Als Mountainbiker im Deutschen Alpenverein (DAV) - austreten oder drinbleiben?

Meist sind diese Personen auf den Wirtschaftswegen, die der Versorgung der Hütten dient, also auch mit einem PKW/LKW anfahrbar sind, unterwegs. Bergauf kommen sie da noch einigermaßen zurecht, beim Runterfahren haben sie auf den ( auch selben) Wegen Schwierigkeiten und sind überfordert.

Alles klar. Das ist wirklich etwas schade - ich dachte schon sie trauen sich technische Abfahrten und Trails nicht herunter, das kann ich noch verstehen und nachvollziehen (aus mentaler Sicht wenn man "von oben" die Höhe und Schwierigkeit nicht einschätzen kann). Aber okay, wenn's schon am Wirtschaftsweg scheitert - aiaiai...
 
Hier mal das, was ich persönlich von gestern mitgenommen habe. Andere mögen eine andere Wahrnehmung haben.

Vertritt der DAV den Mountainbikesport? Jein!

Dass der DAV den MTB-Sport vertreten möchte steht für mich außer Zweifel. Das sieht man am Sektions- und Ausbildungsangebot, an vielen Aktionen wie MTB im Schulsport usw. Aber:
  • In der Geschäftsstelle sind gerade mal zwei Mountainbiker auf Sacharbeiterebene beschäftigt ohne Garantie, dass sie diese Aufgabenbereiche in einigen Jahren noch bearbeitet werden. Höher in der Hierarchie findet man wahrscheinlich niemanden der im nötigen Maß für das Biken abseits der Schotterpisten brennt.
  • Der Verein zum Schutz der Bergwelt spielt in der Affäre eine unrühmliche Rolle. Auch wenn beteuert wurde, dass es keine offiziellen personellen Verflechtungen mehr gibt, so wirken alte Seilschaften mit Sicherheit weiter. Ein Protagonist des Vereins publizierte im aktuellen DAV-Jahrbuch einen seiner Anti-MTB-Texte, der zwar einige kluge und zu respektierende Gedanken aus Wanderersicht enthält, an anderen Stellen aber nach Widerspruch schreit. Der Verein zum Schutz der Bergwelt ist ein Kind der Alpenvereine, laut Wikipedia gehören ihm neben 1100 Einzelpersonen etwa 250 Sektionen der Alpenvereine an. Der zweite Vorsitzende des Vereins hat Verbindungen und Einfluss auf höchster politischer Ebene. Nicht verwunderlich, dass dieser Verein der einzige ist, der nach Veröffentlichung des Entwurfs der Vollzugshinweise noch mit einer Korrektur erfolgreich war, natürlich zu Lasten der Biker.
  • Die Entwicklung der Rechtssicht des DAV ist etwas undurchsichtig und niemand mag sich die Mühe machen, diese Dinge dem Nichtjuristen verständlich und nachvollziehbar zu erklären. Ohne die betreffenden Personen persönlich zu kennen unterstelle ich mal, dass es sich überwiegend um ältere, beruflich erfolgreiche Herren handelt, die bestenfalls mal einen Schotterweg runtergerollt sind. Seltsamerweise kommen Juristen der DIMB zu ganz anderen Ansichten, und die sind ja auch nicht ganz doof (ich meine die bikenden Juristen).
Hat es der DAV verbockt? Jein!

Ich glaube, dass der DAV aufrichtig für den Sport gekämpft hat und ich glaube nicht, dass er dem Ministerium die Vollzugshinweise diktiert hat um die Macht über alle Trails zu erlangen, aber:
  • Bei den wichtigen Runden mit begrenzter Teilnehmerzahl saßen nicht die Biker am Tisch, sondern deren Chefs. Ich möchte denen nicht zu nahen treten, aber es macht schon einen Unterschied ob man nur seinen Aufgabenbereich vertritt oder seine Herzensangelegenheit.
  • Der DAV kommuniziert auf sehr oberflächliche und schönfärberische Weise. Dass Pressearbeit eines großen Verbandes so aussehen muss ist mir klar. Was aber vollständig fehlt, ist gehaltvolle Kommunikation in die special-interest Gruppen hinein. Das wäre in dieser Phase extrem wichtig, der Gesprächskreis von gestern kann das auch nicht retten.
  • Letztendlich wurde der DAV vom Ministerium und dem Verein zum Schutz der Bergwelt über den Tisch gezogen. Einem Verband, der sich so guter Verbindungen rühmt, darf das eigentlich nicht passieren.
Was ist der eigentliche Skandal?

