohre mit weit oben platzierten Knicken oder durchgesteckten Achsen verbastelt sind, so dass der Platz obenraus zwar vorhanden wäre, aber die Stütze untenrum nicht weit genug ins Sitzrohr rein passt. (Als kleiner Mensch bekommt man bei so einem Konstrukt wie dem Frankentrail Sitzrohr auch direkt Augenkrebs wenn man sich vorstellt, wie wenig Versenkbarkeit für eine Sattelstütze wohl bei einer S Größe übrig bleiben würde :D) Aber das wird auch noch kommen... in ein paar Jahren... ich glaub ganz fest daran :dope:
 
Naja Nicolai und Pole haben es vorgemacht.

Mein Raaw Madonna ist ein gelungener Kompromiss zwischen den extremen.
Das sind Nischenhersteller, die bieten sehr spezielle Produkte für ganz spezifische Käufergruppen an.

Die anderen nennen es Langholzlaster und sagen, es sei sperrig, zu schwer, nicht alltags- und schon gar nicht spitzkehrentauglich, usw. usw. Meist ohne je eins gefahren zu sein.

Mit die anderen meine ich den Durchschnittsendurofahrer mit seinem modernen Durchschnittsenduro.

Noch eine Stufe weiter gedacht sind diese dann die Freaks, die Masse kauft Bulls, Cube oder Canyon, weil's Testsieger ist und die beste Ausstattung hat. Und weil man den Dämpfer blockieren kann. Die haben von Pole oder Raaw noch nicht mal gehört...

Und mittlerweile noch ne Stufe weiter sind die inzwischen 70% mit Motor...
 
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Das sind Nischenhersteller, die bieten sehr spezielle Produkte für ganz spezifische Käufergruppen an.

Die anderen nennen es Langholzlaster und sagen, es sei sperrig, zu schwer, nicht alltags- und schon gar nicht spitzkehrentauglich, usw. usw. Meist ohne je eins gefahren zu sein.

Mit die anderen meine ich den Durchschnittsendurofahrer mit seinem modernen Durchschnittsenduro.

Noch eine Stufe weiter gedacht sind diese dann die Freaks, die Masse kauft Bulls, Cube oder Canyon, weil's Testsieger ist und die beste Ausstattung hat. Und weil man den Dämpfer blockieren kann. Die haben von Pole oder Raaw noch nicht mal gehört...

Und mittlerweile noch ne Stufe weiter sind die inzwischen 70% mit Motor...
Ganz genau so!!!

Ich bin 2016 zur „langholzlastergeo“ gekommen, damals mit dem Last Fastworward, es ging einfach wunderbar sodass man sich mit dieser art Geo / Bikes mehr beschäftigte! Im Anschluss konnte ich mir den Traum eines BTR Rangers erfüllen, welches nochmals einen drauf setzte und unglaublich toll war! Im nachhinein Betrachtet aber noch nicht genug für mich und meinen Affenindex / Größe. Ich entschied mich für ein Geometron G16, mal wieder ein Fully fahren, 520 reach und siehe da es läuft, ich komm gut mit klar, doch es war mir "zu viel" Bike und ich reduzierte mich wieder auf mein aktuelles Bike, ein Pipedream Moxie mit 510 reach und muss sagen, japs dass ist meine Geo! Flach vorne, lang, verstellbare Kettenstrebe, kurzes Sitzrohr und dass bei einer SL von 94cm. Es fährt sich traumhaft!
Und ja, ich stimme dir voll und ganz zu, die meisten die Meckern, saßen noch nie auf so einer art Bike!

Ich bin gespannt ob der "Ottonormal" Markt sich irgendwann damit Arrangieren wird!

Cheers





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Und noch ne Stufe weiter... E-tretroller für alle die zu blöd sind Rad zu fahren
Devolution nennt man das.
 
