Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (7/8): Der Prototyp

Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (7/8): Der Prototyp

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Rechnerei auf dem Papier bringt natürlich keine neuen Erkenntnisse, wenn man kein Bike mit den Abmessungen fährt. Es musste also ein Prototyp her. Dieser sollte die Grenzen dessen, was zum damaligen Zeitpunkt als „moderne Geometrie“ angesehen wurde, bewusst hinterfragen. Dementsprechend lagen einige der Werte weit weg von dem, was in vielen Versprechungen diverse Bike-Firmen als richtig kommunizierten. Vorhang auf für den Bau des Prototypen!

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Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (7/8): Der Prototyp
 
Ich hab die letzten ~ 10 Jahre nie jemanden sagen hören, er können dies oder das nicht fahren, weil's Bike nicht passt.

.....so etwas höre ich aber öfter! Manche Biker ergänzen danach noch....früher bin ich das alles gefahren.

In Summe gestehen sich viele Fahrer nicht ein, dass ihre Fähigkeiten am Rad und nicht das Rad der limitierende Faktor ist. Ob 26, 27,5 oder 29er.....das funktioniert alles gut.

Auch Jens ist über Jahre ein (aus jetziger Sicht) für ihn viel zu kleines Rad gefahren....wahrscheinlich aus Mangel an Alternativen, und war trotzdem stylisch unterwegs.

Ich erinnere mich, vor 4 Jahren haben wir mal über den Abstand Lenkeraussen zu Trettlagermitte gesprochen....da war mein Abstand mit 178cm mit 89cm (jetzt 91cm) größer als der bei seinen Rädern....war irgendwas um 87-89cm?

Dass Pivot gefällt mir gut...ich schätze auch die Ideen von Chris Cocalis....die sind sehr gut. Die Reduktion des Federweges deiner Gabel auf 14cm finde ich mutig aber auch sehr gut. Viel Federweg macht aus meiner Sicht mehr neue Probleme als es zu lösen im Stande ist.....somit konsequent umgesetzt.

@ Grinsekater: Welchen Abstand Lenkeraussen zur Kurbelmitte hast jetzt?
 
Sehe ich ähnlich. Auf dem Video hat die Blondine ne sehr gestreckte Sitzhaltung, die ihr von dem für sie wohl recht langem Reach und dem eher tiefen Cockpit vorgegeben wird, und der sie auf dem Bike wohl auch kaum entfliehen kann. Sie hat vermutlich immer viel zu viel Last auf dem Vorderrad, was gut ist für den Grip vorne insbesondere in Kurven, aber rumturnen kann sie nicht groß auf dem Bike, insbesondere auch mal das Gewicht nach hinten bringen ohne den Allerwertesten auszustrecken. Auf Dauer ist das zudem recht ermüdend. Erinnert mich stark an meine eigene Sitzposition auf meinem Alteisen im Originalzustand mit 110mm-Vorbau und tiefem Lenker.

Ich fahr seid 20 Jahren +-50mm Vorbauten (100er hab ich schon in den frühen 90ern rausgeschmissen), bin also nie in der Verlegenheit gewesen irgendwelche "modernen" Reachwerte mit Vorbaulängen zu kompensieren. Halte ich eh für Quatsch, weil FÜR MICH 50mm übergreifend auf meine bevorzugten Einsatzzwecke und Radarten am besten funktioniert. Genauso wie ich sehr ähnliche Lenker-Geos an all meinen Bikes bevorzuge, unabhängig von Größe und Einsatzzweck. Wenn ich hier lese wie Leute vorschlagen irgendwelche Back- und Upsweeps gezielt zur Manipulation von Rahmengeos einzusetzen, bin ich mir nicht mal mehr sicher, ob wir alle überhaupt dieselben Gefährte fortbewegen...:oops:
Wie ich woanders schon sagte, dieses ganze Geo-Thema ist für mich eh zu einem gutem Teil durch Sozialisation begründet, die vielfältigen technischen oder physiologische Erklärungen hin oder her. Meine CC-Zeiten sind locker 25 Jahre her, zu einer Streckbankposition wie aus dem Video will ich sicher nie nie mehr zurück und kann da für abfahrtsorientiertes Fahren, auch bei objektiver Betrachtung, extrem wenig Vorteile erkennen. Andere, die da noch stärker drauf sozialisiert sind, fühlen sich so aber scheinbar wohl auf dem Rad. Und darum gehts doch in erster Linie...
So vielfältig der Einsatzzweck eines modernen MTBs ist, so vielfältig ist die Sozialisation deren Fahrer und so vielfältig deren Prämissen beim Einsatz. Diese Vielfalt in irgendwelche Formeln oder gar Universal-Geos pressen zu wollen, halte ich eigentlich für ziemlich sinnfrei, ja fast schon kontraproduktiv. Leider momentan ziemlich Trend...
 
Wird der Stack auch berücksichtigt in der Rechnung?

