Rubin
Das wird das letzte Projekt, wirklich...
Ich habe vor Allem an den Aufbauthreads von @Shivar großen Gefallen gefunden, und dachte mir, mit meinem ersten "richtigen" Klassikbike schreibe ich sowas auch mal. Vllt. findet ja jemand Gefallen dran, auch wenn es sicherlich nicht die Originalität und/oder Katalogtreue der meisten Räder hier erreichen wird.
Das bin ich mit ca. zehn Jahren auf meinem ersten richtigen Mountainbike. Es ist ein Trek 7000 ZX von 1995, das mal für meine Oma gekauft wurde, dann aber zehn Jahre ungenutzt im Keller stand, bis meine Beine lang genug waren, es mit maximal versenkter Sattelstütze zu fahren. Zusammen mit meinem radbegeisterten Vater habe ich es mit SID-blauer HS 33, schwarzen Coda-Laufrädern und ein paar anderen Teilen modifiziert und so ist es als erstes Vater-Sohn-Projekt ans Herz gewachsen.
Wie unschwer an der Sattelhöhe mit später 13 Jahren zu erkennen ist, wurde ich irgendwann zu groß dafür. Und in diesem Jahr, 2010, wurde es dann aus dem Keller geklaut. Rotz und Wasser geheult, der Verlust tat weh. Immerhin hat die Versicherung den Neupreis von 1349 DM erstattet, und so kam ich dann zu Cannondale, aus denen der Rest des Fuhrparks aktuell besteht.
Über die Jahre schwirrte immer wieder der Gedanke durch den Kopf, das Rad in passender Rahmengröße erneut zu kaufen, da es mir neben dem emotionalen Faktor vor allem die grün-lila verlaufende Metalliclackierung extrem angetan hatte. Ebay und Kleinanzeigen gaben gelegentlich etwas her, meist aber völlig ramponiert oder mit Federgabel ab Werk.
Vor anderthalb Wochen war es dann soweit:
Der ursprüngliche Verkäufer war tatsächlich der Erstbesitzer, und hatte bis auf Sattel und Griffe alles im Katalogzustand behalten, wie ich es damals von meiner Oma überlassen bekam. Natürlich erzeugte das einen gewissen emotionalen Effekt und wäre auch so erhaltenswert gewesen, aber einige Teile waren mir schon damals ein Dorn im Auge, und insgesamt hatte ich mehr damit vor. Vor allem die Variante ohne rostiges RockShox-Eisenschwein in der Front und filigrane Auslegung ohne Rohrabstraktionen sollten als Weight-Weenie gewisses Potenzial bieten.
Natürlich schwirrten schon vor dem Kauf und erst recht auf der Fahrt dahin Gedanken zur Teileauswahl durch den Kopf. Diese wird aller Voraussicht nach aus der jahrgangsgetreuen 900er XTR, leichtem KCNC-Scandium, ein bisschen Tune, meinen Lieblingsflaschenhaltern von Minoura, Tange Seiki, den originalen Felgen meines damaligen Rads und sogar ein bisschen Chris King bestehen. Auch User und Aluminium-Chefkoch Mad-Line wird wohl wieder vorsichtig kontaktiert. Die HS 33 kommt nicht wieder ran, sie war zwar schön anzusehen (auch wenn das blau nicht passt), damals mein Lieblingsteil am Rad und bremst super, ist aber für dieses Projekt und absolutes Sonntagsrad schlichtweg zu schwer.
Der Lack generell ist dem Alter entsprechend noch gut erhalten, vor allem neuralgische Stellen wie Ober-, Unter- und Steuerrohr haben erfreulich wenig Kratzer. Allerdings ist der Hinterbau inkl. Kettenstreben völlig zerbumst, großflächig ist der Klarlack abgeplatzt und es sieht aus wie ein Auto, das zu lange in salziger Meeresluft stand. Wie dieses Schadensbild zustande kam, ist mir völlig unklar.
Die Gabel ist nicht tief, aber großflächig zerkratzt, und an einer Stelle sind ca. 2 cm Farbe abgeplatzt. Da diese aus Stahl ist, wird sie vllt. neu gepulvert. Das sind wohl die ersten Anlaufstellen unter professioneller Zuhilfenahme, denn arg versauen möchte ich an dem Rad nichts. Mit der Beschaffung der weiteren Teile wird wohl größtenteils gewartet, bis diese Baustellen mindestens kostenmäßig geklärt sind.
Die Exceltabelle steht aber schon, und zugegebenermaßen haben mich Rahmen mit 1988 Gramm und Gabel mit 890 Gramm etwas "schockiert". Anders rum hab ich nur mein 2001er F3000SL als Maßstab, und laut meinem Vater seien das für Mitte der 90er völlig akzeptable Werte.