Danke übrigens für das Wort zum Sonntag bezüglich Sitzrohrlänge @Grinsekater
Vor ein paar Jahren war das ja wirklich ein seltsam anmutendes Thema, als scheinbar alle Welt der Meinung war, dass eine Sattelstütze maximal 15cm (wenn überhaupt so viel) aus dem Rahmen raus schauen dürfte und kein Sitzrohr lang genug sein konnte. Was dann, als die Rahmen graduell länger wurden, dazu führte, dass besonders die kleinen Rahmengrößen absurd anmutende Sitzrohrlängen spendiert bekamen, damit auch ein 1.80m Fahrer den Sattel nicht "zu" weit rausziehen muss wenn er einen Größe S Rahmen in seiner gewohnten Oldschool Länge (Kürze) fahren möchte. Und wenn man sich als kleinerer Mensch dann darüber beschwert hat, hieß es "wozu brauchst du Zwerg denn mehr als 100mm Sattelabsenkung?". Hat sich auch dank der längeren Variostützen Gott sei Dank in letzter Zeit wieder in die andere Richtung verschoben. Jetzt müsste die Industrie nur noch erkennen, dass man die schönen langen Stützen nicht verbauen kann, wenn die schönen kurzen Sitzrohre mit weit oben platzierten Knicken oder durchgesteckten Achsen verbastelt sind, so dass der Platz obenraus zwar vorhanden wäre, aber die Stütze untenrum nicht weit genug ins Sitzrohr rein passt. (Als kleiner Mensch bekommt man bei so einem Konstrukt wie dem Frankentrail Sitzrohr auch direkt Augenkrebs wenn man sich vorstellt, wie wenig Versenkbarkeit für eine Sattelstütze wohl bei einer S Größe übrig bleiben würde :D) Aber das wird auch noch kommen... in ein paar Jahren... ich glaub ganz fest daran :dope:

ich stimme dir da zu 100% zu! Ein Punkt wird heute aber oft vergessen: Die Sattelstützen gehen meistens nicht weit genug rein. Das ist furchtbar! Was bingt mir ein 42er Sitzrohr, wenn die Stütze nicht weiter als 20cm rein geht? wenn as Sitzrohr kurz ist, dann muss die Stütze auch ordentlich versenkbar sein. Es muss das Ziel sein, dass zumindest eine 180er Stütze gang rein geht. So 270mm sollten im Sattelrohr schon frei bleiben für die Stütze, sonst geht die ganze Taktik nicht auf.

Das sieht man auch bei dem Prototypen. Da ist bei ca 22-23cm schluss mit lustig. DAs heißt, dass viele 160er Stützen schon nicht ganz rein gehen. Da kannst dann das Sattelrohr auch gleich länger machen (leider). Kurze Sitzrohre sind super, aber wenn man eine 180er, 200er usw net ganz rein stopfen kann, dann ist der Vorteil wieder weg.

bei meinem Titan kann ich die 180er OneUp genau so weit versenken dass sie mir auf den Millimeter passt :) Trotzdem steht sie noch raus. Theoretisch müsste ic bei dem Sitzrohr auch eine 200er fahren können. Spielt's aber nicht, weil es nicht durchghend ist. das ist schade!
 
Kurze Sitzrohre sind super, aber wenn man eine 180er, 200er usw net ganz rein stopfen kann, dann ist der Vorteil wieder weg.

Sag ich doch :bier:
Das ist halt primär ein kurze Leute Problem am anderen Ende der Skala von Grinsekater.
Ich hab mir elends schwer getan ein Fully zu finden, das mir passt/gefällt. Ganz oben im Lastenheft stand neben vernünftig langem Reach auch ein grades Sitzrohr mit Platz für eine Stütze mit vernünftig viel Hub. Am Ende sind noch satte 3 Stück in der Auswahl geblieben, 90% der anderen heißen Kandidaten sind sofort rausgeflogen dank Knickeritis am Sitzrohr. Jetzt fahr ich ein Last mit 380mm Sitzrohr in Größe M und hab eine 212mm Vecnum Dropper da drin. Göttlich ?. Mal abgesehen davon, dass alles andere da auch noch passt. Also es geht durchaus, wenn der Designer denn will.
Das Radl war übrigens genau wie Grinsekater beschreibt: das erste Mal draufsetzen und... "boah, das passt mal richtig gut". Um mal nicht zu weit vom Thema abzuweichen :D
 
Das Radl vom Grinsekater passt ja dank 46er Sattelrohr auch für Menschen ab 170cm, damit die endlich mal mit einem vernünftigen Reach fahren können. Es fehlt jetzt eigentlich nur noch ein Rad mit einem ordentlichen Reach für richtig grosse Menschen. Ich denke da besonders an die Gruppe über 190cm.

SCNR.
 