Statt über den DAV rege ich mich lieber über das Umweltministerium auf. Dieses Ministerium hat den Mountainbikesport geopfert, um der Landwirtschaft ein bisschen entgegenkommen zu können. Ein paar Almbauern regen sich auf und schaffen es - ohne naturschutzfachliche Argumente - eine Grundlage zur Einschränkung des Sports in ganz Bayern zu erreichen. Eine Diskussion über die Vollzugshinweise wurde mit in Kraft setzen abgewürgt, zur Rolle des Vereins zum Schutz der Bergwelt s.o.

Im DAV bleiben oder austreten?

Ich habe mittlerweile Verständnis für jeden eingefleischten Biker, der da nicht mehr dabei sein will. Es gibt aber auch breiter aufgestellte Bergsportler, die sich durch diesen breit aufgestellten Verein trotzdem noch vertreten fühlen. Jeder Unzufriedene sollte diese Unzufriedenheit fundiert nicht nur der Sektion, sondern auch dem Präsidium und dem Verbandsrat mitteilen. Dort und in der Hauptversammlung werden die Ziele des Vereins und die personelle Ausstattung der Geschäftsstelle definiert.

Ich für meinen Teil wurde von meiner Sektion als Ansprechpartner für die UNB genannt. Mal sehen, was passiert. Sollte es nicht gelingen, Sperrungen zu verhindern, sollte der dazu notwendige Support aus München fehlen, oder sollte ich gar auf eine meiner Runden plötzlich vor Sperrschildern stehen, die der XC fahrende Kollege der Nachbarsektion nicht verhindern konnte oder wollte, dann wechsle ich vom DAV zum SAC und habe immer einen leichten Akkuschrauber mit passenden Bits im Rucksack.
 
Hier mal das, was ich persönlich von gestern mitgenommen habe. Andere mögen eine andere Wahrnehmung haben.

Vertritt der DAV den Mountainbikesport? Jein!

Dass der DAV den MTB-Sport vertreten möchte steht für mich außer Zweifel. Das sieht man am Sektions- und Ausbildungsangebot, an vielen Aktionen wie MTB im Schulsport usw. Aber:
  • In der Geschäftsstelle sind gerade mal zwei Mountainbiker auf Sacharbeiterebene beschäftigt ohne Garantie, dass sie diese Aufgabenbereiche in einigen Jahren noch bearbeitet werden. Höher in der Hierarchie findet man wahrscheinlich niemanden der im nötigen Maß für das Biken abseits der Schotterpisten brennt.
  • Der Verein zum Schutz der Bergwelt spielt in der Affäre eine unrühmliche Rolle. Auch wenn beteuert wurde, dass es keine offiziellen personellen Verflechtungen mehr gibt, so wirken alte Seilschaften mit Sicherheit weiter. Ein Protagonist des Vereins publizierte im aktuellen DAV-Jahrbuch einen seiner Anti-MTB-Texte, der zwar einige kluge und zu respektierende Gedanken aus Wanderersicht enthält, an anderen Stellen aber nach Widerspruch schreit. Der Verein zum Schutz der Bergwelt ist ein Kind der Alpenvereine, laut Wikipedia gehören ihm neben 1100 Einzelpersonen etwa 250 Sektionen der Alpenvereine an. Der zweite Vorsitzende des Vereins hat Verbindungen und Einfluss auf höchster politischer Ebene. Nicht verwunderlich, dass dieser Verein der einzige ist, der nach Veröffentlichung des Entwurfs der Vollzugshinweise noch mit einer Korrektur erfolgreich war, natürlich zu Lasten der Biker.
  • Die Entwicklung der Rechtssicht des DAV ist etwas undurchsichtig und niemand mag sich die Mühe machen, diese Dinge dem Nichtjuristen verständlich und nachvollziehbar zu erklären. Ohne die betreffenden Personen persönlich zu kennen unterstelle ich mal, dass es sich überwiegend um ältere, beruflich erfolgreiche Herren handelt, die bestenfalls mal einen Schotterweg runtergerollt sind. Seltsamerweise kommen Juristen der DIMB zu ganz anderen Ansichten, und die sind ja auch nicht ganz doof (ich meine die bikenden Juristen).
Hat es der DAV verbockt? Jein!

