Ich hab' da was entdeckt, sucht das nicht noch wer...?

Muss EKA das nicht mittlerweile melden, wenn man ne bestimmte Zahl an Anzeigen pro Jahr überschreitet? Der macht das jedenfalls schon lange und oft, Schnäppchen aus der Region tauchen regelmäßig bei ihm für den x-fachen Preis wieder auf.
Naja .
Die reine Anzahl an Anzeigen ist ja nicht grade aussagekräftig .
Wenn ich im Jahr zwanzig Autos verkaufe bin ich also weniger gewerblich tätig, als wenn ich die 1000 Babyklamotten meiner 5 Kinder an den Mann/Frau bringen will, damit es für nen Urlaub langt ?
 
Naja .
Die reine Anzahl an Anzeigen ist ja nicht grade aussagekräftig .
Absolut richtig, das Überschreiten der Meldegrenze heißt ja nicht, dass man steuerpflichtig wird/ist. Aber das Finanzamt kann es sich dann anschauen ob es "mit Gewinnerzielungsabsicht" und damit steuerpflichtig ist. Bei deinem Beispiel ist es das nicht, bei dem hier genannten Anbieter kann man das schon annehmen. EKA hat so'n FAQ dazu

DAC7: Vorteil Secondhand: Kein Gewinn – keine Steuer. https://share.google/Hln0EnQK9lq1dm3He

Und hier zu Thema "wann ist man gewerblicher Anbieter"
https://hilfe-gewerblich.kleinanzeigen.de/artikel/pflichten

Kommt bzgl Steuerpflichtigkeit dann immer auf den Einzelfall an. Was die meisten von uns hier machen mit Kaufen/Verkaufen fällt wohl unter "Liebhaberei" und ist keine gewerbliche Tätigkeit.
 
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Gewerbe hat immer eine Gewinnabsicht. Wenn jemand immer wieder Räder günstig einkauft und etwas geputzt mit neuen Fotos sofort wieder zum höheren Preis verkaufen möchte, dann wird das Finanzamt eine Gewinnabsicht vermuten.
Und das Finanzamt ist garnichtmal das einzige Problem: andere Händler mit Gewerbe sind ja auch auf den Plattformen unterwegs und kennen schnell ihre Konkurrenz.
Wenn da einer im großen Stil "privat" verkauft, können die auch abmahnen.
 
ebay.de meldet bereits seit Jahren steuerechtlich relevante Umsätze an das Finanzamt. Entfernter Bekannter wurde daraufhin vom Finanzamt auf Gewinn veranlagt. Er hatte lange keine Lebensfreude mehr.

Während die Vereinbarung mit ebay.de individuell mit der Regierung vereinbart wurde (Zugeständnis war nach meiner Einschätzung die Befreiung von der Umsatzsteuerpflicht für ebay), hat die Ampelregierung mit dem Platformtransparenzgesetz alle entsprechenden Anbieter verpflichtet, Meldungen an die Steuerbehörde über relevante Verkäufe abzugeben.

Seitdem versucht kleinanzeigen.de von jedem Teinehmer und jeder Teilnehmerin die Kontodaten zu erhalten. Wenn über "sicher bezahlen" abgewickelt wird, werden die Umsätze ab einer gewissen Höhe gemeldet.

Wenn man die Daten nicht hinterlegt, ist man aber dennoch nicht sicher. Aus dem Bekanntenkreis hörte ich, dass andere User Vielanbieter anschwärzen, man wird dann als gewerblicher Anbieter eingestuft und bekommt dadurch direkten Kontakt zum Finanzamt.
 
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ebay.de meldet bereits seit Jahren steuerechtlich relevante Umsätze an das Finanzamt. Entfernter Bekannter wurde daraufhin vom Finanzamt auf Gewinn veranschlagt. Er hatte lange keine Lebensfreude mehr.

Während die Vereinbarung mit ebay.de individuell mit der Regierung vereinbart wurde (Zugeständnis war nach meiner Einschätzung die Befreiung von der Umsatzsteuerpflicht für ebay), hat die Ampelregierung mit dem Platformtransparenzgesetz alle entsprechenden Anbieter verpflichtet, Meldungen an die Steuerbehörde über relevante Verkäufe abzugeben.

Seitdem versucht kleinanzeigen.de von jedem Teinehmer und jeder Teilnehmerin die Kontodaten zu erhalten. Wenn über "sicher bezahlen" abgewickelt wird, werden die Umsätze ab einer gewissen Höhe gemeldet.

Wenn man die Daten nicht hinterlegt, ist man aber dennoch nicht sicher. Aus dem Bekanntenkreis hörte ich, dass andere User Vielanbieter anschwärzen, man wird dann als gewerblicher Anbieter eingestuft und bekommt dadurch direkten Kontakt zum Finanzamt.
Nur noch ganz kurz, weil ich das schon immer mal fragen wollte:
Kann ich dann meine aufgewendete Zeit beim Abholen und Zerlegen voll geltend machen ?
Mein Auto als Firmenwagen zulassen ?
Die Räumlichkeiten (Miete) absetzen ?