@Grinsekater Und nun werden sämtliche Varianten der Erprobung in einem Artikel abgehandelt, oder kommen noch mehr? Ich hoffe auf ein sehr differenziertes Fazit und wenig Verallgemeinerung/Gesamtschlussfolgerung ;-)
Im letzten Artikel beschreibe ich den Fahreindruck und welche Parameter aus der Theorie in der Praxis gut waren bzw. sich bestätigt haben. Natürlich gehe ich auch auf Schwierigkeiten ein. :)

Bin auch schon auf den Fahrbericht neugierig. Nur warum so spät, wenn das Radl schon 2016 gebaut wurde? Sieht übrigens geil aus, mir gefällt’s.
Ich würde an meinen Bike auch gern ein verstellbaren Steuersatz montieren nur hab ich einen IS42/IS52, d.h. Lagerschale ist ja so gesehen der Rahmen. Hat sowas schon mal wer gemacht?
Hi @Crackmad, das wurde hier beantwortet.

Das Bike hätte ein NS District Lenker verdient
Am Dirtjumper (26") hab ich nen BMX Lowriser. ;) … und ja für das Projekt hab ich auch recherchiert ob es sowas in passender Breite fürs MTB gäbe. Leider ist da nicht viel geboten.

Eine Frage hätte ich aber und ich hoffe ich habe die Antwort nicht einfach überlesen. Wie hast du die Drehpunkte für die Kinematik definiert? Oder ist das ein bestehendes Kinematik Konzept von Pivot?
Die Drehpunkte sind von Dave Weagle. Viel lässt er aber da nicht raus an Infos. Alles was ich weiß ist, dass es entweder dem Trail428 entspricht oder zumindest in diese Richtung geht. Vom Feeling her sind sie ähnlich. Aber in meinen Vergleichsfahrten mit dem Frankentrail konnte ich auch herausfinden, dass schon wenige mm Kettenstrebenlänge einen Unterschied beim Dämpfer-Setup nötig machen. Die Länge des Hebels und das Verhältnis zum Schwerpunkt des Fahrers ändern sich. Am Trail429 ist die Kettenstrebe fix auf 430 mm. Das entspricht der kurzen Einstellung am Frankentrail. Allerdings ist der Lenkwinkel so extrem anders, dass man da das Gefühl hat auf einem anderen Bike zu sitzen.

Ohne das Nicolai je gefahren zu sein: Würde sich daa ganze nicht wieder besser ausgleichen, wenn du Vorbau kürzer aber höher wählst um noch zentraler/aufrechter zu sein?
Einen Mondraker Vorbau habe ich auch noch hier liegen. Allerdings passt das Frankentrail mit dem 30er Vorbau von der Länge. Kürzer wäre eher "zu kurz".

Ich fahre privat ein Evil Wreckoning. Da ist die Fahrposition (ich schreibe bewusst "fahr" und nicht "sitz") komplett anders. Deutlich aufrechter und man fährt übers Heck. Daran muss man sich gewöhnen, sonst funktioniert das nicht richtig. Vergleicht man die Daten der beiden Bikes auf dem Papier denkt man auch, dass das Wreckoning viel zu kurz ist. Reach- und Stack-Werte sind aber in Kombination zu betrachten. Dazu kommt eben die Idee des Herstellers "wie" man ein Bike fahren sollte. Also welcher Fahrstil passt.
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Saugeile Artikelserie, sehr informativ und spannend, bin gespannt auf den letzten Teil.

Aber warum arbeitet die Bikeindustrie nicht genauso akribisch, hinterfragt viel mehr und schneidet alte Zöpfe(Geometrien) ab.

Hut ab vor deiner Arbeit.
Würdest du das Frankentrail in den Laden neben ein anderes Bike stellen, würde es aussehen wie ein Freak. Ein Händler müsste endlose Erklärungen machen, warum da ein Lenkwinkel wie an einem DH-Bike ist, warum es so wenig Federweg hat gegenüber einem Enduro und der "belesene" Kunde packt dann gleich noch ne halbe Stunde Diskussion mit drauf, warum die Kettenstrebe nicht kurz ist. Das hat er ja über Jahre hinweg in den einschlägigen Magazinen gelesen und plappert das nach.

