2-3 kg über zulässigem Gesamtgewicht -> No problem?

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Morgen zusammen,

ich überlege ein neues Fitness-Bike in Carbon zu kaufen, d.h. Rennrad-Geometrie mit Flachlenker.
Habe schon eines in Alu, damit fahre ich ca. 90% Asphalt und 10% Schotterpisten,
natürlich keine Wanderwege oder Trails.

mein Gewicht: ca. 111kg

viele Hersteller geben 120kg als mögliches zulässiges Gesamtgewicht an, also Fahrrad+Fahrer+Ausrüstung.

somit komme ich selbst mit leichten 9 kg Rädern durch Kleidung und Satteltasche auf 122-123kg.

Hat jemand damit Erfahrung und fährt auch 2-3 kg über dem zulässigen Gesamtgewicht?

Kennt jemand die Sicherheitsspielräume, die Hersteller bei dieser Angabe oben drauf geben?
 
Sorry, aber ich halte manches, was im Bereich Fahrrad heutzutage gang und gäbe ist, für Schwachfug.
Zum Beispiel wird die Sache mit dem Drehmoment völlig übertrieben. - Bei empfindlichen Karbonteilen ist es nötig, darauf zu achten, Verbindungen nicht übertrieben stark anzuziehen. - Aber sonst?

Genauso ist das mit dem Gesamtgewicht. Kurzfassung: Ist Blödsinn, hat früher auch kein Hahn nach gekräht und es dient nur dazu, den Hersteller freizustellen von evtl. Haftungsansprüchen. Ganz abgesehen davon sind diese Gewichtsangaben - gemessen daran, was der Durschnittsmensch wiegt - fast in allen Fällen viel zu knapp gefaßt (wenn man noch Gepäck dabei hat).
Demzufolge dürften sich nur sportlich-schlanke Menschen (so wie ich) auf ein Fahrrad setzen.

Außerdem: Glaubst Du, wenn das Rad unter dir zusammenbrechen sollte, kommt jemand vom Hersteller beuftragtes, um dich und dein Gepäck nachzuwiegen?

Und zusammenbrechen wird es ohnehin nicht. Wahrscheinlicher ist es, daß die Felgen eventuell etwas rascher einen Achter bekommen könnten, wenn Du draufsitzt, im Gegensatz dazu, wenn ein Mensch von 65 Kilogramm es benutzt.

Und auch das könnte man nur einwandfrei herausfinden, wenn ihr beide mit einem identischen Rad mit gleichem Gepäck hintereinander denselben Weg fahren würdet. - Und selbst dann gibt es noch hundert Unterschiede in der Art wie jeder beschleunigt oder bremst, auf dem Rad genau draufsitzt, etc., etc.

Fazit: Drauf gesch...
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Euch beiden mal, ich habe schon etwas in die Richtung vom
Fazit von @cjbffm gedacht.
Ich bin halt jemand, der so geschriebene Zahlen sehr stark für "bare Münze" nimmt.

Ich glaube, ich ziehe jetzt mal die ganzen 120kg Hersteller auch mal in Betracht,
mache da mal Probefahrten auf entsprechenden Rädern. Und schaue mal wie es
sich "anfühlt".
 
Wenn man davon ausgeht dass die 120 kg Beschränkung für das gesamte Nutzungsspektrum gilt, hätte ich bei einem eingeschr@nkten nutzungsprofil wenig sorge. Würde eher drauf achten dass die laufräder stabilgl genug sind und auch die bremsen stark genug.... Rahmen und gabel -> davor hätte ich wenig angst und nutze hier auch schon oft die rahmen ausserhalb ihrer zulassung( federgabel bzw winkelsteuersätze)
 
Wenn Du ohnehin fast nur auf glatten Wegen unterwegs bist, ist die Belastung für den Rahmen, die Laufräder, die Lager, Bremsen und alle anderen Teilen ohnhin lange nicht so stark, als wenn Du dich mit 50 km/h ruppige Trails runterstürzt und Sprünge machst. Da ist dann eher die Dauerbelastung wichtig; wenn Du also auf Weltreise gehst, kann es passieren, daß Einzelteile oder Rahmen oder Gabel durch die dauerne Wechselbelastung nach - z.B. 70000 Kilometern - versagen. Selbst wenn jemand mit nur 50 Kilo Körpergewicht draufsitzt.
 
