29er Enduro für schweren Fahrer?

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Nach 20 Jahren Pause möchte ich nun wieder anfangen mit dem Radeln. Seit meinen letzten Rädern hat sich doch das eine oder andere verändert in der MTB-Welt und meinem Körpergewicht. Ich bin 194 cm lang und 105 kg schwer. Bisher bin ich häufig in die Berge gewandert und habe dort ein paar Tage auf mich und Hund gestellt verbracht, das würde ich gerne auch auf dem Rad fortsetzen, so das noch einige KG Ausrüstung und Vorräte dazukommen.

Ein Bekannter ließ mich letztens sein Specialized Enduro 29 ausprobieren. Ich war beeindruckt wie gut es sich bergauf benahm und schlicht sprachlos daß es mir bergab Dinge ermöglichte, die früher mindestens in Knochenbrüchen geendet hätten.

Meine Überlegung ist nun ein ähnliches Fahrrad komplett oder auch aus Einzelteilen, wenn sich so ein wenig Geld sparen läßt, zu kaufen. Ein voll-gefederter Rahmen ist für meinen 40 Jahre alten Körper auf jeden Fall Pflicht. Ich denke ein großer Federweg erlaubt mir das Rad auch mal für spaßige Abfahrten zu benutzen, die Auswahl an 29er Rahmen für so etwas scheint aber recht beschränkt.

Specialized Enduro 29, Nicolai Ion 15, Niner WFO 9, Drössiger XRA 29 scheinen geeignet, wobei letzteres auch recht günstig ist.

Als Gabel dachte ich an eine Rock Shox Pike RCT3 Dual Position Air 29 160/140.
Antrieb, Sram XX1 oder XO1, da mir Umwerfer schon zu 7x3 Zeiten ein Graus waren.
DämpferRock Shox Monarch Plus RC3 oder Cane Creek Double Barrel Air
Bremsen Shimano XT oder doch besser Saint?
Sattel das mir der Arsch nicht schmerzt.
Lenker und Vorbau damit es dahin fährt wo ich möchte.
Pedale falls es nicht von alleine den Berg hoch möchte.

Beim Thema Laufräder bin ich absolut überfordert. Früher haben wir mit den starren Rahmen und Gabeln regelmäßig Achter in die Felgen gehauen, ich hoffe mit der Federung ist es nicht mehr ganz so schlimm. Wenn ich die Seiten einiger Felgenhersteller anschauen sehe ich aber Gewichtslimits die mich an Kinderfahrräder denken lassen. Und 1000€ für einen Syntace LRS sind auch etwas viel für mich.

Falls ihr hilfreiche Ratschläge habt, bitte nur zu.
 
Zum Nicolai lassen sich leider kaum Praxisinformationen finden. Ist doch sehr viel Geld um Versuchskaninchen zu spielen.

Es scheinen sich 2 Optionen heraus zu kristallisieren.

Option 1 Herz Luxus Traum:
S-Works Enduro 29 Framekit mit Komponenten aus dem ersten Post.

Option 2 Kopf Sanft zum Portemonnaie :
Drössiger XRA29 3, Komponenten die negativ auffallen im Laufe der Zeit tauschen.

Oder lohnt es sich bis zur Eurobike zu warten und hoffen das eine der Neuheiten Option 1 und 2 kombiniert, dabei meine ich nicht die Kombination aus schweren Bike mit Abstrichen bei den Komponenten zu hohen Preisen :D
 
@Ropestrands:
Haste mal durchgerechnet, ob dich ein Selbstaufbau wirklich günstiger kommt? In den meisten Fällen ist ein fertiges Rad preisgünstiger, weil die Hersteller die Teile in grossen Mengen einfach preiswerter einkaufen können.

Muss es unbedingt ein Enduro sein? Kommt es auf die letzten paar Millimeter Federweg wirklich an? Im Allmountainbereich mit 130-140 mm ist das Angebot grösser und das P/L Verhältnis besser, weil hier auch die Versender mit im Rennen sind.

