Das mit dem Gewicht ist eine Milchmädchen-Rechnung mit wenig Bezug zur Realität. Erst mal sagt es gar nichts darüber aus, wie signifikant der Unterschied ist – der Mensch ist nun mal keine Ameise und schleppt mal eben das doppelte Körpergewicht. Tatsächlich sind die Leistungsunterschiede eher gering.
Zum anderen liegt dem eine völlig idealisierte Vorstellung zugrunde: Man fährt insbesondere auf dem Mountainbike niemals konstant mit derselben Geschwindigkeit bergauf. Das scheitert schon daran, dass der Mensch im Gegensatz zu einem Motor eine schwankende, super langsame Drehzahl hinlegt, also bei jedem Tritt beschleunigt und ausrollt. Dazu kommen unebene Untergründe und Hindernisse, an denen das Rad abgebremst, beschleunigt, gehoben, gesenkt etc. wird. Man erfährt konstant Beschleunigungen und muss Kraft aufwenden, wobei jedes Mal das Gewicht eine Rolle spielt.
Die Idee, Radfahrer mit Masse m fährt mit konstanter Geschwindigkeit v und legt h Höhenmeter zurück bei Erbeschleunigung g und am Ende gibt's diese und jene Leistungsdifferenz je Gewicht hat leider nur im Mittelstufen-Physik-Heft Gültigkeit.
Wir verlassen uns nicht auf die Schulphysik, sondern testen die Dinge lieber selbst. Wenn man weiß, dass man nur sehr glatte, leicht ansteigende Straßen und Wege mit konstanter Geschwindigkeit und flotter Trittfrequenz bergauf fährt, dann wird man es tatsächlich weniger merken als bei Tom Öhler-mäßigen Trial-Anstiegen. Ein Trailbike sollte aber alles können, deshalb reden wir übers Gewicht. Ob es einen stört oder nicht, kann man dann zum Glück ja selbst entscheiden.