Hetzjagd auf Radfahrer in Deutschland!

Das ist Aufgabe der Führerscheinstelle, nicht des Gerichts.
Naja.......richtig ist, dass ein Fahrverbot von der im Bußgeldverfahren zuständigen Verwaltungsbehörde zusammen mit dem Bußgeldbescheid erlassen und vollstreckt wird.
Das Fahrverbot kann aber unter Umständen im OWI-Verfahren (u.a. insbesondere nach vorherigem Hinweis oder neuen Erkenntnissen) auch in einem sich nach Widerspruch anschliessenden gerichtlichen Verfahren durch das Gericht selbst noch ausgesprochen werden.

Im strafrechtlichen Verfahren kann selbstverständlich ein Gericht bei Vorliegen der Voraussetzungen ein Fahrverbot für die Dauer von 1-3 Monaten verhängen.

Die "Führerscheinstelle" hat damit erstmal gar nichts zu tun.
 
Naja.......richtig ist, dass ein Fahrverbot von der im Bußgeldverfahren zuständigen Verwaltungsbehörde zusammen mit dem Bußgeldbescheid erlassen und vollstreckt wird.
Das Fahrverbot kann aber unter Umständen im OWI-Verfahren (u.a. insbesondere nach vorherigem Hinweis oder neuen Erkenntnissen) auch in einem sich nach Widerspruch anschliessenden gerichtlichen Verfahren durch das Gericht selbst noch ausgesprochen werden.

Im strafrechtlichen Verfahren kann selbstverständlich ein Gericht bei Vorliegen der Voraussetzungen ein Fahrverbot für die Dauer von 1-3 Monaten verhängen.

Die "Führerscheinstelle" hat damit erstmal gar nichts zu tun.
Du hast Recht, ich habe mich verlesen. Ich dachte es ginge um die Fahreignung.
 
Schwieriges Thema, passt aber leider voll in die Zeit. Egoismus und Verrohung in nahezu allen Bereichen. Fairerweise, auch unter Berücksichtigung der bereits angesprochenen Faktenlage zur ausgehenden Gefahr, muss man aber auch sagen das vor allem Innerstädtisch so mancher Radsportfreund die Klischees der Rad Gegner bedient, ein Idiot bleibt ein Idiot, ob auf dem Rad, im Auto, oder zu Fuß. Die teilweise komplett fehlende Infrastruktur trägt da sicherlich noch ihren Teil bei. So richtig bekommt man das mit dem Kinderanhänger mit. Wo man sich solo mit Erfahrung und Mut noch durchschlängelt hängt man mit dem Hänger mittentrinn im Wahnsinn.

Mich frustriert das jeden Tag mehr, als Pendler mit dem Rad die Arroganz der Motorisierten Verkehrsteilnehmer, auch die in dreier Reihen entgegenkommenden E-Bike Rentner auf dem Radweg miteingeschlossen. Sich flüssig und sicher fortzubewegen ist bis auf wenige Ausnahmen nahezu unmöglich. Straßen meide ich eigentlich wo es nur geht, hab da immer derartig Adrenalin aufgrund der Verkehrslage das mir der Meditative Aspekt am Radfahren vollkommen abhandenkommt. Keine Ahnung wie das die RR Fahrer hinbekommen.

Das Video ist echt hart, habe da auch schon so einiges Erlebt. So ruhig hätte ich allerdings nicht bleiben können, auch wenn eine Anzeige sicher der bessere/weisere Weg ist, so manscheiner schreit geradezu nach „Vorort Justiz“. :spinner:
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr zutreffendes Video, das man auch bei uns drehen könnte.

Bemerkenswert bei uns finde ich immer wieder, daß Fußgänger sehr viel lieber auf den rot angestrichenen Radwegen laufen, als auf dem breiten Fußweg daneben. Den roten Radweg betrachten viele Fußgänger offenbar als eine schöne Flaniermeile (auf dem roten Teppich für die VIP's?).
Und dann wird noch mit Unverständnis herumgemotzt, wenn man als Radfahrer auf seinem Radweg fahren will und sie Platz machen sollen. 😕

Vielleicht sollte man die Radwege besser in Blau streichen, auch wenn die dann Nachts weniger auffallen. ☺️
 
Gestern, innerorts, auf den Weg zur Arbeit zählte ich mal mit. 5 Pkw hielten etwa 1 Meter Abstand und vier Pkw hielten die 1,5 Meter ein. Platz für genügend Abstand wäre immer gewesen da kein Gegenverkehr kam.
 