Also hätte der Händler die Möglichkeit die Stunde mehr zu investieren und dabei läuft er Gefahr den Kunden zu überfordern. In der Zeit hätte er ihm auch ein Standard-(E)-Bike verkaufen können und noch einen ganzen Schwung Zubehör. Das ist einfach ein wirtschaftliches Prinzip. Jeder da draußen muss zusehen, dass er seinen Laden am Laufen hält und seine Miete und Leute bezahlt. Man kann es dem Händler nicht verübeln.

Auf der anderen Seite stehen dann die Bikefirmen, die gewisse Ideen haben und immer mal wieder was versuchen in den Markt zu bringen. Plusreifen sind fast wieder verschwunden in Deutschland. Es gibt aber Regionen in denen der Untergrund anders ist und ein voluminöserer Reifen die perfekte Lösung für ein gutes Fahrerlebnis. Nun stellt sich für die Bikefirma die Frage in welchem Sektor man mehr verkaufen kann (Angebot/Nachfrage). Das Nischendasein von manchen Firmen wurde ja schon beschrieben. Kleinere gehen da lieber ein Risiko ein, auch weil sie wissen, dass da Kunden bedient werden können, die eben nicht auf Stangenware passen.

Weil sich die Räder am Ende das Tages einfach verkaufen müssen und der Endkunde macht so große Sprünge nicht mit. Die meisten Deutschen kaufen ja schon kein Bike ohne Lock-Out am Dämpfer. Das hat die Bike einfach Jahrelange gepredigt und durch schlechte Kinematiken war das auch lange so. Jetzt braucht man das eigentlich nicht mehr, der Kunde will es aber, weil er es kennt.

Eine Radmarke kann sich so ein Experiment schlichtweg nicht wirklich leisten.
Genau das.

Das sind keine Experimente, dass ist für mich eine Arbeit, die getan werden muss um die Bikes und die Branche weiter zu bringen.
Wie schon gesagt – einige kleinere Firmen machen das. Aber wie soll ein Entwickler – die aktuell überall überarbeitet sind und Überstunden ansammeln – dem Chef klarmachen, dass ein Bike nicht für Event X fertig wird? Da hängt deutlich mehr davon ab, als nur ein ideales Produkt. Herstellerketten, Logistik, OE-Teile, Kampagnen etc.

Da frag ich mich, warum die Möglichkeit Federgabeln mit unterschiedlichen Federwegen traveln zu können so außer Mode gekommen ist.
Ich hatte am 98er SC Heckler "zwangsweise" erst eine Laurin FCR und jetzt eine Thalas. Ich finde so etwas ziemlich cool.
Für flache Anstiege funktioniert das gut. Im Gelände bekommst du damit natürlich eher Aufsetzer. Da setzt ein Shapeshifter schon an der richtigen Stelle an finde ich.

Verstehe ich jetzt nicht. Lockout und/ oder Plattform erweitern doch genial den Einsatzbereich eines Fully. Für die one-bike-only-Fraktion ist das doch ein Segen!?
Bei einem passenden Hinterbau wirst du keinen Lockout brauchen. Es sei denn du bist primär auf Teer unterwegs. Wir fahren sehr viele Bikes im Vergleich und man könnte fast sagen, dass die Bikes, die schon offen gut klettern auch in Summe den besseren Hinterbau fürs restliche Gelände haben.

Und wenn man sich als kleinerer Mensch dann darüber beschwert hat, hieß es "wozu brauchst du Zwerg denn mehr als 100mm Sattelabsenkung?"
Große Leute können natürlich nie "erfühlen" was ein kleiner Mensch fühlt und umgekehrt.

(Als kleiner Mensch bekommt man bei so einem Konstrukt wie dem Frankentrail Sitzrohr auch direkt Augenkrebs wenn man sich vorstellt, wie wenig Versenkbarkeit für eine Sattelstütze wohl bei einer S Größe übrig bleiben würde :D) Aber das wird auch noch kommen... in ein paar Jahren... ich glaub ganz fest daran :dope:
Hoffen wir mal. Das Sitzrohr ist natürlich auch an bestimmte Eigenheiten wie das Hinterbausystem gebunden. Im Tretlagerbereich wirds da schon ziemlich schnell ziemlich eng. Das bedeutet oft Nachteile für die Versenkbarkeit der Stütze.

