„Unsere Wälder sind krank”: Besorgniserregende Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2020

„Unsere Wälder sind krank”: Besorgniserregende Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2020

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Wie geht es den Wäldern in Deutschland? Wer in den letzten Jahren mal an der frischen Luft war, der wird festgestellt haben: Es sieht eher schlecht aus. Die Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2020 bestätigen das nun.

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„Unsere Wälder sind krank”: Besorgniserregende Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2020
 
Sei froh. Sonst wärst du vielleicht schon längst an irgend einer Trivialen Krankheit wie den Masern gestorben.
Warum muss man sich denn von der Natur entkoppeln, um nicht an z.B. Masern zu sterben? Oder verstehe ich deinen Einwurf hier falsch?
Eine naturverträglichere Lebensweise ist nicht mit Fortschrittsverweigerung oder gar Rückschritt zu verwechseln. Im Gegenteil, wir müssen den Fortschritt nutzen, um zu einer nachhaltigeren Nutzung unserer Umwelt und den zur Verfügung stehenden Ressourcen zu kommen. Man sollte sich eigentlich immer fragen: Kann ich dies oder jenes auch in 100 Jahren noch so machen, ohne mir den Ast abzusägen auf dem ich sitze? Diese Frage kann man für die derzeitige Form der Land- und Forstwirtschaft und leider auch für Teilbereiche des Mountainbikens wohl nur mit NEIN beantworten.
 
Sicher entwickelt sich der Mensch schneller und das ist auch gut so, sonst würden wir noch in Höhlen wohnen
Anders rum gefragt: was bringt es „dem Menschen“, dass er nicht mehr in Höhlen wohnt?
Ich vermute wir sind im Jetzt nicht glücklicher als die Höhlenmenschen in ihrem Jetzt. Andere Zeit, andere Probleme, mehr nicht.
 
Warum muss man sich denn von der Natur entkoppeln, um nicht an z.B. Masern zu sterben? Oder verstehe ich deinen Einwurf hier falsch?
Eine naturverträglichere Lebensweise ist nicht mit Fortschrittsverweigerung oder gar Rückschritt zu verwechseln. Im Gegenteil, wir müssen den Fortschritt nutzen, um zu einer nachhaltigeren Nutzung unserer Umwelt und den zur Verfügung stehenden Ressourcen zu kommen. Man sollte sich eigentlich immer fragen: Kann ich dies oder jenes auch in 100 Jahren noch so machen, ohne mir den Ast abzusägen auf dem ich sitze? Diese Frage kann man für die derzeitige Form der Land- und Forstwirtschaft und leider auch für Teilbereiche des Mountainbikens wohl nur mit NEIN beantworten.


Ich weiß schon was du meinst aber so einfach ist es dann nun doch wieder nicht, auch nicht in der Forstwirtschaft und schon gar nicht in der Landwirtschaft.
Und natürlich wäre es angebracht, in großen Zeiträumen zu planen, vor allem im Ressourcenhaushalt.
Nur weigere ist mich, mit dem Finger auf irgend jemand zu zeigen, weil ich selbst, genauso wie du, sicherlich ein Teil des Problems bin.
Beim Mountainbiken nehme ich mir ja auch sehr viel raus. Macht das jeder Mountainbiker bei uns, funktioniert dieses Konzept nicht mehr.

Im Endeffekt, gerade in der Forstwirtschaft, sind die einzelnen Stakeholder gar nicht so weit auseinander. Diese Tatsache fällt leider einer gewissen Hysterie oder sonstigen Emotionalen Ausbrüchen zum Opfer. Viele Menschen brauchen das. Für die sind solche Themen nur ein Trittbrett.
 
Ich weiß schon was du meinst aber so einfach ist es dann nun doch wieder nicht, auch nicht in der Forstwirtschaft und schon gar nicht in der Landwirtschaft.
Ja, einfach wird das sicher nicht und es wird ein langer und steiniger Weg. Aber ich fürchte wir haben keine Wahl, wenn wir auch unseren Kindern noch eine lebenswerte Umwelt hinterlassen wollen.
Ein Fortschritt, hin zu einer naturverträglicheren Bewirtschaftung, bietet aber auch in wirtschaftlicher Hinsicht durchaus große Chancen. Allerdings wäre es hierfür erforderlich, dass man auf politischer Ebene zumindest in Europa oder besser noch auf der ganzen Welt an einem Strang zieht. Davon sind wir leider weit entfernt. Also ja, es wird schwer bis unmöglich diese Kurve noch zu kriegen.
 