" Im Jahr 2020 sind insgesamt 426 Radfahrer im Straßenverkehr in Deutschland gestorben " das sind mehr oder weniger 4 mal soviele wie in Spanien ..alter Faltero_O
Wow.
Wenn man überlegt das es 2020 auch noch Ausgangssperren gab und somit zeitweise weniger Radfahrer als in anderen Jahren unterwegs waren so sind die 426 einfach Wahnsinn!
 
Unabhängig des Eingangsvideos, aber zum Thema Auto vs. Rad in der Stadt. Gestern war ich seit langer Zeit mal wieder in der Kölner Innenstadt mit dem Auto unterwegs (früher kannte ich mich da überall gut aus und war oft unterwegs, das war in den letzten Jahren anders - Umzug aufs Dorf usw....)
Auf jeden Fall fand ich es arg anstrengend als Autofahrer den Überblick zu behalten, die Radstreifen nehmen mittlerweile eine ganze Autospur ein, die Radfahrer fahren, vorallem in den Veedeln, wie sie wollen - Mit Handy am Ohr, ignorieren Rechts-vor-Links etc. - als Autofahrer wird man da echt "übersehen" wenn man nicht wie die Kölner Taxis überall draufhält. Es ist einfach nur richtig voll geworden und man hat es als Autofahrer, vorallem abends bei den eingeschränkten Lichtverhältnissen extrem schwer. Da würde ich mir mehr Rücksicht auf beiden Seiten wünschen.
Erinnere mich noch gut, wie vor gut 10 Jahren ein Radfahrer (Kurier) einem Auto den Kotflügel zertreten hat, weil der Autofahrer (Rentnerehepaar) beim Abbiegen leicht auf den Fahrradstreifen gekommen ist und der Radfahrer dabei ausweichen musste (wobei er es kommen sehen hat).
Der Kurier ist natürlich abgehauen und das Rentnerehepaar hat erst gemerkt was passiert war, nachdem der Kerl über alle Berge war...
 
Gestern, innerorts, auf den Weg zur Arbeit zählte ich mal mit. 5 Pkw hielten etwa 1 Meter Abstand und vier Pkw hielten die 1,5 Meter ein. Platz für genügend Abstand wäre immer gewesen da kein Gegenverkehr kam.
Das wird in D auch nicht kontrolliert. War in GB schon radeln neben einem Polizist auf dem Rad mit Kamera. Wer zu knapp überholte wurde ein paar Meter weiter rausgezogen.
 
mal was von Radfahrer für Radfahrer 🙂

Also solche penetranten passiv-aggressiven Oberlehrer gehen mir ja fast noch mehr auf den Sack als egoistische Autofahrer.
Gibt hier zB so ein paar Straßen mit so 90er-Jahre war-mal-rotes-Pflaster-Radwegen. Bürgersteig insgesamt 3m breit. (Quasi) Keine Fußgänger, keine Anwohner. Dicke Hauptstraße mit Signalisierung an den Knotenpunkten, aber einige, kleinere Abzweigungen unterwegs.
Wenn man also irgendwo links rein will, muss man somit bis zur nächsten Kreuzung, dann rüber, dann wieder zurück.
Macht - Überraschung! - niemand. So weit so illegal, hat in den letzten 30 Jahren meines Alltags-Radler-Lebens auch niemanden gestört.
Jetzt im neuen Radboom zieht's die Rechthaber aber auf's Zweirad und mir ist es schon mehrfach passiert, dass ich wild klingelnd, brüllend abgedrängt und über mein unsägliches Fehlverhalten aufgeklärt wurde.
Das Ganze wird noch schön angefeuert von einer komplett sinnfreien* "SEI KEIN GEISTERRADLER!"-Kampagne der Stadt.
Immerhin ist der Sommer jetzt vorbei, da nölen sich die entsprechenden Leute lieber wieder durch die Windschutzscheibe an.

