4 Tage Trailtour vom Brenner in die Dolomiten

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Ravensburg
Liebe MTB-Jünger,

ich habe die ehrenvolle Aufgabe übertragen bekommen, eine 4 Tagestour mit maximalem Trailanteil zu erschaffen.
Fertig ausgeplant habe ich eine Tour vom Grödental über Canazei, Arraba bis zum Kronplatz mit maximaler Liftnutzung. Da ich darauf aber eigentlich keinen Bock habe und in gewissem Maße auch Spaß am selber treten empfinde, schmeiße ich jetzt alles nochmal um. Der Rest der Gruppe muss halt durch (eher die Liftfahrer). Selber Schuld, wenn ich zum Planer ernannt werde.
Niveau der Fahrer ist bergab gut. Darf ruhig auch mal technisch und verblockt sein, Bergauf könnte zum Problem werden aber wir haben ja den ganzen Tag Zeit.

Die Idee ist, dass wir entspannt am Donnerstag aus Richtung Innsbruck mit dem Zug an den Brenner fahren und von hier in 4 Tagen in die Dolomiten. Erste Idee war, eine Tour bis Bozen zu basteln aber ab Brixen fehlt mir hier die zündende Idee. Ich finde einfach keinen vernünftigen Trail in diese Richtung. Alles nur schön breite Kieswege so wie es scheint. Vielleicht kennt hier einer von euch eine Variante die lohnenswert ist? Ich kenne diese Ecke leider auch gar nicht.

Aktuelle Planung ist wie folgt:
Tag 1: Anreise Brenner - Brenner Grenzkamm - 1er oder der nachfolgende Trail (sieht schöner aus) - Sterzing (33km / 1280hm / 1710tm)
Tag 2: Pfunderer Joch - Steinkarscharte - Rotensteiner Höhenweg - Valler Jöchl - Brixen (62 km / 2670 hm / 3060tm)
Tag 3: Am Sade Bach entlang zum Gömajoch - St. Martin in Thurn (35km / 1790hm / 1230tm)
Tag 4: St Vigil - Kronplatz - mit dem Zug zurück (nur Lift)

Was sagt ihr dazu? Speziell Tag 2 wird vermutlich allen die Lichter ausknipsen aber die Trails vom Pfunderer Joch übers Valler Jöchl sehen einfach nur gut aus.

Gerne teile ich auch die GPS Tracks, falls dies hilfreich ist.

Ich freue mich auf eure Antworten und bin gespannt welche Erfahrungen und Vorschläge ihr weitergeben könnt.
 
62 km / 2670 hm /
Nur mal so als Frage: was fahrt ihr üblicherweise bei Mehrtagestouren an den Tagen mit vielen hm bergauf/ je Stunde? Bzw. mit welchen bikes?
Auch wenn ihr 400 hm/ Stunde den ganzen Tag über schaffen würdet- was mit Gepäck eine stolze Leistung wäre- habt ihr ca. 7 Std. reine Fahrtzeit nur für die Steigungen. Wenn ihr morgens um 6 Uhr startet, ist das schon zu schaffen. Wir haben das auch schon mal gemacht. Aber man sollte sich für alle Teilnehmer klar sein, was an dem Tag auf einen zukommt. Und dann muss natürlich das Wetter optimal passen. Sonst endet die Aktion im Desaster.
Ich kenne jetzt nur die Strecke zum Pfunderer Joch: Lange, unten gut zu treten, oben raus immer steiler.
Fahrt ihr dann von Sterzing die SP 508 bis kurz vor Kemathen und dann die Standardauffahrt?
Kannst ja den gpx tr mal reinstellen oder mir als PN schicken.
 
Hi, tatsächlich ziemlich so wie du beschrieben hast.
Die Straße im Tal nach Norden und dann steil den Berg hoch. Ich bin mit dem Tag auch nicht glücklich, sind gefühlt 600hm zu viel, habe aber noch keine Lösung was man abkürzen kann. Ich wünsche mir schöne (Panorama) Wanderwege wenn es geht im Alpinen.
Unterwegs sind wir mit Gepäck und auf Hardtails. Alles über 2000hm wird sicherlich ein Qual und zäh.
Angehängt den Screenshot aus Komoot für Tag 2.
Vielleicht ist es eine Lösung Pfunderer weg zu lassen und dafür in Brixen noch was dran zu hängen? Lohnt es sich Trailtechnisch nur auf das Valler Jöchl zu fahren?

Zweites Problem ist, dass man von Martin in Thurn wohl gar nicht weg kommt. Dachte, da gibt es einen Lift aber der scheint nur für den Winterbetrieb zu sein.
 