Ich glaube, dass der DAV aufrichtig für den Sport gekämpft hat und ich glaube nicht, dass er dem Ministerium die Vollzugshinweise diktiert hat um die Macht über alle Trails zu erlangen, aber:
  • Bei den wichtigen Runden mit begrenzter Teilnehmerzahl saßen nicht die Biker am Tisch, sondern deren Chefs. Ich möchte denen nicht zu nahen treten, aber es macht schon einen Unterschied ob man nur seinen Aufgabenbereich vertritt oder seine Herzensangelegenheit.
  • Der DAV kommuniziert auf sehr oberflächliche und schönfärberische Weise. Dass Pressearbeit eines großen Verbandes so aussehen muss ist mir klar. Was aber vollständig fehlt, ist gehaltvolle Kommunikation in die special-interest Gruppen hinein. Das wäre in dieser Phase extrem wichtig, der Gesprächskreis von gestern kann das auch nicht retten.
  • Letztendlich wurde der DAV vom Ministerium und dem Verein zum Schutz der Bergwelt über den Tisch gezogen. Einem Verband, der sich so guter Verbindungen rühmt, darf das eigentlich nicht passieren.
Was ist der eigentliche Skandal?

Statt über den DAV rege ich mich lieber über das Umweltministerium auf. Dieses Ministerium hat den Mountainbikesport geopfert, um der Landwirtschaft ein bisschen entgegenkommen zu können. Ein paar Almbauern regen sich auf und schaffen es - ohne naturschutzfachliche Argumente - eine Grundlage zur Einschränkung des Sports in ganz Bayern zu erreichen. Eine Diskussion über die Vollzugshinweise wurde mit in Kraft setzen abgewürgt, zur Rolle des Vereins zum Schutz der Bergwelt s.o.

Im DAV bleiben oder austreten?

Ich habe mittlerweile Verständnis für jeden eingefleischten Biker, der da nicht mehr dabei sein will. Es gibt aber auch breiter aufgestellte Bergsportler, die sich durch diesen breit aufgestellten Verein trotzdem noch vertreten fühlen. Jeder Unzufriedene sollte diese Unzufriedenheit fundiert nicht nur der Sektion, sondern auch dem Präsidium und dem Verbandsrat mitteilen. Dort und in der Hauptversammlung werden die Ziele des Vereins und die personelle Ausstattung der Geschäftsstelle definiert.

Ich für meinen Teil wurde von meiner Sektion als Ansprechpartner für die UNB genannt. Mal sehen, was passiert. Sollte es nicht gelingen, Sperrungen zu verhindern, sollte der dazu notwendige Support aus München fehlen, oder sollte ich gar auf eine meiner Runden plötzlich vor Sperrschildern stehen, die der XC fahrende Kollege der Nachbarsektion nicht verhindern konnte oder wollte, dann wechsle ich vom DAV zum SAC und habe immer einen leichten Akkuschrauber mit passenden Bits im Rucksack.
Danke für die Zusammenfassung, habe es ähnlich wahrgenommen.
Was noch bei mir ankam:
  • in Südbayern gibt es einige Bürgermeister, die nicht fürs Thema MTB erreichbar sind und sich für kleine Könige halten, hat man hier den Weg über den Gemeinderat versucht? Oder über den Landkreis?
  • Demokratie und Mitspracherechte für einfache Mitglieder im DAV sind nur in den Sektionen vorhanden, die Führungsetage hat kaum noch Bodenhaftung
 
)Hat es der DAV verbockt? Jein!

Ich glaube, dass der DAV aufrichtig für den Sport gekämpft hat und ich glaube nicht, dass er dem Ministerium die Vollzugshinweise diktiert hat um die Macht über alle Trails zu erlangen, aber:
Dem kann ich nicht zustimmen.
Wenn ich sehe wie Dr. Klaus Weber vom DAV (ehemaliger Präsident des Landgerichts Traunstein) seit Jahren in seinen Vorträgen bei diversen Interessenvertretungen systematisch die „objektiven Kriterien“ verbreitete und propagierte, hat das absolut nichts mit „für den Sport gekämpft“ zu tun.
Auch wenn der DAV die Vollzugshinweise nicht selbst diktiert hat, so hat er aber anderen Interessenvertretungen willkommene Argumentationsgrundlagen geliefert. Und diese konnten dann gegenüber dem Ministerium darauf verweisen, dass der DAV das genau so sieht.
Der Skandal liegt hier für mich innerhalb des DAV. Und zwar darin, dass ein hochrangiges Mitglied des Dachverbandes gegen die Interessen vieler Sektionen und Mitglieder agiert und man als Mitglied absolut gar nichts dagegen unternehmen kann.
 
Hier mal das, was ich persönlich von gestern mitgenommen habe. Andere mögen eine andere Wahrnehmung haben.

Vertritt der DAV den Mountainbikesport? Jein!

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Danke @pera , Zusammenfassung passt ganz gut.

