Jürgen Schlender im Interview: Alutech Armageddon-Projekt: 57°-Lenkwinkel und einfach mal machen!

Jürgen Schlender im Interview: Alutech Armageddon-Projekt: 57°-Lenkwinkel und einfach mal machen!

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Was passiert, wenn man einem modernen Enduro einfach mal die Geometrie-Änderungen der letzten 10 Jahre überstülpt? Es wird sehr lang und sehr flach! Was als „Grim Donut“-Projekt auf einer berühmten kanadischen MTB-Seite anfing, hat Alutech-Chef Jürgen Schlender einfach selbst getestet. Was es mit dem extrem wirkenden Alutech Armageddon auf sich hat, haben wir ihn im Audio-Interview gefragt!

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Jürgen Schlender im Interview: Alutech Armageddon-Projekt: 57°-Lenkwinkel und einfach mal machen!
 
Witzig finde ich das das nicht wegen Optik gemacht wurde sondern um es zu probieren wie es sich fährt. Ich denke das gerade wegen der Optik viele sowas auch kaufen würden. Aber als Hersteller kann man da schnell Imageschaden nehmen, von wegen du hast mir ein unfahrbares Bike verkauft und dank Internet verbreitet sich das schnell.
Solange die Kettenstreben kurz bleiben kann ich mir auch nicht vorstellen das bei Enduro die LW unter 64 gehen werden.
Und wie im Audiokommentar ja auch schon angemerkt wurde, die heutigen Bikes sind schon ziemlich perfekt und richtigen Schrott gibts nicht mehr zu kaufen wie es vor 20 Jahren war wo noch deutlich mehr Abstand zwischen den Herstellern war.

Bei Motorrädern sind extreme LW auch leichter zu realisieren weil es auf 1-2kg nicht ankommt. Da werden die Gabeln von Haus aus schon mehr Überlappung und robusteres Material haben. Sieht man ja schon wieviel Wartung am Fahrrad notwendig ist.
 
@jü: nur der vollständigkeithalber, weil du mich ja in dem beitrag erwähntest ;-). der lw der tofane war bei knapp <63°! offset der gabel bei 44. das war auf den ballerpisten auch absolut top. aber auf flachen fichtenslaloms nur bedingt ... und das ist tatsächlich auch schon wieder 3 jahre her o_O...
 
Auch "normale" Gabeln sind deutlich besser geworden. Ich hatte an meinem Geoprojekt 62,5° und die Gabel hat das komplett unbeeindruckt weggesteckt.
Einfacher Fahreindruck oder Langzeittest? Ich frag nur der Vorstellung halber. Buchsen und Standrohre werden doch stark einseitig belastet oder sehe ich das falsch?
 
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Einfacher Fahreindruck oder Langzeittest? Ich frag nur der Vorstellung halber. Buchsen und Standrohre werden doch stark einseitig belastet oder sehe ich das falsch?
Langzeittest. Ich ging von einem erhöhten Verschleiss aus. Vielleicht sogar an der Beschichtung. Wir hatten die Gabel dann offen und da war nichts dergleichen zu finden.
 
Es ist ja auch so, dass bei der Fahrt die Schläge meist von "vorne unten" kommen. Beim Hinterrad wollen alle immer eine nach hinten gerichtete Radhebungskurve haben, am Vorderrad ist das mit flachem Lenkwinkel direkt eingebaut ;-)
Klar verkanten die Rohre etwas beim statischen draufsitzen, aber ich kann mir gut vorstellen, dass bei einem Schlag während der Fahr eine relativ gute Krafteinleitung stattfindet.
 
Ich finde das Projekt toll, auch wenn ich denke, dass es zu viel des guten ist (bzgl. Lenkwinkel). Aber man muss übertreiben um eine evtl. negative Seite zu finden.

Die zukünftigen Innovationen persönlich sehe ich eher z.B. in zum Stoßdämpfer abgestimmter Kinematik des Hinterbaus und allgemein sinnvolle Hinterbaukonstruktionen.