Anders rum gefragt: was bringt es „dem Menschen“, dass er nicht mehr in Höhlen wohnt?
Ich vermute wir sind im Jetzt nicht glücklicher als die Höhlenmenschen in ihrem Jetzt. Andere Zeit, andere Probleme, mehr nicht.
Der Mensch ist definitiv nicht glücklicher, bin ich der Meinung. Die Komplexität der heutigen Zeit überfordert einfach zu sehr denke ich.
Früher verbrachte der Mensch die Zeit damit Nahrung zu suchen bzw später anzubauen und war damit vollkommen ausgelastet.
Heute haben wir dafür Maschinen die den größten Teil der Arbeit übernehmen. Unsere Freizeit wird hauptsächlich mit Konsum gefüllt weil wir sonst nicht wüssten was wir mit der ganzen Zeit anstellen würden.
 
Ein toller Plan was unsere Regierung da vor hat. Bei 700M€ sind sicher ein paar neue Harvester drin um die Profite zu erhöhen. Ich persönlich könnte schon im ersten Satz lese, der Borkenkäfer ist schuld... das ist nur die Kojnsequenmz der Monokultur.

Abgesehen davon, mir ist völlig schleierhaft, warum plötzlich 20mal soviele Fichten sterben wie in den Jahren zuvor. Vieleicht sollte mal dringend nach den Ursachen gesehen werden. Vieleicht gibt es ja zusammenhänge mir der inbetriebnahme von 5G Netzen oder dem Einsatz von Chemtrails, was es natürlich gar nicht gibt. Wahrscheinlich liegt es an der tubeless-Dichtmich und dem Mountainbiker.

Aber mal ernsthaft, wer bitte kann das glauben, dass Borkenkäfer Sturm und Trockenheit hier Ursache sind...gibt es da jetzt etwa auch Mutanten...

Und wir haben nichtmal besinders mit Waldbränden zu tun...
 
Ja, einfach wird das sicher nicht und es wird ein langer und steiniger Weg.
Da bin ich mal realistisch. Es wird schlicht nicht passieren ohne triftigen Grund in Form von einer Katastrophe nach der wir z.B. keinen Strom mehr haben. Die Menschen können gar nicht in so komplexen Zusammenhängen denken und agieren. Wichtig sind Legislaturperioden, die Frist bis zur Aktionärsversammlung oder bis zum nächsten Bike-Lifertermin. Das einzige was wir wirklich machen können ist den Zusammenbruch unseres jetzigen Systems so weit wie möglich hinauszögern. Es ist doch nicht möglich alle Lebensbereiche für alle Menschen der Welt so zu ändern, dass sie nachhaltig sind und wir bei einem ökologischen Fußabdruck landen bei dem unsere Umwelt so erhalten wird wie sie jetzt ist oder sich sogar verbessert. Unmöglich.
Der Mensch ist auch nur eine Wanderheuschrecke, die alles frisst und hofft, dass paar Kilometer weiter neues Futter verfügbar ist.
 
Vieleicht gibt es ja zusammenhänge mir der inbetriebnahme von 5G Netzen oder dem Einsatz von Chemtrails
Echt jetzt? Was Klimawandel ist und welche Konsequenzen auch nur 1Grad Temperaturerhöhung im Schnitt haben ist dir wohl nicht bekannt. Da braucht es keine Verschwörungen, der vorliegende Wissensstand reicht wirklich aus.
 
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Aber mal ernsthaft, wer bitte kann das glauben, dass Borkenkäfer Sturm und Trockenheit hier Ursache sind...gibt es da jetzt etwa auch Mutanten...
...
Wenn es keine Chemtrails oder 5G sind... Außerirdische vielleicht? 🤔🙈😂

Mal ernsthaft, was sonst? xD
Die Viecher verbreiten sich nun mal exponentiell und die Bäume sind durch die Trockenheit nicht widerstandsfähig genug. Früher, als die kritische Zahl an Käfern noch nicht überschritten war und die Bäume genug Harz produzieren konnten, war alles ok. Aber jetzt nicht mehr, vielleicht nicht mal mehr, wenn die Widerstandsfähigkeit plötzlich wie früher gegeben wäre.
 