Mein Fazit, jetzt nicht direkt als folge des Meetings von gestern.
  • Der Alpenverein hat interne Lager und will sich nicht 100% hinter die Biker stellen.
  • Uns Mountainbikern fehlen gute Lobbyisten, bzw. sind die Alm- und Forstverbände wesentlich besser und in den Ministerien höher vernetzt.
Was können wir Biker tun. Wir müssen uns stärker organisieren und uns engagieren.

Als DAV Mitglied kann man in seiner Sektion hinwirken, dass Mountainbiken besser vertreten wird. Hierzu ist langer Atem nötig. Ungefährer O-Ton von gestern "einen großen Dampfer lenkt man nicht mal schnell in eine neue Richtung". Austreten ist zwar auch ein Zeichen, führt aber m.M. dazu dass überhaupt kein Gegengewicht mehr da ist, und der Austritt wird weiter oben vmtl. nicht mal wahrgenommen.

Evtl. ist ja zusätzlich noch das Budget für die DIMB Mitgliedschaft vorhanden, damit die Jungs und Mädels auch einen breitere Basis bekommen.

Also engagiert euch in der MTB Gruppe in eurer Sektion oder gründet eine DIMB IG, Hauptsache wir werden sichtbar als Masse.

Ciao Reiner
 
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Ich für meinen Teil wurde von meiner Sektion als Ansprechpartner für die UNB genannt. Mal sehen, was passiert. Sollte es nicht gelingen, Sperrungen zu verhindern, sollte der dazu notwendige Support aus München fehlen, oder sollte ich gar auf eine meiner Runden plötzlich vor Sperrschildern stehen, die der XC fahrende Kollege der Nachbarsektion nicht verhindern konnte oder wollte, dann wechsle ich vom DAV zum SAC und habe immer einen leichten Akkuschrauber mit passenden Bits im Rucksack.

Also ein gewisser Herr A. S. vom FAV freut sich auch über jeden weiteren Wegemeister. Umso mehr Biker dort mitmachen, desto mehr werden wir auch von den Wanderern (positiv) wahr genommen.
Ist für unsere Region als Wegehalter meines Erachtens auch sehr bedeutend. Wie groß da der Einfluss auf die fränkische Schweiz ist, weiß ich allerdings nicht.

Ansonsten kann ich deiner Zusammenfassung von gestern zustimmen.
Fand es gut, dass sich die zwei vom DAV die Zeit genommen haben und auch recht besonnen auf teilweise gereizte Meinungen reagierten.

Ich war nur stiller (neutraler) Zuhörer, da ich auch aktuell nicht im DAV bin. Vielleicht hatte ich auch als Nichtmitglied nicht so die große Erwartung und wurde möglicherweise deshalb auch nicht so enttäuscht wie manch andere.
Aber schade fand ich, dass meines Erachtens zum Teil zu emotional reingegrätscht wurde. Klar, MTB liegt uns alle sehr am Herzen und es geht auch um sehr viel. Aber emotionale Diskussionen sind meiner Meinung nach meist nicht sehr förderlich, läuft Gefahr nicht sachlich zu bleiben und führt selten zum Verständnis der Gesprächspartner.
 
Also ein gewisser Herr A. S. vom FAV freut sich auch über jeden weiteren Wegemeister. Umso mehr Biker dort mitmachen, desto mehr werden wir auch von den Wanderern (positiv) wahr genommen.
Ist für unsere Region als Wegehalter meines Erachtens auch sehr bedeutend. Wie groß da der Einfluss auf die fränkische Schweiz ist, weiß ich allerdings nicht.
Der Herr A.S. vom Fränkischen Alb Verein ist ein cooler Typ und aus dieser Richtung erwarte ich auch keinen Ärger, die haben in ihrem Arbeitsgebiet auch weniger Nutzungsdruck als der Fränkische Schweiz Verein. Dort erwarte ich mehr Gesprächsbedarf, auch wenn es eigentlich keine echten Probleme gibt.
Das ist etwas was mich gewaltig ärgert, die Akteure haben in ihrem Zank um den teilweise überlaufen alpinen Raum den Rest Bayerns ignoriert. Wir haben jetzt Probleme, wo keine sind.
In dem Punkt hast du absolut Recht, wir Biker müssen mehr Verantwortung übernehmen für die Wege die wir befahren!
 
Hier mal das, was ich persönlich von gestern mitgenommen habe. Andere mögen eine andere Wahrnehmung haben.

Vertritt der DAV den Mountainbikesport? Jein!

