[A]GRESTI 29er TITAN XC-TRAIL HARDTAIL

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MEIN TITAN CUSTOM XC-TRAIL HARDTAIL PROJEKT

Es soll ein agiles, leichtes, schnelles, vortriebsstarkes Bike für schnelle Runden werden, mit dem ich bedingungslos jeden Mittelgebirgs-Trail in Angriff nehmen kann - die Definition der Amis als "XC-Trail Bike" trifft es hier am Besten! Für wirklich hartes Geläuf habe ich noch potenteres im Keller. Das Gewicht auf das letzte Gramm spielt hierbei nicht die große Rolle. Ich lege meinen Fokus auf andere Werte.

Bei dem Projekt habe ich die komplette Geometrie selbst festgelegt, und jede Einzelkomponente des Rahmens selbst definiert. Zusammengeschweißt wird es jedoch von einem professionellen Rahmenbauer. Hierzu, zum richtigen Zeitpunkt, mehr.

Es wird auch das ein oder andere Teil/Gadget zu finden sein, woran sich einige passionierte Titanenthusiasten echauffieren werden. Ich habe jedoch jedes Teil bewusst mit viel Überlegung ausgewählt. Zum Glück haben wir nicht alle einen Geschmack und eine Meinung ;)

… auf geht´s
 
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Beginnen wir mit dem schönen Paragon ZS44/45 Custom Titan Headtube (Gr.5 - 6/4 titanium):



Es handelt sich hierbei um eine Einzel-Sonderanfertigung. Das Steuerrohr findet Ihr aktuell noch nicht im regulären Produktkatalog von Paragon.

Ursprünglich wurde das Teil von loco-mashine konstruiert/produziert. loco-mashine hat jedoch sein komplettes Bike-Produktportfolio vor wenigen Monaten an Paragon übergeben. Einige ehemaligen loco-mashine Teile, wie die neuen "44er", "Double" und "IS" Steuerrohre sind aktuell schon offiziell bei Paragon erhältlich.

Diese Teile wurde jedoch speziell von Paragon für mein Projekt gefertigt.
 
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Zusammengeschweißt wird es jedoch von einem professionellen Rahmenbauer. Hierzu, zum richtigen Zeitpunkt, mehr.
asgiigah.jpg
:confused:

Wie dem auch sei, guck' ich mir an.
 
Heute geht es weiter mit dem Paragon MS0034 Titanium Seat Collar (Gr.9 - 3/2.5 titanium)

- Durchmesser innen: 31,6mm
- Durchmesser außen: 34,9mm
- Länge: 100mm



Mir ist ein aufgeschweißter Seat Collar sympathischer als ein nur 0,9mm starkes Sattelrohr oder eine eingepresste/eingeklebte Aluhülse.

Hierdurch habe ich eine gleichbleibende, recht "hohe" Wandstärke im kritischen Bereich der Sattelstütze. Die zusätzliche Materialstärke im Bereich des Knoten Sattelrohr/Oberrohr/Kettenstreben ist sinnvoll, um die häufig gesehenen Spannungsrisse bei Titan-Rahmen zu minimieren.
 
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Heute geht es weiter mit dem Paragon MS0034 Titanium Seat Collar (3/2.5 titanium)

- Durchmesser innen: 31,6mm
- Durchmesser außen: 34,9mm
- Länge: 100mm



Mir ist ein aufgeschweißter Seat Collar sympathischer als ein nur 0,9mm starkes Sattelrohr oder eine eingepresste/eingeklebte Aluhülse.

Hierdurch habe ich eine gleichbleibende, recht "hohe" Wandstärke im kritischen Bereich der Sattelstütze. Die zusätzliche Materialstärke im Bereich des Knoten Sattelrohr/Oberrohr/SITZstreben ist sinnvoll, um die häufig gesehenen Spannungsrisse bei Titan-Rahmen zu minimieren.

Wird das Teil in das Sattelrohr gesteckt und verschweißt?



BTW: Sollte wohl Sitzstreben heißen.
 

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Ich bin mir bei einer Festlegung der Geometrie noch nicht 100% sicher.

Der Tretlagerhöhe!

Aktuell plane ich eine BB-Drop von -60mm, und folgender Bericht des Kona Honzo CR Trail zeigt ebenfalls keine negativen Auswirkungen bei noch tieferen Auslegungen (-65mm!).

Ich möchte möglichst integriert im Bike zu sitzen, habe jedoch wenig Lust auf ständigen Pedalkontakt bei "wurzeligen" Anstiegen/Trails.

