Ich denke auch, jetzt nach den meisten Einzeltests, die ja recht homogen ausgefallen sind, ob es nicht interessant gewesen wäre hier auch Bikes mit Geometrien abseits des aktuellen Mainstreams zu testen.
Was ich gerne mal im Vergleich gesehen hätte, wären z.B. Bikes mit längeren Kettenstreben und deutlich mehr Stack. Das soll ja der kommende Trend werden.
Zwei Kandidaten gibt´s ja schon: Raaw Jibb V2 und Banshee Prime V3.2 (schon älter, aber voll im "Trend").
Was tatsächlich mal interessant wäre, ist ein Test von zwei benachbarten Größen eines Bikes durch ein paar verschiedene Tester, die den Bereich von „passt genau für kleineren Rahmen“ über „genau in der Mitte“ bis zu „ passt genau für den größeren Rahmen“ abdecken. Dann hätte man eine Referenz, was denn die Größe genau für eine Rolle spielt.
Äquivalent dazu dann Rahmen mit gleicher Größe hinsichtlich der wichtigsten Eckdaten wie Reach und Stack, aber mit unterschiedlichen Hinterbau-Konzepten, Kettenstreben etc., aber auch gleichem Teile-Aufbau. Dann könnte man den Einfluss des Rahmens mal genauer betrachten.
Wenn man Räder mit verschiedener „Größe“, verschiedenem „Konzept“ und verschiedenem Aufbau vergleicht, vergleicht man eben unterschiedliche Räder und findet dann wahrscheinlich Unterschiede, es ist aber schwierig, die Unterschiede einzelnen Spezifika der Räder zuzuordnen. Inwiefern das den meisten Käufern weiterhilft, kann man diskutieren, und entsprechend mag das für die Redaktion wenig „lukrativ“ (im Sinne von viel User-Interesse jenseits einer kleinen Core-Klientel) sein, aber solange man es nicht macht, bringt es halt auch wenig, über die Gründe zu philosophieren, warum das eine Rad anders ist als das andere. Und das machen ja nicht nur wir hier, sondern in den Testberichten auch häufig genug die Redaktion (wobei da zumindest teilweise imho eher unbedacht im Sinne des „der Text muss gut klingen“).
Das seh ich ähnlich. Also auch andere Hinterbau-Konzepte, wie beim Banshee. Statt halt die ewiggleichen 4-Bar Horst Link Räder dahinzustellen.
Banshee ist halt Short-Link 4-Bar und damit nichts anderes als Santa. Brächte also wenig Neues hinzu, was das Konzept betrifft. Da ist das High Pivot schon deutlich exotischer. Aber selbst das ist halt für eher weniger Federweg nur beschränkt sinnvoll. Je mehr Federweg, umso mehr Sinn macht es, sich mit komplizierteren Konstruktionen zu beschäftigen. Und von den einfachen Konstruktionen gibt es halt nicht so viel verschiedene. Im Prinzip gibt es da Eingelenker, Horst Link (was quasi ein Long-Link 4-Bar ist) und Short-Link 4-Bar. Selbst mit Eingelenkern geht schon viel und mit den anderen beiden kann man im Prinzip alle Charakteristiken realisieren, die man so will. Kompliziertere Systeme haben Nachteile wie Gewicht, Service-Unfreundlichkeit, Kosten etc., die nur bei sehr speziellen Anwendungen (DH mit Fokus auf Zeit) durch eventuell realisierbare Vorteile der aufwendigeren Konstruktionen aufgewogen werden.
Doch Doch; bleibt ja bei:
Trail - All-Round (früher sagte man mal All-Mountain) - Enduro
So einfach kann die Welt sein
Das Problem ist halt, dass es für die Anwendung nicht nur ein Kriterium gibt, sondern das eher eine Matrix ist. Es gibt schnelle und langsame Trails, steile und flache, lange und kurze, technische und weniger technische. Ein Trail kann aber zum Beispiel schnell sein und dabei sowohl steil oder flach und lang oder kurz. Lang oder kurz hat aber in gewisser Hinsicht andere Anforderungen ebenso wie steil oder flach. Ein steiniger Untergrund braucht anderes Material als nur Waldboden. Entsprechend ist es da mit einer Einteilung, die nur einem Charakteristikum folgt - meist der Federweg und damit im Prinzip die Geschwindigkeit - es sehr schwer, da jedem gerecht zu werden.