Dass der DAV den MTB-Sport vertreten möchte steht für mich außer Zweifel. Das sieht man am Sektions- und Ausbildungsangebot, an vielen Aktionen wie MTB im Schulsport usw. Aber:
  • In der Geschäftsstelle sind gerade mal zwei Mountainbiker auf Sacharbeiterebene beschäftigt ohne Garantie, dass sie diese Aufgabenbereiche in einigen Jahren noch bearbeitet werden. Höher in der Hierarchie findet man wahrscheinlich niemanden der im nötigen Maß für das Biken abseits der Schotterpisten brennt.
  • Der Verein zum Schutz der Bergwelt spielt in der Affäre eine unrühmliche Rolle. Auch wenn beteuert wurde, dass es keine offiziellen personellen Verflechtungen mehr gibt, so wirken alte Seilschaften mit Sicherheit weiter. Ein Protagonist des Vereins publizierte im aktuellen DAV-Jahrbuch einen seiner Anti-MTB-Texte, der zwar einige kluge und zu respektierende Gedanken aus Wanderersicht enthält, an anderen Stellen aber nach Widerspruch schreit. Der Verein zum Schutz der Bergwelt ist ein Kind der Alpenvereine, laut Wikipedia gehören ihm neben 1100 Einzelpersonen etwa 250 Sektionen der Alpenvereine an. Der zweite Vorsitzende des Vereins hat Verbindungen und Einfluss auf höchster politischer Ebene. Nicht verwunderlich, dass dieser Verein der einzige ist, der nach Veröffentlichung des Entwurfs der Vollzugshinweise noch mit einer Korrektur erfolgreich war, natürlich zu Lasten der Biker.
  • Die Entwicklung der Rechtssicht des DAV ist etwas undurchsichtig und niemand mag sich die Mühe machen, diese Dinge dem Nichtjuristen verständlich und nachvollziehbar zu erklären. Ohne die betreffenden Personen persönlich zu kennen unterstelle ich mal, dass es sich überwiegend um ältere, beruflich erfolgreiche Herren handelt, die bestenfalls mal einen Schotterweg runtergerollt sind. Seltsamerweise kommen Juristen der DIMB zu ganz anderen Ansichten, und die sind ja auch nicht ganz doof (ich meine die bikenden Juristen).
Hat es der DAV verbockt? Jein!

Ich glaube, dass der DAV aufrichtig für den Sport gekämpft hat und ich glaube nicht, dass er dem Ministerium die Vollzugshinweise diktiert hat um die Macht über alle Trails zu erlangen, aber:
  • Bei den wichtigen Runden mit begrenzter Teilnehmerzahl saßen nicht die Biker am Tisch, sondern deren Chefs. Ich möchte denen nicht zu nahen treten, aber es macht schon einen Unterschied ob man nur seinen Aufgabenbereich vertritt oder seine Herzensangelegenheit.
  • Der DAV kommuniziert auf sehr oberflächliche und schönfärberische Weise. Dass Pressearbeit eines großen Verbandes so aussehen muss ist mir klar. Was aber vollständig fehlt, ist gehaltvolle Kommunikation in die special-interest Gruppen hinein. Das wäre in dieser Phase extrem wichtig, der Gesprächskreis von gestern kann das auch nicht retten.
  • Letztendlich wurde der DAV vom Ministerium und dem Verein zum Schutz der Bergwelt über den Tisch gezogen. Einem Verband, der sich so guter Verbindungen rühmt, darf das eigentlich nicht passieren.
Was ist der eigentliche Skandal?

Statt über den DAV rege ich mich lieber über das Umweltministerium auf. Dieses Ministerium hat den Mountainbikesport geopfert, um der Landwirtschaft ein bisschen entgegenkommen zu können. Ein paar Almbauern regen sich auf und schaffen es - ohne naturschutzfachliche Argumente - eine Grundlage zur Einschränkung des Sports in ganz Bayern zu erreichen. Eine Diskussion über die Vollzugshinweise wurde mit in Kraft setzen abgewürgt, zur Rolle des Vereins zum Schutz der Bergwelt s.o.

Im DAV bleiben oder austreten?

Ich habe mittlerweile Verständnis für jeden eingefleischten Biker, der da nicht mehr dabei sein will. Es gibt aber auch breiter aufgestellte Bergsportler, die sich durch diesen breit aufgestellten Verein trotzdem noch vertreten fühlen. Jeder Unzufriedene sollte diese Unzufriedenheit fundiert nicht nur der Sektion, sondern auch dem Präsidium und dem Verbandsrat mitteilen. Dort und in der Hauptversammlung werden die Ziele des Vereins und die personelle Ausstattung der Geschäftsstelle definiert.

