29er irgendwie langsam!?

Registriert
7. August 2008
Reaktionspunkte
14
Hallo,

ich habe seit einigen Wochen mein erstes 29er und bin gerade dabei meine Eindrücke zu sortieren.

Meine Absprungbasis ist ein Merida 96 Team Racefully mit moderater Ausstattung und 11,2kg Gewicht. Standard Laufräder, nichts Besonderes.

Ich wohne im Flachland und fahre einige Marathons im Mittelgebirge pro Jahr. Fahre seit ca. 20 Jahren MTBs und kenne mich ein wenig aus.

Ich habe mich vor dem Kauf des 29er intensiv mit der Materie in diversen Foren und Zeitschriften beschäftigt und bin einige Räder Probe gefahren.

Um die 29er-Materie kennenzulernen, habe ich ein „Vernunftbike“ gekauft, mit der Option auf Tuning oder um bei Gefallen der 29er ein höherwertigeres zu kaufen.

Mein neues Bike ist ein Merida Big Nine Team Issue. Hardtail, Alurahmen mit X9-Ausstattung. Gesamtgewicht: 12,7kg

Mein Resumee nach einigen Wochen:

+ entspannte Sitzposition

+ super Traktion bergauf

+ narrensicher bergab und im schwierigen Gelände



o Beschleunigung ist gut, besser als ich dachte

o Wendigkeit ist gut, besser als ich dachte



- mehr Leistung erforderlich bei gleicher Geschwindigkeit

- bei längeren Anstiegen sehr zäh

Ich fahre zwar nicht mit Leistungsmessung, aber häufig die gleichen Strecken und immer mit Pulsmesser. Mein Eindruck ist, dass ich für die gleiche Geschwindigkeit mehr Leistung (Puls) benötige, als mit dem 26er, dass ich parallel fahre.

Auf der Suche nach der Ursache habe ich einige Komponenten gewogen.

Der Laufradsatz wiegt z.B. komplett: 4,81kg!!!

Natürlich habe ich gelesen, dass gerade beim 29er das Laufradgewicht entscheidend ist. In einer der letzten BIKE habe ich bei High End 29ern Laufradgewichte zwischen 3,3 und 3,9kg gefunden.

Wären immerhin 1 bis 1,5kg rotierende Masse, die ich optimieren könnte. Die Reifen sind übrigens Maxxis Crossmark mit 650g. Bei 26ern fahre ich Conti X-King mit 550g.

Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht und seid Ihr der Meinung, dass sich meine Kritikpunkte wesentlich verbessern, wenn ich in hochwertige und leichte Laufräder investiere? (z.B. 240s-Naben, Crest-Felgen, ca. 1500 g)

Durch die zahlreichen Achsstandards und die geringe Verbreitung von 29ern in meiner Gegend kann ich mir leider nicht mal eben hochwertige Laufräder borgen.

Vielen Dank.
 
Moin,
wenn du dein 29er gewichtsmäßig auf das Niveau deines 26er bringst, insbesondere durch Austauch der Laufräder und der Mäntel und dann noch auf Dichtmilch umrüstest, werden sich deine Nachteile in Vorteile ändern. Bin vom 26er Fully auf ein 29er Fully umgestiegen und kann nicht bestätigen, dass es es langsamer ist.
Gruß
Marewo
 
Rotierende Masse mach auch schon eine Menge aus aber dafür einige hundert Euro ausgeben? Es liegt aber bestimmt daran das du z.Z. im Winter fährst, extreme tiefer Boden und unregelmäßiges fahren kann auch zu so einem Gefühl führen :D
Wenn dir Ankommen wichtiger ist wie Rekorde brechen dann fahr einfach so weiter...
 
Danke schon mal für Eure Antworten. Da ich regelmäßig fahre und zwischen den Rädern (26 und 29) wechsel, würde ich die bemerkte Jahreszeit und die körperliche Form mal ausschliessen. Mich wundert nur, dass ich den viel zitierten Vorteil der 29er überhaupt nicht spüre. Ich habe Trainingskollegen, die berichten, nun endlich mit den Rennradfahren trainieren zu können, weil die großen Räder so viel besser laufen, wenn sie in "Schwung" sind?!
Der Tipp mit den Reifen ist gut. Kann mich mit den Maxxis ohnehin nicht anfreunden. So könnte der Test im finanziellen Rahmen bleiben.
 
