Seid Euch sicher, wenn Ihr bei Radon bestellt: Erfahrung mit neustem Radon Render 10.0

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Wie seht Ihr das. Habe am Samstagmorgen das OVP verpackte Render 10.0 in XL für über 6.000 Euro ausgepackt und bin es ausführlich Probegefahren, der Bosch Kiox Tacho flog unverpackt mit einigen Broschüren im Karton rum, Schutzfolie war ebenso teilweise lose im Karton. Keine Ahnung, ob es wirklich neu war oder ein Ausstellungsstück, auch war der Akku nur bei 26%. Da es sich ganz anders fährt als in einigen Testberichten geschrieben, habe ich es Samstagmittag wieder verpackt und sogleich widerrufen.

Radon lehnt aber den Widerruf ab, weil ich mehr als 1en Kilometer gefahren bin, deren Argument: „Das Rad befindet sich dadurch nicht mehr in einem nahezu neuwertigen Zustand.“

Meine Antwort darauf: „Das Rad wurde von mir 2h geprüft (keine 14 oder gar 100 tage), natürlich musste ich es hierzu fahren. Ist das nicht in Ihrem Interesse als Direktversender? Die Batterie war bei Lieferung nur zu 30% geladen und die Schaltung klackerte. Auch sonst war es lieblos montiert/verpackt und das Zubehör flog teilweise im Karton herum. Das hatte ich von Radon (bei dieser Gewinnspanne) nicht erwartet. Schon die Anlieferung des DHL war ein absoluter Serviceflop. Wollen Sie wirklich, dass ich das Rad behalte? Ich wäre bereit, eine kleine Nutzungsgebühr zu bezahlen.“

Zu letzterem bin ich eigentlich nicht bereit, das Rad ist wirklich wie neu, ich habe viele Detailbilder gemacht. Radon hat mich wirklich kalt erwischt, d.h. völlig überrascht. Wird Ehrlichkeit bestraft? Hätte ich nichts gesagt, wäre der Widerruf lautlos vonstattengegangen. Ein Mountainbike kann man nicht auf 200 m Asphalt probefahren. Dachte ich. Nun habe ich einen schweren Tanker für über 6.000 Euro, den ich nicht will.

Habt Ihr Erfahrungen, was kann/soll ich tun?
 
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Re: Seid Euch sicher, wenn Ihr bei Radon bestellt: Erfahrung mit neustem Radon Render 10.0
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Matze1089

Hilfreich
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Wenn du das Ding genutzt hast (klingt sogar nach Gelände?) und es dementsprechend aussieht, ist es vollkommen legitim, wenn sie dir nicht den vollen Kaufpreis erstatten, da eine Wertminderung erfolgt ist.

Wie viele km wurden denn gefahren? Auf welchem Terrain? und wie sah das Bike im Anschluss aus?
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Matze1089

Hilfreich
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(...) Ein Onlineversender der als Hersteller auftritt (wie Radon) hat eine irre Handelsspanne, denn es gibt ja keinen Händler. (...)
Ich bin immer skeptisch, wenn Leute irgendwelche Dinge 'wissen' ... und daraus dann Schlussfolgerungen ableiten. Ueber mich 'wissen' auch alle moeglichen Leute Dinge, die ich selber nicht weiss ...
Ich kann nur sagen: So mal lieber nicht herangehen.
(...) Wird Ehrlichkeit bestraft? (...)
Mein Lohnzettel erteilt diesbezueglich eine eindeutige Auskunft ...
 
Das Bild oben ist das Bild nach der Probefahrt. Hab auch einige Detailbilder, es ist wie neu. Ich habe es natürlich auch Feld- und Waldwegen gefahren. Und wäre natürlich auch bereit, eine Wertminderung zu akzeptieren, nur sieht es ja aus wie neu, wo soll da die Minderung herkommen?
 
Das Bild oben ist das Bild nach der Probefahrt. Hab auch einige Detailbilder, es ist wie neu. Ich habe es natürlich auch Feld- und Waldwegen gefahren. Und wäre natürlich auch bereit, eine Wertminderung zu akzeptieren, nur sieht es ja aus wie neu, wo soll da die Minderung herkommen?

Ich habe mal den entscheidenden Punkt markiert, es ist nicht mehr neu.
Es mag noch wie neu sein, aber Radon kann das Rad ja nicht mehr zum Originalpreis verkaufen. Also ist da doch eine Wertminderung vorhanden.
 
