Elektrisches RockShox Flight Attendant-System im Test: Ist das Vollautomatik-Fahrwerk die Zukunft?

Elektrisches RockShox Flight Attendant-System im Test: Ist das Vollautomatik-Fahrwerk die Zukunft?

Es ist elektrisch, es ist kabellos und es agiert voll automatisch – das neue Flight Attendant-System von RockShox soll die Fahrwerk-Technik revolutionieren und Mountainbike-Touren so sorglos wie nie zuvor machen. Das neue System kommt zunächst an sechs Modellen der Firmen YT, Canyon, Specialized und Trek zum Einsatz und deckt die Bereiche Trail bis Enduro ab. MTB-News konnte es bereits exklusiv über mehrere Wochen testen – hier gibt's die Eindrücke und Infos!

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Elektrisches RockShox Flight Attendant-System im Test: Ist das Vollautomatik-Fahrwerk die Zukunft?

Mehr Elektrik am Rad, um ohne Aufwand immer effizient unterwegs zu sein – klingt das für dich gut?
 

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Re: Elektrisches RockShox Flight Attendant-System im Test: Ist das Vollautomatik-Fahrwerk die Zukunft?
Vorweg: ich bin ein „modernes“ System wie jene von RS und Fox nie gefahren.
Ich hab aber 2-3 Jahre Erfahrung mit einer Magura TS8 elect. Diese Gabel ist ja eher auf der „straffen“ Seite, und der elektronische Lockout (auch mit kleinem Stellmotor) sollte alleine auf Basis von Neigungswinkel der Gabel (rauf = zu, runter = offen) bzw. basierend auf einem Beschleunigungssensor (Drop = offen) immer den richtigen Modus für die Geschmacksrichtung „XC Race“ bereithalten.
Auch wenn man die Systeme in puncto „Vielfalt der Input-Parameter“ sicher nicht vergleichen kann, eines haben sie gemeinsam:
Die Entscheidungen werden IMMER auf Basis der „Vergangenheit“ getroffen.
D.h. das Ding öffnet wenn ich bereits aufgehört habe, zu treten. Oder wenn das Laufrad schon am Hindernis anliegt. So lange keine Beschleunigungskräfte gemessen werden (die natürlich bis zum Lenker weiter gereicht werden, wie sich das gehört in einem starren System), kann das System nicht wissen was kommt.
Und das war dann auch mein Grund, die TS8 wieder auf „manuell“ umzurüsten (was bei Magura sehr einfach geht): es gab für mich immer diese Diskrepanz zwischen dem was ich mir gewünscht hätte weil ich den Boden vor mir gesehen hab und dem was die Gabel tat weil sie eben noch nicht wusste was gleich kommt.
Ich will nicht ausschließen (oder gar bezweifeln) dass neue Systeme viel besser sind, man darf nur nicht den Fehler machen den ich gemacht habe und die eigene Erwartung zum Maßstab für die Elektronik machen, denn die ist einfach immer wieder mal hinterher.
 
Jeder lädt quasi jeden Tag sein Handy, aber hier wird jedesmal bei AXS über die Notwendigkeit gejammert den Akku laden zu müssen. Ich habe eine AXS Schaltung und lade gefühlt alle 1 bis 2 Monate bei regelmäßigen Fahren. Ich verbringe deutlich mehr Zeit mit Kette ölen, Reifendruck checken, irgendwelche Schrauben nachziehen, Lager zu fetten und mit dem Versuch Magura Bremsen zu entlüften.
Das "Argument" ist einfach ein Strohmann für Leute, die das Zeug halt Mist finden.
Die Selbstdarstellung als der zutiefst Mutter Erde verbundene Radler im Lendenschurz, der sein selbst geschweißtes Rad aus nachhaltigem Aluminiumanbau zum Sonnengruß 3000hm auf seinem Hometrail hochradelt, ist hier genau so lächerlich wie beim saudummen E-Bike Hass.
 
