Monstergravel - let's call it "Trekking"

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Re: Monstergravel - let's call it "Trekking"
Das Cockpit ist nur dann für die Radlastverteilung relevant, wenn es steil runter geht, oder wenn der Vorbau so deutlich zu lang ist, dass man sich ständig mit Last auf den Lenker abstützen muss um nicht vorne über zu kippen.
Wenn die Gesamtlänge stimmt, so dass man "zentral" auf dem Rad sitzt und sich nicht dauerhaft am Lenker festklammern oder abstützen muss, dann ist bei gemäßigtem Gefälle oder Steigung allerdings nur die Platzierung des Tretlagers (im Stehen) und Sattels (im Sitzen) relativ zu Vorderrad und Hinterrad für die Radlastverteilung relevant.
Soweit die Theorie. Nach der Aussage von @der alte ron scheint sie sich auch mit der Praxis zu decken.
Das sehe ich anders.
Mal doch mal dein System freigeschnitten auf. Verzichte auf den Rahmen, nur die Kontaktpunkte und Achsen. Und dann verschiebe das Vorderrad und Hinterrad. Vorn kannst du das per Oberrohr und Steuerwinkel machen, beeinflusst ja die gewünschte Griffposition nicht.

Ich verstehe überhaupt nicht, was für ein Gewese um ein paar Millimeter Kettenstrebe gemacht wird während vorn alles egal zu sein scheint. Bau doch mal auf deinem Enduro mit RR Lenker und STI die Griffposition nach, die du dort mit dem normalen Lenker fährst.
 
Ich verstehe überhaupt nicht, was für ein Gewese um ein paar Millimeter Kettenstrebe gemacht wird während vorn alles egal zu sein scheint.


Vorne alles egal? Da musst du jemand anderen meinen :ka:

Bau doch mal auf deinem Enduro mit RR Lenker und STI die Griffposition nach, die du dort mit dem normalen Lenker fährst.

Um das mit RR-Lenker (ca 80mm Reach) nachzubauen müsste ich den Vorbau nach hinten montieren. Dann frag ich mich, welche Erkenntnis das fördern sollte :ka:
 
Um irgendwas zum Spaß zu testen nichts. Aber dauerhaft so fahren? Eher nicht. Und wozu sollte ich es dann testen wenn ich es nicht so fahren würde?
Die Frage wäre, warum du es so nicht fahren würdest.
Warum stellst du ans Cockpit am MTB andere Anforderungen als ans Gravelrad, wenn doch der Einsatzbereich überschneidet?
Auch an CC Rädern fährt man keine 100er Vorbauten mehr. Was bei dir der Lenker mit 20mm Vorbau wäre.
 
Die Frage wäre, warum du es so nicht fahren würdest.
Warum stellst du ans Cockpit am MTB andere Anforderungen als ans Gravelrad, wenn doch der Einsatzbereich überschneidet?
Auch an CC Rädern fährt man keine 100er Vorbauten mehr. Was bei dir der Lenker mit 20mm Vorbau wäre.

Zum Beispiel weil ich eben KEIN Mtb basteln möchte. Es darf ruhig ein längeres Cockpit haben und einen steileren LW als mein Enduro Mountainbike. Mein Enduro-Mountainbike ist für mich nur in Kombination mit einem richtig langen Lenker vernünftig steuerbar, mit einem schmalen Dropbar wäre das nix, nicht mal mit Vorbau nach vorne zeigend (das habe ich bereits getestet, siehe weiter vorne). Und sag jetzt bitte nicht, dann mach halt einen 780er Flatbar drauf ;). Nur weil ich keine Standard-Geo mit über 70° LW und 100mm Vorbau haben möchte muss ich es ja auch nicht gleich ins andere Extrem übertreiben.
 
Zum Beispiel weil ich eben KEIN Mtb basteln möchte. Es darf ruhig ein längeres Cockpit haben und einen steileren LW als mein Enduro Mountainbike. Nur weil ich keine Standard-Geo mit über 70° LW und 100mm Vorbau haben möchte muss ich es ja auch nicht gleich ins andere Extrem übertreiben.
Is ja gut so.
Probier doch einfach mal, was passiert, wenn die Vorderachse im Verhältnis zum Körperschwerpunkt nach vorn wandert.

Kleiner Tipp :
Nicht nur dein Fußproblem lässt sich damit lösen. Auch das off-road fahren wird entspannter. Dafür braucht es sicher keine Extreme. Weder bei Steuerwinkel noch beim Oberrohr. Aber mit denen als Referenz kann man anders nachdenken.

Was aber sicher weiter hilft, ist alternative Lenker zu finden. 80mm Reach (plus STI?) ist halt nicht kurz und bringt bei konservativem Steuerwinkel das Vorderrad nicht weiter vor. Aber vielleicht findest du ja andere Ansätze, ich möchte nur zum nachdenken 'out of the box' anregen. No offense.?
 
