Generationen-Vergleich von Mountainbike und Gravel: Nach 30 Jahren Entwicklung zurück auf Los?

Generationen-Vergleich von Mountainbike und Gravel: Nach 30 Jahren Entwicklung zurück auf Los?

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Mountainbikes entwickeln sich seit 40 Jahren weiter, Gravel Bikes erst seit maximal 10 Jahren – doch die modernsten Gravel-Modelle haben erstaunlich viele Gemeinsamkeiten mit MTBs aus dem Jahr 1990. Unser Redakteur Stefanus hat sich Gedanken zu den Gemeinsamkeiten und Unterschieden gemacht.

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Generationen-Vergleich von Mountainbike und Gravel: Nach 30 Jahren Entwicklung zurück auf Los?

Was glaubt ihr? Wie wird sich das Gravel Bike weiter entwickeln?
 

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Re: Generationen-Vergleich von Mountainbike und Gravel: Nach 30 Jahren Entwicklung zurück auf Los?
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Yukio

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Ich denke mal wir können uns einigen, dass sich moderne Mountainbikes weit von dem entwickelt haben, wozu Mountainbikes “früher” meist eingesetzt wurden: Als robustes Rad für Waldautobahn und Feldwege (Schotter, d.h. Gravel), als robustes Rad für den Alltag (coole Alternative zum “Tourenrad”), und als Reiserad. Letztlich eine robuste, praktische Alternative zum schon damals “überspezialisierten” Rennrad. Bikeparks gab es damals natürlich noch nicht und die Idee, über verblockte, steinige und wurzelige Trails oder weite Sprünge zu fahren wäre damals sicherlich niemandem (edit: kaum jemandem) in den Sinn gekommen - ein MTB Jahrgang 2020 hätte 1990 wohl keiner (edit: kaum einer) gebraucht.

Schon etwa 1995 hat sich das neue Segment der MTBs aber aufgespalten - in “echte” MTBs und die damals neuen “Trekkingräder” (Damals MTBs mit größeren, schmaleren Reifen - z.B. Bianchi Stone Meadow). Seither ist das Trekkingrad immer “langweiliger”, das MTB immer besser geworden - große (>> 0) Federwege, breite Reifen, breite Lenker, langer Radstand, flacher Lenkwinkel, Dropperpost. Super! Doch leider sind das eigentlich alles Entwicklungen hin zu weniger Alltagstauglichkeit und weniger Spaß außerhalb der Mittel- und Hochgebirge. Ich würde sogar mutmaßen, dass sich ein modernes Mountainbike vor 30 Jahren nicht durchgesetzt hätte - was hätte man auch mit einem solchen Spezialrad anstellen sollen - noch spezialisierter und damals (außerhalb von Mittel- und Hochgebirgen) noch weniger nutzbar als ein Rennrad!

Ich vermute also, dass es diese riesige Marktlücke ist (Rad für die Massen, die “sportlicher und cooler” unterwegs sein wollen als mit einem Trekkingrad/Tourenrad - auf verschiedenen Untergründen, die vor der Haustür verfügbar sind, auch für den Alltag geeignet), die einfach bereits zweimal so groß und relevant geworden ist, dass sich dort zuerst MTB und später dann Gravel entwickeln konnte - nachdem sich MTB (und Trekking) aus diesem Segment fortentwickelt hatten. Dann fehlte für diese neuen Segmente eigentlich nur noch ein neuer, “cooler” Name - vor 30 Jahren war’s “Mauntnbeik”, vor 5 Jahren dann “Gräwellbeik”...

Just my thoughts…
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bikeparks gab es damals natürlich noch nicht und die Idee, über verblockte, steinige und wurzelige Trails oder weite Sprünge zu fahren wäre damals sicherlich niemandem in den Sinn gekommen - ein MTB Jahrgang 2020 hätte 1990 wohl keiner gebraucht.
Du solltest Dir mal Tourenbilder der ersten Moser Bike Guides ansehen.
Verblockt, steinig und wurzelig war da völlig normal. Und das noch ohne Federgabel.
Ich lehne mich sogar so weit aus dem Fenster zu behaupten, dass man mit einem aktuellen Rad auf den damaligen Routen teilweise echt Schwierigkeiten hätte.
 
Früher waren die Räder deutlich schöner und noch nicht so stark durch die Weltmarktführer "geprägt".
Die Zeiten wo Paul USA. etc. noch wunderschöne Komponenten erstellt haben sind heute leider fast ausgestorben. Dennoch ein grosses Lob an die kleinen charmanten Schmieden die keinen unnötigen Trend hinterherlaufen müssen :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Also früher hätte man ein Mtb für alles.. Bikepacking, Touren mit der Familie und auch den wilden Ritt über Stock und Stein. Ich bin damals dieselben Hometrails gefahren wir heute. Aber mit den alten Rädern machen sie mehr Spass. Sie fordern mehr und das Gefühl ist ungefiltert. Schön finde ich auch dieses Allerwelts mattschwarz Gravelbike per Photoshop mit einem Epic Ultimate zu verbinden. Das Ulti sticht so aus der Masse. Das war das schöne damals. Man erkannt die Räder von weitem. Heute kratzt man das Decal ab und keiner erkennt mehr was es war.

Trotz allem sind es diese Dinge die die Branche voran bringen. Leider ist die Individualität der 90er auf der Strecke geblieben.
 