Rotierende Masse mach auch schon eine Menge aus

Nein, macht sie nicht. Das Märchen wird aber trotzdem gerne weiter erzählt.
Hier mal lesen:
http://www.radpanther.de/index.php?id=64

Natürlich macht ein leichterer Laufradsatz ein Rad um diesen Betrag leichter, verhält sich aber zu 99,9% wie jedes andere leichtere Bauteil. Die Masse nur des Rads zu beachten, greift zu kurz. Rad + Fahrer + Zubehör addieren - und schon wirkt sich ein 1 kg leichteres Rad prozentual deutlich weniger aus, als das der Kopf gerne hätte.
 
Ich fahre zwar nicht mit Leistungsmessung, aber häufig die gleichen Strecken und immer mit Pulsmesser. Mein Eindruck ist, dass ich für die gleiche Geschwindigkeit mehr Leistung (Puls) benötige, als mit dem 26er, dass ich parallel fahre.

Wenn deine Messung eine Leistungsmessung ersetzen würde, hätten Profis keine Leistungsmessung.
 
@ zu den Laufrädern nur so viel:
fahre momentan 4 29er und natürlich fährt sich jedes etwas anders. Doch bei den Laufrädern merkt man am meisten den Unterschied zu schwer oder leicht. Auch der Reifen und Schlauch sind ausschlaggebend.
ich habe das Gefühl, das jetzt das am besten Passt, bei dem hier!

large_dlitz1.jpg
 
Nein, macht sie nicht. Das Märchen wird aber trotzdem gerne weiter erzählt.
Hier mal lesen:
http://www.radpanther.de/index.php?id=64

Natürlich macht ein leichterer Laufradsatz ein Rad um diesen Betrag leichter, verhält sich aber zu 99,9% wie jedes andere leichtere Bauteil. Die Masse nur des Rads zu beachten, greift zu kurz. Rad + Fahrer + Zubehör addieren - und schon wirkt sich ein 1 kg leichteres Rad prozentual deutlich weniger aus, als das der Kopf gerne hätte.

Auch wenn es rein rechnerisch nicht viel ausmacht, gefühlt ist es in der Praxis so :D
Ich persönlich fahre aber auch kein leichtes Material, mir geht es in erster Linie um Haltbarkeit :daumen:
 
Also ich fahre auch noch nicht so lange 29er. Es fährt sich entspannter und angenehmer. Gerade in schwierigen Passagen. Den viel propagierten Speedvorteil sehe ich aber auch nicht. Im Gegenteil. Spritziges Beschleunigen fällt mir schwerer und irgendwie hat man das Gefühl man fährt mit schleifender Bremse, so würde ich es am ehesten beschreiben. Aber wie eingangs beschrieben im Gesamtpaket gefällt es mir trotzdem besser.
 
Auch wenn es rein rechnerisch nicht viel ausmacht, gefühlt ist es in der Praxis so :D
Natürlich kann man auch anders herum fühlen. Meine Laufräder beschleunigen gefühlt genauso leicht als wie wenn oder aber weder noch - und dann ist das auch so!
Ich persönlich fahre aber auch kein leichtes Material, mir geht es in erster Linie um Haltbarkeit :daumen:

Genau! Nicht Leichtbau ist die Lösung, sondern konsequenter Schwerbau. Nur Schwerbau rollt mit Wucht die Steigungen hoch, weil es die kinetische Energie der letzten 4.000 Jahreskilometer gespeichert hat. Ich kriege das Rad am Ende einer Tour nur äusserst mühevoll zum Stehen und es springt hinterher immer noch stundenlang von innen an die Kellertür. Es hilft alles nichts: ein "Schwerbau-Thread" muss her!

(huch, was steht denn hier? Hab ich das geschrieben? Jetzt ist aber Schluss!)
 