Schon mal mit dem Gedanken gespielt den Lenker so hoch zu setzen, der Drop auf Sattelhöhe sind bzw. minimal darunter?
So angenehm das Greifen und Bremsen aus dem Drop ist, hilft es einen im Gelände nicht weiter wenn es 10cm tiefer geht und sich so alles nach vorne/unten verlagert.



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Is ja gut so.
Probier doch einfach mal, was passiert, wenn die Vorderachse im Verhältnis zum Körperschwerpunkt nach vorn wandert.

Kleiner Tipp :
Nicht nur dein Fußproblem lässt sich damit lösen. Auch das off-road fahren wird entspannter. Dafür braucht es sicher keine Extreme. Weder bei Steuerwinkel noch beim Oberrohr. Aber mit denen als Referenz kann man anders nachdenken.

Was aber sicher weiter hilft, ist alternative Lenker zu finden. 80mm Reach (plus STI?) ist halt nicht kurz und bringt bei konservativem Steuerwinkel das Vorderrad nicht weiter vor. Aber vielleicht findest du ja andere Ansätze, ich möchte nur zum nachdenken 'out of the box' anregen. No offense.?

Alles gut :bier:
Deine Ideen erscheinen mir nur teils etwas zu sehr geländelastig, und ich befürchte, da geht dann die Eierlegendewollmilchsau verloren.

Der theoretische und praktische Effekt des Vorschiebens des Vorderrads bei gleichzeitigem Zurücksetzen des Cockpits ist hinlänglich bekannt, da habe ich mich am Mtb schrittweise in vielen Iterationen vorgetastet. Die Bikes wurden dadurch zwar immer besser aber auch immer abfahrtslastiger für mein Empfinden (beim Mtb auch durchaus gewollt). Im gleichen Zug war auch die Verbreiterung der Lenker kein modischer Gag sondern Notwendigkeit um es vernünftig steuerbar zu halten. Bei den Kettenstrebenlängen hatte ich noch nicht so viel Variation und vor allem nicht in den Extrembereich der ganz langen Kettenstreben. Das war immer in einem Bereich zwischen 420 und 435, also "gerade mal" 15mm Unterschied, während sich die Reach-Werte eher um 50mm verschoben haben, Front-Center durch gleichzeitig flachere Lenkwinkel um noch mehr. Dennoch war der Effekt von unterschiedlichen Kettenstreben imo auch schon recht deutlich spürbar. Nur weil ich bisher mehr auf den "vorderen" Geo-Werten rumgeritten bin heißt das auch lange nicht, dass mir die Kettenstreben vollkommen egal sind. Auch hier denke ich, dass die Kettenstrebe mit der vorderen Länge zusammenpassen muss, wie eben auch vorne Reach/Vorbaulänge/Lenkwinkel zusammenpassen muss. Aktuell bin ich am Mtb recht glücklich mit 433mm Reach und 430mm Kettenstrebe, das fühlt sich sehr gut zentriert an. Ausgehend davon bin ich einfach skeptisch, was die sehr langen 445 bzw. 450mm Kettenstreben an den beiden "Reiserädern" angeht, vor allem wenn man sie im Kontext mit dem dank moderaten Reach und Lenkwinkel vergleichsweise kurzen Front-Center sieht. Wenn man das Reiserad in seinem Verwendungszweck betreibt und das Hinterrad mit kiloschweren Packtaschen belädt ist es vielleicht gut, aber wie schaut's aus, wenn da kein Zusatzgewicht hinten drauf ist?

Ausgehend von der aktuellen Gravel-Geometrie mit 71,x° LW und 110mm Vorbau und kurzem Oberrohr würde mit ein kurzer Vorbau um oder unter 50mm, 4-6cm längeres Oberrohr und unter 70° LW schon deutlich um mehrere cm vom Vorderrad zurück setzen. Die 80mm Reach vom Lenker hab ich ja jetzt auch, daran ändert sich im Vergleich ja nichts.

Neue Ansätze für den Lenker zu denken ist ja gut und recht. Aber ich habe keinerlei Know-How oder Möglichkeiten irgendwas selber zu fertigen, da muss ich schon mit normal erhältlichen Standardteilen auskommen. Und irgendwie würden mir sowieso die Ideen fehlen, was man da großartig revolutionär verbessern sollte.

Schon mal mit dem Gedanken gespielt den Lenker so hoch zu setzen, der Drop auf Sattelhöhe sind bzw. minimal darunter?
So angenehm das Greifen und Bremsen aus dem Drop ist, hilft es einen im Gelände nicht weiter wenn es 10cm tiefer geht und sich so alles nach vorne/unten verlagert.



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Hatte ich mal so ähnlich vor längerer Zeit. Hat mir in Summe über alles nicht getaugt, irgendwie bin ich dann ständig nur in den Drops gefahren weil mir jede Griffposition am Oberlenker zu hoch war, und bei längeren Tretstrecken auf Straße hat mir eine tiefere Position zum "Ducken" gefehlt.
 