Hier die Links zu den Updates weiter unten/hinten im Thread:
21. März: Cockpit, Flaschenhalter und Überlegungen zum Farbkonzept
4. April: Naben, Antrieb und eine altbekannte Sitzgelegenheit
20. April: Garagenfund statt Neulackierung und voreiliges Probestecken
24. April: Endlich passt der Steuersatz, so schön kann es (fast fertig) aussehen
25. April: Optimierung einer fragwürdigen Leitungsführung ab Werk
15. Mai: Eine Prise Frankreich, neumodische Pedale und ein Tretlager-Highlight
28. Mai: Endlich gibt's die Kurbel, aber passt das?
29. Mai: Passt, der verschiebbaren Lagerwelle sei Dank!
16. Juni: Fertig! Begehrte Naben in Originalfelgen, und ein durchwachsener Fahreindruck...
Das bin ich mit ca. zehn Jahren auf meinem ersten richtigen Mountainbike. Es ist ein Trek 7000 ZX von 1995, das mal für meine Oma gekauft wurde, dann aber zehn Jahre ungenutzt im Keller stand, bis meine Beine lang genug waren, es mit maximal versenkter Sattelstütze zu fahren. Zusammen mit meinem radbegeisterten Vater habe ich es mit SID-blauer HS 33, schwarzen Coda-Laufrädern und ein paar anderen Teilen modifiziert und so ist es als erstes Vater-Sohn-Projekt ans Herz gewachsen.
Wie unschwer an der Sattelhöhe mit später 13 Jahren zu erkennen ist, wurde ich irgendwann zu groß dafür. Und in diesem Jahr, 2010, wurde es dann aus dem Keller geklaut. Rotz und Wasser geheult, der Verlust tat weh. Immerhin hat die Versicherung den Neupreis von 1349 DM erstattet, und so kam ich dann zu Cannondale, aus denen der Rest des Fuhrparks aktuell besteht.
Über die Jahre schwirrte immer wieder der Gedanke durch den Kopf, das Rad in passender Rahmengröße erneut zu kaufen, da es mir neben dem emotionalen Faktor vor allem die grün-lila verlaufende Metalliclackierung extrem angetan hatte. Ebay und Kleinanzeigen gaben gelegentlich etwas her, meist aber völlig ramponiert oder mit Federgabel ab Werk.
Vor anderthalb Wochen war es dann soweit:
Größe, Gabel und Zustand schienen zu stimmen, und bei Kleinanzeigen inseriert für 50€, 600 km von Berlin entfernt. Also eine halbe Stunde nach Inserierung angerufen, aber da war es bereits an den ersten verkauft. Verdammt! Wer weiß, ob so eine (günstige) Gelegenheit je wieder kommt (wir kennen bestimmt alle diese Gedanken im Bezug auf Fahrräder und Teile).
Die nächste Woche habe ich also ca. fünf Mal am Tag das Modell gegoogelt, Kleinanzeigen, Ebay, Craigslist, Shpock, Facebook und dergleichen durchforstet, aber dieses eine ging mir nicht aus dem Kopf. Also habe ich die Verkäuferin kontaktiert, die Situation erläutert und drum gebeten, den ersten Käufer zu fragen, ob er es nicht an mich weiter veräußern würde. Dort kam erstmal keine Antwort.
Stunden später gab es auf einmal das 1996er Modell (komplett lila-matt) für 40€ VB auf Kleinanzeigen. Also Freitag abend den Verkäufer angeschrieben, mit dem Plan, die ansonsten baugleichen Rahmen und Gabel für viel Geld neu zu lackieren (Pulvern fiel wegen der geklebten Rohre weg), und entsprechende Decals anfertigen zu lassen. Wäre nicht ganz das Wahre, da Farben und der Verlauf schwer zu treffen sind, aber immerhin etwas, und bei einem Rahmenset für 40€ ist reichlich Spielgeld übrig.
Samstag Morgen haben wir uns direkt auf den Weg gemacht, denn passenderweise hatten wir am anderen Ende der Republik noch ein weiteres Fahrrad abzuholen. Schon auf der Autobahn, meldete sich die ursprüngliche Verkäuferin des grün-lilanen mit der Handynummer des ersten Käufers. Dieser wäre bereit, es abzugeben, da es ihm auf das genaue Modell nicht ankam und er lediglich einen fahrbaren Untersatz in der Nähe gesucht hat. Allerdings bräuchte er was anderes im Tausch, um mobil zu bleiben. Also haben wir nach Übernachtung im Süden, wo ein Rad für meinen Mitfahrer stand, am nächsten Morgen 140 km weiter nördlich das '96er in lila-matt abgeholt, und zwei Stunden und 160 km später gegen das jetzige in grün-lila metallic getauscht.
Nun blieb nur noch die Rückfahrt, und nach einem Wochenende und 1500 km Fahrt ging es direkt an die Demontage und Bestandsaufnahme.
Die nächste Woche habe ich also ca. fünf Mal am Tag das Modell gegoogelt, Kleinanzeigen, Ebay, Craigslist, Shpock, Facebook und dergleichen durchforstet, aber dieses eine ging mir nicht aus dem Kopf. Also habe ich die Verkäuferin kontaktiert, die Situation erläutert und drum gebeten, den ersten Käufer zu fragen, ob er es nicht an mich weiter veräußern würde. Dort kam erstmal keine Antwort.