Also ich fahre auch noch nicht so lange 29er. Es fährt sich entspannter und angenehmer. Gerade in schwierigen Passagen. Den viel propagierten Speedvorteil sehe ich aber auch nicht. Im Gegenteil. Spritziges Beschleunigen fällt mir schwerer und irgendwie hat man das Gefühl man fährt mit schleifender Bremse, so würde ich es am ehesten beschreiben. Aber wie eingangs beschrieben im Gesamtpaket gefällt es mir trotzdem besser.

na dann, bremsen ab!
 
Genau! Nicht Leichtbau ist die Lösung, sondern konsequenter Schwerbau. Nur Schwerbau rollt mit Wucht die Steigungen hoch, weil es die kinetische Energie der letzten 4.000 Jahreskilometer gespeichert hat. Ich kriege das Rad am Ende einer Tour nur äusserst mühevoll zum Stehen und es springt hinterher immer noch stundenlang von innen an die Kellertür. Es hilft alles nichts: ein "Schwerbau-Thread" muss her!

(huch, was steht denn hier? Hab ich das geschrieben? Jetzt ist aber Schluss!)

:D:D
 
Also das ist ja mal ne blöde Theorie zu behaupten das drehende Masse nichts ausmacht.
In Geschwindigkeit gebracht macht es keinen unterschied, aber zum beschleunigen auf jedenfall. Schon mal was von Hebelweg gehört.
selbst ein 29er Laufrad wo die Felge genau so schwer ist wie am 26er, ist durch den langen Hebelweg schwerer zu beschleunigen. Es gehtum Kraft mal weg = Drehmoment.

Einmal in schwung gebracht ist es was anderes.
 
Also das ist ja mal ne blöde Theorie zu behaupten das drehende Masse nichts ausmacht.

Nichts stimmt nicht. Aber es ist im Vergleich zu der linear zu beschleunigenden Gesamtmasse so wenig, dass hier Gewicht zu sparen nur dann Sinn macht, wenn man in einem Rennen unter den Besten mitfährt und dementsprchend sowohl am Körper als auch an den statischen Bauteilen kein Gramm Übergewicht mehr hat. Versuch mal ein Rad mit dem ausgestreckten Zeigefingen anzuheben und dann (das Rad im Montageständer) wieder mit ausgestrecktem Zeigefinger sowohl ein leichtes als auch ein schweres Laufrad in Rotation zu versetzen. Naaaa? Wo ist der grosse Unterschied?;)

Wenn ich mich in meinem Bekanntenkreis bei den Leuten mit leichten Laufrädern so umsehe, ist festzustellen, dass denen einige hundert Gramm weniger am LRS nichts bringt - ein etwas schwererer LRS mit richtig breiter Felge und schwereren Reifen mit mehr Traktion aber eine deutliche Verbesserung bringen würde. Ein einziger Fahrer, der immer unsicher auf Trails war, ist mal meinem Tipp gefolgt. Er hat Felgen mit 25er Maulweite und 2,4" Highroller/Ardent aufgezogen und war gaz verblüfft, wieviel Sicherheit ihm das plötzlich brachte. Und ja: er war mit dem schwereren LRS jetzt deutlich schneller unterwegs als mit dem leichten vorher.
 
Und ja: er war mit dem schwereren LRS jetzt deutlich schneller unterwegs als mit dem leichten vorher.

Dann könnte man ja ketzerisch sagen, dass bei der XC Elite nur Deppen die Fahrer beraten? Also einfach mehr Gewicht auf die rotierende Masse und man fährt bessere Zeiten? Halte ich zumindest für gewagt. Was bei der Maulweite etwas ausmacht, sind die (meist) geringeren Walkkräfte. Wenn Dein Kollege einen baugleichen LRS, für etwa 500 Euro mehr und 300g weniger verwenden könnte, würde er sicher aufatmen ;-).
 
Dann könnte man ja ketzerisch sagen, dass bei der XC Elite nur Deppen die Fahrer beraten? Also einfach mehr Gewicht auf die rotierende Masse und man fährt bessere Zeiten?

Lies noch mal nach, was ich geschrieben hatte. Bei der XC Elite macht es Sinn, bei Durchschnittsfahrern nicht. Davon abgesehen fährt die XC Elite seit ein paar Jahren 29er - die etwas schwerer sind als die 26er früher und trotzdem schneller sind. Was sagste nun?
 
