Absichtliche Fallen für Biker

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Drahtseilfalle auf einem Wirtschaftsweg bei Freiburg

Nach der erst kürzlich erfolgten Fahndung, aufgrund von Mountainbike Fallen im Freiburger Stadtwald, ist ein weiterer Fall aufgetaucht. Ein Drahtseil wurde über über einen beliebten Wirtschaftsweg gespannt. Die Polizei ermittelt.

Der SWR berichtet in "Zur Sache Baden-Württemberg" und zeigt auch vergangene Fälle die gegen Mountainbiker gerichtet waren.

https://swrmediathek.de/player.htm?show=cbad7fa0-6a85-11e8-9c74-005056a12b4c

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Bei euch wird zumindest ermittelt.
Im Fall Kühbach habe ich das Gefühl, das niemanden Interessiert, wer die Fallen aufgestellt hat.
Es wurde vor Gericht "nur" ausdiskutiert, ob man auf einen Rückeweg Radfahren darf oder nicht.
Das hat der Herr Baron einer Brauerei, Gott sei Dank, verloren.
Nach einem Wilderer würde man eher fahnden.
 
1. ist das kein Tötungsversuch. Selbiger setzt die ABSICHT, also die GEPLANTE Tötung voraus. So wenig in dem Artikel auch steht, dennoch kann man hier wohl guten Gewissens davon reden, dass da jemand einfach nur ein Arsch ist/war, der die Folgen seines Handelns viel zu gering eingeschätzt hat. Und nicht jemand, dessen Plan es war einem anderen Menschen das Leben zu nehmen.

2. Solche Urteile halten niemanden von seinem Handeln ab. Jemand der so etwas tut, hat entweder die wirkliche Absicht andere zu verletzen - und solch eine Absicht ist niederträchtig genug um nicht von Strafaussichten abgehalten zu werden.
Oder, wie eigentlich nahezu immer der Fall: Die Person hat eine wirre (emotionsgeladene) Idee und ist nicht reflektiert genug um die tatsächlichen Folgen abzuschätzen zu können.
In beiden Fällen schrecken Urteile von anderen Leuten nicht ab. Wie auch? Sowas ist ja nicht gerade Thema in der Mainstream-Presse. Solche Urteile kriegt doch eh kaum einer mit. Und selbst wenn, dann denken die Leute eh, dass sie niemals erwischt werden.

Ja, ihr habt absolut recht, es sind lebensgefährliche Eingriffe die da stattfinden. Und es ist absolut nachvollziehbar, dass hier emotional reagiert wird. Hierbei aber immer wieder von Tötunsabsichten oder gar von Mordabsichten zu sprechen, hilft niemanden weiter. Rechtlich sind diese Definitionen sehr weit Weg von der Realität.
Vor Allem verhindert solch ein emotionaler Blickwinkel, dass ein Dialog entstehen kann.

Das einzige was wirklich hilft: Aufklärung und ein Miteinander. Alles andere mag zwar in den Köpfen mancher nach einer Lösung aussehen, scheitert aber massiv an der Realität. Es geht nicht um ein "Friede, Freude, Eierkuchen wir sind alle Blumenkinder" sondern darum etwas zu verändern und nicht den Ist-Zustand nur zu betrauern.

just my 2 cent
 
Einen Sturz Einzukalkulieren und eine Tötung zu planen sind bei dir auf dem selben Level? Spannendes Rechtsverständnis.
 
Einen Sturz Einzukalkulieren und eine Tötung zu planen sind bei dir auf dem selben Level? Spannendes Rechtsverständnis.
Es heisst 'entsprechend' eingeplanter Sturz.
Und ja: wer als Erwachsener den Zusammenhang in seiner Tat nicht sieht, gehört mMn in eine geschlossene Anstalt. Da ist das bissl Bewährung ein Freifahrtschein für Selbstjustiz.
 
Eieiei.. "Freifahrtschein für Selbstjustiz" es wird immer wirrer.

Ich bin ja bei dir, dass die Strafe zu milde ist. Die Tat rechtfertigt auch in meinen Augen eine höhere Strafe. Aber nicht, weil das irgendwelche vermeintliche Abschreckungswirkung hätte, sondern weil es an der Stelle verdient gewesen wäre.
Und ja, ich sehe es auch so, dass ein Erwachsener Mensch an der Stelle weit aus reflektierter seine Handlung einschätzen können muss.

Nichtsdestotrotz ist eine TötungsABSICHT einfach ein vollkommen anderes Level/Thema. Und es ist eben absolut kontraproduktiv bei so was immer gleich mit der Tötungs-/Mord-Keule zu schwingen, statt sich für einen Dialog zu öffnen.

Nach deiner Logik verfolgt auch jeder Autofahrer eine TötungsABSICHT, wenn er es etwas eilig hat und im Straßenverkehr an der einen oder anderen Ampel bei Gelb nicht anhält. Oder mal 1km/h zu schnell fährt. Denn selbiger bewegt eine potentiell tödliche Maschine im öffentlichen Raum und das auch noch abseits von Rechtsvorschriften. Rechtsvorschriften, auf die sich alle anderen im Straßenverkehr berufen und auf die sie vertrauen wollen.
Und die Person nimmt ja in kauf, dass sie andere ummäht, wenn nicht bei Gelb angehalten wird oder 1km/h zu schnell gefahren wird.
Spannend wirds dann in Spielstraßen, wo der Tacho die max. Geschwindigkeit nicht mal anzeigen kann.
 