Standard-Disclaimer: Das soll nicht ablenken oder irgendwas. Es gibt beileibe auch genug "normale" Rad- und Autofahrer, mit denen ich nur ungerne die Verkehrsräume teile, weil teilweise eine fiese Mischung aus Egoismus, Sorglosigkeit und Unaufmerksamkeit vorhanden ist.

*sinnfrei weil man mangels Umsetzung des so tollen Radverkehrskonzepts (anno2014), sowieso in der ganzen Stadt Geisterradler ist...
 
Ich bin mir nicht sicher, ob nicht einige Radfahrer doch mit zweierlei Maß messen....

Bitte nicht falsch verstehen, daher vorweg: Das Verhalten des Autofahrers in dem Video ist nicht tolerabel und gehört durch die Justiz empfindlich geahndet!

Wenn ich mir allerdings in meinem Bike-Alltag so manchen Kollegen auf zwei Rädern anschaue, dann hab ich doch arge Zweifel daran, ob die der Meinung sind, daß Verkehrsregeln nur für Autofahrer gelten sollen. Ich erlebe immer wieder, daß
  • Stoppschilder mißachtet werden
  • ohne die Geschwindigkeit zu verringern geradeaus über Kreisverkehre drüber gefahren wird
  • anderen die Vorfahrt genommen wird/rechts vor links mißachtet wird
  • Fußgänger am Zebrastreifen nicht beachtet werden
  • auf der Straße gefahren wird, obwohl es einen Radweg in gutem Zustand gibt

Gestern erst: Gegen halb sechs abends (also im Dunkeln), kommt mir auf einem unbeleuchteten Radweg ein Radfahrer entgegen, NIX an Licht an! Aber auch GAR NICHTS! Es war purer Zufall, daß ich den im letzten Moment wahrgenommen habe! Was soll sowas?!? Trotz Beleuchtung an meinem Bike hatte ich absolut NULL Chance, den zu sehen, wenn ich da an einem Fußgänger vorbei gemußt hätte, hätte das ganz bös geendet....

Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
Warum ist das so? Gerade der Punkt mit dem Radweg läßt mich immer wieder ratlos zurück. Warum fährt man als Radfahrer anstatt auf seiner eigenen Spur auf der (Land-)Straße? Dort, wo man dann den motorisierten Verkehr aufhält, auf einer kurvigen Strecke überholt werden muß, es nahezu zwangsläufig dazu kommt, daß der Mindestabstand nicht eingehalten wird, und es letztlich nur zu Frust bei allen Beteiligten und ggf. sogar zu gefährlichen Situationen kommt? Wieso macht man das? Es ist mir nicht nachvollziehbar....

Auch das Thema 'Mindestabstand' macht für mich eher den Eindruck, als ob der Mindestabstand vielfach nur noch dazu dient, zum eigenen Vorteil ausgelegt zu werden.
Sicher spielt das subjektive Empfinden sowie das Zusammenspiel aller Faktoren (eigene Geschwindigkeit, Geschwindigkeit des vorbeifahrenden Autos, ggf. parkende Fahrzeuge am Fahrbahnrand, eigener Abstand zum Fahrbahnrand, etc., etc.) immer eine gewichtige Rolle dabei, ob man die Distanz eines vorbeifahrenden Autos als angemessen empfindet oder nicht, aber muß es das Maßband sein?
Ich konnte, es tut mir leid, trotz mehrfachem Ansehen bisher nicht nachvollziehen, warum die Radfahrer in dem hier diskutierten Video sich in den ersten Sekunden des Videos überhaupt aufgeregt hatten. In der allerersten Einstellung sieht man, daß zwischen der weißen Linie und der Leitplanke sicher noch min. 50-60cm Randstreifen sind. Die beiden Radfahrer fahren knapp linker Hand dieser Linie, das Auto überholt, sicher nicht mit 2m Abstand, vielleicht auch nicht mit 1,5m Abstand, wobei sich das durch das Objektiv der Kamera eh schwierig einschätzen läßt, aber für mein Empfinden auch nicht so knapp, daß man sich deswegen aufregen muß.
Daß die Situation eskaliert, der Autofahrer den Radfahrer in der Folge regelrecht verfolgt und dann abdrängt - keine Frage! Nicht zu tolerieren!
Aber sich als erwachsener Radfahrer aufregen, weil auf einer Landstraße, auf der ich rechter Hand noch satt Platz habe, ein Auto mit für mein Empfinden normaler Geschwindigkeit zwar Abstand hält, aber eben nicht den Mindestabstand beim Überholen einhält?
 