Ich für meinen Teil wurde von meiner Sektion als Ansprechpartner für die UNB genannt. Mal sehen, was passiert. Sollte es nicht gelingen, Sperrungen zu verhindern, sollte der dazu notwendige Support aus München fehlen, oder sollte ich gar auf eine meiner Runden plötzlich vor Sperrschildern stehen, die der XC fahrende Kollege der Nachbarsektion nicht verhindern konnte oder wollte, dann wechsle ich vom DAV zum SAC und habe immer einen leichten Akkuschrauber mit passenden Bits im Rucksack.

Sorry aber das ist für mich alles nur bla bla bla. Für mich sind Kernfragen nicht beantwortet.

  • Wenn das so wäre wie Du schreibst, warum hat der Dav hier nicht für Mtb gekämpft ?
  • Wie kommt es und warum zu der Definition der Wegeeignung ?
  • Wieso findet sich diese Definition in der VwV ?
  • Warum wird dem Mtbler und sogar dem Wegebesitzer die Fähigkeit abgesprochen selber zu urteilen ?
  • Warum wurde dies nicht ebenso für andere Bereiche definiert, das wäre ausgewogen ?
  • Warum also ist Mtb so im Mittelpunkt, was sind die exakten Gründe ?

usw usw

Der Dav soll jetzt auf das Umweltministerium reingefallen sein, aber Präsentationen von Dav
Sitzungen haben doch hier eindeutig bewiesen , das es auch den tatsächlichen Meinungen der
Dav Protagonisten entspricht, was jetzt Realität ist. Mtb raus und freie Fahrt für Wanderer, das
wollten die doch immer, und habe es jetzt sehr intelligent angestellt und sind dann auch noch unschuldig.
Mir tun die Locals sehr leid die bald quasi illegal Ihren Sport ausüben müssen. Den ich bin mir sicher
das viele schöne Trails gesperrt werden. Das dauert nicht mehr lange.
Für mich ist es einfach, ich bleibe einfach weg.😎
 
Vertritt der DAV den Mountainbikesport? Jein!
das ist eine in meinen Augen gefährliche Verharmlosung. Der DAV-Dachverband und auch die (meisten) DAV-Sektionen (in Oberbayern) sehen das Mountainbiken als Bestandteil ihrer Arbeit. Entscheidend ist dabei immer, ob man die gleiche Vorstellung von "Mountainbikesport" hat. Wer also nach den offiziellen Gegebenheiten, wie sie in Baden-Württemberg oder in Tirol rechtlich erlaubt sind, mit dem Mountainbiken zufrieden ist, der sieht sich beim DAV-Dachverband gut vertreten. In diesem Zusammenhang zeigt sich für mich auch das Dilemma des DAV-Dachverbands beim "E-BIKE", denn gerade diese Klientel wäre dessen bevorzugte Zielgruppe: weitgehend zufrieden mit den für LKW befestigten Erschließungs"wegen" zu den Hütten, dort in schöner Kulisse auf einer (DAV-) Hütte konsumieren und dann wieder zum Ausgangspunkt zurückrollen


... Aber schade fand ich, dass meines Erachtens zum Teil zu emotional reingegrätscht wurde. Klar, MTB liegt uns alle sehr am Herzen und es geht auch um sehr viel. Aber emotionale Diskussionen sind meiner Meinung nach meist nicht sehr förderlich, läuft Gefahr nicht sachlich zu bleiben und führt selten zum Verständnis der Gesprächspartner.
gerade Emotionen braucht es in (je)der Diskussion, gleichwohl diese nicht beleidigend sein dürfen.

Austreten? Nach meiner Einschätzung ist das extrem abhängig von der eigenen Sektion und warum man dort ist. Wer also mehr Bergsport betreibt und auch die Infrastruktur wie Hütten und Kletterhallen nutzt, sicher ein Argument, im DAV zu bleiben. Wer im DAV etwas bewegen will, der hat meinen höchsten Respekt und sollte das bitte auch weiterhin tun.
Ich gestehe, dass ich mich nicht in der Sektion München und v.a. bei M97 eingebracht habe. Nun haben mich jedoch weder die wenigen Teilnahmen an den Veranstaltungen der Sektion noch die mediale Präsenz oder Aussagen der Sektionsleitung jedoch ermutigt, mich zu engagieren.
Bei "meinen" Themen hatte ich den Eindruck, dass die Sektion sehr gut besetzt ist/war (Beispiel Isar), weitere Unterstützung war da nicht nötig. Bei der Ausrichtung der Sektion kann ich jedoch nicht erkennen, dass selbst die größte MTB-Gruppe in einer DAV-Sektion mit ca. 1.500 Mitglieder (Hörensagen) gegenüber der Gesamtheit der Sektionsmitglieder von ca. 90.000-100.000 wirklich etwas bewirken kann, wenn die anderen Gruppen für "ihre" Klientel andere Auffassungen vertreten. Da die Sektionen nun ihre Delegierten zur Hauptversammlung entsenden, sehe ich es kritisch, dass sich hier etwas bewegt.
Interessant könnte sein, ob eine "feindliche Übernahme" vieler Sektionen gelingen kann? Also eine aktive Ausrichtung der Sektionen pro Mountainbiken in den jeweiligen Sektionshauptversammlungen. Etwa: Die Mountainbiker verabreden ihre Teilnahme an den Versammlungen der Sektionen, stellen in der Versammlung ihre Anträge und v.a. Mandatsträger (Satzung ist jeweils beachten). Wenn es gelingt, dass vermehrt Mandatsträger aus den Reihen der Mountainbiker dann zu der Jahreshauptversammlung entsandt werden, dann könnte sich auch bei geeigneten Beschlüssen im Dachverband etwas ändern. Aus meiner eigenen Erfahrung muss ich einschränken, das funktioniert genau einmal. In der Konsequenz sammelten sich nämlich bei der nächsten Versammlung die "stille Masse" und drehten alles wieder in die "gewohnten" Bahnen.

