Teil 7: Epoxid-Gepansche
Nun gehts ans Eingemachte!
Das Prinzip ist ganz einfach erklärt: Aus einer großen Tuch Flachsfasern (ca. 1,5x1,2m) werden verschieden breite Streifen (ca. 1,5 und 2,5-3cm) geschnitten.
Diese werden dann mit Epoxidharz getränkt und straff um die Verbindungen gelegt. Sobald diese eingewickelt sind, wird mit der "Nicht-Klebe-Seite" von Elektroklebeband das ganze umwickelt, um sowohl einen gewissen Druck als eine schöne Oberfläche herzustellen. So einfach die Theorie...
Die Praxis ist tatsächlich nicht ganz so trivial wenn man es das erste mal versucht - deshalb erstmal ein Teststück zusammengebaut:
Sieht soweit schon einmal ganz gut aus - also ran an den Rahmen!
Habe mich dafür entschieden das ganze verteilt über eine Woche zu machen, d.h. jeden Abend eine Verbindung laminiert und eingewickelt.
Eines der Ausfallenden im (nassen) Rohzustand:
Mit Isolierband eingewickelt:
Einen Tag später, vom Isolierband befreit:
Hier sieht man ganz gut das die Oberfläche durch das Isolierband auch sehr glatt und angenehm wird. Schaut schon einmal ganz gut aus
Weiter gehts mit dem Steuerrohr:
Verbindung am Sitzrohr oben:
Tretlager:
(Das Tretlager war einfach nur ekelhaft zu laminieren! Da würde ich mich nicht nochmal drum reissen! Vor allem kriegt man auf manche Stellen durch das Klebeband einfach keinen Druck drauf...)
Habe mir auch lange Gedanken darüber gemacht ob ich genug Epoxid benutzt habe - auch auf den Fotos sieht das ganze nicht wirklich "durchtränkt" aus, finde ich zumindest.
In vielen Videos habe ich gesehen das die Faser-Stücke oft direkt in das Harz getaucht und dann "ausgewringt" werden.
Vom Hersteller des Bausatzes wird aber explizit empfohlen die Stücke mithilfe eines Pinsels mit dem Harz einzustreichen - das habe ich jetzt mal genauso gemacht. Von beiden Seiten getränkt, macht dann einen ganz guten Eindruck, tropft aber nicht vor Harz. Hoffe das ich das richtig gemacht habe, hier quasi mal direkt an die Anleitung gehalten.
Nach vielen Stunden laminieren und ungefähr 30 Paar Nitril-Handschuhen (ja, ohne Witz!) ist der Rahmen soweit fertig!
Vielleicht noch ganz interessant: Da es ja ein Fatbike werden soll, was durchaus auch mal im Gelände bewegt werden soll, habe ich ca. die 1,5 fache Menge an Flachsfaser-Streifen genutzt als es empfohlen wurde - die Anleitung ist ja auch hauptsächlich für Rennrad/MTB. Habe hier sogar noch einmal ein Tuch nachbestellt. Erschien mir im Gesamtkontext etwas sicherer, hoffentlich stellt sich das als gute Entscheidung heraus.
Bedeutet natürlich auch mehr Gewicht, aber was solls... ich könnte auch 5 Kilo abnehmen

Ins Leichtbauforum wird es dieses Rad sicher nicht mehr schaffen...