Übersetzung bergauf zu hart - Gravel

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Guten Tag zusammen,

die Suchfunktion hat mir leider keine auf meine spezifische Situation passenden Ergebnisse ausgespuckt.

Ich habe mir vor 2 Jahren ein Gravelbike (Votec VRX Comp) zugelegt, da mir mein Hardtail (Bulls Copperhead 3) für ausgedehntere Touren etwas zu "lahm" war. Ich bin Hobby-Radler und weder besonders fit noch technisch versiert.

Grundsätzlich bin ich mit dem Votec und der 1x11-Schaltung auch sehr zufrieden (abgesehen von tubeless-Problemen), allerdings ist mir bergauf die Übersetzung zu hart, vor allem im Vergleich zu meinem Hardtail. Ich wohne in Stuttgart und fahre meist Touren mit ca. 45km und 400-600 Höhenmeter.

Gerne würde ich längere Touren fahren, beispielsweise etappenweise durch den Schwarzwald, aber die Steigungen hier in der Region bringen mich nach 50km an mein Limit. In den letzten Wochen fuhr ich wieder verstärkt Touren mit dem Copperhead, da dessen Übersetzung bergauf deutlich angenehmer und weniger kräftezehrend ist. Da frage ich mich schon fast, ob das Votec für meine Zwecke ein Fehlkauf war.

Daher wäre nun meine Überlegung bzw. Frage an euch, ob es Sinn machen würde und technisch umsetzbar wäre, die Übersetzung etwas anzupassen. In einem ähnlichen Thread (hier - ich hoffe ich werde für die Verlinkung auf ein anderes Forum nicht gelyncht) hat der Kollege vorne ein Kettenblatt mit weniger Zähnen verbaut, was offenbar geholfen hat.

Fall ja - welche Komponenten würdet ihr explizit empfehlen und kann ein solcher Umbau von jemandem mit 2 linken Händen durchgeführt werden?

In diesem Zusammenhang noch eine kurze Nebenfrage: ich habe keine Klickpedale, habe aber viel gutes darüber gehört. Würde das meinem Problem vielleicht auch etwas entgegenwirken?

Sollte es ähnliche Threads bereits geben, entschuldige ich mich vielmals.

Beste Grüße,
ChainsawJoe
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Micha0707

Hilfreich
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Klar kannst du vorne ein kleineres Kettenblatt montieren. Aber Bergab ist Das dann halt auch Irgend wann keine Freude mehr!
1x11 ist Und bleibt am Gravelbike oder auch am MTB einfach ein Kompromiss, ich habe 1x11 am MTB!
Finde es Berg hoch einfach zu Dick und Berg runter fehlt mir auch schnell der Widerstand beim Kurbeln!

Einzige richtige Entscheidung wäre der Umbau auf 2x11 ! Musst aber in Erfahrung bringen ob der Rahmen dafür geeignet ist und Kosten werden bei dem Umbau bestimmt nicht gerade wenig sein.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Micha0707

Hilfreich
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Laut den Herstellerdaten hast du vorne ein 42er Blatt (Sram S350-1 42z) und hinten 10-42 (Sram XG-1150 10-42t )
Sozusagen ein 1:1 (42:42) Berggang. Der langt oft aber nicht mehr aber gewissen Steigungen, daher:

A. auf 2 Fach umbauen

B. Vorne auf ein kleineres Kettenblatt gehen

und/oder

C. hinten Umbau auf eine 11-50er Kassette mit passendem Schaltwerk (Vorteil max.
Geschwindigkeit geht nicht viel verloren, du gewinnst einen Berggang (50er) aber die Schaltsprünge im unterne Bereich werden dafür größer.) z.B. Sunrace MX 80 11-50 Kassette

Vergleich :
Sram S350-1 Abstufung: 10-12-14-16-18-21-24-28-32-36-42
Sunrace MX 80 Abstufung: 11-13-15-18-21-24-28-32-36-42-50

ritzel .jpg


Wenn du ggf. noch das vordere Ritzel änderst, kannst du im Ritzelrechner sehen wie sich deine theoretische min. max. Geschwindigkeit verändert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachdem das MTB zu lahm war, bist du vermutlich viel in den großen Gängen unterwegs, dann wäre tatsächlich nur 2x11 oder ne größere Kassette eine Lösung.
Falls du evtl doch nicht immer 42-11 fährst, könntest du einfach mal ein kleineres Kettenblatt testen, z.B. 38 Zähne.
 