Leider nicht, der ganze Artikel kam ohne Stack aus. Die sechs Fahrer aus dem Artikel sind sicher nicht repräsentativ, und eine Zahl kann auch nur ein grober Anhaltspunkt sein. Im Artikel wurde aber auch klar gesagt, dass der Reach alleine kein Kriterium ist und man letztlich möglichst viel Probefahren sollte, um das passende Rad zu finden.

Ich fand die Werte insofern interessant, weil die resultierenden Reachwerte doch ein gutes Stück über dem sind, wo ich in den Herstellerempfehlungen immer liege. Aber hier waren ja auch schon genug Stimmen, die teils deutlich drunter glücklich sind.
 
In Summe gestehen sich viele Fahrer nicht ein, dass ihre Fähigkeiten am Rad und nicht das Rad der limitierende Faktor ist. Ob 26, 27,5 oder 29er.....das funktioniert alles gut.

seh ich nicht so. eigene fähigkeiten sind kein limitierender faktor sondern ein aktueller zustand. das rad ist ein werkzeug. das sind die zwei sachen mit denen man arbeiten sollte. mit den aktuellen fähigkeiten und mit dem dafür passendem rad. mit schlechtem werkzeug schränkt man seine fähigkeiten massiv ein.
um ein passendes rad zu finden sollte man offen sein für alles und soviel probieren was geht. das wird einem heute immer leichter gemacht.
die trends sind begründet. für alles was ich unter mtb versteh sind die neuen bikes besser.
 
seh ich nicht so. eigene fähigkeiten sind kein limitierender faktor sondern ein aktueller zustand. das rad ist ein werkzeug. das sind die zwei sachen mit denen man arbeiten sollte. mit den aktuellen fähigkeiten und mit dem dafür passendem rad. mit schlechtem werkzeug schränkt man seine fähigkeiten massiv ein.
um ein passendes rad zu finden sollte man offen sein für alles und soviel probieren was geht. das wird einem heute immer leichter gemacht.
die trends sind begründet. für alles was ich unter mtb versteh sind die neuen bikes besser.
Daß vieles an den "neuen" Bikes besser ist bezweifelt hier ja auch keiner an.
Aber daß der Lenkwinkel/Reach/Reifen whatever schuld sind daß man gerade ne Elle gemacht hat, und natürlich nicht die Schuld beim Fahrer mit dem Finger in der Nase zu suchen ist, ist auch mittlerweile Usus.. ^^
 
Wie viele Leute kennt ihr, die sich mit der Thematik überhaupt auseinander setzen?
Die, die ich kenne, kaufen, weil Santa/Pivot/Yeti eine coole Marke ist oder weil das Radon das billigste Angebot mir Fox 36 war.
Eben, das machen nicht so viele.

Ob ein Rad passt oder nicht ist selbst nach einer Probefahrt schwer zu sagen. Dazu muss man einfach so viele Dinge anpassen, was bei einer Probefahrt oft nicht so wirklich geht. Selbst das Tauschen von Rädern unter Freunden am Trail hilft da wenig.

Der Rainer ist ein gutes Beispiel. Er tested wie verrückt, bleibt aber immer dem gleichen Rad treu. Von dem her könnte er sich auch einfach einen neuen Rahmen kaufen, zwei Laufrad Sätze und die Kleinteile zur Geo Änderung am Rahmen und kann dann daheim testen und optimieren ohne Ende. Das kommt am Ende wohl nicht teurer als immer wieder hunderte Kilometer zu fahren, um dann immer nur bestimmte Aspekte zu probieren. Es fehlt dann halt der Aspekt dass man mit denen die einem das Testrad geben diskutieren kann usw usf.

Ich glaub wenn jemand ein Radl am Papier schon total begeistert und die Rahmenbedingungen passen, dann kriegt der das auch so hin, dass es super passt.... Die psycho Komponente ist nicht ganz unwichtig bei uns Normalos. Es gibt ja kaum beschissene Räder. Es gibt aber viele Teile die man dran schrauben kann, die für einen nix sind (mega steife Carbon Laufräder, manche Gabeln, ein zu steifer/breiter/schmaler Lenker, der falsche Vorbau, der falsche Spacer Turm und und und). Ich find das dauernde Optimieren ja oft am Schlimmsten. Wie viele Leute glauben sie müssen sich ihre Gabeln und Dämpfer tunen lassen, damit das Radl passt.... Fahren und einmal wirklich drauf achten wie man fährt hilft mehr.
 
Also ich habe Gabel und Dämpfer umgebaut. :D

Kognitive Verzerrung ist natürlich ein riesiges Thema. Rote Federgabeln machen schneller - das weiß doch jeder. :D
:)

Neue Federelemente sind ja nicht per se ein Blödsinn. Ich mach das auch gern, aber es gibt ja genug Leute die schon von Anfang an mit dem Glauben leben, dass das mit Federbein Xy nix werden kann. Das find ich einfach schräg. Wenn ich einem Hersteller net vertraue, dass sie ein gutes Setup raus bringen, dann kauf ich das Radl doch erst gar nicht.
 

Ja. Wobei sich der Kollege im Video etwas umständlich anstellt.