Ich bin mir nicht sicher, ob nicht einige Radfahrer doch mit zweierlei Maß messen....

Bitte nicht falsch verstehen, daher vorweg: Das Verhalten des Autofahrers in dem Video ist nicht tolerabel und gehört durch die Justiz empfindlich geahndet!

Wenn ich mir allerdings in meinem Bike-Alltag so manchen Kollegen auf zwei Rädern anschaue, dann hab ich doch arge Zweifel daran, ob die der Meinung sind, daß Verkehrsregeln nur für Autofahrer gelten sollen. Ich erlebe immer wieder, daß
  • Stoppschilder mißachtet werden
  • ohne die Geschwindigkeit zu verringern geradeaus über Kreisverkehre drüber gefahren wird
  • anderen die Vorfahrt genommen wird/rechts vor links mißachtet wird
  • Fußgänger am Zebrastreifen nicht beachtet werden
  • auf der Straße gefahren wird, obwohl es einen Radweg in gutem Zustand gibt

Gestern erst: Gegen halb sechs abends (also im Dunkeln), kommt mir auf einem unbeleuchteten Radweg ein Radfahrer entgegen, NIX an Licht an! Aber auch GAR NICHTS! Es war purer Zufall, daß ich den im letzten Moment wahrgenommen habe! Was soll sowas?!? Trotz Beleuchtung an meinem Bike hatte ich absolut NULL Chance, den zu sehen, wenn ich da an einem Fußgänger vorbei gemußt hätte, hätte das ganz bös geendet....

Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
Warum ist das so? Gerade der Punkt mit dem Radweg läßt mich immer wieder ratlos zurück. Warum fährt man als Radfahrer anstatt auf seiner eigenen Spur auf der (Land-)Straße? Dort, wo man dann den motorisierten Verkehr aufhält, auf einer kurvigen Strecke überholt werden muß, es nahezu zwangsläufig dazu kommt, daß der Mindestabstand nicht eingehalten wird, und es letztlich nur zu Frust bei allen Beteiligten und ggf. sogar zu gefährlichen Situationen kommt? Wieso macht man das? Es ist mir nicht nachvollziehbar....

Auch das Thema 'Mindestabstand' macht für mich eher den Eindruck, als ob der Mindestabstand vielfach nur noch dazu dient, zum eigenen Vorteil ausgelegt zu werden.
Sicher spielt das subjektive Empfinden sowie das Zusammenspiel aller Faktoren (eigene Geschwindigkeit, Geschwindigkeit des vorbeifahrenden Autos, ggf. parkende Fahrzeuge am Fahrbahnrand, eigener Abstand zum Fahrbahnrand, etc., etc.) immer eine gewichtige Rolle dabei, ob man die Distanz eines vorbeifahrenden Autos als angemessen empfindet oder nicht, aber muß es das Maßband sein?
Ich konnte, es tut mir leid, trotz mehrfachem Ansehen bisher nicht nachvollziehen, warum die Radfahrer in dem hier diskutierten Video sich in den ersten Sekunden des Videos überhaupt aufgeregt hatten. In der allerersten Einstellung sieht man, daß zwischen der weißen Linie und der Leitplanke sicher noch min. 50-60cm Randstreifen sind. Die beiden Radfahrer fahren knapp linker Hand dieser Linie, das Auto überholt, sicher nicht mit 2m Abstand, vielleicht auch nicht mit 1,5m Abstand, wobei sich das durch das Objektiv der Kamera eh schwierig einschätzen läßt, aber für mein Empfinden auch nicht so knapp, daß man sich deswegen aufregen muß.
Daß die Situation eskaliert, der Autofahrer den Radfahrer in der Folge regelrecht verfolgt und dann abdrängt - keine Frage! Nicht zu tolerieren!
Aber sich als erwachsener Radfahrer aufregen, weil auf einer Landstraße, auf der ich rechter Hand noch satt Platz habe, ein Auto mit für mein Empfinden normaler Geschwindigkeit zwar Abstand hält, aber eben nicht den Mindestabstand beim Überholen einhält?
Dass sich so mancher Radfahrer/ Mensch nicht an jede Regel hält steht doch wohl außer Frage, aber deine Rechtvertigumgsversuche dafür leute fast vom Fahrrad zu hohlen sind m.E. zweifelhaft.
 