Wenn sich beim DAV etwas ändern soll, dann wären das in meinen Augen
  • Trennung von Verein und Wirtschaft
  • keine (partei-) politischen Verquickungen
  • Besinnung auf die Grundwerte
  • Spartenspezifische Sektionen mit Vetorecht

Ich wünsche allen Akteuren ein gutes Händchen!
 
Danke an Dich und Nico, das ihr Euch die Zeit genommen habt.
Ich werde meine Mitgliedschaft im DAV zumindest nicht sofort kündigen.

Den Rest überlege ich mir morgen - zum eigentlichen Inhalt und dem, was ich mir da gewünscht hätte wäre im Moment wohl wenig postives dabei.
Ich hatte jetzt Zeit zum Nachdenken - viel besser ist mein Eindruck aber nicht geworden.
Zusätzlich zu dem, was @pera da geschrieben hat möchte ich noch anmerken:
  • Die Verquickung von "Modellprojekten" und deren Durchsetzung in einzelnen Regionen mit dem Betretungsrecht für Radfahrer insgesamt ist ein schwerer Fehler. Die Abwehr von Sperrbemühungen diverser Interessenträger wird so nicht gelingen!
  • Ich bin entsetzt, dass der DAV - obwohl er gern Interessenvertreter der MTBiker sein will - gerade 1,5 Stellen und das auch nur projektbezogen und zu 2/3 fremdfinanziert dafür erübrigen will
  • Ich bin weiterhin entsetzt, dass die juristische Bearbeitung des Themas "Betretungsrecht für Radfahrer" einem fast 80jährigen Mountainbikegegner überlassen wird. In den entscheidenden Runden war von Seiten des DAV überhaupt kein Mountainbiker dabei - hätte wahrscheinlich nur gestört
  • Benjamin und Nico sind sicher engagiert, aber kaum in der Lage, die Interessen der MTBiker in politischen "Kungelrunden" durchzusetzen - und der restliche Hauptverband will lieber einen Kompromiß als sich konsequent für die MTBiker einzusetzen
  • Die von Benjamin geäußerte Hoffnung, dass sich die VwV in der Praxis nicht auswirkt weil niemand Zeit hätte Sperrungen zu erlassen und durchzusetzen kann man nicht anders als naiv nennen
  • Das der DIMB eine über 20 Jahre alte Vereinbarung als Begründung für den aktuelen Standpunkt des DAV vorgehalten wird - dazu fällt mir auch nichts Gutes ein. Weiterhin ging ein Vorwurf in Richtung DIMB, dass sie sich in den Gesprächsrunden zum Thema nicht durchgesetzt hätte. Ja wie denn - ein Mountainbiker gegen 20 Gegner und drei vom DAV?

Dazu kommt, dass Benjamin und Nico offensichtlich vorsätzlich von Ihrem Arbeitgeber darüber im Unklaren gelassen werden, was vor 2018 gelaufen ist.
 
Na ja, ich hatte zwar eine Terminkollision und konnte nur die erste Stunde verfolgen, aber die war für mich sehr aufschlußreich.

Auffällig war das Ziel im Projekt, mindestens 7 Trails zu benennen. Ich weiß was danach kommen wird: "Jetzt habt's eure Trails, und alle anderen werden gesperrt!". Wer das nicht glaubt, muss nur nach Österreich schauen, die haben genau diese Problematik. Noch besser: Nachdem alle Wege dann breit behandelt wurden, wissen die MTB-Gegner genau, wo sie mit Sperren ansetzen können. Eine bessere Vorlage können sie nicht bekommen.