Kettenblatt mit weniger Zähnen verbaut, was offenbar geholfen hat.
Ich habe am MTB auch 1x11 mit der gleichen Kassette 10-42 aber (und jetzt kommt es) mit einem 32er Kettenblatt! Damit komme ich hier in Stuttgart überall hoch. In der Ebene kann ich vielleicht bis 33km/h treten. An Deiner Stelle würde ich aber nicht auf 32 Zähne gehen, 38 vielleicht.
Ein wenig mag es bringen.

Umbau auf 2x11 halte ich für schwierig. Ungewiss ob es überhaupt geht.
 
Aus dem Grund werde ich mal 34 und hinten 11-50 mit der sunrace Kassette grx Schaltwerk und goatlink versuchen.
Bergab brauch ich ab 35kmh oder so auch nicht mehr mit treten, wozu auch. Bei mir hier, angrenzend an den Odenwald geht es nur rauf und runter. Sollte also so passen die Übersetzung.
 
Von Garabaruk gibt es einen Schaltwerkkäfig, mit dem sich 50 Zähne schalten lassen.
https://garbaruk.com/rear-derailleur-cage-for-sram-11-speed.html?category=15#
Die oben empfohlene Sunrace Kassette passt aber nicht. Du hast einen XD Freilauf, wenn bisher 10-42 verbaut sind.

Die preiswerteste Lösung wäre definitiv ein kleineres Kettenblatt. Damit würde ich mal anfangen. Wenn dann 38-10 oder gar 36-10 zu kurz übersetzt ist, kannst du auf eine 9-46 Kassette von e13 oder ZTTO umrüsten, ohne am Schaltwerk etwas ändern zu müssen.
 
Vielen Dank für Eure Kommentare.

Ich werde es mal mit einem 38er Kettenblatt vorne versuchen. Ist sicher die kostengünstigste (potentielle) Lösung. Ich schätze der Umbau auf 2x11 wäre deutlich teurer und mit viel mehr Aufwand verbunden.

Wahrscheinlich hätte ich mich damals einfach besser informieren sollen! :/

Das Blatt hier müsste passen: https://www.bike24.de/p1132660.html

Den Umbau müsste ich ja selbst hinbekommen. Muss ich sonst noch irgendetwas beachten?
 
Die Shimano 11-46 unterscheidet sich nur im letzten Ritzel von der 11-42. Sollte mit Schaltwerk mit langem Käfig ohne irgendwelche Änderungen gehen.
 
Wahrscheinlich hätte ich mich damals einfach besser informieren sollen! :/
Hätte auch nichts gebracht, da hätte dir hier jeder zu einfach geraten, weil Umwerfer ja schließlich kein Mensch mehr fährt und absolut unnötig ist :wut::spinner:
Sorry für die Ironie :o
Fahre 2x10 am gravel mit der neuen GRX Kurbel 46-30 und ich bin begeistert :love:

Ich würde auch zum kleineren Kettenblatt greifen. Als Hobbyradler muss man ja nicht unbedingt bergab mittreten :rolleyes:
 
(...) ich habe keine Klickpedale, habe aber viel gutes darüber gehört. Würde das meinem Problem vielleicht auch etwas entgegenwirken? (...)
Ja, ich wuerde sagen: Schaff Dir zuerst mal die an. Der Verzicht auf Klickpedale ist aktuell zwar modern, aber nicht so wirklich sinnvoll.
Ich fahre jetzt schon so ca. 1/2 Jahrhundert Fahrrad und fuer mich sind Klickpedale die beste Innovation, die ich miterleben durfte. Davor hatte ich aber schon Haken und Riemen, also 'Flatpedal' war schon vorher weg vom Fenster (das war alles noch bevor MTBs aufkamen bzw. zumindest bevor ich eines hatte).

Mit dem kleineren Blatt - das musst Du halt durchrechnen. Ueberleg Dir, auf wieviel Du im 'Schnellen' verzichten kannst und tausch dann das Blatt entsprechend aus.
www.ritzelrechner.de
 
Ich würde ja hier ansetzen.


