Spannend wie hier alle immer gleich von "Hobby-$irgendwas" ausgehen. Sowohl psychologisches, juristisches als auch erzieherisches ist _Teil_ meiner Profession. Ich bin hier aber nicht auf der Arbeit, sondern unterhalte mich im Internet mit mir unbekannten Menschen. Aber egal wie man es macht, man macht es falsch. Hätte ich hier mit Fachbegriffen um mich geworfen, wäre ich der Angeber der sich profilieren will. Wenn ich Paragraphen zur Begründung heranziehe, bin ich Hobby-Jurist. Wenn ich den Leuten einen Spiegel vor die Nase setze bin ich der Hobby-Psychologe. Das Schema ist mal wieder klar: Dumpfe emotionale Behauptungen/Forderungen in den Raum werfen, ohne dabei auch nur ein stückweit über den Tellerrand zu schauen. Selbstverständlich haben alle was falsch gemacht, und selbstverständlich ist man schlauer, als die Eltern und der Richter zusammen.
Emotionalerweise sehe ich mich gerade genötigt, mich doch noch über die Kommentare bezüglich der Erziehung auszulassen:
Ich habe, wie oben erwähnt, absolutes Verständnis für die Einschätzung bezüglich des/der Opfer in solchen Situationen. Ich sehe es bis dahin auch absolut genauso wie ihr, dass es lebensgefährlich ist und es keine Relativierung der potenziellen Gefahr geben kann. Jedoch ist es eine Frechheit sich hier aufgrund von einem billig zusammengeschusterten Onlinetext, dem ich nicht mal die Bezeichnung "Artikel" zugestehen würde, über die Erziehungsmethoden der Eltern auszulassen. Es ist unter aller Sau hier Vorwürfe zu machen, ohne auch nur den Hauch einer Ahnung zu haben, wie die Erziehung aussieht bzw. aussah. Das einzige bezüglich der Erziehung, was aus dem Text herauszulesen ist, ist der wirklich positive Teil: die Kids haben nicht nur im Nachhinein verstanden, was sie falsch gemacht haben, sie zeigten sogar Reue mit ihrem Brief an das Opfer. Das ist nun wirklich kein Zeugnis für eine schlechte Erziehung. Manch einer scheint zu vergessen, dass es sich hier um 7 Jährige Kinder handelt, die auf einem _Pfad_ Räuber- und Gendarm gespielt haben. Und das die Eltern von sich aus zur Polizei gegangen sind, um das ganze aufzuklären.
Es ist traurig, dass man Erwachsene Menschen mit Nachdruck darauf hinweisen muss, dass es sich hierbei um Kinder handelt, denen sowohl Erfahrung als auch Reife fehlt hier bis zum besagten Unfall mit zu denken.
Es geht mit Nichten darum alles zu relativieren. Es geht einfach nur darum, immer alle Beteiligten mit zu bedenken. Wer jemanden Schuld zuweisen will, darf dabei nicht nur Opfer betrachten - und dabei ist es egal ob ein Erwachsener oder ein Kind eine Falle baut. Es kommt nicht nur auf die Verletzung und das Risiko an, sondern immer auch auf die Intention, geistige Reife, etc..
Wenngleich ich so einiges an deutscher Gesetzgebung zu bemängeln habe, gibt es ein paar Dinge, die ich wirklich als seeeehr seeehr gut Empfinde. Dazu gehören die Schuldunfähigkeit von Kindern genauso wie Unschuldsvermutung und das unser Strafrecht sich nicht an den Opfern, sondern an den Taten orientiert.