Viele Argumente gehen hier in die richtige Richtung. Tatsächlich sind mir die meisten aktuellen Bikes viel zu abfahrtslastig. Das kann man mögen muss man aber nicht. Mir persönlich geht es so, dass ich gerne ein stabiles Bike haben möchte, dass aber nicht die Welt wiegt. Wenn das Budget dafür gerade frei wäre - dann ist für mich das aktuelle Ibis Ripley DIE Definition des Trail- bzw. Tourenbikes.
Schon öft hab´ ich persönlich geschrieben, dass sich die meisten aus meiner Sicht an der falschen Stelle overbiken. Da stresst man 15 oder 16 Kilo den Berg hoch, um dann 3 bis 5 Minuten Abfahrt zu genießen. Macht es da generell nicht mehr Sinn, gemäß Pareto, den Teil der Tour zu optimieren, den man am meisten fährt?
Meine Touren beinhalten meist einen Trailanteil weit unter 10%. Und dafür den ganzen Bumms an Gewicht und Geometrie rumfahren? Wobei ich zugeben muss, dass Geometrie selten der limitierende Faktor ist. Eher Reifen, Einstellung der Federelemente und Gewicht. Und ja: Natürlich ist es tendenziell einfacher für den durchschnittlichen Biker an sich selbst 2 Kilo einzusparen als am Bike. Trotzdem fährste dann den Panzer mit 16 Kilo den Berg hoch.
Ein 13 Kilo Trailbike mit straffer eingestellter Federung und leichter rollenden Reifen ist einfach auf einer Tour, die nun mal zu 90% aus Commute und Anstieg besteht, schneller. Fakt.
Aber am Ende muss jeder machen, wie er will. Ich würde das Hightower (hab den Vorgänger aus 2021) grundsätzlich im Shop beim Kauf modifizieren lassen. Strammere Druckstufe, Geo auf High eingestellt, schmalerer Lenker und abspecken an den Laufrädern (leichtere Felgen, leichtere Reifen). Aber dazu muss man erstmal gelernt haben, was man eigentlich selber fahren möchte und wie man selber fährt. Ich würde dann eher dazu tendieren, einen zweiten LRS anzuschaffen, der im Bikepark zuverlässig und stabil läuft. Im normalen Tourenalltag kämen bei mir immer leichtere Konfigs zur Anwendung.
Zum Preis braucht man tatsächlich nicht mehr viel sagen. Wenn man allerdings die Preise der Topmodelle bzw. hochpreisigen Modelle ins Verhältnis setzt zur Entwicklung von Median-Einkommen und Inflation in Deutschland, wird man erstaunt feststellen, dass die Topmodelle gar nicht sooo viel teurer geworden sind. Hab das neulich mal recherchiert. Ist erstaunlich. Aber damals haste auch einen Einstiegs-Golf für deutlich unter 20k Euro bekommen. Heute beginnt die Basisausstattung schon bei 27 oder 28k. -.-
Es ist nicht einfach aber letzten Endes ist das Mountainbiken ein Hobby. Ob man beim Hobby sparen möchte oder nicht, muss jeder selber wissen. Ich lege einfach für mich fest, was bei mir oberste Prio hat. Hochwertiger Rahmen, hochwertige Federelemente und vor allem Bremse so gut wie möglich. Und dafür an anderen weniger relevanten Komponenten sparen. Schaltung, Anbauteile ... kannste alles auch relativ easy im Verlauf der Zeit tauschen.