Es gilt immer eine Balance zu finden aus Gewicht und Haltbarkeit. Wie die Leute unterwegs sind (also alle Tester – auch über die Haupttester hinaus) kann man anhand der Bilder etwas einschätzen.
Um hier bisserl aus dem Nähkästchen zu plaudern: Die haben tendenziell privat zwischenzeitlich auch eher Trailbikes unter sich und einige auch Enduros. Schaut man einige Jahre zurück, so hat sich Mountainbiken deutlich entwickelt. So sind nicht nur die Strecken härter geworden (die dann auch mit weniger Federweg befahren werden) sondern auch die Geschwindigkeiten haben immens zugenommen.
Ich nutze Strava nicht mehr aus diversen Gründen (Trailsperrungen etc.) aber dort hatte man eine gewisse Einordnungsmöglichkeit der Geschwindigkeit. Es ist jetzt nicht so, dass hier alle teilnehmenden Tester sich die Top10 auf allen Trails geteilt hätten die sie befahren. Da gibts immer noch Leute die es mehr auf Bestzeiten anlegen, Locals sind oder bessere Bedingungen hatten. Ich möchte mit diesem Beispiel verdeutlichen, dass man abschätzen kann, wie schnell ein Trail befahren wird. Tut man das dann in einer ähnlichen/gleichen Region zeigt sich auf wie hoch da die Belastungen werden. All diese Leute nutzen zwischenzeitlich ähnliche Federwege und Anbauteile.
Wenn du dann ähnlich unterwegs bist und du eben mit manchen Bikes und/oder Komponenten Defekte hast, sich Schrauben lockern, Felgen brechen oder Reifen von der Felge fliegen, dann muss man irgendwann sagen: Ok vielleicht passt dieses Bike nicht mehr zu dieser "Art" des Einsatzzwecks. Die Industrie mag nicht unschuldig sein. Aber dann in der Hinsicht, dass die Bikes (auch mit geringerem Federweg) auch ohne viel "Renngen" beim Fahrer deutlich schneller unterwegs sind und dass dadurch die Belastungen größer werden und das Zeug einfach schwerer.
Findet hier eine Art Wettrüsten statt? Vielleicht. Braucht jeder einen Reifen in SG oder DD oder vielleicht sogar einen DH-Reifen? Sicher nicht. Ein Hersteller kann gar nicht alle möglichen Unterschubladen von Einsatzbereichen abdecken (Trailbikes im Enduro-Einsatz, Enduro-Bikes im Traileinsatz).
Ich wage zu behaupten, dass wir es in diesem Test sehr ausführlich und sehr fair beschrieben haben in den Einzeltests und auch im anstehenden Abschlusstest. Seid gespannt!
Eine These: Wenn Trailbikes es ERLAUBEN, so ähnlich wie Enduro-Bikes gefahren zu werden (auch aufgrund ihres Serienspecs), dann kann man sich mit dem Wunsch nach leichteren Reifen und einem niedrigeren Gewicht bei (den ebenfalls etwas leistungsfähigeren) Marathon- und CC-Bikes umschauen?
Gerade die Varianz, die unser Sport ermöglicht macht ihn so spannend. Vor einigen Jahren war ich auch schwer begeistert von der Kategorie "Bikebergsteigen". Dafür hatte ich erst ein Pitch und später ein Stumpjumper. Auf dem Berg (am A**** der Welt) flicken müssen und durchaus technisches/gefährliches Gelände auf Sicht befahren? Ich habe DH-Reifen auf das Stumpjumper montiert. Bei Touren, bei denen du in Summe knapp 10 Stunden auf dem Berg unterwegs bist kann das anstrengend sein aber es ist das Werkzeug, dass für diese Anwendung passt. Umgekehrt kann man natürlich auch auf ein Enduro-Bike leichtere Reifen montieren und den großen Federweg auf entspannteren Trails genießen, ohne vom Rollwiederstand vernichtet zu werden.