Darf ich mal nach Größe und Gewicht fragen?
Tut mir leid, aber ich finde diese Nachfrage ziemlich übergriffig und unangemessen.

Dem TE ist die Übersetzung von 42:42 zu dick. Das kann man technisch lösen. Dann kommt die bessere Fitness vielleicht auch. Und wenn nicht, dann macht das Graveln mit dem Rad trotzdem mehr Spaß als vorher.
 
Sehe ich auch so. 1:1 ist in manchen Gegenden einfach zu hart, egal ob fit oder nicht. Die ersten 3 22% Rampen bekommst du vllt noch hochgestemmt aber dann ist einfach früher Sense.
aber die Steigungen hier in der Region bringen mich nach 50km an mein Limit.
 
Ich würde mir von Klickpedalen keine Energiegewinne bergauf erwarten. Was tatsächlich und wortwörtlich die Sache leichter macht, ist Untersetzung. 1:1 ist schon sportlich, erst recht wenn noch Gepäck oder sonstiges Extragewicht mit dabei ist.

Hast du Clickies mal probiert? Also im direkten Vergleich zu Flats? Ich schon. Clickies gehen besser bergauf, Punkt. Für den Fragesteller bringt aber tatsächlich nur eine leichtere Übersetzung was.
 
Vielen Dank nochmal für all die Rückmeldungen. Bin beinahe schon überrascht wie aktiv dieses Forum ist.

Bei einem 38er Blatt bist du bei der Entfaltung nicht mal unter 2m. Das wäre mir immer noch zu "hart"...
Ich glaube es geht mit meiner Kurbel leider gar nicht kleiner. Siehe mögliche Kettenblattgrößen hier

Ich würde ja hier ansetzen.


Darf ich mal nach Größe und Gewicht fragen?
Mit "nicht besonders fit" meinte ich eher Mittelmaß statt unfit, was der Satz umgangssprachlich wohl suggeriert. Gehe auch regelmäßig ins Fitness Studio (bzw. ging - vor Corona) und habe vor kurzem wieder Kniebeugen in meinen Plan aufgenommen. Ich wiege aktuell etwa 88KG bei 1,87 Meter.

Ja, ich wuerde sagen: Schaff Dir zuerst mal die an. Der Verzicht auf Klickpedale ist aktuell zwar modern, aber nicht so wirklich sinnvoll.
Ich fahre jetzt schon so ca. 1/2 Jahrhundert Fahrrad und fuer mich sind Klickpedale die beste Innovation, die ich miterleben durfte. Davor hatte ich aber schon Haken und Riemen, also 'Flatpedal' war schon vorher weg vom Fenster (das war alles noch bevor MTBs aufkamen bzw. zumindest bevor ich eines hatte).

Mit dem kleineren Blatt - das musst Du halt durchrechnen. Ueberleg Dir, auf wieviel Du im 'Schnellen' verzichten kannst und tausch dann das Blatt entsprechend aus.
www.ritzelrechner.de
Klingt super, werde mir welche anschaffen! Fahre zur Zeit diese Plattformpedale. Warum genau diese kann ich auch nicht sagen - schätze sie haben einfach farblich gut zum Rad gepasst?. Allerdings passen sie genauso gut zum Copperhead, d.h. sie werden zumindest weitere Verwendung finden ?
 
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Das Thema Flat vs. Klick am Gravelbike wurde ja hier schon mehrfach sehr kontrovers diskutiert. Eindeutig überlegen ist wohl keine der Lösungen. Klickiefahrer schreiben gerne, dass man z.B. auf Wurzelteppichpassagen eine bessere Verbindung zum Rad hat und deswegen in Rennsituationen etwas schneller voran kommt. Meinetwegen. Oder man fühlt sich einfach sicherer auf ruppigen Abfahrten.

Warum man aber nach 50 km, wenn einen langsam die Kraft verlässt, oder schon verlassen hat - Hungerast - mit Klickpedalen mehr Reserven haben sollte, kann ich nicht nachvollziehen.
 
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ja, aber max 100m, dann ist man noch platter wie zuvor?

Nachtrag: Mit Hungerast kenne ich mich aus☝️?
 
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