Da bin ich mal realistisch. Es wird schlicht nicht passieren ohne triftigen Grund in Form von einer Katastrophe nach der wir z.B. keinen Strom mehr haben. Die Menschen können gar nicht in so komplexen Zusammenhängen denken und agieren. Wichtig sind Legislaturperioden, die Frist bis zur Aktionärsversammlung oder bis zum nächsten Bike-Lifertermin. Das einzige was wir wirklich machen können ist den Zusammenbruch unseres jetzigen Systems so weit wie möglich hinauszögern. Es ist doch nicht möglich alle Lebensbereiche für alle Menschen der Welt so zu ändern, dass sie nachhaltig sind und wir bei einem ökologischen Fußabdruck landen bei dem unsere Umwelt so erhalten wird wie sie jetzt ist oder sich sogar verbessert. Unmöglich.
Der Mensch ist auch nur eine Wanderheuschrecke, die alles frisst und hofft, dass paar Kilometer weiter neues Futter verfügbar ist.
Vermutlich hast du damit Recht und ich glaube ja selbst nicht wirklich daran (siehe den letzten Satz in meinem letzten Post). Allerdings habe ich Kinder und weigere mich daher (noch), die Hoffnung komplett aufzugeben. Vielleicht bringt uns ja wirklich der technologische Fortschritt in die Position, das Ruder doch noch herumzureißen!? Es gibt ja durchaus Beispiele wo technischer, wirtschaftlicher und "ökologischer" Fortschritt Hand in Hand gehen.
 
Wenn es keine Chemtrails oder 5G sind... Außerirdische vielleicht? 🤔🙈😂

Mal ernsthaft, was sonst? xD
Die Viecher verbreiten sich nun mal exponentiell und die Bäume sind durch die Trockenheit nicht widerstandsfähig genug. Früher, als die kritische Zahl an Käfern noch nicht überschritten war und die Bäume genug Harz produzieren konnten, war alles ok. Aber jetzt nicht mehr, vielleicht nicht mal mehr, wenn die Widerstandsfähigkeit plötzlich wie früher gegeben wäre.

Hast vieleicht recht, vieleicht ist eine kritische Linie überschritten. Allerdings ist es in den letzten Jahren nicht trockener geworden, zumindest wenn man sich das ansieht:
https://www.wasser.sachsen.de/grundwasserstaende-4188.htmlAuch habe ich da zweifel, dass ein 20-Fach erhöhtes Fichtensterben gegenüber letzten jahres auf Borkenkäfer zurückgeführt werden kann, ebensowenig auf stürme. Das erscheinbt mir auch mit exponentiellem Wachstum nicht mehr erklärbar zu sein sondern deutet meines erachtens auf neue Ursachen hin, wie einst beim Bienensternem. Auch ist es dann verwunderlich, warum andere Baumarten nicht in ähnlichem Maße übergeschädigt werden.
Ich finde das einfach nicht plausibel und wenn man schon 700M€ in die Hand nimmt, dann sollte man meiner meinung mal die Ursachen genauer überprüfen.
 
Hast vieleicht recht, vieleicht ist eine kritische Linie überschritten. Allerdings ist es in den letzten Jahren nicht trockener geworden, zumindest wenn man sich das ansieht:
https://www.wasser.sachsen.de/grundwasserstaende-4188.htmlAuch habe ich da zweifel, dass ein 20-Fach erhöhtes Fichtensterben gegenüber letzten jahres auf Borkenkäfer zurückgeführt werden kann, ebensowenig auf stürme. Das erscheinbt mir auch mit exponentiellem Wachstum nicht mehr erklärbar zu sein sondern deutet meines erachtens auf neue Ursachen hin, wie einst beim Bienensternem. Auch ist es dann verwunderlich, warum andere Baumarten nicht in ähnlichem Maße übergeschädigt werden.
Ich finde das einfach nicht plausibel und wenn man schon 700M€ in die Hand nimmt, dann sollte man meiner meinung mal die Ursachen genauer überprüfen.