Beim Drössiger hätte ich Zweifel ob 630 mm Oberrohrlänge bei deinen 1,94 m nicht zu kurz sind. Specialized ist eine der Firmen, bei denen grosse Menschen gut versorgt werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
mMn. spricht nichts gegen das Speci Enduro 29er, vor allem wenn du es schon probegefahren bist und es dir taugt. :)
Ich war bei der Probefahrt durchaus angetan davon, hatte vor allem nicht gedacht, dass es sich doch so verspielt anfühlt.
CCDB würde ich aufjedenfall bevorzugen, vielleicht mal den Händler fragen, ob ein CCDB in einer normal-teuren Variante als upgrade möglich ist. (29er comp mit ccdb upgrade wäre eine gute Sache)

Ich hab das 29er Enduro in der normalen Comp Ausstattung getestet.
Bergauf, Flach und langsam-technisch-steil bergab, aber leider nur ein sehr kurzes schnelles Stück.
Kann daher nicht wirklich abschätzen wie sich der RP2 in flotteren Passagen tut, bisher war ich allerdings nie angetan von RP2 oder RP23.
 
@DerBergschreck: Mit den Preisen für Selbststaufbau hast du vollkommen Recht. Der Mengenrabatt und Einzelhandelsaufschlag scheinen doch bedeutend größer als die Personalkosten für den Aufbau. Scheint also nur bei Mangel an passenden Komplettbike Sinn zu machen.

Ich hatte mir die 29er AM Angebote einiger Versender angeschaut, insgesamt sicherlich ganz vorne mit der Preis-Leistung. Mit meinen Bedenken was die momentan häufig verbauten Fox Fahrwerke angeht (Wartung, hoher Preis, durchwachsene Testergebnisse der 32-34er) könnte ich sicherlich Leben, nur die Federwegreserve eines Enduro für einen Parkbesuch scheint außer den Kosten keine Nachteile zu haben?

@Piefke: Auf ebener Strecke bergauf ließ sich das Specialized Enduro "leichter" fahren als sein älteres 26er, also weniger Kraftaufwand und ein sicheres Gefühl. Bergab habe ich aufgrund meines Lebenserhaltungstriebes nur sehr begrenzt die Möglichkeiten testen können.

edit @greys: Ein Alu Rahmen vom Specialized mit Wunschkomponenten scheint eine tolle Lösung, Leider gibt es nur den Carbon Rahmen einzeln und das Comp Modell ist eine ganze Ecke teurer als das Drössiger als Kompromiss.
 
Zuletzt bearbeitet:
@DerBergschreck: Mit den Preisen für Selbststaufbau hast du vollkommen Recht. Der Mengenrabatt und Einzelhandelsaufschlag scheinen doch bedeutend größer als die Personalkosten für den Aufbau. Scheint also nur bei Mangel an passenden Komplettbike Sinn zu machen.

Ich hatte mir die 29er AM Angebote einiger Versender angeschaut, insgesamt sicherlich ganz vorne mit der Preis-Leistung. Mit meinen Bedenken was die momentan häufig verbauten Fox Fahrwerke angeht (Wartung, hoher Preis, durchwachsene Testergebnisse der 32-34er) könnte ich sicherlich Leben, nur die Federwegreserve eines Enduro für einen Parkbesuch scheint außer den Kosten keine Nachteile zu haben?

Ist die Frage, wie oft du in den Park willst und ob es da nicht sinnvoll ist, sich dort ein noch besser passendes Bike zu leihen.
Wenn ein Enduro nicht auch irgendwelche Nachteile hätte, wäre ja alles Bikes "darunter" längst ausgestorben.
 
Muss es unbedingt ein Enduro sein? Kommt es auf die letzten paar Millimeter Federweg wirklich an? Im Allmountainbereich mit 130-140 mm ist das Angebot grösser und das P/L Verhältnis besser, weil hier auch die Versender mit im Rennen sind.
An dieser Stelle werfe ich als 140mm AM-Option das Cheetah Mountainspirit AM 29 in den Ring. Mit Baukastenprinzip sehr gut aufrüstbar, funktional und nicht zu schwer für unter 3 Kilo Steine....vergleiche jetzt mit dem, was das Speci Enduro Comp bietet...
 