Mir ist da noch viel mehr aufgefallen, aber das schreibe ich später ....
 
Für mich sind Kernfragen nicht beantwortet.
Waren denn dafür die richtigen Ansprechpartnetr dabei? =>
gerade Emotionen braucht es in (je)der Diskussion, gleichwohl diese nicht beleidigend sein dürfen.
Wenn sich jemand freiwillig dem Mob stellt, obwohl der das nicht muss, finde ich Emotionalität ab einem frühen Maß völlig fehl am Platze:
zu emotional reingegrätscht
 
... Wenn sich jemand freiwillig dem Mob stellt, obwohl der das nicht muss, finde ich Emotionalität ab einem frühen Maß völlig fehl am Platze:
Na da bist du aber jetzt emotional mal völlig dabei...
freiwillig? Ich sehe das durchaus als Bestandteil des Jobs, Mitgliedern Rede und Antwort zu stehen. Manchmal müsste man Vergnügungssteuer zahlen, manchmal ist das Gehalt Schmerzensgeld.
 
Na da bist du aber jetzt emotional mal völlig dabei...
freiwillig? Ich sehe das durchaus als Bestandteil des Jobs, Mitgliedern Rede und Antwort zu stehen. Manchmal müsste man Vergnügungssteuer zahlen, manchmal ist das Gehalt Schmerzensgeld.
Waren die beiden "Freiwilligen" denn offilzielle "Mandatsträger"? Ich hatte das bisher anders herausgelesen.
 
Was verstehst du an JOB nicht? Sollte jetzt in der Beschreibung nicht enthalten sein, das Projekt und die Auffassung des Mountainbikens beim DAV auch den Mitgliedern zu vermitteln, dann entschuldige ich mich, denn dann wäre das tatsächlich freiwillig gewesen.
 
Nach ein bisschen überlegen bin ich zu der Entscheidung gekommen, das ich den DAV verlassen werde.
Gründe:
  • Nico und Benni sind für mich wie der kleine Bagger am Suezkanal, der versucht hat das riesige Frachtschiff (DAV) freizugraben.
  • meine Sektion (Konstanz) hat meine Nachricht an Nico weitergereicht, von der Sektion habe ich bis heute keine Antwort erhalten, es wurde mir auch kein „MTB-Beauftragter“ der Sektion benannt. Die Bikegruppe der Sektion Konstanz befindet sich im Corona Winterschlaf.
  • Als es hier mal Nagelfallen im Wald gab, hat sich die Presse und die Verwaltung an den lokalen Verein gewendet, der den kleinen Bikepark hier verantwortet und betreut. Finde ich richtig so, da braucht man keinen DAV.

Der DIMB gegenüber bin ich unentschlossen, da diese an meinem Wohnort keine Relevanz hat.
Sollte es mal eine IG in meiner Nähe geben, wäre ich dabei.
 
Der DIMB gegenüber bin ich unentschlossen, da diese an meinem Wohnort keine Relevanz hat.
So als Gedankenstütze: Die DIMB ist deutschlandweit aufgestellt. Sie ist also nicht nur an deinem Ort aktiv in den IGs, sondern auch an allen anderen. Und wenn es in deinem Ort noch ruhig ist - wer garantiert, dass es so bleibt? Die Begehrlichkeiten der MTB-Gegner werden überall laut, und wenn irgendwo Sperrungen kommen, kommen sie leichter auch zu dir. Insofern wäre es weitsichtig, der DIMB beizutreten, um deutschlandweit offene Verhältnisse zu bewahren bzw. zu bekommen. Das Denken um "meine Trails" ist hier ziemlich gefährlich. Es geht hier um "unsere Trails", überall.

Im Zweifel wende dich einfach an die DIMB, auch per Telefon. Die erklären auch gerne, was da hinter den Kulissen alles passiert, ohne dass die DIMB öffentlich auftritt.
 
Danke für den Hinweis. Hier im Forum finde ich nichts von dieser Gruppe, bei Facebook bin ich nicht und das bleibt so. Scheint nur noch auf dem Papier bzw. seit 2015 unverändert beim genannten Link zu existieren. Die Idee kann auch garnicht funktionieren, hier am See ist NICHTS verfügbar was den ganzen See angeht, weder politisch, noch Nahverkehr, noch Verwaltung.
Die auf der anderen Seeseite kochen immer Ihre eigene Suppe, Stichwort Baden und Württemberg.
Vom Dialekt ganz abgesehen, hier reichen teilweise 20 km um den anderen nicht mehr zu verstehen, Hochdeutsch existiert nicht.
 
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