Definiere "früher". 🕰️

Vor 20 Jahren waren Belastungsberechnungen lange nicht so ausgefeilt wie heute.
Warum nimmt man Rohre mit unterschiedlichen Wandungsstärken?
Geht doch auch alles mit einem Material.
 
Du kannst gerne auch 10kg über's zulässige Gewicht draufpacken. Das macht dem Rad nichts. Bei einer Berechnung einer Konstruktion wird nie ohne Sicherheitszahlen gearbeitet.
Es gibt ja immer noch Schlaglöcher, Bordsteine, Kopfsteinpflaster, usw. Da ist noch zusätzliche Belastung auf dem Rad.
Bei ein paar Kilo mehr würde ich mir keine Sorgen machen. Hersteller gehen immer vom schlimmsten Fall aus. Es muss auch mindestens die Garantiezeit erreicht werden.
 
Auch wenn ich glaube, dass die 2-3 kg real nicht viel ausmachen, wäre mir nicht allzu wohl mit einem auf Leichtgewicht getrimmten Rad, wenn ich eigentlich was stabiles suche.
Irgendwo müssen die Hersteller halt ne Grenze festlegen, für was sie die Räder auslegen. Warum soll ein 67kg Bergfloh ein Eisenschwein mit sich rumschleppen, das auch einen doppelt so schweren Fahrer trägt? Ein 120kg Rad ist halt für leichtere Fahrer ausgelegt. Auch wenn man das mit 118 kg Gesamtgewicht sicher besteigen kann, fährt man dann doch alles im Grenzbereich, da ist dann die Gabel vielleicht wobbelig, oder der Rahmen verzieht sich bei den höheren Kräften.
Man kann so ein Rad natürlich auch entlasten, indem man weniger wild/schnell/ruppig fährt, dann verträgt das sicher auch höhere Lasten. Aber will man das?
Bremsen wurden ja schon erwähnt - da geht das Gewicht brutal linear in die freiwerdende Energie ein. D.h. entweder deutlich langsamer bergab fahren oder deutlich grössere Bremsscheiben.

Klar ist ein schlanker Carbonrenner sexy. Aber siehs mal so: Mit einem 10kg Rad hättest Du im Verhältnis zu Deiner Körpergrösse in etwa so viel Rad wie der 67kg Typ mit einem 6kg Bike.

Ich hab auch schonmal drüber nachgedacht, was man an meinem Rad noch tunen könnte, aber irgendwo stehen die 12,x kg, die men Rad jetzt hat, ja schon in einem recht brauchbaren Verhältnis zu meinen vergleichsweise schlanken 85kg. Und auch damit hab ich die Bremsen schon ziemlich heiss gekriegt. Aber Du hast ja schon ein Alu Rad, da kannste ja die Bremsen einschätzen.
Also ich würde vielleicht nach Herstellern schauen, die möglichst deutlich oberhalb meines Gewichts spezifizieren, einfach, um die nötige Steifigkeit überall drin zu haben.
 
Das Problem bei hohem Gewicht sind meist aber gar nicht die Rahmen, sondern zuvorderst sämtliche Anbauteile. Bei einem Fittnessbike werden das mangels Federelementen vorrangig vor allem die Laufräder sein. Das sollte man aber schon bei einer Probefahrt feststellen, inwieweit die durchgeknetet werden und sich etwas verwindet. U.a. sollten daher Steckachsen vorhanden sein. Soweit man sich nicht an der unteren Preisskala oder im Hochpreissegment bewegt, sollten die Laufräder aber aufgrund Vermeidung von Billigteilen bzw. gewichtsreduzierenden Edelteilen das aushalten können. Dann sollterst du bei dauernder Überschreitung des Gesamtgewichtes vllt auch auf einen Carbonschaft bei der Gabel verzichten. Wie steif der Rahmen im Bereich des Tretlagers ist, merkt man ja auch schnell bei einer Probefahrt.

