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Hat schonmal jemand das Felgenband nach der Grätz'schen Variante 3 verklebt? Welche Breite braucht es da für die SL A.30 Felge?Tubless ist eine BASTELLÖSUNG …
… auch wenn das der ein oder andere nicht gerne hört.
Manchmal eben auf höherem und manchmal auf niedrigerem Niveau.
Solange die Laufräder, insbesondere die Felgen so leicht bleiben sollen und solange das Ganze dann auch noch händisch montiert und demontiert werden soll sind die momentanen Tubless Lösungen nicht mehr als eine Bastelei und nicht wirklich Massenkompatibel.
Warum?
Weil die Toleranzen von Felgen und Reifen nicht für die Verwendung als Tubless System ausgelegt sind und wenn sie das wären, dann wären die Felgen so wie sie Marktüblich sind zu „leicht“.
Außerdem könnte man die Reifen dann vermutlich nicht mehr von Hand montieren und auch nicht von Hand demontieren.
Das ist meine Meinung zu den aktuellen Tubless „Systemen“. Das heißt natürlich nicht, dass man kein Tubless fahren kann, darf oder soll. Man sollte aber ein paar Dinge beachten die das Ganze dann einfacher machen.
1) Das Tubless Band.
Hier gibt es 3 „Grundvarianten“ um es zu "verlegen".
Variante 1(Bild 1): Das Band ist nur über die Nippellöcher geklebt und geht nicht unter den Reifenwulst
Variante 2 (Bild 2): Das band geht bis unter den Reifenwulst
Variante 3 (Bild 3): Das Band geht seitlich hoch bis zur Oberkannte der Felgeninnenwand
Jede dieser Varianten kann man mit einem Bandstreifen (Voraussetzung ist ein Band mit entsprechender Breite) kleben …
… aber auch so, dass man das Band (meistens weil man nur ein zu schmales Band zur Hand hat) mehrmals seitlich überlappend überklebt um auf die entsprechende Breite zu kommen.
Die zweite Möglichkeit des kleben´s halte ich für absoluten Quatsch.
Warum?
Weil an jeder Stelle wo das Band überklebt ist Luft entweichen kann.
Je nach verwendeter Bandbreite und verwendeter Felgenbreite können das mehrere Meter sein, wo die Luft früher oder später eventuell entweichen kann.
Dieses Risiko würde ich niemals eingehen. Deshalb Regel Nr.1:
Immer ein Band in der optimalen Breite verwenden.
Jetzt zu den verschiedenen Varianten.
Variante 1 halte ich auch für absoluten Quatsch, weil das Band nur durch den Kleber auf der Felge gehalten wird und vor allem auch dauerhaft gehalten werden muss. Der komplette Bandumfang ist eine potentielle Gefahrenquelle weil rundum die Luft abhauen kann, wenn das Band nicht richtig klebt oder sich mit der Zeit löst. Bei einem Radumfang von ca. 2 Metern habe ich also ca. 4 Meter (die Luft kann ja links und rechts entweichen) Gefahrpotential. Das ist quasi der selbe sch..ß wie wenn man das Band seitlich überlappend verklebt.
ACHTUNG: Ich weiß dass es Leute gibt die das so machen, aber wenn man sich schon die Mühe macht, dann doch so dass die Wahrscheinlichkeit eines Luftverlustes möglichst gering ist, oder?
Variante 2 ist schon gar nicht schlecht, weil hier die Möglichkeit besteht, dass der Reifenwulst auf dem Tublessband aufliegt und hier ein Abdichten zwischen Reifen und Felge stattfindet.
Der entscheidende Punkt ist allerdings der, dass die Toleranzen an Felgen und Reifen das allerdings nur sehr selten zulassen. D. h., der Reifen ist oft größer als der Felgendurchmesser (siehe Bild 4) oder/und der Reifenwulst ist nicht so „glatt“ dass dieser wirklich Luftdicht auf der Felge sitzt bzw. sitzen kann.
Da hilft dann nur ein mehrfaches umwickeln der Felge mit Tublessband um den Felgendurchmesser zu vergrößern und somit für einen ausreichend dichten Sitz zwischen Reifen und Felge zu sorgen.
Variante 3 ist die sicherste Variante was die Dichtheit anbelangt, weil das Felgenband bis seitlich unter die Reifenseitenwand ragt und somit der Reifen immer mit „vollem“ Druck gegen das Band und die Felge gedrückt wird.
Natürlich kann es auch hier vorkommen, dass der Reifen nicht rundum perfekt an der Wand anliegt. Die Chancen für eine möglichst perfekte Abdichtung liegen unseres Erachtens bei dieser Variante aber am höchsten.
Bei Variante 3 weiß ich nicht ob es in Abhängigkeit von Reifen, Felge, Tublessbandtyp und Luftdruck zu Problemen mit wandernden Reifen auf der Felge kommen kann. Bisher ist mir da allerdings noch nichts bekannt geworden.
Ihr findet zu den Varianten 1 bis 3 noch jeweils eine Skizze die das Ganze verdeutlichen soll.
Bitte beachtet natürlich auch ob ihr eine geschweißte oder eine gesteckte Felge habt.
Variante 1 scheidet bei gesteckten Felgen schon von vornherein aus, außer man klebt quer über den Felgenstoß noch einen Streifen Tublessband.
So, ich hoffe ich konnte mal wieder ein bisschen weiter helfen. Schönne Abend und viel Spass beim BASTELN.
Viele Grüße,
Michi Grätz
P.S. damit die Reifen möglichst stramm auf unseren Felgen sitzen haben wir den Felgendurchmesser um 0,5mm größer als üblich gehalten. Bisher haben wir damit ausschließlich sehr gutes Feedback (was die Dichtheit und auch das burping Verhalten angeht) erhalten.
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Cheers und frohe Weihnachten!