Wie werde ich im Wald gefunden?

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Ich bin gestern beim Training für die Trail Trophy gestürzt und musste mit einer langen Schnittwunde am Arm ins Krankenhaus gefahren werden.

Nachdem nun der erste Schock überstanden ist und ich dort auch schnell noch den Weg zum Lift runter laufen konnte, bin ich ins Grübeln gekommen. Ich fahre vorrangig allein und auch zu Zeiten, zu denen so schnell kein MTBler auf die Trails kommt.

Welche Möglichkeiten habe ich, im Ernstfall gefunden zu werden? Die Apple Watch hat den Sturzsensor. Gibt es von anderen Anbietern ähnliche Geräte? Was ist, wenn man im Wald keinen Empfang hat? Das ist bei uns Oft der Fall. Da geht ja auch die Apple Watch nicht oder?

Danke.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von hardtails

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Ich bin gestern beim Training für die Trail Trophy gestürzt und musste mit einer langen Schnittwunde am Arm ins Krankenhaus gefahren werden.

Nachdem nun der erste Schock überstanden ist und ich dort auch schnell noch den Weg zum Lift runter laufen konnte, bin ich ins Grübeln gekommen. Ich fahre vorrangig allein und auch zu Zeiten, zu denen so schnell kein MTBler auf die Trails kommt.

Welche Möglichkeiten habe ich, im Ernstfall gefunden zu werden? Die Apple Watch hat den Sturzsensor. Gibt es von anderen Anbietern ähnliche Geräte? Was ist, wenn man im Wald keinen Empfang hat? Das ist bei uns Oft der Fall. Da geht ja auch die Apple Watch nicht oder?

Danke.
Garmin, Tocsen, Angi,...
Ohne Netz geht kein Signal raus. Wenn du also in einem Funkloch verunfallst, bringt dir das alles nichts. Entweder hast du Mitfahrer die dir helfen/Hilfe holen oder du musst darauf hoffen, gefunden zu werden, bevor dich die Wildschweine anknabbern.
 
Bei einem Unfall löst mein Garmin auf meinen Smartphones zwei Notrufe aus und übermittelt die Koordinaten.
Ohne Empfang geht es natürlich nicht, man kann aber auch so überlegt fahren, wenn man fahren kann, dass es zu keinem Totalausfall kommt, ...mir zumindest gelingt das. ?
Ach so, auf meiner Insel (NL) hat jeder Abschnitt eines Trails eine Nummer, jede Bank im Wald auch. Da kann man dem Rettungsdienst die Nummer nennen und wird ohne weitere Technik gefunden. Empfang hat man dort an jeder Stelle.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei einem Unfall löst mein Garmin auf meinen Smartphones zwei Notrufe aus und übermittelt die Koordinaten.
Ohne Empfang geht es natürlich nicht, man kann aber auch so überlegt fahren, wenn man fahren kann, dass es zu keinem Totalausfall kommt, ...mir zumindest gelingt das. ?
Ach so, auf meiner Insel (NL) hat jeder Abschnitt eines Trails eine Nummer, jede Bank im Wald auch. Da kann man dem Rettungsdienst die Nummer nennen und wird ohne weitere Technik gefunden. Empfang hat man dort an jeder Stelle.
https://www.mtb-news.de/forum/t/pra...s-edge-530-und-features.923707/#post-16722602
 
In D gibt es mehr oder weniger regelmäßig "Rettungspunkte".
Meist auch sehr gut über Strassen / Wege erreichbar.
Mit der darauf angegebenen Nummer wissen die Rettungskräfte in welcher Ecke sie suchen müssen.
Sonst kann es schwierig werden die zu sich zu lotsen.
 
Na, für Rheinland-Pfalz und das Saarland kann ich guten Gewissens sagen doch öfters die Rettungspunkthinweise zu sehen. Man achtet eben in der Regel nicht sonderlich darauf.
@niconj alleine fahren zu Zeiten in denen der Wald leer ist, ist auch mein Hauptnutzungsverhalten. Ich habe mein Verhalten auch etwas hinterfragt nachdem ein Sturz u. a. den Helm killte und ein Schleudertrauma verursachte. Seien wir einfach froh, dass unsere Aufrüttelmomente glimpflich waren.
Ich versuche nun öfter in der Gruppe zu fahren. Das ausschließlich zu machen ist aber, wie in deinem Falle, absolut unrealistisch. Da bin ich einfach zu unflexibel und gebunden (und die wenigsten wollen Sonntags um 6 starten). Ich habe auch Hoffnung in sowas wie Garmins Incident Detection gesteckt (siehe Link oben) , aber das scheint wohl vergebene Liebesmüh.
 
