15.05. 21:30 Phantom Ranch am Colorado River
Das Runterhatschen hat mich doch ziemlich geplättet. Mit dem Bike bergab, das geht allenfalls mal für ein paar unfahrbare kurze Stellen, nicht als Dauerzustand. Dazu noch die psychischen Qualen des perfekten Trails, auf dem man doch keine einzige Reifenspur hinterlassen darf, seufz.
Die Bewunderung der andren Wanderer auf den Wegen ist einem natürlich gewiss und es ergeben sich unterwegs recht nette Gespräche. Allerdings meinen die meisten, man würde den Drahtesel schleppen weil der Weg zu schwer wäre. Ha! Vierzig Minuten schätze ich, länger würd's nicht dauern. But lets play by the rules... auch wenn's hier verdammt schwer fällt.
Zum Raufhatschen hab ich allerdings keinen Bock, also ruf ich mir schnell den Heli. Naja, man wird ja träumen dürfen...
Ich versuche statt dessen, den Ranger zu bequatschen. Campingpermit hab ich keins, bin heut morgen oben am Southrim gar nicht beim Backcountry-Office vorbei gekommen. Der Arizonatrail ging quasi nahtlos in den Kaibabtrail über.
Der Ranger versorgt mich erst mal mit Leckerlis aus der Restetonne. Free Food wird immer gern genommen!
Dann besorgt er mir problemlos ein Bett in der Phantom Ranch, nur ein paar Meter weiter. Dusche, Strom und WLAN, das nenn ich Canyonluxus.
Abends kehrt Ruhe ein am Fluss, ich geh nochmal ne Runde schwimmen.
Als Dinner gibts die Rangerspaghettis mit Fleischbällchen aus der Dose, schmeckt kalt getrunken vorzüglich. Zum Nachtisch Nachos mit Erdnussbutter, Zorro ist satt und zufrieden.
Der Tag klingt aus mit dem Campfireprogramm, typisch für alle amerikanischen Nationalparks. Man erzählt uns etwas über die Geschichte des Canyons und seine "Entdeckung" durch die Spanier und später durch Herrn Powell, nachzulesen bestimmt bei Wikipedia.
Fazit: Elende Hatscherei durch fantastische Landschaft. Und leider hat sich's noch lang nicht ausgehatscht, morgen geht der Spaß wieder von vorn los. Ich freu mich schon
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