1x Antriebe Pro und Contra

nightwolf

Bremst nicht fuer Fische
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Guten Morgen,

Vielleicht kann man ja dieses Thema (oder ein vergleichbares) anpinnen, da sich die damit einhergehenden Fragen gefuehlt minuetlich wiederholen.

Was spricht fuer, was gegen 1x Antriebe, und was sollte man sich vorher ueberlegen?

Pro
  • Gewichtsersparnis durch Weglassen des Umwerfers, Kettenraeder und des linken Schalters (allerdings teils kompensiert durch grosse Ritzel)
  • Eliminierung einer Defektquelle bzw. eines Bedienelements, das viele Leute ueberfordert(e)
  • Ausreichend Schaltumfang fuer die weitaus allermeisten Fahrer*Innen
  • Bodenfreiheit durch kleineres Kettenblatt
  • Einfachere Abstimmung Hinterbaufederung bei Fullies
  • 'Cleane' Optik

Contra
  • Die Entfaltungsbreite und die Moeglichkeiten fein abzustufen sind gegenueber Mehrfach eingeschraenkt.
  • Spezialteile noetig (Narrow-Wide Blaetter, Schaltwerke fuer 'Riesenritzel', ...) bei Nachruestung
  • Schmale Ritzel und Kette wegen der vielen Ritzel hinten fuehren ggf. zu hohen Verschleisskosten
  • Hoeheres Gewicht am Hinterrad

Tipp: Ritzelrechner bemuehen und mit einem gewohnten Setup vergleichen.
Dabei alle Eintragungen vollstaendig bearbeiten, besonders auch Laufradgroesse.
https://www.ritzelrechner.de
 
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Fahre gezwungenermaßen seit 6/20 1×12 und muss sagen das mir nur die Abstufung zu Beginn etwas Schwierigkeiten machte,ansonsten gefällt mir das aufgeräumte Cockpit,die Bandbreite beim Uphill ist fast dem 3x9 (20×34 als Klettermaxe) gleichzusetzen (30×51).Bei zurückgelegter Strecke pro Kurbelumdrehung sind es 10cm mehr als bei 20/34.
Kann ich mit leben, der Verschleiß bei genauer Betrachtung der entsprechenden Teile scheint höhren zu sein,die Schaltperformance ist okay, die Ersatzteile sind allerdings deutlich teurer als in der Vergangenheit.
Man muss halt beim Kauf überlegen ob einem Geschwindigkeit oder Uphill wichtig ist, nicht jeder hat Oberschenkel eines Bahnfahrers.
 
Jetzt ist das Thema immer noch nicht durch?
Schau Dir die immer 'neuen' immer gleichen Fragen an ... Ich poste mal nur ein Beispiel ...
Ansonsten verlangt ja niemand von Dir, dass Du diese liest oder beantwortest.
Wenn es gelaenge, die 1x Antriebs-Umstiegs-Fragen hier vorab zu beantworten und ggf. falls noch Rueckfragen sind diese hier zu kanalisieren, dann waere IMHO schon was erreicht.

https://www.mtb-news.de/forum/t/wo-sind-all-die-2-3-fach-kurbeln-abgeblieben.934078/
 
Und allein in der Viertelstunde zwischen Beitrag #7 und jetzt ist dieser Thread durch zwei 1x Themen 'ueberholt' worden.
Da scheint noch sehr vieles ungeklaert zu sein.
Nicht fuer Leute, die sich jeden Tag mit MTB-Technik beschaeftigen, aber es gibt eben auch andere.

1609410507691.png
 
  • Schmale Ritzel und Kette wegen der vielen Ritzel hinten fuehren ggf. zu hohen Verschleisskosten
Die Kette ist innen nicht schmaler geworden, nur außen. Da die Kette aber nur innen aufliegt, hat das nix mit dem Verschleiß zu tun. Die Ritzel sind auch nicht schmaler geworden sondern nur enger beisammen, daher mußte die Kette außen auch schmaler werden und konnte innen gleich bleiben. Das alles hat aber nichts mit dem höheren Verschleiß zu tun.
Der Verschleiß liegt darin begründet, daß man vorne nur noch ein Kettenblatt hat welches sich einfach schneller abnudelt, da die Last nicht mehr auf 2/3 Kettenblätter verteilt wird. Das wird über die Kette zu den Ritzel weitergereicht.

Ich finde die Idee gut das mal oben anzupinnen.
 