Ich denke mal wir können uns einigen, dass sich moderne Mountainbikes weit von dem entwickelt haben, wozu Mountainbikes “früher” meist eingesetzt wurden: Als robustes Rad für Waldautobahn und Feldwege (Schotter, d.h. Gravel), als robustes Rad für den Alltag (coole Alternative zum “Tourenrad”), und als Reiserad. Letztlich eine robuste, praktische Alternative zum schon damals “überspezialisierten” Rennrad. Bikeparks gab es damals natürlich noch nicht und die Idee, über verblockte, steinige und wurzelige Trails oder weite Sprünge zu fahren wäre damals sicherlich niemandem in den Sinn gekommen - ein MTB Jahrgang 2020 hätte 1990 wohl keiner gebraucht.
Stimmt so nicht, schon Mitte-Ende der 80er gab es z.B. bei uns eine große MTB Szene die mit den Starrbikes alles gefahren ist, Wurzel, Treppen gesprungen fette Sprünge gebaut. Es gab sehr harte Rennen in direkter Konkurenz auch zu den Querfeldeinrennen und auch DH-Rennen.
Das lag sicherlich auch an der Nähe zu Magstadt und der dortigen knallharten Querfeldeinszene und der Tatsache das einer der Pioniere der Deutschen MTB-Entwicklung dort mitgemischt und auch seine Firma gegründet hat. Wolfgang Renner war auch die treibende Kraft die erste DM im MTB-Sport auszurichten und er eröffnete auch noch die erste BMX-Bahn in BW.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke das ein modernisiertes Trekkingrad für die meisten Radfahrer den besten Kompromiss darstellt.
Gerne auch mit Anleihen aus beiden hier besprochenen Lagern.
Egal ob Flat Mount, Dropper oder Telegabel. Schick und modern gemacht, sehe ich sogar die Möglichkeit für den nächsten Hype!
Ein Rennrad oder Enduro lässt sich damit natürlich nicht ersetzen.
Anbei Villiger Manitoba, von 14/18 :)
 

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Also früher hätte man ein Mtb für alles.. Bikepacking, Touren mit der Familie und auch den wilden Ritt über Stock und Stein. Ich bin damals dieselben Hometrails gefahren wir heute. Aber mit den alten Rädern machen sie mehr Spass. Sie fordern mehr und das Gefühl ist ungefiltert. Schön finde ich auch dieses Allerwelts mattschwarz Gravelbike per Photoshop mit einem Epic Ultimate zu verbinden. Das Ulti sticht so aus der Masse. Das war das schöne damals. Man erkannt die Räder von weitem. Heute kratzt man das Decal ab und keiner erkennt mehr was es war.

Trotz allem sind es diese Dinge die die Branche voran bringen. Leider ist die Individualität der 90er auf der Strecke geblieben.
Weiss jemand wie dieser unschlagbare Zubehörkatalog damals hiess in dem man Rahmen, bunte eloxierte Teile und ganz viel MTB Herzenskram bestellen konnte?
Mir schwirrt da immer eine Firma mit M vor. deren Buchstaben von bunten Punkten getrennt wurde, welche auch dort vertrieben wurde.
Unendlich viele Stunden auf der Schultreppe gestöbert und unsere Bikes mit viel Fantasie getunt... heute undenkbar!
 
Ich muss ja gestehen, dass ich mich immer nach vorne absetze, wenn die mitfahrende Horde auf den Uphills wieder im TechTalk abdriftet. Also will ich hier garnicht erst versuchen mitzuhalten … :)
Finde den Artikels aber super interessant und (in meiner Wahrnehmung) scharf beobachtet :daumen: Elastomere in Gabeln kenne ich halt von meinem 1992 Raleigh und finde ich für den heutigen Stand der Technik irgendwie verwunderlich. Kann mir einer vielleicht kurz und knapp erläutern, wo dieser Ansatz seinen Sinn hat?
 
Ich denke mal wir können uns einigen, dass sich moderne Mountainbikes weit von dem entwickelt haben, wozu Mountainbikes “früher” meist eingesetzt wurden: Als robustes Rad für Waldautobahn und Feldwege (Schotter, d.h. Gravel), als robustes Rad für den Alltag (coole Alternative zum “Tourenrad”), und als Reiserad. (...)
Definitiv. Heutige MTBs (ich hab nur 'veraltete') sind offensichtlich so speziell, dass der Weg von der Haustuer bis zum Waldrand, selbst wenn unter 1km, mit dem SUV zurueckgelegt werden muss und das (gerne elektrosubstituierte) Bike reist da auf dem Kupplungstraeger.
Mit dem Gravelbike kannst Du ab Haustuer fahren. Ob nun nur eine 10km Runde oder durch bis an den Atlantik. Und dort wo die Verkehrsdichte niedriger ist kannst Du auch ganz einfach so auf der Strasse fahren ohne bei 16.3 km/h einen 190er Puls zu haben 😁
 
Ich muss ja gestehen, dass ich mich immer nach vorne absetze, wenn die mitfahrende Horde auf den Uphills wieder im TechTalk abdriftet. Also will ich hier garnicht erst versuchen mitzuhalten … :)
Finde den Artikels aber super interessant und (in meiner Wahrnehmung) scharf beobachtet :daumen: Elastomere in Gabeln kenne ich halt von meinem 1992 Raleigh und finde ich für den heutigen Stand der Technik irgendwie verwunderlich. Kann mir einer vielleicht kurz und knapp erläutern, wo dieser Ansatz seinen Sinn hat?
Elastomere sind vom Gewicht unschlagbar, benötigen nicht unbedingt eine extra Dämpfung - allerdings nur bei gerIngem Hub sinnvoll.
 
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