Oh mist bin spät dran, die Kommentare haben schon angefangen
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Schon mal n Spec Enduro pedaliert? Das Ding geht unglaublich vorwärts, da kann mein letztes Bike mit DW Link nicht mithalten. Darum war mein erster Gedanke cool, aber man meinem Enduro irgendwie überflüssig.

Und nachhaltig ist unser Hobby eh nicht. Allein wieviel Reifen, Bremsbeläge, etc verbraucht werden. Geschwiegendenn von dem neuen Bike das man alle paar Jahre "haben muss".
Jo, das Enduro pedalliert gut, dürfte auch das mit dem meisten Antisquat sein, der genannten Firmen. So ein Pivot dürfte aber im Wiegetritt ruhiger sein, so aus dem Gedächtnis, ohne direkte Vergleichsfahrt.
 
"Irgendwas mit Strom was vorher ohne ging."

Jede Entwicklungsabteilung in jeder Industrie aktuell.
Du siehst es vollkommen richtig. Erinnert mich irgendwie an die Automobiltechnik.
Nachdem dort quasi alles ausgereizt war und man dem potentiellen Neukäufer was bieten musste, kamen sie auf die Idee, Seitenspiegel, Rückspiegel, Aschenbecher, Handschuhfach und auch alle Sitze zu motorisieren. Wieviel Motoren hat aktuell ein Fahrersitz? 5, 10, 20? Der Schminkspiegel in der Sonnenblende hat auch Motoren sowie adaptives Licht mit Gesichtserkennung etc. Und am Ende wiegt das normale Durchschnittsauto locker über 2000kg und braucht einen stärkeren Motor und somit wieder ein stärkeres Chassis, etc. 😲

Als ich neulich das 29er Specialized Turbo Levo testete, kam es mir gewichtsmäßig vor wie mein Yamaha Moped aus der Schulzeit. Jetzt noch die vollautomatischen Rockshox Features dran, 7 Akkus zum Laden und dann fehlt ja nur noch der AI kontrollierte Streckenanalysator, der mir mit Sprachansage die Fahrtanweisungen wie bei 'ner Auto Ralley in den Kopfhörer überträgt, damit ich ja nicht die 300ms in zu flacher Kurvenfahrt verliere. Und dann sind wir irgendwo bei 27kg - ohne Fahrer.
Ohne Motorunterstützung ist der dicke Brummer kaum fahrbar und ich liess es immer mindestens auf Power Stufe 1. Ist also tatsächlich ein Mofa (motorisiertes Fahrrad) oder Moped (motorisiertes Pedelec).

Dabei will man einfach nur radeln. Man sieht doch die Strecke und kann instinktiv Gabel und Dämpfer mit einem Handschalter blocken/lösen. Kein BRAIN, kein Elektronik Kram der mit Sicherheit defekt geht oder auf der Tour rumspinnt. Mit einer Di2 Schaltung, die gelegentlich schaltet, kann ich mich anfreunden, aber eine aktive Federung, wo die Motoren permanent ohne Unterlass surren... das kann auf Dauer nicht halten.
Zudem bin ich schon genervt, wenn die Scheibenbremse schleift und jetzt auch noch das permanente Zirpen und Surren von Motörchen... ach nöööh!
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... just my 2 ct. 🤨
 
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Die Entscheidungen werden IMMER auf Basis der „Vergangenheit“ getroffen.
Das hast du grundsätzlich auch bei ASR und ABS. Zuerst muss der Wagen ausbrechen bzw. das Rad blockieren um das System zur Arbeit zu bewegen. Nur geht das bei modernen Systemen schneller und feinfühliger als früher. Aber es ist auch dort ein Reagieren auf ein Ereignis.

