Stefan_SIT
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Die meisten Hütten, in denen ich auf Touren oder Alpenüberquerungen Station gemacht habe, sind mir in guter Erinnerung geblieben.
Doch welche habt ihr als so richtig schlecht empfunden? Ich fange daher mal mit meinem schlechtesten Hüttenerlebnis an:
Eine echte "Hütte" zum Abgewöhnen war das Rifugio Viola an der Auffahrt zum Passo Val Viola! Von Arnoga kommend wollten wir dort einkehren und etwas trinken. Es hätte uns schon zu denken geben sollen, dass wir die einzigen "Gäste" waren, die sich gegen 10:30 Uhr am letzten Donnerstag dort einfanden.
An der Auffahrt zur Hütte kokelte ein älterer Mann an einem Gussofen und wies uns beim Absteigen mit barschen Worten an, unsere Bikes in einen selbstgebauten Ständer zu stellen: "Bikes da!!!". Wir stellten unsere Räder ab und setzten uns an einen der Tische. Der alte Mann kokelte weiter ...
Ich ging hinein in das Haus, an und in dem irgendwie alles verwohnt, ungepflegt und schmutzig wirkte, um sowas wie einen Innenraum zu suchen. Ein paar auf der Treppe sitzende Kinder zeigten auf eine Tür, an der "Cucina" stand. Vorsichtig steckte ich meinen Kopf hinein. Auf einem Schemel vor dem Herd stand eine ca. 1,40m kleine Oma und rührte mit beiden Händen kraftvoll und unter Einsatz des gsamten Körpers in einem riesigen Topf - dem Geruch nach könnte es Wäsche gewesen sein.
Skeptisch geworden bestellte einen Tee und einen Cappucchino - so viel konnte da eigentlich nicht schiefgehen, wir waren ja schließlich noch in Italien. Die alte Dame bestätigte meinen Wunsch mit einem Kopfnicken.
Ein paar Minuten später wußte ich, dass ich mich mit meinem Optimismus, das nicht viel schiefgehen konnte, getäuscht hatte: mein Kumpel bekam seinen Tee in einem weißen 0,15L-Plastikbecher serviert - alles noch einigermaßen im grünen Bereich.
Mein Cappucchino kam in einem schnapsglas-großen Plastikbecher, in dem in Krankenhäusern Tabletten verabreicht werden. Die Farbe meines Cappucchino deutete auf alles hin, nur nicht auf ein italienisches Getränk. Der Geruch ließ erahnen, dass das Wasser aus dem großen Topf stammte, in dem das alte Mütterlein ... s.o.
Als "Löffel" hatte sich der Hüttenwirt ebenfalls etwas sehr Ausgefallenes einfallen lassen. Warum sich dem Spülzwang aussetzen, wenn doch an den Bäumen kleine Äste wachsen? Gesagt, getan - einen Ast vom Durchmesser 0,5cm vom Baum pflücken, auf 8cm Länge kürzen, in den Plastikbecher stecken, fertig ist der Löffel vom Modell "Back to the roots".
Die Bedienung, dem Aussehen nach die Tochter der alten Dame, fragte dann auch ganz vorsichtig an, ob denn 2,- für diese kullinarischen und design-technischen Offenbarungen in Ordnung seien. Aus Angst, etwas Falsches zu sagen oder mit dem Herrn des Hauses Streit zu bekommen, bestätigten wir vorsichtshalber schnell mit einem Kopfnicken und bezahlten sofort.
Nach ca. 5 Minuten Aufenthalt saßen wir wieder auf unseren Bikes und fuhren hinauf zum Pass - nicht ohne uns immer wieder nervös umzublicken ...
Ride On!
Stefan
P.S.: Wenn jetzt einer glaubt, ich hätte den Cappuchhino getrunken ...
Doch welche habt ihr als so richtig schlecht empfunden? Ich fange daher mal mit meinem schlechtesten Hüttenerlebnis an:
Eine echte "Hütte" zum Abgewöhnen war das Rifugio Viola an der Auffahrt zum Passo Val Viola! Von Arnoga kommend wollten wir dort einkehren und etwas trinken. Es hätte uns schon zu denken geben sollen, dass wir die einzigen "Gäste" waren, die sich gegen 10:30 Uhr am letzten Donnerstag dort einfanden.
An der Auffahrt zur Hütte kokelte ein älterer Mann an einem Gussofen und wies uns beim Absteigen mit barschen Worten an, unsere Bikes in einen selbstgebauten Ständer zu stellen: "Bikes da!!!". Wir stellten unsere Räder ab und setzten uns an einen der Tische. Der alte Mann kokelte weiter ...
Ich ging hinein in das Haus, an und in dem irgendwie alles verwohnt, ungepflegt und schmutzig wirkte, um sowas wie einen Innenraum zu suchen. Ein paar auf der Treppe sitzende Kinder zeigten auf eine Tür, an der "Cucina" stand. Vorsichtig steckte ich meinen Kopf hinein. Auf einem Schemel vor dem Herd stand eine ca. 1,40m kleine Oma und rührte mit beiden Händen kraftvoll und unter Einsatz des gsamten Körpers in einem riesigen Topf - dem Geruch nach könnte es Wäsche gewesen sein.
Skeptisch geworden bestellte einen Tee und einen Cappucchino - so viel konnte da eigentlich nicht schiefgehen, wir waren ja schließlich noch in Italien. Die alte Dame bestätigte meinen Wunsch mit einem Kopfnicken.
Ein paar Minuten später wußte ich, dass ich mich mit meinem Optimismus, das nicht viel schiefgehen konnte, getäuscht hatte: mein Kumpel bekam seinen Tee in einem weißen 0,15L-Plastikbecher serviert - alles noch einigermaßen im grünen Bereich.
Mein Cappucchino kam in einem schnapsglas-großen Plastikbecher, in dem in Krankenhäusern Tabletten verabreicht werden. Die Farbe meines Cappucchino deutete auf alles hin, nur nicht auf ein italienisches Getränk. Der Geruch ließ erahnen, dass das Wasser aus dem großen Topf stammte, in dem das alte Mütterlein ... s.o.
Als "Löffel" hatte sich der Hüttenwirt ebenfalls etwas sehr Ausgefallenes einfallen lassen. Warum sich dem Spülzwang aussetzen, wenn doch an den Bäumen kleine Äste wachsen? Gesagt, getan - einen Ast vom Durchmesser 0,5cm vom Baum pflücken, auf 8cm Länge kürzen, in den Plastikbecher stecken, fertig ist der Löffel vom Modell "Back to the roots".
Die Bedienung, dem Aussehen nach die Tochter der alten Dame, fragte dann auch ganz vorsichtig an, ob denn 2,- für diese kullinarischen und design-technischen Offenbarungen in Ordnung seien. Aus Angst, etwas Falsches zu sagen oder mit dem Herrn des Hauses Streit zu bekommen, bestätigten wir vorsichtshalber schnell mit einem Kopfnicken und bezahlten sofort.
Nach ca. 5 Minuten Aufenthalt saßen wir wieder auf unseren Bikes und fuhren hinauf zum Pass - nicht ohne uns immer wieder nervös umzublicken ...
Ride On!
Stefan
P.S.: Wenn jetzt einer glaubt, ich hätte den Cappuchhino getrunken ...