Da wird aber ein Gewinn schnell zum Verlust - siehe Autobauer und Konsorten
 
Nur noch ganz kurz, weil ich das schon immer mal fragen wollte:
Kann ich dann meine aufgewendete Zeit beim Abholen und Zerlegen voll geltend machen ?
Mein Auto als Firmenwagen zulassen ?
Die Räumlichkeiten (Miete) absetzen ?

Da wird aber ein Gewinn schnell zum Verlust - siehe Autobauer und Konsorten
Ja, wenn du Gewerbe hast, führst du Buch über Einnahmen und Ausgaben. Du zahlst nur Einkommensteuer auf den Gewinn.
Zeitaufwand ist erstmal keine Ausgabe, dafür zahlst du dir dann ja vom Gewinn ein Gehalt, auf das dann eben Einkommensteuer abgeführt wird. Aber Aufwendungen für Auto, Spritkosten, Lager/Werkstattmiete, Werkzeug... sind alles Ausgaben, die den Gewinn mindern.
Bevor man sowas angeht, kann man über die IHK Existenzgründerkurse machen damit man etwas vorbereitet ist.
 
Das ist doch das Problem! Im Grunde eine Beweislastumkehr. Ich muss gegenüber dem Finanzamt nachweisen, dass ich keinen steuerlichen Gewinn erziele.

Wer führt denn über die Ausgaben Buch, die @Ketterechts genannt hat? Und wie soll ich nachweisen, wieviel Geld ich für ein vor 15 Jahren gekauftes und nun verkauftes Retrobike selbst bezahlt habe? Und was ich "reingesteckt" habe?

Das ganze erinnert an die "Jäger" von RTL, die auf dem Wochenmarkt der alten Oma, die ein paar Früchte verkauft, Steuerhinterziehung nachweisen wollten (ja, populistisch schon klar).
 
Buch führst du nur, wenn du ein Gewerbe hast. Wenn du nur ab und zu deine privaten Sachen ohne Gewinnabsicht verkaufst, dann lässt sich das ja erklären falls das Finanzamt tatsächlich mal fragt. Das ist die oben angesprochene Liebhaberei. Dafür werden keine Steuern fällig.
 
Das ganze erinnert an die "Jäger" von RTL, die auf dem Wochenmarkt der alten Oma, die ein paar Früchte verkauft, Steuerhinterziehung nachweisen wollten (ja, populistisch schon klar).

…. oder man macht es so, dass man seine Tätigkeit als „künstlerisch“ einstufen lässt. Dann ist man Freiberufler und zahlt keine Gewerbesteuer und macht keine doppelte Buchführung. Das geht besonders gut, wenn man als Haus- und Hoffotograf von Habeck (400 k€ im Jahr) oder von Klingbeil (600k€ im Jahr) tätig ist und das Ganze noch aus Steuermitteln finanziert wird.
 
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Das ist doch das Problem! Im Grunde eine Beweislastumkehr. Ich muss gegenüber dem Finanzamt nachweisen, dass ich keinen steuerlichen Gewinn erziele.
Aber doch nur wenn's wirklich Anhaltspunkte gibt, dass du auf Dauer und mit Gewinnerzielungsabsicht tätig bist und es kein Hobby mehr ist. Da fällt das vor 15 Jahren gekaufte Rad, das weiterverkauft wird nicht drunter, aber hier bei dem Beispiel kann das schon anders aussehen, wenn Dinge regelmäßig und oft erworben und teuerer weiterverkauft zu werden. Die Unterscheidung zwischen steuerfreiem Hobby und steuerpflichtigem Gewerbe ist in der Abgrenzung nicht einfach und ist Gegenstand unzähliger Gerichtsverfahren.

@Shakleton Freiberufler sind Ärzte und Rechtsanwälte auch und wie alle anderen Freiberufler zahlen sie Einkommensteuer.
 
…. oder man macht es so, dass man seine Tätigkeit als „künstlerisch“ einstufen lässt. Dann ist man Freiberufler und zahlt keine Gewerbesteuer. Das geht besonders gut, wenn man als Haus- und Hoffotograf von Habeck (400 k€ im Jahr) oder von Klingbeil (600k€ im Jahr) tätig ist und das Ganze noch aus Steuermitteln finanziert wird.
Als Künstler zahlt man zwar keine Gewerbesteuer aber die Einkommensteuer wird trotzdem fällig. Umsatzsteuer auch, wenn es kein Kleingewerbe ist. Und im Gegensatz zu Angestellten zahlt man seine komplette Krankenversicherung / Pflegeversicherung selbst, genauso wie die Rentenvorsorge.
 
Also mein entfernter Bekannter hatte in einem Jahr auf ebay.de seinen Retrokram verkauft, im Vorjahr und dem Jahr davor auch. Er kam jedesmal über die 17.500 €. Das Finanzamt veranlagte ihn auf Gewinn und zur Umsatzsteuer auf die vergangenen, von ebay.de dokumentierten Umsätze und natürlich auch auf die vierteljährliche Vorauszahlung in der Zukunft.

Der brauchte wirklich emotionalen Zuspruch!

Ich empfahl ihm, einen Steuerberater einzuschalten und die früheren Bikekäufe eben irgendwie plausibel zu veranlagen.

Dieses Hobby hat er heute nicht mehr.
 
Öi 😩

 
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