(...) Der Verschleiß liegt darin begründet, daß man vorne nur noch ein Kettenblatt hat welches sich einfach schneller abnudelt, da die Last nicht mehr auf 2/3 Kettenblätter verteilt wird. Das wird über die Kette zu den Ritzel weitergereicht. (...)
Wenn das so ist, und der Verschleiss primaer oder gar alleinig vom vorderen Blatt ausgeht, dann muesste doch ein KB aus Stahl hier Linderung verschaffen. Und ich hab kurz mal gesucht - sowas gibt es sogar.

https://www.bike-components.de/de/S...rect-Mount-3-mm-fuer-SRAM-Eagle-Boost-p65005/
 
Ich bin jetzt von einem weicheren Aluritzel ausgegangen.
Es gibt noch einen weiteren Grund für den Verschleiß. Das ist die Kettenlinie. Man hat im Vergleich zu 2/3 Kettenblättern mehr Kettenschräglauf und somit erhöhte Reibung.

Man muß das, wie Du weißt, immer im Gesamten betrachten. Alles trägt eine Kleinigkeit dazu bei.
 
Eventuell solltest Du noch ein paar Tips hinzufügen:

  • Durch die größeren Gangsprünge empfiehlt es sich bei überwiegender Nutzung auf der Straße bei 2fach zu bleiben
  • Trotz größerer Gangsprünge kann man bei überwiegender Nutzung im Gelände meist bedenkenlos auf 1fach umsteigen

Den Link zum Ritzelrechner hast Du ja schon ...
 
Ich finde, dass die viel bessere Optik bei 1-fach Antrieben mit unter Pro aufgenommen werden kann.
Ob einem die Optik am Rad wichtig ist, darüber kann man streiten.
Das ein 1-Fach Antrieb im Tretlager-/Sattelrohrbereich sehr viel besser aussieht, als ne Mehrfachkurbel mit Umwerfer usw wird wohl niemand bestreiten...3.2.1...

Beim Punkt „Contra“ fehlt meiner Meinung nach noch das höhere Gewicht am Hinterrad.
 
1. entfaltung bzw. bandbreite ist nur geringfügig kleiner als bei gängigen 2x/3x systemen

2. schmalere ketten verkraften den schräglauf besser

3. das weglassen des umwerfers ermöglicht andere/bessere konstruktion des tretlagerknotens, kürzere kettenstreben, etc.

4. schaltwerke für 50+ zähne gibts ab deore/nx-niveau, und auch kettenblätter zuhauf. solche teile heute noch als "spezialteile" zu bezeichnen halte ich für übertrieben.
 
Pro:
  • Man kann und muss wirklich jedes Ritzel nutzen. Dadurch nutzen die sich je nach Gelände auch gleich ab. Und irgendein Ritzel passt schon.
  • Gedämpfte Schaltwerke. Kein schlagen der Kette an auf die Kettenstrebe.
  • Lock Funktion bei Sram Schaltwerken. Besonders gut beim Wechsel der Kette oder Ausbau vom HR.
  • Ein NW Kettenblatt aus Stahl mit der passenden Zähnezahl und gut ist. ;)
  • Es gibt mittlerweile und derzeit Kassetten für den HG Freilaufkörper zum Nachrüsten 11-52 als 11fach und 12fach. Wer etwas sucht, findet so etwas sogar schon für 13fach.
  • kleinste Ritzel (je nach Freilaufkörper) mit 9 oder 10 Zähnen für die große Bandbreite


Contra:
  • Bei kürzeren Kurbeln sind die Kettenblätter genau so groß wie bei den normalen 175 mm langen Kurbeln. Das heißt, man darf erstmal selbst tunen, um eine passende Übersetzung zu finden. Von Seiten der Hersteller ist es bisher noch nicht so als wichtig erkannt worden. Eine genauere Abstimmung bringt mE aber viel für den Fahrer.
  • Die Reibung der Kette ist mitunter auf dem größten Ritzel recht hoch; mE wenn die Kette schon etwas älter ist.
Bei neuer Kette ist es nicht ganz schlimm. Gestern Abend mal wieder bemerkt, nach dem die neue Kette verbaut wurde...
  • Bisher keine Schaltanzeige bei Sram, Sunrace, Shimano. Ob jeweils notwendig, sollte vom Benutzer abhängig sein.
  • Freilauf-Wirrwarr. HG, XD, Microspline und nicht immer die Möglichkeit, das Laufrad vernünftig umzurüsten bzw einen passenden Freilaufkörper zu bekommen.
  • kleines Ritzel mit 9 oder 10 Zähne - zweifelhafte Bauart wegen Verschleiß. Und wenn irgendeine Bastelbude Ritzel mit 8 oder 7 Zähne auf den Markt meint bringen zu müssen.... ohne mich.
 
Eventuell solltest Du noch ein paar Tips hinzufügen:

  • Durch die größeren Gangsprünge empfiehlt es sich bei überwiegender Nutzung auf der Straße bei 2fach zu bleiben
  • Trotz größerer Gangsprünge kann man bei überwiegender Nutzung im Gelände meist bedenkenlos auf 1fach umsteigen

Den Link zum Ritzelrechner hast Du ja schon ...