Es ist die Kombination, die m. E. so heftig einschlägt. Wenn z. B. an einem Fichtenwald die Mantelbäume (außen am Rand), die über lange Zeit ungebremst den Wind abbekommen haben und dementsprechend stärker verwurzelt sind, mal dran glauben mussten, dann haben Stürme ein Einfallstor mehr.
D. h., die inneren Bäume müssen noch nicht einmal vom Käfer befallen sein, aber wenn der Windschutz weg ist, sind sie trotzdem schnell mal platt.
Hab ich hier letztes Jahr mal beobachtet: Außen vom Borkenkäfer befallene Bäume, die entfernt wurden. Dann Sturm, der auch einige gesunde erwischt hat. Dann wieder Borkenkäfer, weil anfangs wohl zu lange gewartet wurde (und kleine Waldbesitzer kommen oft nicht so schnell hinterher, selbst wenn sie wollen). Oder weil es von irgendwoher kam, und sei es der relativ benachbarte Staatswald, wo die kaputten Bäume noch viel länger standen 🙈
Bin gespannt, ob von dem Waldstück nächstes Jahr noch was übrig ist 😕

Beim Wasser machts auch die Verteilung: insgesamt annehmbarer Jahresschnitt und Grundwasser helfen dem Baum im Zweifelsfall wenig, wenn er lange Trockenzeiten überstehen muss und auf kargen Böden steht. Das ist hier in meiner Region oft der Fall und da Fichten flache Wurzeln bilden und nicht tiefe wie z. B. Eichen, wird das nochmal unschöner für den Baum.

Klar, vielleicht gibts noch andere Gründe, weil Natur nie ganz so einfach ist, aber für mich ist das im Moment ziemlich schlüssig.
 
Hast vieleicht recht, vieleicht ist eine kritische Linie überschritten. Allerdings ist es in den letzten Jahren nicht trockener geworden, zumindest wenn man sich das ansieht:
https://www.wasser.sachsen.de/grundwasserstaende-4188.html
Aber das belegt doch genau die rückläufigen Grundwasserstände, die entweder durch geringere Niederschläge und/oder durch lediglich kurze und heftige Niederschläge (Wasser fließt oberflächlich ab ohne zu versickern) verursacht werden.
Ich beobachte seit 8 Jahren beruflich die Grundwasserstände an ca. 150 Grundwassermessstellen und ja, sie nehmen deutlich sichtbar ab.

Zitat von der von dir verlinkten Seite: "Derzeit unterschreiten ca. 65 Prozent der ausgewerteten 224 Messstellen den monatstypischen Grundwasserstand um durchschnittlich 59 cm (Medianwert)."
 
Vermutlich hast du damit Recht und ich glaube ja selbst nicht wirklich daran (siehe den letzten Satz in meinem letzten Post). Allerdings habe ich Kinder und weigere mich daher (noch), die Hoffnung komplett aufzugeben. Vielleicht bringt uns ja wirklich der technologische Fortschritt in die Position, das Ruder doch noch herumzureißen!? Es gibt ja durchaus Beispiele wo technischer, wirtschaftlicher und "ökologischer" Fortschritt Hand in Hand gehen.
Ausmalen kann man sich das wohl schön. Also daß die für die Menschheit bestehenden ökologischen Probleme technisch zu bewältigen sind. Aber die sind doch so grundsätzlicher Natur und in den Ausmaßen so gewaltig- wie will man da mit ressourcenvernichtender Technologie, die uns zudem in diese Lage brachte, etwas ausrichten? Ich sehe eigentlich auch nur den Weg der Reduzierung und des Verzichts. Der Post weiter oben, in dem beschrieben ist, daß man hier gar nicht auf 2t CO2/ Jahr/ Person runterkommt ist beeindruckend. Und halt schon erschreckend!
 