Wenn Du den Strassenverkehr als Vergleich schon strapazieren musst, würde ich die Drahtspannerei mit Steine von Autobahnbrücken werfen gleich sehen. Sicherlich dann für Dich auch ohne Tötungsabsich!t?

Und ja, Strafen sind abschreckend.
Beispiel? Beispiel: in A keine Rettungsgasse bilden z.B. kostet € 2.200,- Bußgeld. Halterhaftung! Dort funktioniert die Rettungsgasse seit Jahren perfekt. Interessanterweise auch bei Fahrzeugen mit deutschem Kennzeichen!
Wie es bei unseren € 200,- aussieht, weisst vermutlich eh selbst.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
»Er muss jetzt schon damit leben, dass ihm sowohl der Jagdschein als auch die Waffenbesitzkarte entzogen wurden. Jagen war sein großes Hobby.«

yess! geilomat. :daumen: langsam tut sich was an der front. :)
 
Das ist Österreich:
15.000 Euro für Besitzstandsstörung, wenn ein Radfahrer auf einer nicht vom Eigentümer freigegebenen Forststraße fährt, aber nur 2.000 (und sechs Monate auf Bewährung - also nix), wenn man als Jäger tödliche Fallen für Radfahrer (und Motorradfahrer) stellt.

Laut Anklage spannte der Jäger in einem Wald in Neukirchen an der Enknach ein vier Meter langes, dünnes Drahtseil in einer Höhe von 1,65 Meter zwischen zwei Bäumen.

http://www.dailymail.co.uk/news/art...trail-bike-boy-17-killed-trip-wire-track.html
etwas mehr "Glück" (nur ein paar Beispiele):
https://www.manchestereveningnews.c...cyclist-decapitated-wire-tied-across-11616082
https://www.mirror.co.uk/news/uk-news/little-girl-bike-nearly-decapitated-4081354
http://www.dailymail.co.uk/news/art...lined-wire-trap-train-station-near-Perth.html

Irgendwie könnte man auch ohne Absicht auf ein Tötungsdelikt kommen.
Die hiesige Staatsanwaltschaft unterstellt dabei sogar Absicht:
https://www.br.de/nachrichten/oberp...er-wegen-versuchten-mordes-angeklagt-100.html
und nicht nur in Bayern:
https://www.wr.de/staedte/meschede-...yDropdownTop=none&displayDropdownBottom=block

Das Landgericht Nürnberg ist aber auch ohne Tötungsdelikt auf ein anderes Strafmaß als die Kollegen in Österreich gekommen:
https://www.infranken.de/regional/n...urteilt-taeter-zu-haftstrafe;art88523,3077180
und auch andernorts kommt man nicht so billig weg wie bei unseren Nachbarn:
https://nationalpost.com/news/canad...-hurt-b-c-woman-guilty-of-bike-trail-sabotage

Dem jeweiligen Betroffenen kann es dann egal sein, ob der Täter beabsichtigte ihn mit der Drahtfalle zu köpfen, die Kehle durchzuschneiden oder das Genick zu brechen (und sei es dann "nur" beim anschließenden Sturz).
Den u. U. ein Leben lang (nicht nur optisch) gezeichneten Überlebenden eines solchen Anschlags wird eine Verurteilung alleine wohl auch ihr Leben nicht wieder in Ordnung bringen, aber wenn schon einmal der seltene Fall eingetreten ist, dass man einen Täter ermitteln konnte, diesen dann nicht entsprechend zur Rechenschaft zu ziehen, ist doch auch ein Hohn für alle ungesühnten Opfer solcher Anschläge. ... und sowohl Opfer als auch Anschläge könnten bei solch einem milden Urteil durchaus noch mehr werden.
 
Nichtsdestotrotz ist eine TötungsABSICHT einfach ein vollkommen anderes Level/Thema. Und es ist eben absolut kontraproduktiv bei so was immer gleich mit der Tötungs-/Mord-Keule zu schwingen, statt sich für einen Dialog zu öffnen.
Wenn man ein Drahtseil in genau dieser Höhe spannt, dann MUSS man eigentlich schon eine Tötungsabsicht unterstellen. Alles andere ist doch völlig abwegig!

Nach deiner Logik verfolgt auch jeder Autofahrer eine TötungsABSICHT, wenn er es etwas eilig hat und im Straßenverkehr an der einen oder anderen Ampel bei Gelb nicht anhält. Oder mal 1km/h zu schnell fährt. Denn selbiger bewegt eine potentiell tödliche Maschine im öffentlichen Raum und das auch noch abseits von Rechtsvorschriften. Rechtsvorschriften, auf die sich alle anderen im Straßenverkehr berufen und auf die sie vertrauen wollen.
Und die Person nimmt ja in kauf, dass sie andere ummäht, wenn nicht bei Gelb angehalten wird oder 1km/h zu schnell gefahren wird.
Spannend wirds dann in Spielstraßen, wo der Tacho die max. Geschwindigkeit nicht mal anzeigen kann.
Das ist jetzt aber schon ziemlich hahnebüchen! Einen quasi unsichtbaren Draht genau in Kopfhöhe zu spannen entspricht doch eher dem bewußt in eine Menschenmenge gelenkten Auto!
 