Beweis durch wiederholte Behauptung?

9fach 11-32 vs. Eagle:
11,12,14,16,18,21,24,28,32
10,12,14,16,18,21,24,28,32,36,42,52

Ausser dem fehlenden 11er sind die Kassetten doch sehr ähnlich.
Und dabei war 11-32 noch die feiner gestufte Kassette. Bei 11-34 auch hier 2er und 3er Sprünge:
11,13,15,17,20,23,26,30,34
 
Pro:
  • Man kann und muss wirklich jedes Ritzel nutzen. Dadurch nutzen die sich je nach Gelände auch gleich ab. Und irgendein Ritzel passt schon.
  • Gedämpfte Schaltwerke. Kein schlagen der Kette an auf die Kettenstrebe.
  • Lock Funktion bei Sram Schaltwerken. Besonders gut beim Wechsel der Kette oder Ausbau vom HR.
  • Ein NW Kettenblatt aus Stahl mit der passenden Zähnezahl und gut ist. ;)
  • Es gibt mittlerweile und derzeit Kassetten für den HG Freilaufkörper zum Nachrüsten 11-52 als 11fach und 12fach. Wer etwas sucht, findet so etwas sogar schon für 13fach.
  • kleinste Ritzel (je nach Freilaufkörper) mit 9 oder 10 Zähnen für die große Bandbreite

  • Bodenfreiheit durch kleineres Kettenblatt
  • viel einfachere Abstimmung Hinterbau
  • Übersetzung besser an die individuellen Vorlieben anpassbar
 
Ich bin jetzt von einem weicheren Aluritzel ausgegangen.
Es gibt noch einen weiteren Grund für den Verschleiß. Das ist die Kettenlinie. Man hat im Vergleich zu 2/3 Kettenblättern mehr Kettenschräglauf und somit erhöhte Reibung.

Man muß das, wie Du weißt, immer im Gesamten betrachten. Alles trägt eine Kleinigkeit dazu bei.

In der Theorie ja, in der Praxis eher weniger relevant. Das Kettenblatt ist zudem günstiger ist als eine Kassette.

Die ganze Schrägfahrerei mit gross-gross resp. klein-klein entfällt.
Im Uphill werden grössere (=weniger verschleissanfällige) Ritzel und Kettenblätter gefahren.
 
  • Bodenfreiheit durch kleineres Kettenblatt
  • Übersetzung besser an die individuellen Vorlieben anpassbar

Bei 2fach hatte man doch auch nur ein 38 oder 40er als maximale Größe. So wie 1fach (bei MTB). Wieso hat man jetzt mehr Bodenfreiheit ? Das ist doch abhängig von der Umgebung in der man wohnt und wie fit man ist. Kann man daher nicht pauschal als Pro nennen.

Bei 2fach hat man eine viel bessere Einstellbarkeit an die Vorlieben als bei 1fach.
 
Zuletzt bearbeitet:
Beweis durch wiederholte Behauptung?

9fach 11-32 vs. Eagle:
11,12,14,16,18,21,24,28,32
10,12,14,16,18,21,24,28,32,36,42,52

Ausser dem fehlenden 11er sind die Kassetten doch sehr ähnlich.
Und dabei war 11-32 noch die feiner gestufte Kassette. Bei 11-34 auch hier 2er und 3er Sprünge:
11,13,15,17,20,23,26,30,34

Bei 2fach kann ich kleine Kassetten mit 11fach fahren (was ich tue) und habe mit

11-12-13-14-16-18-20-22-25-28-32

eine bessere Abstimmung als bei meinem 1fach. Somit sind die Gangsprünge definitiv kleiner und nicht nur eine Behauptung.
 
Danke 👍
Ich habe ein paar Sachen ergaenzt.
Zum Begriff 'Spezialteile': Ich habe da jetzt 'bei Umruestung' hinzugefuegt.
  1. Ich gehe immer weniger vom Komplettrad Neukauf aus, als vom kontinuierlichen Schrauben, Aendern und Verbessern. Und da kann ich, wenn ich z. B. von 3x9 auf 1x11 umruesten will, eben nicht einfach nur zwei Kettenblaetter und den Umwerfer demontieren, Ritzelpaket und Schalthebel tauschen und dann wars das.
    Nein, ich brauche noch ein anderes Schaltwerk wegen der grossen Ritzel (anderes Schaltverhaeltnis kommt noch obendrauf), und ein NW Blatt, und ...
  2. Die Teile, die spezifisch fuer 1x sind, muessen ja auch erstmal entwickelt werden und dann muessen die damit einhergehenden Kosten reingeholt werden. Und wie genau erfolgt das nochmal? 😄
 
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