Tipp an Jürgen:
- Mach auf jeden Fall nen ganz kurzen Vorbau dran, der Michi hat da welche mit 30 mm ;-). Würde auch vorschlagen nen 12° Backsweep Lenker zu benutzen, mit wenig Rise um ein schön kurzes Handling Offset zu genieren. Falls jemand nicht weiß was gemeint ist:
https://insanityofgravity.blogspot.com/2020/02/1-bikergo-das-handling-offset-kurz-ho.html- Grundsätzlich wird das Fahrwerk in der Fallinie gut gehen. Wo man aufpassen muss, ist bei Gegenanstiegen, dass man z.B. in einer Auffahrt wenns leicht um die Kurve geht (z.B. Bergkastell Trail) nicht das Vorderradl wegrutscht.
https://insanityofgravity.blogspot.com/2020/04/4-bikergo-tiefe-front-viel-last-auf-dem.htmlAber wenn man grundsätzlich eher nach vorn gezwungen wird ist eine hecklastige Fahrweise sowieso nicht unbedingt vorhanden. Stichwort effektiver Reach:
https://insanityofgravity.blogspot.com/2020/02/2-bikergo-wie-das-cockpit-deine.html
Wenn ihr euch zum Radeln & Testen in Nauders trefft, würde ich auch gern dazuzustoßen. Hoffe, das bis dahin mein Prototyp fertig ist.
 
unter 64,5 fand ich bisher von der kippligkeit auch richtig ätzend. Freihändig fahrn geht sehr schlecht (gut braucht man auch nicht wirklich)
aber;

Bei moderaten stellen praktisch aus dem track stand heraus einlenken, HR immer wieder leicht versetzen um sich zu positionieren bevor es in eine schwere schlüsselstelle geht...da vermittelt die kippligkeit extreme unsicherheit...

vll hat bisher die restliche geo dazu auch nie gepasst (da kurze KS)

werden die aber auch noch lang so kommt man nicht um den sehr grossen radstand rum, welcher in engen serpentinen einfachsehr viel platz benötigt und schnell unhandlich wird ...

geht alles, experimentelle 59° am gambler waren mir aber auch zuviel des guten, alles unterhalb von 62 ist irgendwie nicht schön zu fahren...
 
Motorräder. Die gibt es schon sehr lange mit Stoßdämpfersystem, welche auch noch deutlich leistungsfähiger sind (sein müssen) als am Fahrrad.

https://de.wikipedia.org/wiki/Lenkkopfwinkel
Beispielwerte bei Motorrädern

  • Supersportler, Sporttourer: 25° – 23° (bzw. 65° – 67° zwischen Boden und Lenkachse)
  • Naked Bikes, Tourer: 27° – 24° (bzw. 63° – 66°)
  • Enduros, Supermotos, Motocross: 27° – 24° (bzw. 63° – 66°)
  • Chopper, Cruiser: 37° – 26° (bzw. 53° – 64°)

Also... bei einem Chopper funktioniert die Gabel auch nicht mehr wirklich gut.
Dazu kommen noch zwei andere Parameter die da wesentlich mit rein spielen:

  • Gewicht -> Spielt bei einem Motorrad keine so große Rolle
  • Systemgewicht -> Wesentlich höher, dadurch ist eine Abstimmung leichter

Bei den größeren Standrohrdurchmessern hast du genererell weniger Probleme durch die "Klemmerei".
 
Also... bei einem Chopper funktioniert die Gabel auch nicht mehr wirklich gut.
Ich hätte auch mehr auf Enduro geschaut um das mit MTBs zu vergleichen.
Die zugrunde liegende Physik ist dieselbe beim Motorrad so wie beim Fahrrad. Höheres Gewicht und damit Belastungen nötigen zu guter Technik, welche sich gut übertragen lassen sollte. Theoretisch.
 
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