Wenn wir also wirklich ernsthaft über Nachhaltigkeit nachdenken wollen, kommen wir nicht umhin, unsere Wirtschaftsform und mit dieser unsere gesamte Lebensweise grundlegend in Frage zu stellen.
Dieses System bzw Wirtschaftsform hat uns aber auch unermesslichen Wohlstand, Gesundheit, Reichtum, Lebenserwartung etc gebracht.
Dass das kaum jemand ernstlich will, ist mir natürlich klar.
Also was ist jetzt der richtigere, bessere, sinnvollere Weg?
Die der Mehrheit, oder die der anderen, der Wissenden?
 
Auch habe ich da zweifel, dass ein 20-Fach erhöhtes Fichtensterben gegenüber letzten jahres auf Borkenkäfer zurückgeführt werden kann,

Nicht Allein. Aber zu Trockenheit und Borkenkäfer kommt noch das Alter der Bäume und die Art der Pflanzung.
Ich kann mich noch gut erinnern, zu meinen Kindertagen waren viele Wälder noch übersät mit dichten "Schonungen". Heute sind diese Bäume alle um die 50-60 Jahre, stehen immer noch dicht an dicht und sind spindeldürre Stangen. Zudem, selbst bei den reichlichen Schneefällen der letzten Wochen ist nur wenig davon am Boden angekommen. Selbiges passiert bei leichtem Sommerregen, er bleibt in den Wipfeln hängen und erreicht kaum den Boden.
Kein Wunder das solche Flächen in grossem Maßstab Stürmen, Trockenheit, und Käfer zum Opfer fallen. Ganz im Gegensatz dazu kenne ich Wälder mit deutlich älteren Bäumen. Dort sind die Abstände deutlich grösser, es grünt sogar im Unterholz und im Winter lag dort fast so viel Schnee wie auf Freiflächen. Ausfälle wie Sturmschäden oder Harvesterspuren wegen Käferholz sind dort kaum ein mal zu finden und wenn dann betrifft es mal einen Einzelbaum.
Für den gepflegten Downhill taugen solche Wälder aber leider nicht, da wegen dem Bewuchs/Unterholz dort kein fahren möglich ist. Die Förster schlagen also gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. 😁
 
Dieses System bzw Wirtschaftsform hat uns aber auch unermesslichen Wohlstand, Gesundheit, Reichtum, Lebenserwartung etc gebracht
Sicherlich, uns im hier und jetzt. Aber nicht den zukünftigen Generationen, die werden das ausbaden dürfen was seit der Industrialisierung schief läuft.
Außerdem, gibt es keine Krankheiten? Kein Krebs, Stoffwechselstörungen, Herz-Kreislauferkrankungen, psychische Erkrankungen? Gibt es keine Armut, keinen Krieg oder andere Konflikte? Ich will nicht behaupten uns geht es schlecht, aber ideal ist auch anders. Die Menschen sind Konsumsklaven. Macht das glücklich? Ist es sinnvoll 80 oder 90 Jahre voll zu konsumieren, zuletzt am Tropf und zu Corona-Zeiten abgeschottet von der Außenwelt? Oder wäre es schöner 60 Jahre bewusster zu leben, wirklich frei und im Einklang mit der Natur?
Das soll jetzt bitte nicht als Wertung aufgefasst werden, es sind nur Überlegungen ob unsere jetzige Zivilisation wirklich so glorreich ist wie sie gerne dargestellt wird mit grenzenlosem Wohlstand, Gesundheit und Freiheit.
 
Früher verbrachte der Mensch die Zeit damit Nahrung zu suchen bzw später anzubauen und war damit vollkommen ausgelastet.
Heute haben wir dafür Maschinen die den größten Teil der Arbeit übernehmen. Unsere Freizeit wird hauptsächlich mit Konsum gefüllt weil wir sonst nicht wüssten was wir mit der ganzen Zeit anstellen würden.
ich vermute, dass ein jäger und sammler in normalen jahren mehr freizeit hatte als ein 40-stunden-angestellter heute. aber das lebensrisiko war natürlich drastisch höher in allen belangen.
 
Unsere Freizeit wird hauptsächlich mit Konsum gefüllt weil wir sonst nicht wüssten was wir mit der ganzen Zeit anstellen würden.
Der Mensch hat übrigens ein ganz gutes Notprogramm gegen Langeweile, nennt sich Kreativität (jetzt echt). Diese wird aber dem Konsum (von Waren one/oder Medien) geopfert.
 