Ich kann über mich sagen, dass es sicher nicht an einem Kilo mehr oder weniger am Bike liegt, dass ich gegen manche leichtere und trainiere Fahrer am Berg schlicht keine Chance habe. Ob ich da reflektierter bin als andere? Keine Ahnung. Es entsteht nur manchmal hier der Eindruck, dass das Bike essenziell wichtig ist für die Geschwindigkeit auf den Berg rauf oder runter.
Spoiler nach jahrzehntelangem Rennen fahren und Biketesten: Nein. Das bessere Bike/Material wird niemals Fahrtechnik und Training ausgleichen können.
Das muss nichtmal nur eine Frage des persönlichen "krachen lassens" sein. Je nachdem wo man wohnt, kann das schon die Reifenwahl (Profil und Karkasse) beeinflussen.
Alle angegebenen Gewichte beziehen sich auf die Bikes die wir im Test hatten. Sprich die hingen alle an der Waage in der genannten Testgröße.
Canyon, Nicolai, Transition, Pivot … das sind die, die mir spontan einfallen. Hast du einen bestimmten Hersteller im Kopf, der das nicht mehr anbietet? Auswahl müsste es aktuell noch haben.
Es gibt von so ziemlich jedem Reifenprofil bei Schwalbe oder Maxxis eine schier unendliche Anzahl von Breiten und Karkassen. Man kann sich ja einfach die Variante aussuchen die man möchte.
Erst kürzlich bin ich das Orbea Oiz gefahren. Ja das macht Spaß aber ich muss es anders fahren. … ein Fully mit knapp über
10 kg? Ja das geht gut bergauf aber da muss man sich ernsthaft fragen wie das nach ein paar Monaten oder einem Jahr aussehen würde. Ich wage zu behaupten, dass diese Gewichtsklasse nicht Dauerhaltbar ist. Für CC-Ausfahrten habe ich mein Hardtail mit sehr leichten Reifen und das ist immer noch schwerer als das Oiz. Damit bin ich nicht viel langsamer am Berg. Da spielt dann eher die Fitness eine Rolle.
Der Hinterreifen am Banshee wiegt zum Beispiel knapp über 900 Gramm.
Oben hatte ich es ja schon beschrieben; Es kommt auf den Trail an und welche Bedingungen dort sind. Wenn ich da an ein extremes Beispiel denke wie die Trails von Fort Ord. Dort kannst du mit 300 Gramm Reifen rumdüsen ohne Probleme.
Definiere "Traileinsatz" und bebildere die
Einfach mehr trainieren – dann kann man auch diese Bikes ordentlich den Berg rausscheuchen.
Wie du schon sagst, kann man das machen. Trek hat ja zum Beispiel hier eine 36 Grip2 montiert. Da kann man eigentlich eine Fit4 oder vielleicht eher eine 34 oder Pike reinpacken.
Generell darf man sich eh nicht zu sehr an Kategorien klammern und dann die Bikes versuchen dort reinzuzwängen.
Im Izzo-Test waren ja auch die Forekaster montiert. Kann man auch gut fahren. Ich komme ebenfalls damit klar. Ich würde auf das Izzo auch kaum schwerere Reifen draufmachen. Eben einfach entsprechend des Einsatzzwecks. Wer denkt er braucht mehr Stollen oder eine dickere Karkasse an solch einem Rad kann das ja immer gern machen. Es verschiebt einfach den Einsatzbereich.
Sicher kannst du versuchen ein Produkt mit hochwertigen Materialien oder aufwendigen Fertigungsprozessen leicht UND haltbar zu gestalten. Das wird sich aber auf den Preis niederschlagen und es gibt eine Grenze.
Selbst der allerbeste Fertigungsprozess, die allerbesten Materialien werden dir keinen alltagstauglichen Enduro-Laufradsatz unter einem Kilo ermöglichen, um das einfach mal an einem konkreten Beispiel festzumachen.