Dreh-Momente am Dienstag: Die Fahrradrahmen-Produktion der Zukunft

Dreh-Momente am Dienstag: Die Fahrradrahmen-Produktion der Zukunft

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Wie werden Fahrradrahmen aus Carbon in Zukunft produziert? Hoffentlich mit geringerem Energieaufwand und besser recycelbar als heute.

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Dreh-Momente am Dienstag: Die Fahrradrahmen-Produktion der Zukunft
 
Spannende Sache, das. Bleibt die Frage der Alterungsbeständigkeit von PA-CF40. Da wissen aber andere besser als ich bescheid. Das Hinterbau- 'Experiment hat mich innerlich zusammenzucken lassen. Die Belastung in der Richtung relativiert sich aber mit eingebautem HR und als City-Bike mag das mehr Komfort bieten. Also auch ok.
Können die Rahmen wirklich zu >99% (100% wage ich nicht zu erwarten) Recycled werden? Initial ist es halt doch ein erdölbasiertes Produkt...
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von dopero

Hilfreich
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Sehr interessanter Artikel, er sticht auch dadurch klar positiv hervor dass kein Marketinggeschwurbel vorkommt!

Wobei sich mir noch nicht so richtig erschließt was der Vorteil von Spritzguss-Kunststoffrahmen gegenüber Alu oder Stahlrahmen sein soll. Der Gewichtsvorteil von Carbon ist weg, dafür sind sie günstiger. Man hat wenig Spielraum bei der Formgebung. Recyclingfähigkeit ist höher als bei Carbon.
Also genau das was geschweißte Rahmen auch bieten. Fehlt nur noch dass die Schweißroboter gut genug werden um die Herstellung stärker zu automatisieren. Auch da gibt es in der KFZ-Branche sicher einiges zu lernen.
 
In Taiwan kann man das schon sehr gut mit dem Alurahmenbau, und günstig soll es doch nicht wegen dem Endkunden sein sondern damit die Marge passt🤷‍♂️
 
Spannend, die nächsten Jahre werden höxtinteressant. Den einzigen echten Vorteil der PA-CF40-Rahmen sehe ich "nur" in den Kosten und der einfacheren Massenherstellung, denn erregtes Herzklopfen löst so ein Rad wohl bei den wenigsten aus.
 
Wo sind eigentlich die Grenzen von Strick-Lösungen?
Wobei mich auch eher die Metalllösungen interessieren, da wird 3D Druck sicher noch mehr Türen öffnen.
 
der anfallende Sondermüll
Ich kann es echt nicht mehr lesen! Ich sage nicht, dass CFK prima zu recyclen wäre. Aber nur weil es nicht in die Bierdose-to-Bierdose-Denke passt.
Ausgehärteter CF-Epoxy-Verbund landet in der Regel im Industriemüll und wird verbrannt…

Sondermüll ist dann eher Variante explosiv oder giftig.
 
Ein guter Artikel - und eine schöne, innovative Idee zur Fertigung von Ebikes. (Mofas wurden ja auch teils aus Blech zusammengeschraubt - warum soll man es hier nicht auch mit anderen, etwas schwereren, Fertigungsmethoden probieren?)

Wenn sich dieses Rahmenmaterial ein wenig durchsetzt könnte es wirklich vielfaches Recycling ermöglichen - auch wenn gerade bei Ebikes andere Bauteile (Akkus) das Recycling erschweren.

Der geringere erzielbare Preis ist natürlich Segen und Fluch zugleich - einerseits können sich so mehr Leute ein Rad leisten (das aber wohl immer noch 4000€+ kostet) und Autos ersetzen, anderenseits werden davon dann ensprechend mehr unnötig produziert werden…

Interessant fände ich zu wissen, wie sich das Material für ein robustes, nicht elektrisiertes Stadtrad eignet (Hollandrad). Aber dort bereitet das (Stahlrahmen!) Recycling ja eh keine Probleme…
 
Nee, zu teuer, langsam und umständlich für die Massenproduktion. Das kann sich nicht gegen eine großskalige Produktion durchsetzen
Sehe ich nicht so. Wer sich an die Einführung der Sram-Kassetten erinnert, die aus einem Stück gefräst werden, waren die Argumente ähnlich. "Zu langsam, das braucht ja einen Tag, bis die gefräst ist", "so viele Fräsmaschinen gibt es ja gar nicht". Inzwischen redet davon keiner mehr, fehlende Verfügbarkeit hängt an allem Möglichen, aber nicht am aufwändigen Fräsprozess oder an fehlenden Fräsen.
 
Fräsen ist bei großer Stückzahl dennoch wesentlich schneller als das Drucken, denn es lässt sich besser skalieren. Der Druckvorgang und das ganze Brimborium drumherum verschlingt eine Menge Zeit und Mannstunden, das Material ist teuer und es ist ein nicht vernachlässigbares Maß an Postprocessing notwendig.

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Interessant beim oben genannten Spritzguß ist doch das zugrunde liegende WIT Verfahren. Das ist sehr interessant und eröffnet extrem viele Gestaltungsmöglichkeiten. Die aktellen Rahmen der Firma sind Stadträder, da kommt es weniger aufs Gewicht an. Aber in ein paar Jahren, wenn das Verfahren gut läuft und die entsprechenden Erfahrungen da sind, kann man damit auch sehr hochwertige Teile fertigen. Auch wenn dan der Werkzeugverschleiß höher sein wird.
Wenn es um kostengünstige massenfertigung geht, kommt fast nichts am Spritzguß vorbei
 
Sehe ich nicht so. Wer sich an die Einführung der Sram-Kassetten erinnert, die aus einem Stück gefräst werden, waren die Argumente ähnlich. "Zu langsam, das braucht ja einen Tag, bis die gefräst ist", "so viele Fräsmaschinen gibt es ja gar nicht". Inzwischen redet davon keiner mehr, fehlende Verfügbarkeit hängt an allem Möglichen, aber nicht am aufwändigen Fräsprozess oder an fehlenden Fräsen.
Wenn die Technik inzwischen kostengünstig und gut skalierbar wäre, wäre sie zu den günstigeren Gruppen durchgesickert. Das ist aber, soweit ich weiß, nie passiert. Auch nicht bei anderen Herstellern.
 
Wenn die Technik inzwischen kostengünstig und gut skalierbar wäre, wäre sie zu den günstigeren Gruppen durchgesickert. Das ist aber, soweit ich weiß, nie passiert. Auch nicht bei anderen Herstellern.
Die Kosten sind ein Faktor davon. Der andere Faktor ist, dass es zu einer bestimmten Zeit keine Vorstellung gegeben hat, wie sich was entwickelt. Die Skalierung bei den Kassetten ist ja schon vorhanden, in der Anzahl der Fräsmaschinen. Wer sich gefräste Biketeile Anfang der 90er Jahre angesehen hat, hat sich auch nicht vorstellen können, dass Fräsen eine der günstigsten Möglichkeiten für mittlere Stückzahlen sein könnte, wie es jetzt z.B. bei Kettenblättern ist.

Insofern sehe ich bei 3D-gedruckten Teilen schon ein größeres Potenzial. Genauso bei Spritzgussverfahren. Ohne Faserverstärkung ist das ja seit zig Jahren etabliert. Nur mit Faserverstärkung ist das noch nicht so weit.

Wie weit man mit Skalierung und Bedarf und Einsatzmöglichkeiten daneben liegen kann, ist ja der Klassiker "der Bedarf von Computern wird weltweit bei etwa 4 Stück sein.".
 
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