Sehr schöne Bilder
@Wbs_70 !
Vor drei Tagen habe ich ein kleines, knackiges Training absolviert und dabei festgestellt, dass der Versuch, schnell zu fahren, irgendwie ein bisschen den Fahrspaß mindert. Als Abhilfe gab es dann vorgestern eine schöne, sehr gemächliche Tour zu einer besonderen Sehenswürdigkeit.
Die Tour startete wieder in Buckow und zog sich über einige Umwege durch den Wald auf den Wanderpfad rund um den Klobichsee. Den Weg habe vor zwei Jahren entdeckt und bin immer begeistert. Neben einer abwechslungsreichen Beschaffenheit ist hier unter der Woche kaum mit Wanderern zu rechnen und man hat alles für sich allein.
Schon bald erblickt man auf der rechten Seite von einer Anhöhe den Klobichsee und nähert sich nach einer kurzen Abfahrt der schönen Badestelle am Campingplatz Münchehofe. Auf diesem Abschnitt tummeln sich neben Gravelern auch gern mal Wildschweine. Der sehr scheue Graureiher, den man hier im Stobbertal desöfteren antrifft, wurde leider kurz vor dem Bild von der lauten Nabe vertrieben.
Hinter dem Campingplatz kommt zunächst ein kurzer, aber knackiger Anstieg und dann biegt man auf eine Parallelstraße Richtung Dahmsdorf ab. Dort angekommen zeigt sich die Landschaft wieder anders.
Von dort aus schlängelt man sich weiter auf wilden Schotter- und Feldwegen Richtung Obersdorf und Hermersdorf, um schließlich in Münchehofe anzukommen und diesen schönen Blick zu genießen.
Da Radfahren bekanntlich hungrig macht, habe ich kurz angehalten und mir am Wegesrand ein kleines Proviantpaket zusammengestellt. Die Kirschbäume stehen anscheinend nicht auf Privatbesitz und sind sicherlich ein Überbleibsel aus der DDR. Schon Wolf Biermann besang ja die Buckower Süßkirschenzeit.
Wer keine Kirschen mag, kann auch anderthalb Kilometer weiter im Umweltbildungszentrum Drei Eichen einen vegetarischen Biosnack bekommen.
Anschließend ging es über einen sehr sandigen Pfad weiter Richtung Pritzhagen. Wer hier ist, sollte in den Sommermonaten unbedingt in der Ausflugsgaststätte Pritzhagener Mühle Halt machen. Die Location ist hier in der Gegend bekannt für passablen Kuchen und der unfreundliche Wirt genießt schon beinah Legendenstatus. Als kleine autobiografische Besonderheit sei gesagt, dass sich meine Eltern dort im Sommer 84 vor meiner Geburt aufhielten und ich nach einem kurzen Gewittersprint meiner Mutter durch den Wald wohl etwas zu früh den Weg auf die Welt fand.
Mein nächstes Tourenziel rückt näher und ist eine besondere Sehenswürdigkeit. Wenn die Hölle schon so nah ist, nimmt man sie doch gleich mal mit.
Ein schöner Schötterweg mit leichten Hügeln öffnet das Tor zur Hölle und passend dazu begrüßen mich ein paar gehörnte Weiderinder. Wer schon immer wissen wollte, wie es in der Hölle aussieht - so:
Ganz so einfach kommt man aus der Hölle nicht mehr raus und nach einem kurzen Verirrungsmanöver kam ich dann am Fledermausmuseum Julianenhof vorbei. Wenn hier von Mai bis Oktober offen ist (aufgrund von Corona ist zur Zeit geschlossen), kann man sich Wochenquartiere von mehr als 1000 Fledermäusen und ein paar Reste eines alten Gutshofes ansehen. Für die Weiterversorgung mit Obst sollte man dann Richtung Reichenberg fahren, dort gibts im Spätsommer immer wunderbare Pflaumen.
Strava sagt am Ende 43km mit 482hm an. Das Ganze hat mir so gut gefallen, dass ich die Tour nochmal etwas umplanen und erweitern werde, um am Ende noch ein paar Kilometer extra zu machen.