Ich habe einen gewichtigen Bekannten, dessen Gravelbike erträgt sein Gewicht zuverlässig. Der liegt 10% über dem zulässigen Gesamtgewicht
 
Ja mei, das ist ähnlich wie mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum bei Lebensmitteln. Der Hersteller garantiert da für ein bestimmtes MHD, aber fast immer hält das Lebensmittel länger, bei sowieso haltbaren Sachen ganz erheblich. Da spielt dann auch die Lagerung eine Rolle. Hier im Forum war mal ein Thread mit der Suche nach den ältesten, noch verwendbaren Lebensmitteln.

Beim Bike sehe ich das ähnlich. Der Hersteller garantiert für ein bestimmtes Gewicht, darüber hinaus schwinden aber die Reserven. Und was beim Lebensmittel die Lagerung ist, ist beim Bike die Einsatzart. Voll Rohr ins Steinfeld ist halt eine andere Belastung als Forstautobahn.
 
Also ich schaue schon, dass die Räder leicht sind, natürlich bin ich da mit einem geplanten Budget bis
ca. 2200 Euro eingeschränkt, aber bei Fitnessbikes und Rennrädern bin ich da tatsächlich schon
im 8-9 kg Bereich. Das taugt für mich, mein aktuelles Fitness Bike wiegt fast 12 kg. 3kg weniger
ist da schon ein riesen Dimensions-Unterschied.

Allerdings muss ich mal ein Rennrad Probe fahren, mein Bruder hat mich auf die Idee gebracht,
dass ein Unterlenker vielleicht doch mehr Vorteile hat als ein Flachlenker.
Aber das weiß ich erst wenn ich in 2-3 Wochen mal eins übers Wochenende fahre.

In Sachen zulässiges Gesamtgewicht beziehe ich jetzt mal die mit mindestens 120kg in
die Betrachtung mit ein.
Ein paar Hersteller dieser Rad Kategorien haben tatsächlich nur 115kg oder 110kg angegeben.
Die lasse ich weg, da würde ich nicht mit nem "guten Gefühl" im Sattel sitzen.

Glücklicherweise gibt es ja viele Tests wo bestimmte Modelle auch in Sachen Rahmensteifigkeit
oder -verziehen beschrieben werden. Die geben dann nochmal ein guten Anhaltspunkt, ob
das Rad für mich als schwerer Brocken taugt.
 
Beim Bike sehe ich das ähnlich. Der Hersteller garantiert für ein bestimmtes Gewicht, darüber hinaus schwinden aber die Reserven. Und was beim Lebensmittel die Lagerung ist, ist beim Bike die Einsatzart. Voll Rohr ins Steinfeld ist halt eine andere Belastung als Forstautobahn.

also wie oben glaub ich geschrieben, ich fahre mit meinem jetzigen Fitnessbike 90% Asphalt und 10% Waldweg, also ohne jegliches Ballern durch Stein und Feld. Ich fahre sozusagen nur im üblichen Rahmen
der Rad Kategorie.
 
@Geralt_of_Rivia ... was ich nicht ganz nachvollziehen kann, hier wird "scheinbar"nur in eine Richtung gedacht.
Es wird ein möglichst leichtes Rad gesucht das viele Kilo`s abkann.

Ohne dir nahetreten zu wollen, aber die andere Richtung wäre doch das Körpergewicht zu reduzieren.
Dies ist meist günstiger als ein leichtes Rad oder leichte Teile, und vielleicht auch sonst gesundheitlich von Nutzen
Wenn in deinem Fall ~10% weniger Kilos wären, hättest du "fast" keine Einschränkungen mehr bei der Auswahl der für dich infrage kommender Bikes oder Teile.