@gyor : Es steht mehrfach in meinem Text, daß das Verhalten des Autofahrers nicht tolerabel ist. Möglicherweise hast Du das überlesen...
Ist trotzdem Whataboutismus.

Deine Argumentation startet mit "zweierlei Maß", was die unterschiedliche Bewertung zweier grundsätzlich ähnlicher Sachverhalte impliziert.
Aber bei 4 von 5 deiner Beispiele gefährde ich als Radfahrer nur mich und niemand anderen.
Überträgt man deine Beispiele auf Autofahrer sind in jedem Szenario plötzlich auch andere gefährdet, von daher ist ein Vergleich hier schwierig.
Grundsätzlich hast du recht, wenn du sagst erstmal sollte sich jeder an die eigenen Nase fassen, aber wir reden hier über völlig unterschiedlich schwere Verstöße.
Durch deine Erwähnung beider Sachverhalte in einem Argument setzt du beide Sachverhalte in Relation, was am Ende eben in einer Relativierung des einen endet.

Es ist einfach ein unpassender Vergleich - daran ändert auch, dass du das eine nicht tolerabel findest, nichts.
 
Aber sich als erwachsener Radfahrer aufregen, weil auf einer Landstraße, auf der ich rechter Hand noch satt Platz habe, ein Auto mit für mein Empfinden normaler Geschwindigkeit zwar Abstand hält, aber eben nicht den Mindestabstand beim Überholen einhält?

Deinen Whataboutism in allen Ehren, aber unabhängig davon hat der zu knapp überholt. Eigentlich ist die Sache ganz einfach, die Regel sind 2m außerhalb. Heißt für Autofahrer ganz einfach: Radfahrer werden überholt wie Autos auch, in dem man komplett auf der Gegenspur fährt. Wenns halt nicht geht (was hier ja nichtmal der Fall war), dann wartet man halt. Ganz egal, wieviel Platz der Radfahrer rechts noch hat.

Mein Fahrlehrer vor über 20 Jahren hat schon beim 50kmh Moped (heute 45kmh) Führerschein immer gesagt: Fahre in der Mitte deines Fahrstreifens. Um nämlich genau solche Situationen zu vermeiden. Dadurch muss der Überholende auf die Gegenspur. Weil man mit seinen 50kmh ja auch immer dazu tendierte möglichst weit rechts zu fahren, damit andere leichter überholen können. Führte dann dazu, dass die scheisse überholen, wer hätte es gedacht.

Deine anekdotischen Erlebnisse haben mit dem Fall hier überhaupt nix zu tun. Mir kommen auch ständig unbeleuchtete Radfahrer entgegen. Ist aber ein völlig anderes Thema. Warum versuchst Du überhaupt irgendwie ne Rechtfertigung dafür herzuholen, dass hier mit einem 1,8To Leergewicht SUV bei 100kmh mit viel zu wenig Abstand überholt wird? Der würde von mir genauso nen Stinkefinger sehen. Das führen eines KFZ gebietet halt ein entsprechendes Maß an Rücksicht vorallem gegenüber schwächeren Verkehrsteilnehmern. Ich mag zB auch keine Ebiker? Aber deswegen überhole ich die im Firmenwagen trotzdem immer mit dem gebotenen Abstand, auch wenn dann Leute hinter mir hupen.

Was muss eigentlich in nem Kopf vorgehen, wenn man überhaupt versucht, so einem Verhalten eines Autofahrers noch eine Rechtfertigung geben zu wollen? Ganz egal, wieviele Stinkefinger man bekommen hat?
 
