Hi, auch ich werde euch meinen Rockwood 4 Verlauf schildern. Vielleicht sind ein paar interessante Infos für euch dabei. Ich selber bin 25 Jahre alt und treibe relativ viel Sport.
Am Sonntag, den 9.9.2012, hatte ich einen Mtb-Unfall, bei dem ich mit dem Kopf und der rechten Schulter den Baum mitgenommen habe. In der Notfallaufnahme wurde dann mit 10 kg Gewichten Tossy 3, bei 2 cm schlüsselbeinhochstand, sowie die Zerreißung aller Bänder festgestellt. Empfehlung Arzt1 (Chirurg) konservativ behandeln, da eine OP nur eine Kosmetische OP sei. Donnerstag dann zu Arzt2 (Schulterspezialist, Chirurg). Empfehlung Konservativ und Selbstheilungskräfte aktivieren. Am Freitag dann zu Arzt3 (Schulterspezialist, Chirurg). Aussage Konservativ empfohlen, falls gewollt Hakenplatte.
Am Wochenende dann weiter recherchiert. In Google gibt es auch mehrere Dissertationen zum kontroversen Thema Tossy 3 OP/Konservativ. Mein Ergebnis ist, dass man individuell entscheiden muss und beide Methoden zu ähnlichen Ergebnissen führen. Es gibt einfach bei Tossy 3 keine aussagekräftige Studie, welche einem die Entscheidung abnimmt. Weiterhin macht man eine OP wenn der Patient noch jung ist (so ca >35 Jahre) Überkopfarbeiten machen muss oder sehr sportaktiv ist. Vor- und Nachteile gibt es bei allen OP-Methoden. Kann immer noch keine herausragende empfehlen. Bis zu diesem Punkt wollte ich Konservativ probieren.
Am Dienstag der folgenden Woche in eine Sportklinik zu Arzt4 (Schulterspezialist, Chirurg). Aussage, dass es Rockwood 4 ist. Ebenfalls starke horizontale Instabilität. Eventuell jetzt erst wegen Abschwellung feststellbar. Aussage OP mit Tight Rope. Donnerstag Arzt5 (Schulterspezialist, Chirurg). Aussage Rockwood 4 und OP mit 2 PDS Kordeln.
Beim letzten Arzt sind bei mir mehrere Sachen zusammen gekommen, die zu meiner OP-Entscheidung bei ihm geführt haben. Er hat sich sehr lange Zeit genommen und alles ohne dass ich etwas gesagt habe selbst erneut festgestellt. Er war aus dem Bauchgefühl sehr vertrauenserweckend und ich hatte sofort das Gefühl, dass ich mich von ihm operieren lassen würde. Er macht hauptsächlich Schulter OPs und hat das PDS-Kordel Verfahren schon unzählige Male bei Tossy 3+ durchgeführt. Er hat mir schnellstmöglich einen OP-Termin angeboten. Zuletzt hat mir die Vorstellung von nur einer OP und keinem verbleibendem Material gefallen.
Am Montag den 24.9 wurde ich dann 15 Tage nach dem Unfall operiert mit zwei PDS Kordeln, sowie dem Nähen der Bänder. Nachteil ist wohl, dass das ACG durch die Kordeln nicht so fest wie z.B. bei einer Hakenplatte fixiert ist.
Der Arm wurde nach der OP im Gilchristverband ruhiggestellt und ich soll 2 X Woche in die Physio gehen und die ersten 4 Wochen max auf 60° steigern. Jetzt bin ich in der 5 Woche und die Physio wird je nach Schmerzen auf 90° gesteigert. Ab der 6 Woche hab ich Bewegungsfreigabe. Ab der 8 Belastungsaufnahme. Habe am Tag wenn der Arm länger im Sitzen oder Stehen im Gilchrist ist leichte Schmerzen, aber eher muskulär. Ansonsten ACG Gelenk Bereich empfindlich. Im liegen gar keine Schmerzen. Bei der Physio bin ich so bei 70 °.
Meine Fragen:
1. Wie heilen die Bänder und das ACG am besten?
2. Was passiert im Schlüsselbein / Schulterdach Bereich, damit das wieder stabil wird? (verknöchern?)
3. Sollte man jede Erschütterung vermeiden wie im Auto mitfahren, Laufen etc. und sich neben der 2 X Woche Physio am besten die ganze Zeit ins Bett legen oder reicht der Gilchrist für die Ruhigstellung aus?
4. Was habt ihr das ruhiggestellt, damit das am besten ausheilt? Was habt ihr alles gemacht?
5. Wollte nächste Woche wieder zur Uni gehen, dafür muss ich aber Mo-Mi sowie Freitag jeweils 1 h zur Uni hin-und zurück mit dem Zug fahren und sitze dann jeweils 7 h in dem Kurs. Ist das schon möglich oder leichtsinnig in der 6 Woche?
Vielen Dank für eure Antworten
Gruss Jiji