Schon mal mit dem Gedanken gespielt den Lenker so hoch zu setzen, der Drop auf Sattelhöhe sind bzw. minimal darunter?
So angenehm das Greifen und Bremsen aus dem Drop ist, hilft es einen im Gelände nicht weiter wenn es 10cm tiefer geht und sich so alles nach vorne/unten verlagert.



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Dann ist aber jegliche aerodynamische Effizienz dahin. Sinn und zweck des Dropbars ist ja eine verbesserte Aerodynamik. Die erhalte ich ja nur in dem ich die Stirnfläche des Körper verkleinere. Das wiederum bedeutet, der Lenker muss so tief montiert werden, dass ich eine deutlich vorgeneigte Sitzhaltung erziele. Im oben gezeigten Bild habe ich nur noch die Möglichkeit durch umgreifen meine Hände anders zu belasten, aber jegliche Effizienzvorteile sind dahin.

Ich bin da voll bei Scylla: Lenker und Sattel müssen beim Gravelbike praktisch ident wie beim Rennrad bleiben um das schnelle und effiziente Fahren zu erhalten. Nur das Vorderrad muss intelligent positioniert werden um mehr Geländetauglichkeit zu generieren.

Ich persönlich würde wie schon weiter vorne angemerkt auch den klassischen Dropbar neu denken, aber das führt für eine Zeitnahe Lösung zu weit.
 
Die aerodynamische Position führt aber bei Singletrails wiederum zu Unsicherheit(in dem Fall) ich wäre ja für bremsen aus den hoods, mit der neuen Grx könnte das sogar deutlich einfacher werden dank der anderen Hebelverhältnisse. Bin halt ein Freund der effizienten Lösungen ;) es wird halt die am einfachsten zu verändernde Variable verändert und je nach Fall kann es Mensch, Rad oder Topografie sein.
 
Liteville war auch schon :)

Bin halt ein Freund der effizienten Lösungen ;) es wird halt die am einfachsten zu verändernde Variable verändert und je nach Fall kann es Mensch, Rad oder Topografie sein.

Fahrrad gegen Couch eintauschen. Vorhanden, günstig, ungefährlich, unkompliziert und bequem. Heureka ?
 
Kannst du irgendwas von deinem jetzigen Rad weiterverwenden oder wirst du komplett neu aufbauen ?

Im Endeffekt läuft's schon auf einige Sachen "neu" raus, alles vom derzeitigen Gravel möchte und kann ich nicht weiterverwenden. Und es hängt natürlich auch davon ab, welche Standards am neuen Rahmen dran sind. Da es erst mal nur ein Experiment ist möchte ich aber die Neuanschaffungen so gering wie möglich halten, also muss auch die Mtb-Restekiste dran glauben oder ich klau mir Teile von einem anderen Rad.
Auf Hydro-STIs (GRX?) wollte ich sowieso umsteigen, das mach ich dann gleich vernünftig, möchte ich sowieso weiterverwenden egal was mit dem Gravelexperiment letztendlich passiert. Schaltwerk muss vermutlich auch neu, passend zum gewählten Antrieb. Ansonsten: Dropperstütze wird erst mal aus einem Mtb geklaut. Postmount-Bremssättel werden sich im Keller finden. Vorbauten in diversen Längen liegen auch rum. Den Lenker wollte ich erst mal behalten, der passt eh gut (bis auf die Breite halt). Pedale, Sattel, Reifen sowieso. Die Laufräder werde ich auch weiterverwenden, evtl muss ich hinten halt auf eine Boost Nabe umspeichen. Kurbeln mit 24mm Welle gibt's in der Restekiste, falls der Antrieb 1fach werden sollte, wenn 2fach und der Freigang an den Kettenstreben es erlaubt würde ich in eine schöne GRX Gravelkurbel investieren, die macht mich eh an.

Über die Schönheit und Detailverbesserungen mach ich mir dann Gedanken, wenn die Kiste läuft und für gut befunden wird. Dann ist auch die Endlösung mit einem Customrahmen wieder eine Option. Aber schaumererstmal, eins nach dem anderen ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hast du den Test von weiter oben mal noch mit umgedrehtem Vorbau gemacht?
Wenn ich vom Mtb auf mein Stadtrad mit 80 oder 90mm Vorbau wechsel, fühlt sich das richtig bescheiden an, mag dieses Lenkgefühl nicht.
 
Fahrrad gegen Aquarellmalerei eintauschen. Vorhanden, günstig, ungefährlich, unkompliziert und bequem. Heureka :daumen:

Darauf wollte ich nicht hinaus nachdem ich gesehen hab was Leute mit dem Cyclocrosser fahren, hätte ich eher gesagt Toe-overlap irgendwie regeln und die Singletrails als kleinen Thrill für zwischendurch betrachten. Bin auf jeden Fall gespannt wie es wird und was sich bis dahin alles verändern wird.

Disclaimer: Das Zitat wurde künstlerisch angepasst...;)
 
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