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Steinkarscharte, 2.709 m habe ich gefunden. Dann wahrscheinlich weiter zur Brixener Hütte, 2.344 m.
Ohne den Weg zu kennen, nach karte sieht das sehr schiebeintensiv aus. Das würde ich schon nochmals recherchieren und mich nicht auf Komoot verlassen, wenn ihr an dem Tag 2.600 hm machen wollt. Wird sehr zeitintensiv sein. @Hofbiker wird da Bescheid wissen.
Wir machen zufällig im Herbst auch eine Tour in der Gegend als 4 Tagestour. Nach dem Pfunderer Joch fahren wir am nächsten Tag 3 über Eisbruggjoch/ Nevesjoch runter nach Luttach, dann rel. entspannt nach Gais/ Bruneck. wir haben aber nicht mehr als 2.000 hm und wissen dass wir ca. 1 h Schiebe- Tragestrecke am Eisbruggjoch drin haben.
 
Steinkarscharte, 2.709 m habe ich gefunden
Also, 2709 m hoch ist die Pfannespitz daneben. Die Steinkarscharte ist „nur“ 2608 m hoch.
Ich kenne die nur von einer Begehung des Pfunderer Höhenwegs in entgegengesetzter Richtung.
Noch dazu bei winterlichen Verhältnissen. Aber allein die Steilheit des Geländes in beiden Richtungen lässt mich zweifeln, ob das Spaß machen kann. Als BBSler als Tagestour mit leichtem Rucksack? Maybe!
Als Teil einer 2700Hm Etappe? Ich weiß nicht...
 
Alles über 2000hm wird sicherlich ein Qual und zäh
Wenn 2.000 HM eure Schmerzgrenze/euer Erfahrungshorizont ist, würde ich die Grenze nicht unbedingt auf verblockten Steigen weit jenseits der Baumgrenze austesten. Auf einer zahmen Forstpiste oder auf Asphalt kann man ruhig mal schauen, was noch so geht, da kann man sich irgendwie ins Ziel retten...
Ohne eure Leistungsstärke wirklich zu kennen, würde ich @p100473 zustimmen, was die Steigrate (HM/h) angeht. Ich war am Pfunderer Joch, auf der Wilden Kreuzspitze und an der Brixner Hütte. Das sind da oben zum teil sehr verblockte Steige, die ihr auch bergab viel schieben und tragen müsst (und selbst wenn ihr S3/S4 flüssig fahren könntet, kostet das ja auch viel Zeit und Kraft).
Für die geplante Etappe würde ich eine Netto-Fahrzeit (ohne Pausen) von mindestens 9-10 h veranschlagen, viel davon in dünner Luft. Selbst als Tagestour mit leichtem Gepäck ist das für die allermeisten Breitensportler nicht zu schaffen. Im Rahmen einer Mehrtagestour? :eek:

Plan B
Anreise bis Gries am Brenner und abends hoch zur Sattelbergalm

1 Brenner-Grenzkamm - Gossensass - Schlüsseljoch - Kematen
2 Kematen - Pfunderer - Mühlbach
3 Rodenegger Alm - St. Vigil (evtl. mit Bus/Shuttle hoch zum Zumis-Parkplatz)
4 Fanes - Plätzwiese - Strudelkopf - Toblach und mit dem Zug durchs Pustertal zurück
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen lieben Dank für die zahlreichen Tips und Abratungen. Ich werde eure Meinung beherzigen und die Tage umplanen.
Melde mich dann wieder mit der hoffentlich finalen Tour und ab Mitte/Ende September dann mit Bildern und Berichten dazu
 
@Pfadfinderin: Der Vorschlag ist sehr interessant. Vielen Dank dafür. Das schaue ich mir auf jeden Fall genauer an.
Kannst du Eisjöchl ein wenig genauer beschreiben? Kannst du eine Abfahrt empfehlen?
Wenn man aus Richtung Osten (Schneebergscharte) kommt, dann scheint die einleuchtende Abfahrt von der Stettiner Hütte nach Westen durch das Pfossental zu sein. Dies ist soweit ich es aus Erzählungen kenne die Standardauffahrt und völlig unattraktiv für Runter - viele Tiefenmeter auf S0/S1. Wie sieht es zum Beispiel über die Oberkaseralm und Bockerhütte auf direktem Weg nach Meran rein aus? Sieht auf den ersten Blick nicht schlecht aus, könnte aber auch jede Menge Tragerei bedeuten.
 
Ich kenne nur daß Pfossental. Evtl. findest du bei Carsten Schymik darüber Informationen, Stichwort Tirolcross. Schlüssel - und Pfundererjoch sind auch nicht von oben bis unten spannend... Das Schlüsseljoch ist zu einem Forstweg mutiert und das Pfundererjoch ist oben eine ausgewaschene Rinne und dann auch Forstweg. Schneeberg ist schon toll, da ist man bisschen abseits der großen Touristenströme.
 
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