Stunden später gab es auf einmal das 1996er Modell (komplett lila-matt) für 40€ VB auf Kleinanzeigen. Also Freitag abend den Verkäufer angeschrieben, mit dem Plan, die ansonsten baugleichen Rahmen und Gabel für viel Geld neu zu lackieren (Pulvern fiel wegen der geklebten Rohre weg), und entsprechende Decals anfertigen zu lassen. Wäre nicht ganz das Wahre, da Farben und der Verlauf schwer zu treffen sind, aber immerhin etwas, und bei einem Rahmenset für 40€ ist reichlich Spielgeld übrig.
Samstag Morgen haben wir uns direkt auf den Weg gemacht, denn passenderweise hatten wir am anderen Ende der Republik noch ein weiteres Fahrrad abzuholen. Schon auf der Autobahn, meldete sich die ursprüngliche Verkäuferin des grün-lilanen mit der Handynummer des ersten Käufers. Dieser wäre bereit, es abzugeben, da es ihm auf das genaue Modell nicht ankam und er lediglich einen fahrbaren Untersatz in der Nähe gesucht hat. Allerdings bräuchte er was anderes im Tausch, um mobil zu bleiben. Also haben wir nach Übernachtung im Süden, wo ein Rad für meinen Mitfahrer stand, am nächsten Morgen 140 km weiter nördlich das '96er in lila-matt abgeholt, und zwei Stunden und 160 km später gegen das jetzige in grün-lila metallic getauscht.
Nun blieb nur noch die Rückfahrt, und nach einem Wochenende und 1500 km Fahrt ging es direkt an die Demontage und Bestandsaufnahme.
Der ursprüngliche Verkäufer war tatsächlich der Erstbesitzer, und hatte bis auf Sattel und Griffe alles im Katalogzustand behalten, wie ich es damals von meiner Oma überlassen bekam. Natürlich erzeugte das einen gewissen emotionalen Effekt und wäre auch so erhaltenswert gewesen, aber einige Teile waren mir schon damals ein Dorn im Auge, und insgesamt hatte ich mehr damit vor. Vor allem die Variante ohne rostiges RockShox-Eisenschwein in der Front und filigrane Auslegung ohne Rohrabstraktionen sollten als Weight-Weenie gewisses Potenzial bieten.
Natürlich schwirrten schon vor dem Kauf und erst recht auf der Fahrt dahin Gedanken zur Teileauswahl durch den Kopf. Diese wird aller Voraussicht nach aus der jahrgangsgetreuen 900er XTR, leichtem KCNC-Scandium, ein bisschen Tune, meinen Lieblingsflaschenhaltern von Minoura, Tange Seiki, den originalen Felgen meines damaligen Rads und sogar ein bisschen Chris King bestehen. Auch User und Aluminium-Chefkoch Mad-Line wird wohl wieder vorsichtig kontaktiert. Die HS 33 kommt nicht wieder ran, sie war zwar schön anzusehen (auch wenn das blau nicht passt), damals mein Lieblingsteil am Rad und bremst super, ist aber für dieses Projekt und absolutes Sonntagsrad schlichtweg zu schwer.
Der Lack generell ist dem Alter entsprechend noch gut erhalten, vor allem neuralgische Stellen wie Ober-, Unter- und Steuerrohr haben erfreulich wenig Kratzer. Allerdings ist der Hinterbau inkl. Kettenstreben völlig zerbumst, großflächig ist der Klarlack abgeplatzt und es sieht aus wie ein Auto, das zu lange in salziger Meeresluft stand. Wie dieses Schadensbild zustande kam, ist mir völlig unklar.
Die Gabel ist nicht tief, aber großflächig zerkratzt, und an einer Stelle sind ca. 2 cm Farbe abgeplatzt. Da diese aus Stahl ist, wird sie vllt. neu gepulvert. Das sind wohl die ersten Anlaufstellen unter professioneller Zuhilfenahme, denn arg versauen möchte ich an dem Rad nichts. Mit der Beschaffung der weiteren Teile wird wohl größtenteils gewartet, bis diese Baustellen mindestens kostenmäßig geklärt sind.
Die Exceltabelle steht aber schon, und zugegebenermaßen haben mich Rahmen mit 1988 Gramm und Gabel mit 890 Gramm etwas "schockiert". Anders rum hab ich nur mein 2001er F3000SL als Maßstab, und laut meinem Vater seien das für Mitte der 90er völlig akzeptable Werte.
Hier die Links zu den Updates weiter unten/hinten im Thread:
21. März: Cockpit, Flaschenhalter und Überlegungen zum Farbkonzept
4. April: Naben, Antrieb und eine altbekannte Sitzgelegenheit
20. April: Garagenfund statt Neulackierung und voreiliges Probestecken
24. April: Endlich passt der Steuersatz, so schön kann es (fast fertig) aussehen
25. April: Optimierung einer fragwürdigen Leitungsführung ab Werk
15. Mai: Eine Prise Frankreich, neumodische Pedale und ein Tretlager-Highlight
28. Mai: Endlich gibt's die Kurbel, aber passt das?
29. Mai: Passt, der verschiebbaren Lagerwelle sei Dank!
16. Juni: Fertig! Begehrte Naben in Originalfelgen, und ein durchwachsener Fahreindruck...
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