Vielen Dank für das bisherige Input. Habe gesehen die Carbonversion des Specialized 29er Enduro ist vom Hersteller nur bis 240 lbs freigegeben, fragt sich ob da Kulanzbereitschaft besteht wenn mit 125-130 kg Gesamtgewicht (Ich + Fahrrad + Ausrüstung) etwas passieren sollte.

Außerdem habe ich noch das BMC Trailfox entdeckt, scheint meine derzeitigen Anforderungen auch gut zu erfüllen.

Die Spaßbremse in mir tendiert momentan zum Drössiger XRA 29. Bei nicht einmal halbem Preis der Traumlösung, ist Ersatz bei Diebstahl/Crash/Asteroideneinschlag schnell besorgt. Ich kann die wilde Sau rauslassen ohne den Wertverlust bei jeder Kurbelumdrehung zu hören.

@bergschreck: Zumindest bei 650b scheint das Enduro Segment momentan kräftig abzuheben. Der Eindruck kann natürlich auch durch das forcierte Marketing der Hersteller entstanden sein, ein "neues" Zugpferd ist schließlich immer am Start.

Die eierlegende-Wollmichsau ist gerade für unbedarfte, wie mich, interessant. Spezialisten sind in ihrem Bereich sicherlich überlegen, nur wie groß der Unterschied ist läßt sich für mich schwer einschätzen. Die Anwendungsbreite der langhubigen 29er ist jedenfalls erstmals interessant.

@pro-wheels & Trail surfer: Danke für die Links.
 
Ich bin sowohl das Trailfox als auch das Enduro Comp probegefahren....beachte, dass BMC Trailfox ein kürzeres Steuerrohr von "nur" 95 mm hat! Ich habe jeweils Größe M probegefahren, durch das relativ kurze Steuerrohr hat man mehr Sattelüberhöhung! Bei mir als relativer Langbeiner - 1,82 / 90 - ist das fahrbar, aber nicht optimal.
Ob das noch zum Einsatzzweck passt, wird dir deine persönliche Körpergeo sagen ;)
Gegebenenfalls muss man das mit einer entsprechenden Rise am Lenker ausgleichen. Das mal nur so vorab als Tipp an dich...Grüße und schöne Ostern!
 
Nochmals vielen Dank. Nach einem Besuch in Breuer's Bikebahnhof (netter Laden übrigends, konnte problemslos ein XL kurz im Wald testen) habe jetzt das Enduro FSR Comp 29 in L mit ein paar extras (XX1 mit 28t, CCDBA CS, Shimano Saint Bremsen, Command Post) bestellt.

XL Sitzposition war mir zu sportlich. Mit dem Fox Dämpfer wurde ich fast seekrank bei der ganzen Wipperei. Die Formula Hebel sagten mir gar nicht zu.
 
Als Wiedereinsteiger ist es schon schwer sich sicher zu sein das richtige zu kaufeno_O. Nachdem ich kurz nach der Bestellung des Enduro ein Fatboy testen konnte habe ich die Bestellung kurzerhand in letzteres geändert.

Die Asphaltschwäche interessiert mich nicht wirklich, ist schließlich für den Wald gedacht. Der Komfort mit den Fattires ist gut und flexibler Carbonlenker und Sattelstütze können ihn vielleicht weiter steigern. Keine Dämpfer, Gabeln, Fahrwerkslager die ständig geprüft und gewartet werden wollen. Und Fahrergewicht ist auch kein Thema.

Schaltwerk wird sofort ein type 2, irgendwann noch Umbau auf 28er Kettenblatt und 42er Ritzelerweiterung. Vielleicht die Bremsen ersetzen und ich habe ein idiotentaugliches Fahrrad für mich.

Es kommt halt immer anders, als man denkt.
 
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