In einer anderen Diskussion über intelligente Fahrwerke habe ich angemerkt, dass ich vor sicher bald 20 Jahren einen Test darüber gelesen habe. Ein noch ganz einfach gestricktes Gerät, welches von einer am Rahmen angebundenen 9 V Batterie gespiesen wurde. Dort ging es um die Aufzeichnung der Topographie. Der Tester erwähnte explizit, dass die korrekte Programmierung von der Fähigkeit des Piloten abhängt, möglichst reproduzierbare Läufe runter zu bringen. Im anschliessenden Rennlauf musste die Fahrt möglichst genau so wie im Programmiermodus absolviert werden. Dann konnte das System "sehen" was kommt.

Nur wie gesagt, dass war vor 20 Jahren als Brainstorming gedacht. Wer weiss, vielleicht reicht einem modernen System die unmittelbare Veränderung der Krafteinleitung, bevor der Fahrer etwas mit bekommt. Das es machbar ist, bezweifle ich nicht. Ob die Technologie bezahlbar bleibt, eher nicht...
 
Und gabs schon Infos zum monatlichen Abo-Modell von SRAM?
Halt! Du verstößt die Vertraulichkeitserklärungen, die SRAM für das Testmodell vorgelegt hatte.
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Beim Serienmodell muss man sich nur vor der Fahrt bei SRAM online einloggen, um die Presets der Gabeln/Dämpfer aus seinem persönliche Cloud Account downzuloaden.
Abo kommt später, wenn genügend Leute das System zu Hause stehen haben.
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Ohne Abo ist das System funktionslos, so in der Art wie bei Peloton. Und zur Motivation eines Abos schaltet SRAM dann die Komponenten auf starr.
Wetten, dass das irgendwie so kommt...?
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Technisch interessant, wohl auch ein großer Schritt bei elektronischen Fahrwerken. Aber es kostet Geld und löst Probleme die mir bisher nicht wirklich dringlich erscheinen.
 
Wie schon einmal gesagt, tu ich mich mit mehr AXS-Akkus am Rad leichter als mit nur einem, da ich immer den vollsten Akku in das wichtigste Teil stecken kann. Leer gegangen ist bei mir aber noch nie irgendetwas.

Der Controller an meinem privaten Rad ist jetzt über 2 Jahre alt mit derselben Knopfzelle. Ich fahre damit aufgrund vieler Testbikes sicherlich weniger als die meisten, aber er das hält trotzdem alles schon sehr, sehr lange.

Ich bin auch kein Fan davon, überall Elektronik dranzumachen und frage mich, wie sich das im Zuge der aktuellen Nachhaltigkeitsdebatte so entwickelt. Aber das Akku-Management ist wirklich nicht so dramatisch, ich würde eher sagen, alles läuft sorgloser als bei mechanischen Systemen.
Nur dass ich mittlerweile 3 Ladestationen habe, die alle ein einzelnes Kabel und ein Netzteil haben, finde ich echt nervig.
Mich würde der ganze Akku-Kram einfach nerven, um so mehr um so schlimmer. Ich bin gar nicht prinzipiell gegen AXS. Finde sie eigentlich als Problemlöser ganz interessant. Beispielsweise bei ungünstiger oder klappernder Leitungsführung. Könnte ich mir ab X01 auch am Schaltwerk selbst deswegen vorstellen. Oder wenn man beispielsweise das Enduro viel für Park nimmt, dann kann man eine AXS Reverb mit samt Sattel gegen eine starre Stütze tauschen.
Aber normal bleibt mein Rad lieber komplett mechanisch.