Habe mir die Rettungspunkte in meinem Bereich angesehen, die haben bei einem Unfall ähnlichen Nutzen wie das tragen einer Atemschutzmaske beim Überschlag. ?
Forst.JPG
 
Ein cooles System ist auch what3words, welches mit 3 einfachen Wörtern jeden Punkt der Erde beschreiben kann. Empfang braucht man dafür allerdings auch.
 
Empfang braucht man.

... und das ist echt ein Problem - das ist das Problem.

Man schaue sich https://www.telekom.de/start/netzausbau oder https://www.vodafone.de/hilfe/netzabdeckung.html an - das sind die in Deutschland am Besten ausgebauten Netze.

Auf diesen Karten gibt es weisse Flecken - Orte, in denen es (gemäss Simulation) keinen Netzempfang gibt. In der Realität kann das besser oder schlechter sein. In den Bergen ist das manchmal eine Sache von 10 Metern. Ich kenne genügend Orte, die reine Luftlinie (durch Fels hindurch) gar nicht einmal fern der Zivilisation sind - und wo Mobilfunk einfach nicht existiert.

Grundsätzlich gibt es nicht so viele Anwendungsfälle. Möglichkeiten:

a) crash detection -> automatische Benachrichtigung über Transportkanal bei Erkennung; Übersteuern der Automatik möglich zur Vermeidung von false positives

b) Totmann -> automatische Benachrichtigung über Transportkanal bei Eintritt von "tot" (https://de.wikipedia.org/wiki/Totmanneinrichtung); Übersteuern der Automatik möglich zur Vermeidung von false positives

c) Live-Tracking -> kontinuierliche Übertragung des Standorts über Transportkanal, mit semi-aktivem Monitoring von "und er bewegt sich ja doch noch" durch eine dritte Partei

Es gibt eigentlich auch nur zwei herausragende technische Probleme:

a) Ortung - wobei "GPS" (GPS, Galileo, GLONASS, BeiDou) mit modernen Geräten eigentlich immer und überall (ausserhalb von Gebäuden) hinreichend gut funktionieren sollte

b) Transportkanal

Im Norden Deutschlands, auf dem platten Land, sollte es mit modernen Mobilfunkgeräten problemlos möglich sein, irgendein Netz für einen Notruf über 112 zu bekommen. In den Alpen - also, ehrlich, ich würd' mich nicht drauf verlassen.

Damit ist alles, was auf Mobilfunk basiert latent ... nicht so toll, und man sollte sehr genau wissen, worauf man sich da einlässt.

Disclaimer: Ich lasse mich auf Mobilfunk ein, und gehe das Risiko ein, dass ich in den Bergen keinen Empfang habe. Dafür bin ich (wenn alleine) nur an Stellen unterwegs, an denen immer mal wieder jemand vorbeikommt. Und wenn nicht, dann bin ich sowieso ungewollt 50m++ tiefer angekommen, da räumt die Rettung nur noch auf, auch wenn sie "sofort" alarmiert werden würde.
 
Bleibt noch live tracking. So kann weiß jemand zumindest wo du zuletzt unterwegs warst und kann damit den Suchradius eingrenzen, wenn du überfällig bist.
 
Bleibt noch live tracking. So kann weiß jemand zumindest wo du zuletzt unterwegs warst und kann damit den Suchradius eingrenzen, wenn du überfällig bist.

So mach ich das mit der Fenix 5, wenn ich allein am trail unterwegs bin.
In einem englischen Video hab ich auch gesehen, dass die eine Notfallfunktion hätte. Hab ich aber bis heute nicht gefunden...
 
Als ( fast ) aktuell Betroffener kann ich Dir ein paar Tipps geben:

Fahr nicht alleine auf Wegen, die nur sehr wenig von anderen Personen genutzt werden. Du gerätst schneller in Not als Dir lieb ist. Das muss auch keine anspruchsvolle Strecke sein

Verlasse dich nicht auf die Rettungspunkte. Nicht alle sind gut anfahbar bzw. ist es von dort aus auch für Rettungskräfte manchmal sehr schwer zu Dir zu kommen um Dich entsprechend schonend zu bergen.

Geh nicht davon aus, überall Netz zu haben. Wenn Du nicht mehr laufen kannst, wird das sehr übel.

Geh nicht davon aus, nach einem Sturz immer den Rucksack zu erreichen. Je nach Verletzung bewegst Du Dich gar nicht mehr.
 
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