Das Bild oben ist das Bild nach der Probefahrt. Hab auch einige Detailbilder, es ist wie neu. Ich habe es natürlich auch Feld- und Waldwegen gefahren. Und wäre natürlich auch bereit, eine Wertminderung zu akzeptieren, nur sieht es ja aus wie neu, wo soll da die Minderung herkommen?

Naja dann stell die Detailbilder doch hier rein. Von der Seitenansicht kann kein Mensch erkennen, wie Reifen, Ritzel oder Kettel beispielsweise aussehen.

Staubig wird ein Bike auf einem Feld/Waldweg ebenso.

Und wie viele km waren es denn am Ende?
 
Ich bin immer skeptisch, wenn Leute irgendwelche Dinge 'wissen' ... und daraus dann Schlussfolgerungen ableiten. ..
Ich war lange Zeit im Handel. Wenn Specialized oder Cube ein 6.000 Euro Rad über den Händler verkaufen, geben die 50-100 % Spanne mit - der Händler muss sich ja auch finanzieren. Ich hatte schon deshalb bei Radon eine normale, kulante Haltung erwartet.
 
Grundsätzlich hast du ja ein 14 tägiges Widerrufsrecht. Das wird auch durch eine Probefahrt nicht aufgehoben. Also einfach pauschal ablehnen darf Radon eigentlich nicht, sofern du innerhalb der 14 Tage widerrufen hast.

Eine mögliche Wertminderung kann man aber nicht ausschließen.
Da musst du dann wahrscheinlich schlucken, was Radon dir anbietet. (sofern du es nicht gerichtlich durchsetzen willst)
 
Ich war lange Zeit im Handel. Wenn Specialized oder Cube ein 6.000 Euro Rad über den Händler verkaufen, geben die 50-100 % Spanne mit (...)
Danke - Ich auch.
Und von daher weiss ich, dass diese 'ueppige Spanne' nur auf dem Papier so ueppig aussieht.

Das faengt allein schon damit an, dass EK netto und VK brutto ist. Da haben wir dann schon mal die Mehrwertsteuer. Und die Montage muss bezahlt werden. Und so weiter ...
Aber das weisst Du ja sicher alles ...
 
Bin im Versandhandel tätig und kann hier die Linie von Radon verstehen.

Das Rad ist nicht mehr neuwertig. Vom Griff angefangen über die Pedalgewinde, Spuren an der Kurbel, Reifen usw. Feld und Waldwege hinterlassen Spuren.
Dieses Rad kann man nicht mehr als neu verkaufen. Oder willst Du persönlich ein NeuRad, daß durch 2 oder 3 Vorbesitzer ging? Wo man am Reifen sieht, daß es schon mal gefahren wurde usw.

Auspacken, Sitzprobe, mit viel Kulanz noch einmal im Hof Proberollen. Ds ist neuwertig. Aber alles andere nicht.
Einpacken und zurücksenden und auf die Wertminderung warten, da würde ich mich auf 10% einstellen.
 
Ich war lange Zeit im Handel. Wenn Specialized oder Cube ein 6.000 Euro Rad über den Händler verkaufen, geben die 50-100 % Spanne mit - der Händler muss sich ja auch finanzieren. Ich hatte schon deshalb bei Radon eine normale, kulante Haltung erwartet.
was hast du verkauft, gemüse????? die speiseeis händler würden sich üner ne 100er spanne freuen....

Bin im Versandhandel tätig und kann hier die Linie von Radon verstehen.

Das Rad ist nicht mehr neuwertig. Vom Griff angefangen über die Pedalgewinde, Spuren an der Kurbel, Reifen usw. Feld und Waldwege hinterlassen Spuren.
Dieses Rad kann man nicht mehr als neu verkaufen. Oder willst Du persönlich ein NeuRad, daß durch 2 oder 3 Vorbesitzer ging? Wo man am Reifen sieht, daß es schon mal gefahren wurde usw.

Auspacken, Sitzprobe, mit viel Kulanz noch einmal im Hof Proberollen. Ds ist neuwertig. Aber alles andere nicht.
Einpacken und zurücksenden und auf die Wertminderung warten, da würde ich mich auf 10% einstellen.

da sagt die rechtssprechung oft was anderes. das los des onlinehandels........
 