Dann könnte man ja ketzerisch sagen, dass bei der XC Elite nur Deppen die Fahrer beraten? Also einfach mehr Gewicht auf die rotierende Masse und man fährt bessere Zeiten? Halte ich zumindest für gewagt. Was bei der Maulweite etwas ausmacht, sind die (meist) geringeren Walkkräfte. Wenn Dein Kollege einen baugleichen LRS, für etwa 500 Euro mehr und 300g weniger verwenden könnte, würde er sicher aufatmen ;-).
Er meint wohl den Normalo-Fahrer, der von einem sichereren Fahrverhalten mehr profitiert als von einem etwas leichteren Laufradsatz.
Bei der XC-Elite ist das was anderes, der Fahrer ist austrainiert ( kann da nichts mehr sparen) und hat eine Fahrtechnik, die sich auch mit Leichtbaumaterial verträgt.
 
..... Versuch mal ein Rad mit dem ausgestreckten Zeigefingen anzuheben und dann (das Rad im Montageständer) wieder mit ausgestrecktem Zeigefinger sowohl ein leichtes als auch ein schweres Laufrad in Rotation zu versetzen. Naaaa? Wo ist der grosse Unterschied?;)


Das ist ja mal quatsch. schau dir mal folgendes Bild an.


als beispiel nimmt man ein 32 Kettenblatt. Dein Hebelweg ist also am 26 wie als auch beim 29 zoll Laufrad gleich lang.
aber der Hebel der felge wird Länger. Der Hebel eines 29ers ist übern Daumen 1,5 zoll länger, wodurch er mehr Drehoment hat.

zB. bei gleich schweren Felgen (zB. 400 Gramm), würde der Hebelweg beim 29er deiner Kraft mit einem höheren moment engegenwirken.

mann lasse beispielsweise 20 Gramm bei beiden (26" und 29") wirken(man schneide aus 360 Grad Radius Radius X aus).
Das machen dann also 0,020N.
Hebelweg bei 26er Felge = ca.279,5mm = ca. 0,2795m
Drehmoment = 0,00559 Nm

29er

Hebelweg: 311mm= 0,311m
Drehmoment= 0,00622


also übern daumen ca. 11 Prozent höheres Drehmoment der 29er felge bei gleichem Felgengewicht.
Dazu kommt noch das etwa gleichstabiele Felgen (LRS) immer einen ticken schwerer ist. Da steigt das drehmont des 29er um mehr als 11%.
Aber um entgegen zu wirken hast du immer noch den gleichen Hebelweg eines 32er Zahnrads mit dem Drehmoment X.

In deinem Beispiel verwendest du den gleichen Hebelweg mit den fingern wie die Felge ihn hat, daher ist kaum der unterschied zu merken.
 
Hier wird eine ganze Menge Äpfel mit noch mehr Birnen verglichen, und das ist völlig Banane. Schon zwei gleich schwere MTBs können bei einem ähnlichen Preis sehr unterschiedlich sein. Ein Bike kann erheblich Kraft sparen durch einen steifen Rahmen und einen steifen Laufradsatz. Selbst eine flexende Sattelstütze kann Kraft kosten. Die meisten 29er sind weniger Verwindungssteif, sowohl im Tretlager als auch im Laufradsatz, und haben noch dazu eine aufrechtere Sitzposition. Die Maxxis-Reifen habe auf Asphalt nach meiner Erinnerung irgendwas um die 15% Rollwiderstand mehr usw. Das Mehr an Masse, was da in Rotation gebracht werden muß, spielt in der Tat kaum eine Rolle, verglichen mit allem anderen.
 
hast du mal den lrs am 26er gewogen?
welche luftdruck fährst du auf den beiden bikes? kann auch gut sein dass der xking auf dem testuntergrund einfach besser rollt und der crossmark den deutlich höheren rwstand aufweist.
natürlich sind 29er im beschleunigungsverhalten träger, das abrollverhalten sollte bei gleichem reifentyp und angepassten luftdruck dennoch etwas besser sein!
 
Zurück
Oben Unten