Dieses System bzw Wirtschaftsform hat uns aber auch unermesslichen Wohlstand, Gesundheit, Reichtum, Lebenserwartung etc gebracht.

Also was ist jetzt der richtigere, bessere, sinnvollere Weg?
Die der Mehrheit, oder die der anderen, der Wissenden?

Der"unermessliche Wohlstand, [...] Reichtum" etc. ist genau das Problem. Das ist vollkommen ausgeartet, insbesondere in den letzten Jahrzehnten, und ökologisch nicht aufrechtzuerhalten. Und dass die Wohlstandszuwächse uns Menschen zufriedener gemacht hätten, ist mehr als fraglich.

Vor allem aber ist diese Sichtweise einseitig bis ignorant. Denn dem "Reichtum" (ich würden ihn eher als Warenfetischismus bezeichnen, sehr schön im hiesigen Forum zu beobachten) stehen ja unermessliche Zerstörungen auf der Soll-Seite gegenüber. In diesem Thread geht's bspw. um die Schäden im Wald, die sicher nicht nur, größtenteils aber anthropogen sind.

Aber auch der unfassbare Verlust der Artenvielfalt (Insekten- und damit auch Vögelsterben bspw., alle 15min stirbt eine Tierart aus usw. usf.) lässt sich doch wohl nicht einfach ausblenden. Und sind diese aus meiner Sicht bedauerlichen Entwicklungen wirklich bspw. durch irgendwelche beschissenen "neuen" Fahrräder, die dann z. B. 29" statt 26" große Räder haben, oder durch 2cm mehr Federweg, durch 500g weniger Gewicht etc. pp., zu rechtfertigen? Ich glaube nicht.

Also: Der vermeintliche Reichtumszuwachs des Kapitalismus geht mir einer bislang eigentlich nur von Meteoriteneinschlägen bekannten "Verarmung" in ökologischer Hinsicht einher. Super Sache, nicht?

Und die sozialen Ungleichheiten spreche ich bislang gar nicht an.

Blablabla, das ließe sich ewig so fortführen.

Ach ja, Gesundheit und Lebenserwartung? Auch dazu ließe sich eine Menge sagen, aber meine Frau ist grad aufgestanden und der sag' ich jetzt hallo :)
 
@Lenny911 Zum Zeitbezug noch kurz: Fritz von Förster hatte mal erzählt, wie er als Kind versucht hat, alle wichtigen Ereignisse der Erdgeschichte maßstabsgetreu als Zeitreihe auf ein Blatt Papier zu bekommen.
Schnell stellte er fest, dass sich das nicht ausgeht. Er hat sich dann eine Papierrolle aus einer Rechenmaschine geschnappt und es dort aufgezeichnet. Selbst dann könnte er die Neuzeit nur mit einem Millimeter Abstand oder so ähnlich einzeichnen.
Nur, ich ziehe da andere Schlüsse draus, als du, glaube ich. Und zwar merke ich das ja selbst an mir, dass ich jetzt in einem Alter bin, wo ich vielleicht noch 20, maximal 30 gute Jahre haben werde, die ich schon maximal gut für mich nutzen möchte. Da ich kinderlos bin, kann mir eigentlich auch die Zeit nach meinem Ableben egal sein. Insofern sollte ich viel mehr konsumieren, viel mehr Reisen, viel mehr meine Umwelt nutzen; mache ich aber trotzdem nicht. Wenn den Menschen bewusst wäre, wie verdammt kurz ihr Leben ist und dass sie eigentlich nur 30, 40 "gute" Jahre haben - ich glaube, dann würde das alles noch viel viel stärker eskalieren.
 
[...] Wenn den Menschen bewusst wäre, wie verdammt kurz ihr Leben ist und dass sie eigentlich nur 30, 40 "gute" Jahre haben - ich glaube, dann würde das alles noch viel viel stärker eskalieren.

Oder eben gerade nicht. Zumindest manche würden vielleicht merken, dass es ein mehr oder weniger sinnentleertes Konsumistendasein irgendwie auch nicht so bringt :ka:
 
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