Das Attendent-System sehe ich kritischer. Für den Preis des YT kann man sich halt auch schon top ausgestattete mechanische Bikes der Highend Klasse kaufen oder aufbauen.
Und ich würde für den Preis ein Yeti, ein we are one, Pivot und wie die ganzen geilen Kisten heißen, die auch von Anfang an bessere und antriebsneutralere Hinterbauten haben, vorziehen.
Dafür bekommt man dann auch sicher bessere Fahrwerke, die alle Schikanen und Einstellungen haben und kann, wenn man selbst aufbaut, zu Teilen von Öhlins bis EXT greifen. Tut mir leid, aber da wäre meine Entscheidung sowas von klar.
 
ich fahr ja schon immer am Spark twinloc und auch das Enduro musste sich den Umbau gefallen lassen. Nachdem hier aber nachhaltig 99,5% "eh immer offen fahren" bin ich schon verwundert, dass ausgerechnet die XC Gabeln vom game changing ausgeschlossen wurden ?! XC steht immer für DEN proof of the pudding wenn's um Effizienz geht. Enduro ziert sich dann erst paar Jahre. Siehe 29er. Seltsam. Und wer würde schon nicht gerne Brain gegen Flight Attendant tauschen ? 😇
 
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Ist doch schön wenn sowas entwickelt wird. Irgendwie ist es ja schon cool und für irgendwen wird das auch genau das richtige sein.

Vermutlich wirds sogar eine Spur erfolgreicher als das Live Valve aber bei dem Preis wirds trotzdem vermutlich ein Nischenprodukt für die Zahnärzte oder Technikfreaks unter uns bleiben.

Wobei auch das fraglich ist denn sobald jemand einen Motor am Bike hat relativieren sich die Vorteile dieser Komfortfunktion wohl.
 
Das hast du grundsätzlich auch bei ASR und ABS. Zuerst muss der Wagen ausbrechen bzw. das Rad blockieren um das System zur Arbeit zu bewegen. Nur geht das bei modernen Systemen schneller und feinfühliger als früher. Aber es ist auch dort ein Reagieren auf ein Ereignis.

In einer anderen Diskussion über intelligente Fahrwerke habe ich angemerkt, dass ich vor sicher bald 20 Jahren einen Test darüber gelesen habe. Ein noch ganz einfach gestricktes Gerät, welches von einer am Rahmen angebundenen 9 V Batterie gespiesen wurde. Dort ging es um die Aufzeichnung der Topographie. Der Tester erwähnte explizit, dass die korrekte Programmierung von der Fähigkeit des Piloten abhängt, möglichst reproduzierbare Läufe runter zu bringen. Im anschliessenden Rennlauf musste die Fahrt möglichst genau so wie im Programmiermodus absolviert werden. Dann konnte das System "sehen" was kommt.

Nur wie gesagt, dass war vor 20 Jahren als Brainstorming gedacht. Wer weiss, vielleicht reicht einem modernen System die unmittelbare Veränderung der Krafteinleitung, bevor der Fahrer etwas mit bekommt. Das es machbar ist, bezweifle ich nicht. Ob die Technologie bezahlbar bleibt, eher nicht...
Stimmt schon, was Du sagst.
Es ist sicherlich möglich ein elektronisches System zu bauen das die Dämpfung so schnell regelt dass man nicht merkt wie es eingreift.
Aber:
1. es gibt hier genug EnthisiastInnen die bereits den „stick-slip Effekt“ gut gewarteter Dichtungen als störend empfinden
2. man versucht hier, eine elektronische high-/low-speed compression zu bauen (das gibts also schon quasi von der Wirkungsweise her, in mechanisch)
3. Das beschriebene System arbeitet mit einem Stellmotor und ist stark abhängig vom Kurbelsensor. So richtig schnell scheint das nicht zu sein.

Ich will ja nicht dem Fortschritt im Weg rum stehen (er neigt dazu, einen zu überfahren).
Das System löst nur nicht ein Problem das ich als Anwender habe.
Vielleicht seh‘ ich es auch zu kritisch weil negativ vorbelastet.
 
Am interessantesten finde ich es für down Country. Da stelle ich mir eine LockOut-lastige Abstimmung interessant vor, wenn Geld gar keine Rolle spielt. Aber dafür ist es jetzt zumindest nicht.
@Gregor wie beurteilt du die Position des abstehenden Teils an der Gabel? Kommt mir so etwas Crash- gefährdet vor. Ist auch großtekls Kunststoff, oder?
 
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