Der BGH hat 2008 ein Urteil dazu gesprochen, es ging um ein Wasserbett:
http://juris.bundesgerichtshof.de/c...Gericht=bgh&Art=en&nr=53841&linked=pm&Blank=1
Als Orientierung habe ich mir folgendes gemertk: Online gekaufte Dinge kann man so ausprobieren, als wäre am im Ladenlokal. Beim Fahrrad verstehe ich darunter 1-2 Runden auf dem Hof. Radon verkauft in Bonn ja im Bikediscount Ladengeschäft, die haben einen Parkplatz zum testen und das wars.


Ich habe es natürlich auch Feld- und Waldwegen gefahren.
Das könnte natürlich zu einem Problem werden, eine Tour ist meinem Verständnis nach nicht mit sowas abgedeckt.

Mein Tip: Verkauf es weiter. Bei den Lieferzeiten kannst du sogar Plus machen ;) - ansonsten musst du dich mit Radon irgendwie einigen und eventuell etwas Wertersatz leisten.

"Die Wertersatzpflicht besteht jedoch nach § 357 Abs. 3 Satz 2 BGB [aF*; jetzt Satz 3] dann nicht, wenn die Verschlechterung ausschließlich auf die Prüfung der Sache zurückzuführen ist." (Quelle ist der Link oben).

Ich kann aber nicht sagen, ob es juristisch ok ist oder nicht, ein MTB auf dem Feldweg zu testen oder ob man die grundlegende Funktion auch auf dem Hof/Straße vor der eigenen Haustür sachgemäßt testen kann.
 
was hast du verkauft, gemüse????? die speiseeis händler würden sich üner ne 100er spanne freuen....



da sagt die rechtssprechung oft was anderes. das los des onlinehandels........
die Rechtssprechung ist leider uneindeutig. Ich hatte schon einige Klagen. Von Musikanlagen die „gekauft“ wurden um eine Party billig zu beschallen und dann zurückgingen, Klamotten die nur kurz ausprobiert wurden, in Wahrheit wurde das 2.000€ Kleid an einer Feier getragen usw.
Higlight sind Leute, die etwas kaufen, wertige Teile austauschen und zurückschicken.
 
Ein Mountainbike kann man nicht auf 200 m Asphalt probefahren. Dachte ich. Nun habe ich einen schweren Tanker für über 6.000 Euro, den ich nicht will.
Du behauptest einerseits, dass Du Dich in der Brache auskennst. Benötigst aber andererseits mehr als 200 m um festzustellen, dass es sich um ein schwerfälliges Rad handelt.
Das sollte jemanden aus der Brache eigentlich schon im Voraus anhand von Gewichtsangabe und Kettenstrebenlänge klar sein.
 
Nicht in der Radbrache, ich kenne nur Büchel gut ..

Hiermit schließe ich den Thread! Für mich :cool: Auch wenn viele Fische hier von nix Ahnung haben oder von sich auf andere schließen - einige haben mir doch geholfen. Danke sehr! Zumindest sehe ich nun eine Verantwortung bei mir, also werde ich das Render verkaufen und H&S Bike-Discount und Radon in Zukunft ignorieren. Natürlich hatte ich nach Händlern von Radon in meiner Nähe gesucht, aber der erste war viel zu weit weg und ein XL hatten sie auch nicht da.

Wer online ein Bike kauft, weiß nun, dass weder 14-Tage noch 100-Tage den Ausschlag geben sollten, sondern man darf probesitzen und bis 1 km fahren. Ich wusste das nicht. Wenn Ihr mehr fahren müsst weil ihr unsicher seid, kauft direkt vor Ort oder seid auf keinen Fall ehrlich (wie ich), ein MTB sollte man auch auf Trails fahren dürfen. Naiv dachte ich, das Widerrufsrecht besteht in jedem Fall. Ich glaubte, Radon würde das Rad dann im Shop als Vorführer verkaufen (was es ja vielleicht schon war) und mir 100-200 Euro abziehen.

Die KM habe ich hier natürlich nicht genannt, ersten weil ein Vorführer vermutet, zweitens, weil Bike-Discount es sonst belegt hätte und ich wusste ja noch nicht, was tun. Hinzu kommt, dass ein Bosch-Händler das rad auslesen kann, ich aber nicht. Was also, wenn das Rad schon 50 km „aus dem Laden“ auf dem Buckel hatte. Ich kann das nur vermuten, wegen der liederlichen Anlieferung/Verpackung.