@just4fun:

Zum Abstand nach rechts. Wenn Du (je nach Gericht) weniger als 80 -100 cm Abstand nach rechts hast, bekommst Du eventuell eine Mitschuld bei Unfällen.
Meine Feststellung - je weiter Du rechts fährst Desto knapper wirst Du überholt. Platz nach rechts gibt Dir auch Platz zum manövrieren wenn die Hinterräder eines Sattelaufliegers immer näher kommen.
Ich denke die wenigsten Radfahrer fahren mit Maßband herum und schreien wenn es 1,5 m statt zwei außerorts waren. Aber selbst wenn man als Autofahrer in einer bergigen Region mal 20 Sekunden oder mehr hinter einem Radler langsam tun muss tut das nicht so weh wie dem Radfahrer der Kotflügel der Ihn herunterholt. Knapp überholen geht sicher meist ohne Unfall aus, das Risiko steigt aber eben wenn der Radler mal von Wind erfasst wird oder sonstiges.
Du kannst auch mit dem Rad an Fußgängern mit ein paar Zentimetern vorbeifahren. Machst Du Dir aber auf Dauer auch keine Freunde.
 
Mein Fahrlehrer vor über 20 Jahren hat schon beim 50kmh Moped (heute 45kmh) Führerschein immer gesagt: Fahre in der Mitte deines Fahrstreifens. Um nämlich genau solche Situationen zu vermeiden. Dadurch muss der Überholende auf die Gegenspur. Weil man mit seinen 50kmh ja auch immer dazu tendierte möglichst weit rechts zu fahren, damit andere leichter überholen können. Führte dann dazu, dass die scheisse überholen, wer hätte es gedacht.
Genau das habe ich auch in der Fahrschule beigebracht bekommen und sogar in der Fahrradschule damals meinte der Polizist man soll Abstand zum rechten Rand halten.
Alleine um Platz zum Ausweichen nach Rechts zu haben. Außerdem können am rechten Rand unvermittelt Hindernisse (Schlaglöcher, Autoteile, etc.p.p.) auftauchen, dann kann man nur nach links ausweichen, was dann sehr gefährlich ist.
 
Was muss eigentlich in nem Kopf vorgehen, wenn man überhaupt versucht, so einem Verhalten eines Autofahrers noch eine Rechtfertigung geben zu wollen? Ganz egal, wieviele Stinkefinger man bekommen hat?
In aller Deutlichkeit:
Ich rechtfertige das Verhalten des Autofahrers nicht, an keiner Stelle und in keiner Weise! Das Verhalten des Autofahrers ist indiskutabel, gehört juristisch geahndet und es spielt in dem Zusammenhang auch keine Rolle, was dem Vorausgegangen ist oder auch nicht! Das habe ich in dem Ursprungspost so geschrieben und das wiederhole ich hier gerne nochmals!

Die Formulierung, ob einige Radfahrer im Straßenverkehr nicht geneigt sind, für das eigene Verhalten und das Verhalten anderer zweierlei Maß anzusetzen mag ungeschickt gewählt sein. Trotzdem hätte ich - weg vom Video - anhand der genannten Beispiele gerne gewußt, warum sich teilweise so verhalten wird wie geschildert.
Um die Formulierung von neo-bahamuth zu übernehmen: Was muß in einem Kopf vorgehen, um mit dem Fahrrad ohne Punkt und Komma über ein Stoppschild zu brettern und dabei in Kauf zu nehmen, daß ein Unfall geschieht?
Würde die gleiche Person, diesmal als derjenige Beteiligte, dem die Vorfahrt genommen wird, die Situation auch als 'nicht schlimm' oder legitim empfinden?

Ganz viele Posts hier haben den Tenor 'die 2m-Regel ist einzuhalten'. Ich stelle zur Diskussion: Müssen es wirklich immer 2m sein?

Und nochmal: Ich betreibe kein Whataboutism, und ich rechtfertige oder entschuldige auch nicht das Verhalten des in dem Video gezeigten Autofahrers! Ich würde jedoch gerne mit Euch darüber diskutieren, ob ein und die gleiche Situation - der in den ersten Sekunden gezeigte Überholvorgang - aus einer anderen Position heraus möglicherweise ganz anders eingeschätzt bzw. empfunden würde.
 
Ganz viele Posts hier haben den Tenor 'die 2m-Regel ist einzuhalten'. Ich stelle zur Diskussion: Müssen es wirklich immer 2m sein?