Hier wären einige Erfahrungsberichte ("ich fahre ... und mich nerven die ständigen Pedalkontakte / ich habe keine Probleme"), als Gedankenstütze, hilfreich.
 
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Reine Verständnisfrage aus Unwissenheit: Wenn ich mir jetzt spontan einen Rahmen maßschneidern könnte, wüsste ich grade mal Tretlager/Bremsenstandart/Steuerrohrlänge. Gehst du im Zuge des Aufbaus noch ein wenig auf den Prozess zur Geometriefindung ein? Oder überträgt man da hauptsächlich passende Längen von früheren Bikes auf so ein neues Projekt?
 
Reine Verständnisfrage aus Unwissenheit: Wenn ich mir jetzt spontan einen Rahmen maßschneidern könnte, wüsste ich grade mal Tretlager/Bremsenstandart/Steuerrohrlänge. Gehst du im Zuge des Aufbaus noch ein wenig auf den Prozess zur Geometriefindung ein? Oder überträgt man da hauptsächlich passende Längen von früheren Bikes auf so ein neues Projekt?

Bei mir ist es eine Mischung vieler Aspekte... wenn ich darüber Anfange zu schreiben, wird es jedoch etwas ausführlicher.

Somit gibt es heute kein Bild sondern eine erste "Erläuterung zum Hintergrund des Bikes sowie der Geometrie" (ohne auf Geo-Details einzugehen)

Eine Affinität zum Radfahren habe ich schon seit frühester Jugend und fahre nun schon viele, viele Jahre aktiv Bike. Bereits das erste richtig gute Bike habe ich mir nach meinem Wünschen aufbauen lassen (Stangen Rahmen von Giant in Custom Aufbau). Darauf folgten weitere Bikes sowie die ersten beiden 26er Custom Bikes von MiTec (Rahmen bei einem Kapitalen Sturz verbogen) und im Anschluss die auch Geotechnisch optimierte Version von Agresti. Die Geometrien hierzu habe ich bereits anhand von Bikes die ich als "sehr gut" empfunden habe angelehnt. Immer mit der Fragestellung: "Was hat einem besonders gut gefallen und was könnte noch optimiert werden". Das Agresti fuhr sich wirklich sagenhaft, was auch der Nachbesitzer bestätigt. Allerdings war mir das Agresti zu sehr auf CC und Leichtbau ausgelegt. Meine Ansprüche haben sich in den letzten Jahren total verschoben und der Fahrstil und die Strecken wurden agressiver, zudem bin ich zeitweise zu 100% auf Fully umgestiegen.

Vor ca. 4-5 Jahren habe ich erstmal angefangen mich in die Geometrie Materie zu befassen. Einfach aus dem internen Bedürfniss heraus, besser verstehen zu wollen, was im Detail wie/was/wofür besser ist!

In diesem Zeitraum bin ich zig komplett unterschiedliche 650B und 29er MTBs ausführlich gefahren (jeweils mehrere Monate) und hierbei auch versucht die Geometrieauswirkungen zu "verstehen". Von den Hardtails war ich hierbei absolut vom NS Eccentric überzeugt. Ein phänomenales Bike. Alleine im letzten 1/2 Jahr fuhr ich z.B. das Norco Optic Carbon, Santa Cruz Trallboy 3CC sowie das Banshee Spitfire. Die neue Geos mit steilem Sitzrohr/flacherem Sitzwinkel/langem Reach, denen ich zu Beginn sehr kritisch gegenüber Stand, haben mir hierbei sehr gut gefallen. Alle drei Räder fahren sich grandios jedoch in einigen Bereichen komplett unterschiedlich.

Das 29er Optic fuhr sich unfassbar agil habe ich jedoch für einen Bekannten aufgebaut. Ursprünglich wollte ich das Tallboy für CC/MA, sowie das Banshee Spitfire für gröberes Geläuf behalten. Die Räder waren jedoch zu ähnlich, und somit ist aus primär kommerziellen Gründen das Spitfire geblieben. Ich brauche jedoch auch etwas für lange Touren, Speed/Zeitgeballer, Gas-Geben was dennoch genug Spaß auf Trails/etc. bietet. Ein Bike nur für Ersteres macht für mich keinen Sinn mehr.

Zudem macht mich ein Bike von der Stange einfach nicht richtig glücklich. Auch wenn es die makellose Topversion ist.