Noch eine Stufe weiter gedacht sind diese dann die Freaks, die Masse kauft Bulls, Cube oder Canyon, weil's Testsieger ist und die beste Ausstattung hat. Und weil man den Dämpfer blockieren kann. Die haben von Pole oder Raaw noch nicht mal gehört...
Ich begrüße die Möglichkeit, dass man mehr und mehr auch in Deutschland auf Testevents und Demo-Events gehen kann. Das ist finanziell auch für die "kleinen" stemmbar und man kann mal was anderes ausprobieren als das x-te austauschbare "Enduro" mit 66° Lenkwinkel, long/slack, short-stays.

Im nachhinein Betrachtet aber noch nicht genug für mich und meinen Affenindex / Größe.
Frag mal bei nicht Bike-Nerds (oder vll auch gerade da) ob sie ihren Affenindex oder nur ihre Schrittlänge kennen. ;)

Und ja, ich stimme dir voll und ganz zu, die meisten die Meckern, saßen noch nie auf so einer art Bike!

Ich wage zu behaupten, dass selbst in der Industrie die Allerwenigsten jemals ein Bike – in diesem Federwegsbereich – mit einer solchen Geometrie (oder auch nur Lenkwinkel) produziert haben oder gefahren sind.
 
Das sieht man auch bei dem Prototypen. Da ist bei ca 22-23cm schluss mit lustig. DAs heißt, dass viele 160er Stützen schon nicht ganz rein gehen. Da kannst dann das Sattelrohr auch gleich länger machen (leider). Kurze Sitzrohre sind super, aber wenn man eine 180er, 200er usw net ganz rein stopfen kann, dann ist der Vorteil wieder weg.
Aktuell fahre ich ein Moveloc mit 200 mm Verstellbereich in dem Bike. Passt gut. :daumen:

Das Radl vom Grinsekater passt ja dank 46er Sattelrohr auch für Menschen ab 170cm, damit die endlich mal mit einem vernünftigen Reach fahren können. Es fehlt jetzt eigentlich nur noch ein Rad mit einem ordentlichen Reach für richtig grosse Menschen. Ich denke da besonders an die Gruppe über 190cm.
Das war beim Testfahren oft der spaßigste Teil. Auf dem XL saßen teilweise Leute unter 1,7 m. Die kamen auch erstaunlich gut zurecht. Vielleicht weil sie gar nicht wussten wie groß das Bike ist? ;)
Die Gesichter danach waren immer der Wahnsinn, wenn man sie die Geometrie vermuten hat lassen und dann die Werte aufgedeckt hat.
 
Große Leute können natürlich nie "erfühlen" was ein kleiner Mensch fühlt und umgekehrt.

Na wenn das so ist, dann einfach mal eine klipp und klare Aussage:
ein kleiner Mensch fühlt sich genauso beengt auf dem Trail, wenn er das Bike dank zu hohem Sattel nicht vernünftig manöverieren oder dem Bike nicht genügend Raum zum Arbeiten geben kann wie ein großer Mensch. Deswegen brauchen kleine Menschen ganz genauso viel Sattelabsenkung (bzw. Hub an der Variostütze) wie große Menschen*. Isso :D

(* das gilt zumindest in dem Bereich der aktuellen modernen Variostützen, da sind die längsten auch gerade lang genug. Mit einer 212mm Dropper ganz abgesenkt hab ich bei einer Größe von 170 cm den Sattel ungefähr auf bzw wenige cm über Kniehöhe, das passt imo ideal, so kann ich dem Bike ideal Raum geben und es gut schräglegen. Die 170mm Dropper am anderen Rad ist auch schon gut aber vor allem bei rutschigen Bedingungen wo das Rad besonders viel Platz braucht ist es mit der längeren Stütze einfacher bzw. hab ich da aus dem Grund noch einen Schnellspanner den ich dann im Zweifelsfall noch nutzen kann um den Sattel mechanisch noch ein paar weitere cm aus dem Weg zu räumen. Bei einem größeren Mensch mit entsprechend längeren Oberschenkeln könnte da wahrscheinlich noch mehr Hub gut tun, um mit dem Sattel an den Punkt zu kommen wo ich ihn mit der 212er Dropper habe. Also wenn es mal Variostützen mit 300mm gibt, dann könnte man durchaus argumentieren, dass ein Zwerg soviel nicht braucht, da wär ich dann auch d'accord. Aktuell sind wir halt nicht so weit.)
 
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