Ex-Raucher und die, die's werden wollen

Meiner Meinung nach macht wie immer die Menge das Gift. Kurioser Weise klappt es beim Alkohol recht gut nicht in die Sucht zu verfallen. Sehr viele Leute schaffen es es ja problemlos zu gegebenem Anlass mal ein Bierchen oder Glas Wein zu geniessen, dann aber auch Wochenlang darauf zu verzichten.
Mein Ansinnen ist es daher, die Sucht zu besiegen, aber trotzdem dem Genuss eine Chance zu lassen. Tagtäglich atmet man so viele Umweltgifte als Stadtbewohner, da dürften 2-3 Gipfelzigarretten in der Woche doch kaum ins Gewicht fallen.

Es ist einfach toll, diese Freiheit zu haben, weil keine Abhängigkeit zu Zigaretten besteht. :)

Das ist halt die Frage. Ist es wirklich Freiheit sich permanent in Verzicht zu üben, oder wäre es nicht viel Freier nur von der Sucht weg zu kommen?
 

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Re: Ex-Raucher und die, die's werden wollen
Beim Alkohol ist es der Rausch (auch wenn er sehr leicht ist), der die Sucht erzeugt. Alkohol an sich macht nicht süchtig.

Das mit dem "nur ab und zu aus Genuß rauchen" hatte ich diverse Male probiert, irgendwann ist man (war ich) wieder voll dabei.
Weil das Nikotin direkt Sucht erzeugt. Nicht alles, was nicht verboten ist, ist deswegen automatisch OK.
 
Das ist halt die Frage. Ist es wirklich Freiheit sich permanent in Verzicht zu üben, oder wäre es nicht viel Freier nur von der Sucht weg zu kommen?
Für mich ist es kein Verzicht sondern ein Gewinn. Ich habe von dem Moment an, als ich aufhörte, kein Verlangen mehr nach Zigaretten gehabt. Habe dafür den Schalter um Kopf umgelegt, damit es dauerhaft bleibt. :D Von Sucht würde ich in meinem Fall nicht sprechen. Es war wohl eher eine Gewohnheit, obwohl ich etwa 13 Jahre geraucht habe und zum Ende hin immer weniger, weil ich bewusst gewissen Gewohnheiten, zum Beispiel die Kippe nach dem Essen usw., ausgelassen habe, stetig reduziert, die letzten Wochen vor dem Aufhören nur etwa 3-5 Zigaretten am Tag geraucht.
 
zu besiegen, aber trotzdem dem Genuss eine Chance zu lassen. Tagtäglich atmet man so viele Umweltgifte als Stadtbewohner, da dürften 2-3 Gipfelzigarretten in der Woche doch kaum ins Gewicht fallen.

Was im Prinzip Quatsch ist. Habe erst kürzlich gelesen dass es egal ist ob man eineZigarette oder eine Schachtel am Tag raucht, die gesundheitlichen Problem die damit einher gehen sind schon bei einer gegeben.

Am besten ganz weglassen, ist eine reine Kopfsache. Nimm doch ein Gipfelsnickers mit oder ein Gipfel Clif-bar oder ein Bierchen?
 
Meiner Meinung nach macht wie immer die Menge das Gift. Tagtäglich atmet man so viele Umweltgifte als Stadtbewohner, da dürften 2-3 Gipfelzigarretten in der Woche doch kaum ins Gewicht fallen.
Wo keine Menge ist, da ist auch kein Gift. Gefällt mir besser bzw. ist mir lieber. ;)
Ansonsten, deiner Aussage nach, wäre es ja ähnlich dem, ich bräuchte auf nichts Negatives verzichten, weil eh überall etwas Negatives ist.
Mir ist da lieber, ich reduziere mögliche Gefahren, da wo möglich ist. Deshalb bin ich gerne in ein Dorf gezogen - in der Stadtnähe, und wenn ich dann mal wieder in die Stadt fahre so merke ich sofort den Luftunterschied und bin froh, wenn ich wieder zurück bin auf dem Land.
 
Was im Prinzip Quatsch ist. Habe erst kürzlich gelesen dass es egal ist ob man eineZigarette oder eine Schachtel am Tag raucht, die gesundheitlichen Problem die damit einher gehen sind schon bei einer gegeben.

Am besten ganz weglassen, ist eine reine Kopfsache. Nimm doch ein Gipfelsnickers mit oder ein Gipfel Clif-bar oder ein Bierchen?