Du kannst kaufen was dir von den Kosten her passt und dir gefällt.
Und an Steigungen kommt dir, das dann insgesamt geringere Gesamtgewicht auch sehr entgegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Interessiert
leider nicht möglich, bin schon seit Jahren auf dem gleichen Gewicht,
Grund ist insbesondere eine Dauer-Medikation die mehr Gewicht als Nebenwirkung hat.
Auch im Frühjahr und Sommer, wo ich 3-4 mal in der Woche fahre gehen nur 1-2 kg runter.
An der Ernährung liegt es nicht, meine bessere Hälfte kocht echt ausgewogen.
Sprich, das muss ich als gegeben hinnehmen, es ist so, da mache ich mir keine Gedanken mehr drüber.
 
Ich möchte dazu anmerken, daß natürlich ein Fahrrad mit 9 kg Gewicht sehr angenehm und schön ist, aber wenn man es nicht andauernd auf den Buckel nehmen und schleppen muß, finde ich persönlich Räder mit 12 oder 13 kg auch noch leicht. Leicht genug, um es noch gut anheben zu können und wiederum schwer genug, um stabil zu sein, anders als eines mit filigranen 9 kg.
 
@Interessiert
leider nicht möglich, bin schon seit Jahren auf dem gleichen Gewicht,
Grund ist insbesondere eine Dauer-Medikation die mehr Gewicht als Nebenwirkung hat.
Auch im Frühjahr und Sommer, wo ich 3-4 mal in der Woche fahre gehen nur 1-2 kg runter.
An der Ernährung liegt es nicht, meine bessere Hälfte kocht echt ausgewogen.
Sprich, das muss ich als gegeben hinnehmen, es ist so, da mache ich mir keine Gedanken mehr drüber.

Aber was genau ist der Vorteil von einem 9KG Rad fuer dich gegenueber 12KG? Ja klar beim Sprint zieht es mehr. Faehrst du aber kaum Sprint oder hektische Kurse wo Bremsen, Beschleunigung, steile Anstiege sich immens abwechseln - dann sind 12KG kaum nachteilhaft - gerade bei deiner Beschreibung klingt es stark nach relativ konstanter Geschwindigkeit.

Ich behaupte die 3KG machen sich bei dem Gesamtgewicht in der koerperlichen Situation kaum bemerkbar. Ich wuerde mir ein stabiles Ding holen und vlt. bei Felix Lightwolf oder Hexenwerk Laufraeder anklopfen und mir dort einen stabilen, aber doch relativ leichten LRS bauen lassen. Die rotierende Masse merkt man naemlich schon eher. Dann bist du eventuell nur bei 11KG - aber hast viel Geld gespart und etwas stabiles zuverlaessiges.

Da holst du fuer dich viel viel mehr raus als irgendeinen Rahmen zu optimieren.

Eventuell ist das ein anderer Denkanstoss den du verfolgen koenntest.
 
Kilos am Rad machen schon einen deutlichen Unterschied in der Anstrengung
und auf die Strecke Kondition aus.
Ich glaube, was Du thematisierst ist ein Punkt, den man "glauben könnte" wenn man das Gewicht als reine
absolut Zahl ansieht.
Mein Bekannter wiegt 75kg, also ein Leichtgewicht. Er sagt, dass er mit seinem 3kg schwereren Fully sich fast doppelt so viel anstrengen muss 500 hm nach oben zu fahren als mit seinem viel leichteren Hardtail.

Das Gewicht des Rades wirkt sich meines Wissens immer recht stark aus, weil der Körper und die Muskeln Zeit ihres Lebens eben nur an das eigene Gewicht gewöhnt sind.

Umgekehrt: Wenn das Radgewicht und Körpergewicht nur in absoluten Zahlen eine Auswirkung hätte,
müsste mich mein Bekannter selbst mit einem 20kg schweren Rad locker am Berg abziehen:
75+20= 95kg VS. 112+12=124kg

Tut er aber nicht, da er schon 3kg mehr deutlich negativ spürt,
würde er mit einem 20kg Bike gnadenlos eingehen.
 
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