Für mein neues CC/MA/Trail-Light Bike habe ich mich somit doch wieder für (m)ein radikales (3.) Custom Projekt entschieden - und es soll wieder ein, (bzw. mein "letztes") Hardtail werden! Wie sagt man so schön "aller guter Dinge sind drei". Zeitlose Materialein wie rostfreier Stahl oder Titan standen deshalb auf der Wunschliste. Diesesmal Stand für mich jedoch fest, das ich jedes einzelne Teil des Bikes kennen, verstehen und maßgeblich entscheiden möchte.

... also habe ich mir für die ersten Entwürfe Rattle CAD gezogen. Auf den ersten Blick ein grausammes Programm, jedoch erfüllt es mit etwas Übung seinen Zweck und ist gar nicht so verkehrt. Nun - 7 Monate später - bin ich bei Geo Version "11". In der Findungsphase und bei gutem Hinhören beim Rahmenbauer, schließen sich alle Lücken die man vorher noch nicht beachtet hat [z.B. 1.) Kettenstrebenlänge, max. Reifenbreite mit Auswirkungen auf Kollissionspunkte von Kurbelarme, Kettenstreben - führt zurück zur Auslegung/Biegung der Kettenstreben, ... 2.) Steuerrohrhöhe + den Wunsch von geraden Rohren + Kollisionspunkte Unterrohr/Gabelbrücke etc. pp.]. z.T. Punkte an denen man zu Beginn verzweifelt und nach etlichen Tagen erst ein Arrangement findet.

Die komplette Geomtrie wurde anschließend in Bike-CAD übertragen und nochmal mit dem Rahmenbauer diskutiert. Unfassbar welche "Fehler" das Programm z.T. angibt. Es hat bei manchen Details ewig gedauert und war am Ende für mich nur mit Zeichnungsanalyse, Geodreieck und Formelsammlung möglich die Fehler auszumerzen, um zu wissen welchen Parameter angepasst werden müssen. Rückblickend betrachtet haben sich deshalb die ersten Entwürfe von Rattle, welche als Referenzvergleich herhielt, mehr als bewährt. Bei Bike-CAD sind wir nun in der 4te Version und der Stack ist noch immer falsch [je nachdem wie das Programm eingerichtet ist, nimmt es das Maß "Einbauänge Gabel" vom unteren Ende der Gabel und nicht von der Achsmitte]. Das wird noch in Kürze korrigiert und dann passt es. Hierbei möchte ich ggf. nochmal die Tretlagerhöhe final korrigieren.

Gewisse Grundkentnisse im Bereich Materialkunde/CAD kann ich aufweisen. Zumindestens bin ich nicht ganz Blind in diesem Bereich und es reicht die richtigen Fragen zu formulieren und zu verstehen wenn der Rahmenbauer bei machen Punkten bedenken anmeldet.

Deshalb ist meine Meinung
: Selbst eine Geo zu definieren, nur anhand theoretischer Geovergleiche ggf. auf Basis 1-2 gefahrener Räder macht überhaupt keinen Sinn. Davon kann ich definitiv nur abraten. Dann lieber vom Rahmenbauer einen Vorschlag ausarbeiten lassen, prüfen und ggf. minimal eingreifen!
 
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... UNFASSBAR!!!*


*den Roman hat scheinbar wirklich jemand durchgelesen :D
 

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Alles sehr interessant, irgendwann will ich mir genau so ein Rahmen bauen lassen. Ich werde mich aber auch eher auf den Rahmenbauer verlassen müssen. Man sollte da nur klar definieren, was man haben will und den richtigen Rahmenbauer finden. Gibt es denn eine verständliche Auflistung, welche Geometrien das Fahrverhalten wie beeinflussen?
 
Heute das BB-Bracket-Shell: Paragon BB0024: Titanium Threaded, 1.625" OD x 73.5 mm (Gr. 9 - 3/2.5 titanium).



Ich habe mich hier bewusst für die stärkere 1,625 Zoll Variante entschieden. Das Teil ist der Realität sehr, sehr massiv! Wenn ich es mir nun betrachte, hätte es die schlankere Variante hinsichtlich der Festigkeit/Stabilität definitiv auch getan. Der größere Außendurchmesser ermöglicht es, dass das Unterrohr perfekt ansetzt. Zudem bin ich um die bessere Abstützung von außenliegenden Lagerschalen dankbar. Die max. 40 Gramm mehr nehme ich dafür gerne in Kauf.
 
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Konsequent waere da aber ein t47 innenlager gewesen keine aussenliegenden lager zukunftssicher und optisch dezenter
 
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