Den „mußte“ ich vorletzte Woche sogar versuchen hochzufahren :D (Bin natürlich kraftmäßig kläglich gescheitert)
Würde ich jetzt nicht groß als Problem für lange Räder sehen. Würde sogar behaupten der geht mit meinem 505 Reach ION besser als mit meinen 455 Reach ION.

G.:)

Ich sage ja nicht, dass es unfahrbar ist. Ich bin das schon x-mal gefahren, und genau 4 mal im Renntempo. Es geht.

Aber gerade die Spitzkehren rechtsrum (meine Schokoladenseite ist eher links) machen doch etwas Mühe und ein langer Radstand ist da sicher nicht hilfreich.

Im Gegenzug dazu bist du auf dem Tschilli oder dem Roatbrunn froh um jeden Millimeter mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sieht doch recht human aus. Gut ausgefahrene Kehren - da spielen doch die letzten 10 cm Radstand keine Rolle mehr.
Anders ausgedrückt. Ein 190 cm Kerl mit klassischem XL Bike hat auch nicht weniger Radstand als meine Kiste.
Auf die Geo meines Bikes wurde ich übrigens noch nie angesprochen. Den Leuten fällt's schlichtweg nicht auf. Gut, wenn die Nicolai lesen, meinen die sowieso, ich hätt's auf Alibaba gekauft.
 
Ja. Wobei sich der Kollege im Video etwas umständlich anstellt.



Ich sage ja nicht, dass es unfahrbar ist. Ich bin das schon x-mal gefahren, und genau 4 mal im Renntempo. Es geht.

Aber gerade die Spitzkehren rechtsrum (meine Schokoladenseite ist eher links) machen doch etwas Mühe und ein langer Radstand ist da sicher nicht hilfreich.

Im Gegenzug dazu bist du auf dem Tschilli oder dem Roatbrunn froh um jeden Millimeter mehr.

Hmmh, im Renntempo, bzw. wenn man nicht auf den Trail schauen muß, gerade dann ists doch eher egal.
Da rutscht ein langes Heck doch genauso um die Kurven wie ein kurzes...also wenn mans drauf anlegt.

Beim Trailschonendem fahren, so gehts mir auf jedenfall, hat man hier und da schon mehr Schwierigkeiten, wenn die Kurve nicht die Schokoladenseite hat. Was stehende Hinterräder angeht, wenn man nicht versetzt.

Abgesehen davon, find ich Rennen auf so einem Trail zu veranstalten, echt zum....unschön ?

G.:)
 
Das musst du dem Thomas Schlecking sagen, nicht mir.

Ich hätte nichts dagegen, wenn der 23er rauskommt und mein heiß geliebter Aigen wieder rein...

Das war natürlich keineswegs überhaupt in irgendeine Richtung gegen dich gerichtet. Als Fahrer hat man ja nichts damit zu tun wo gefahren wird.

G.:)
 
Beim bisherigen Diskussionsverlauf ist sein ursprüngliches Ziel verloren gegangen:
Zielsetzung dafür: Ein Bike, das eine moderne Geometrie und Setup besitzt und mit dem man eine Menge Spaß in einem sehr breiten Spektrum haben kann.
Zuletzt wurden hier die Bikes ja immer länger, so dass es nur noch bergab ging.

Ich muss theoretisch noch mal zurück auf Los
  • die Trägheit/ Agilität hängt ja stark mit dem Radstand zusammen
  • kürzerer Reach mit flacherem Winkel oder
  • längerer Reach mit steilerem Winkel
  • bei gleichem Radstand, wie würde sich das Fahrverhalten unterscheiden?
  • der kürzere Reach wird dem Fahrer wohl helfen aktiv zu agieren
  • was würde passieren, wenn man über einen längeren Vorbau wieder auf die gleiche Streckung, wie beim längeren Reach kommt?
 
Bei mir auch. Woran liegt das? Weil linker Fuß vorne?
Hier ich, +1
Fühle mich auch nur wohl wenn der linke Fuß in der neutralen Pedalstellung vorne ist. Warum ist das so? Da Spitzkehren aber eh nicht so mein Spezialgebiet sind muss ich da mal genauer drauf achten ob eine Richtung besser geht als die andere...
 
  • was würde passieren, wenn man über einen längeren Vorbau wieder auf die gleiche Streckung, wie beim längeren Reach kommt?

das fühlt sich total bescheuert an. Die Lenkbewegung wirkt unnatürlich. Vorbau +/-wenig = Offset macht irgendwie total Sinn. So stimmt die Lenkachse einfach. Immer wenn ich vom 35mm Vorbau mit 800er Lenker wieder direkt auf den alten XC-Hobel mit 680er Lenker und 100er Vorbau umsteige ist das Lenkverhalten mega komisch, indirekt irgendwie. (nach Gewöhnung geht es natürlich)
In der anderen Richtung von schmal und weit vorne zu breit und nah fühle ich mich einfach nur direkt zuhause.


P.S. mir ist natürlich klar, dass da viele andere Faktoren mit verändert sind zwischen beiden Rädern... es ist bestimmt nicht so einfach.
 
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