Das habe ich auch gelesen.

Dazu kommt noch, dass die ganz selten gebrauchten Zigaretten einfach nur widerlich sind.

So geht es zumindest mit, bei meinen bisherigen Aufhörversuchen waren die ersten Rückfallkippen echt übel. Leider haben die zweite un dritte dann wieder "geschmeckt"...?
 
Das habe ich auch gelesen.

Dazu kommt noch, dass die ganz selten gebrauchten Zigaretten einfach nur widerlich sind.

So geht es zumindest mit, bei meinen bisherigen Aufhörversuchen waren die ersten Rückfallkippen echt übel. Leider haben die zweite un dritte dann wieder "geschmeckt"...?

Warum hörst Du bei der ersten Kippe nicht direkt auf?
 
Es geht doch sowieso über das rein Manuelle hinaus.

Es ist ein Lebensstil, und der Lebensstil ist scheiße.

Gerade jetzt im Winter, wenn die Süchtigen schlotternd vor den Restaurants und Kneipen stehen.

Das ist nur deshalb von einer Cracknutte weit entfernt, weil sich jeder den Stoff einfach so leisten kann.
 
Das ist nur deshalb von einer Cracknutte weit entfernt, weil sich jeder den Stoff einfach so leisten kann.

Ich weiß, ich weiß, freie Meinung und so. Und vermutlich hilft dir deine radikale Abgrenzung gegenüber den Schwächlingen, dem Gesocks, den Cracknutten usw sogar, dass du nicht in die Gefahr kommst, wieder rückfällig zu werden. Die feinste Klinge ist's halt nicht.

Nikotin hat ein Suchtpotential, das zwischen Alkohol und Kokain liegt - in einer perfekten Welt würde natürlich kein vernunftbegabtes Wesen je mit dem Rauchen anfangen, weil die Folgen hinlänglich und weltweit bekannt sind. In einer perfekten Welt gäbe es aber auch keine Alkoholiker oder Autounfälle.
Etwas "pädagogischeres" Einwirken auf Raucher (und wenn's nur 2-3 im direkten Umfeld sind) könnte sogar helfen, dass es auch andere schaffen. Ein "Du nikotinabhängiger Loser, stinkt woanders weiter" wird da wenig helfen.
 
Ich rede ja hier von Rauchern und nicht von Leuten, die wirklich aufhören wollen. Die haben meine uneingeschränkte Hochachtung, auch wenn sie es nicht beim ersten Mal schaffen.
Ich habe bestimmt 30x "aufgehört".

Diese Zwitterwesen, die nie richtig geraucht haben ("nur auf Parties") oder denen ein Teil vom Suchtzentrum fehlt kann ich auch nicht recht ernst nehmen.

Ich kenne übrigens keine Raucher, die ich zum Aufhören bewegen könnte. Außer meiner Mutter, aber die ist ein hoffnungsloser Fall.
 
Ich kenne übrigens keine Raucher, die ich zum Aufhören bewegen könnte. Außer meiner Mutter, aber die ist ein hoffnungsloser Fall.
Ich schaffte es bisher nur ein Mal, als ich von der Art wie ich aufhörte und nun dazu stehe, meiner Schwester erzählte und Sie daraufhin aufhörte. :) Ansonsten bleibt es schwer und ich denke, dass hier jeder erstmal selbst gefragt ist. Wo kein Wille, da sicherlich auch das fehlende Durchhaltevermögen.
 
Es ist schon eine relativ starke, heimtückische Sucht. Früher noch mehr, weil man ja noch überall rauchen durfte. Stark mit lieben Gewohnheiten verbunden.

Ich denke noch manchmal daran, wie gemütlich das so war, gemeinsam irgendwo zu rauchen :love:

Als Nichtraucher hat man nichts Vergleichbares.
 
Vielleicht passt es nicht ganz in das Thema, ist aber sicherlich auch nicht unerheblich - nicht nur das Rauchen/nicht Rauchen/Aufhören vom Rauchen beeinflusst die körperliche Leistung, Ernährung ist auch ein wesentlicher Punkt, wenn nicht sogar der wichtigste.
 
Es ist schon eine relativ starke, heimtückische Sucht. Früher noch mehr, weil man ja noch überall rauchen durfte. Stark mit lieben Gewohnheiten verbunden.