Und nochmal: Ich betreibe kein Whataboutism, und ich rechtfertige oder entschuldige auch nicht das Verhalten des in dem Video gezeigten Autofahrers! Ich würde jedoch gerne mit Euch darüber diskutieren, ob ein und die gleiche Situation - der in den ersten Sekunden gezeigte Überholvorgang - aus einer anderen Position heraus möglicherweise ganz anders eingeschätzt bzw. empfunden würde.
Doch, machst Du schon schon wieder im zweiten Absatz.

Und was geilst Dich so an den 2m auf? Die wurden so gewählt, dass man faktisch immer auf der Gegenspur überholen muss. Oder andersrum: damit es auch der letzte Depp kapiert.

Und ja es müssen 2m sein. Wir reden hier nämlich von Geschwindigkeitsunterschieden Überholender / Überholter von gerne mal 100kmh, dazu natürlich die geringere Spurstabilität von Fahrrädern + evtl. Seitenwind, sowie einem portentiellen Ausweichmanöver eines Radfahrers.
 
Ganz viele Posts hier haben den Tenor 'die 2m-Regel ist einzuhalten'. Ich stelle zur Diskussion: Müssen es wirklich immer 2m sein?

Und nochmal: Ich betreibe kein Whataboutism, und ich rechtfertige oder entschuldige auch nicht das Verhalten des in dem Video gezeigten Autofahrers! Ich würde jedoch gerne mit Euch darüber diskutieren, ob ein und die gleiche Situation - der in den ersten Sekunden gezeigte Überholvorgang - aus einer anderen Position heraus möglicherweise ganz anders eingeschätzt bzw. empfunden würde.
Zu der 2 m Regel. Ja! Solche Regelungen haben auch immer Spielraum für Fehler. Nicht jeder schätzt die 2 Meter richtig ein. Es gibt automatisch viele, die auch wenn sie über die 2 Meter bescheid wissen, sich nicht daran halten, wegen Fehleinschätzungen.
Sieht man ja auch daran, wie viele Autofahrer mit breiten Autos in Baustellen auf der linken Spur fahren.
Außerdem gelten die 2m nur Außerorts - Hauptgrund ist die höhere Geschwindigkeit der PKW.

Zum Whataboutismus:
Dieser Satz "Ich bin mir nicht sicher, ob nicht einige Radfahrer doch mit zweierlei Maß messen...." macht es zu Whataboutismus. Du setzt beide Szenarien mit dieser Aussage in Relation. Im Endeffekt sagst du "wer sich darüber beschwert, sollte erstmal gucken, was er selbst macht".
Natürlich sollte sich jeder an geltende Regelungen halten, aber das ist eine allgemeine Aussage, für die du das hier relevante Beispiel einfach nicht brauchst.
Diese Erwähnung ist hier eben unangebracht, gerade weil du sagst, dass das Verhalten des Autofahrers absolut ekelhaft war. Du erwähnst doch selbst, dass das eine WESENTLICH gravierender ist, als das andere. Also warum die Aussage mit dem zweierlei Maß? Natürlich ist das zweierlei Maß - das eine ist etwa 1000x (Achtung: Hyperbel) gefährlicher als das andere.
Das ist wie wenn man sagt "Mord ist schlimm, aber hast du schon mal was geklaut?" Das ist doch absurd.

Und natürlich würde der Überholvorgang, auf den du dich beziehst, in einer anderen Situation anders zu bewerten sein. Z.B. wenn es sich um zwei Radfahrer handeln würde oder der Übervorgang innerorts stattgefunden hätte. In beide Fällen sind aber auch die relevanten Abstandsregeln gänzlich anders.
Es ist aber so passiert wie zu sehen und muss isoliert entsprechend so bewertet werden und daher ist jeder Verweis auf hypothetische andere Situationen, für die es schon andere Regelungen gibt, Whataboutismus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal ganz dabon abgesehen, dass es ganz jormal ist, dass für Räder und Autos verschiedene Verkehrsregeln gelten. In Köln z.B. die freigegebenen Einbahnstrassen. Oder 2 Sekunden eher grün für Radler, etc.
 
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