Ein Anwalt (trotz Rechtsschutz) oder Paypal (Käuferschutz) erscheint mir unfair, eine Rückgabe werde ich H&S nicht zugestehen, wer weiß, was die dann an Nutzungsentgelt „abziehen“ – das Rad ist wirklich wie neu, weder in der Kassette, noch an den Reifen ist „Staub“ zu sehen. Ich hatte ich es ja vorsichtig mit einer Feinbürste (Pril) abgewaschen. Die Griffe und den Sattel hatte ich gegen meine getauscht. Ich wollte es ja wirklich.

Meine Testfahrt war um die 2h. Ich war erst 10 und dann noch einmal ca. 20 km gefahren, nach der ersten Runde passte so vieles nicht. Da es mir optisch gut gefällt, habe ich aber noch eine längere Runde gedreht. Ich wollte versuchen, mich auf asphaltierten Wegen und einigen Höhenmetern auf Waldwegen (keine Trails oder mehr) an das Fahrgefühl zu gewöhnen.

Kurzum, mein gleichteures Specialized Turbo Levo Comp ist so eine Welt besser, dass ich mich nicht dran gewöhnen konnte und will. Auch der „große“ 625er Bosch Akku verliert „Ladung“ so schnell, wie damals der 500W-Akku meines verkauften Xduro. Auf gleicher Runde blieb dieselbe Restmenge bei identischen Voraussetzungen (und Geschwindigkeit). Das Render ist im Vergleich in jeder Beziehung schwerfälliger, auf keinen Fall ist es kein „Enduro“ wie oft tituliert, es eignet sich sicherlich perfekt für Schotterwege. Gegen die hochwertige Rockshox fällt auch die Fox-Gabel ab, der Dämpfer erscheint mir gut, aber hakelig. Der Rahmen sieht gut aus, aber man kann es nicht in einen Radständer hängen – echt blöd. Die Schaltung verstellte sich nach ein paar KM und fing an zu klackern, d.h. die Kette sprang zwar nicht über, aber fast (hatte ich bei einem neuen Rad noch nie). Die Bremsen sind mist im Vergleich zur Saint. Wie gesagt, ich hätte es gerne behalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Na so wie du das jetzt ehrlicherweise und detailliert beschreibst, versetze ich mich mal in die Lage, als ob ich dein Rad so von Radon bekommen würde.
Das ist alles andere als neu. Ich würde es nur noch als Vorführer mit deutlichem Rabatt akzeptieren (und wahrscheinlich über ein Schnäppchen freuen). Mehr nicht. Und du hast sogar daran herum geschraubt. Wenn man es genau betrachtet, werden sich de fakto Gebrauchsspuren finden, die ein fabrikneues Rad nun mal naturgemäß nicht haben kann.
Ergo: Bei Rückgabe müsste Radon Verlust einstreichen.
Und: Auch wenn du das vermutest, ob es bereits ein Vorführer war oder nicht, das kannst du nicht beweisen. Ausser du lässt wie beschrieben den Motor auslesen.

Fazit. Als „neu“ geht das Rad wirklich nicht mehr durch.

Schade dass du nicht damit zufrieden bist. Ich würde es auch privat verkaufen, geht bestimmt weg wie warme Semmeln. Ich wundere mich allerdings auch nicht wirklich darüber, das es deinem Specialized kein Paroli bieten kann…
 
Naiv dachte ich, das Widerrufsrecht besteht in jedem Fall.
Besteht es ja auch. Ganz um die Rücknahme kommen sie nicht rum. Den Widerruf komplett abzulehnen, ist nicht sauber von Radon.
Nur muss man halt Wertersatz zahlen. So, wie es im Gesetz steht.

Einen Test im Gelände wird Dir auch kein lokaler Händler gestatten, soweit es sich nicht explizit um ein Vorführrad handelt, das genau für solche Tests gedacht ist. Sonst könnten sie bei jedem Nichtgefallen das Rad nur noch zum vergünstigten Preis und nicht mehr als neu verkaufen.

eine Rückgabe werde ich H&S nicht zugestehen
Verstehe ich nicht, genau das wolltest Du doch?
 
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