Ich denke noch manchmal daran, wie gemütlich das so war, gemeinsam irgendwo zu rauchen :love:

Als Nichtraucher hat man nichts Vergleichbares.

Undenkbar heute:
In Flugzeugen, Zügen und auch öffentlichen Gebäuden wurde geraucht :-(
 
in meiner engeren Verwandschaft habe ich jetzt 2 Personen mit der Diagnose COPD. Diese beiden Personen waren jahrzehntelang völlig resistent, was Ratschläge und Hilfe betrifft. Die Quittung ist jetzt da. Eine Person war begeisterter Bergwanderer und kommt jetzt bedingt durch den Verfall der Lunge kaum mehr die Treppe hoch, der anderen Person wurde von den Fachärzten klipp und klar aufgezeigt, wie das Ende der Krankheit aussieht. Beide rauchen weiter. Beide haben zumindest versucht, zu reduzieren, beide sind gescheitert. Mit dem ersten Zug an der nächsten Kippe (ich rauche ja nur noch 5-7 statt 30-40 am Tag!) war die Niederlage vorprogrammiert.

Jahrelang habe ich mir von den Beiden anhören müssen - du mit deinem Sport, sterben müssen wir alle mal. Das ist korrekt - nur die Art und Weise der letzten Jahre/Monate/Tage/Stunden lasse ich mir nicht von einem Suchtmittel diktieren. Deshalb habe ich vor 45 Jahren aufgehört, zu qualmen, vor 15 Alkohol zu trinken. Jetzt bin ich süchtig nach Sport und Bewegung im Allgemeinen. Das Gipfelbier auf dem Berg war die Krönung jeder Bergtour - was für ein Schmarren.....
 
Reduzieren als "gesünderes Rauchen" zu verkaufen ist gelinde gesagt auch der größte Selbstbeschiss, den man sich überhaupt einreden kann. Entweder man lässt es oder man raucht eben weiter - aber ein bisschen schwanger geht ja auch nicht.
Abgesehen davon, dass man den Zigaretten nur noch mehr Bedeutung im Tagesablauf beimisst, wenn man sich nur (beispielsweise) 5 erlaubt.
Ich bin sehr froh, dass ich's gelassen habe - aber für mich wäre nichts anderes als ein absoluter Cut in Frage gekommen. Hätte ich Pflaster, Dampfen, Snus, Reduzieren, Kaugummis oder Spray weiter genutzt, wäre ich kopfmäßig nie davon losgekommen - und ich behaupte auch nach 2 Monate nicht, dass ich 100% drüber weg bin.
 
Als Thread-Ersteller sollte ich vielleicht einmal kurz berichten, was aus dem Versuch geworden ist, nach fast 40 Jahren und über einer halben Million gerauchter Zigaretten mit dem Rauchen aufzuhören und stattdessen ein bisschen zu mountainbiken.

Am 9. Januar 2020 jährt sich das Datum des Aufhörens zum 11. Mal. Und es war erfolgreich, ein Rückfall drohte nie und erscheint mir heute auch völlig absurd. Vermisst habe ich dabei nie etwas. Wenn ich mir heute anschaue, wie Raucher auch sozial regelrecht ausgegrenzt werden, habe ich wohl auch unter diesem Aspekt den genau richtigen Zeitpunkt erwischt.

Mit dem Mountainbike turne ich auch heute noch durch die Wälder, seit knapp zwei Jahren hauptsächlich elektrisch – was nicht weniger körperliche Anstrengung mit sich bringt, sondern wesentlich längere Strecken: Meine "Hausrunde" ist 75 km / 2.200 Hm lang, mein Jahrespensum liegt bei etwa 10.000 km. Die bevorzugten Bikes sind übrigens ein NCM Moscow plus und das Husqvarna MC 8.

Fitnesslevel und Gesundheitszustand sind außerordentlich gut. Hätte ich seinerzeit weitergeraucht, weilte ich vermutlich nicht mehr unter den Lebenden.
 
So, hier auch fast 1 Jahr (am 01.01.2020) mit der Bener-Methode über die E-Zigarette mit Ausschleichen des Nikotins. Ohne die hätte ich es wahrscheinlich nicht geschafft. Für den Rest meines Lebens will ich mich dann auch von Zigaretten fern halten, und wenn es mal ganz schlimm wird, dann nuckel ich kurz an der Dampfe...

Gruß Thorsten
 
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