@Robert-Ammersee Ja, Steinewerfen an Autobahnbrücken ist vermutlich in den aller aller meisten Fällen auch ohne Tötungsabsicht.

Zu den Ländervergleichen: Frag doch mal die ganzen Autofahrer in Österreich, welche eine Rettungsgasse einhalten, ob sie sich dem 1200 Euro Bußgeld bewusst sind. Ich zweifle stark daran, dass die Mehrheit von dieser Bußgeldhöhe weiß. Und selbst wenn sie davon wissen, ist das für die wenigsten ein Hinderungsgrund. Menschliches Verhalten ist weit aus komplexer als so eine simple Aufrechnung von hoher Strafe als Abschreckung. Frag doch mal wie viele Menschen in Österreich, trotz hoher Bußgelder, mit dem MTB durch Wälder streifen, wo sie laut Gesetz nichts zu suchen haben. Wo bleibt da die Abschreckung?

Und nebenbei bemerkt: aus einer Korrelation wird noch lange keine Kausalität.
Beispiel: In US-Gefängnissen sitzen überproportional viele schwarze Männer, sind schwarze Männer deswegen pauschal krimineller als alle anderen?

Wir drehen uns im Kreis. Du möchtest unbedingt emotional Argumentieren, dann mach das und bleib in deiner Blase.

@Sun on Tour
Die Klageerhebungen bzw. Ermittlungen in Richtung Mord finde ich spannend. Ist ja tatsächlich nicht das erste mal. Mir ist bisher aber kein Urteil bekannt, wo auch entsprechend entschieden wurde.

Wie gesagt, ich finde die Strafe ist definitiv zu milde ausgefallen. Zumal das da in Österreich ja auf Bewährung ist.

@TTT das ist eben genau das, wovon ich spreche. Es wird pauschal von einer Tötungsabsicht gesprochen. Und das ist, in meinen Augen, realitätsfern.
 
Frag doch mal wie viele Menschen in Österreich, trotz hoher Bußgelder, mit dem MTB durch Wälder streifen, wo sie laut Gesetz nichts zu suchen haben. Wo bleibt da die Abschreckung?
Bei mir wirkt sie! Ich meide Österreich genau aus diesem Grund!
@TTT das ist eben genau das, wovon ich spreche. Es wird pauschal von einer Tötungsabsicht gesprochen. Und das ist, in meinen Augen, realitätsfern.
Ich halte deine Version für realitätsfern! Einen Draht genau in dieser Höhe zu spannen macht nicht nur mehr Mühe, als ihn tiefer zu spannen (es bedarf also einer gewissen Überlegung, ihn so hoch zu spannen) und daraus ergibt sich, dass man damit etwas bezweckt! Einen Radfahrer vom Rad holen kann man mit einem niedriger gespannten Draht. Das wäre schon eine heimtückische Falle, die den Tod oder zumindest schwere Verletzungen zur Folge haben kann. Aber ein mühsam in diese Höhe gebrachter Draht kann nur diese eine Absicht haben: Einen Menschen schwer zu verletzen oder zu töten. Das widerspricht ja nicht dem Gedanken, dass dies aus dem Effekt heraus gemacht wurde. Aber die Tötungsabsicht ist deutlich erkennbar!
 
Aber die Tötungsabsicht ist deutlich erkennbar!
Das sehe ich eben anders.
Übrigens auch die gesamte Rechtsprechung im deutschsprachigen Raum. Aber hey, was wissen die schon. Und wer brauch schon so was unnötiges wie Unschuldsvermutung? Das macht Rechtsprechung einfach nur ineffektiv.

Wir können an der Stelle abbrechen. Ihr werdet eure Meinung nicht ändern und ich werde meine nicht ändern.
Ich bleibe dabei, dass eine TötungsABSICHT ein vollkommen anderes Kaliber ist. Und ich bin auch VERDAMMT froh darüber in einem Land zu leben, in dem Gesetze diesbezüglich stark ausdifferenzieren.
 
Das sehe ich eben anders.
Übrigens auch die gesamte Rechtsprechung im deutschsprachigen Raum. ...
Google mal. Es gibt Beispiele, in denen z.B. Raser wegen Mord/vorsätzlicher Tötung verurteilt wurden -so weit zu Deiner verquarzten Rechtsauffassung.

Und Du bist Lehrer, oder!?
 
google mal. es gibt beispiele, in denen z.b. grafiti-künstler wegen vandalismus... ach wem mach ich was vor, der versuch dir aufzuzeigen, dass du nichtmehr beim thema bist und dir sonstwas aus den fingern saugst, wird eh nicht klappen.

Die frage stellst du mir nicht zum ersten mal.
 
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