AC Gelenksprengung Tossy 3

Das war nicht als beleidigend gegen dich gemeint sondern Bezog sich auf deine Aussage die mir viel zu lapidar und pauschalisierend ist. Jeder Eingriff birgt Risiken. Bei mir ist beispielsweise die Kapsel nach der minimal-invasiven OP geschrumpft und ich arbeite seit einem knappen Jahr an meiner Genesung (und das täglich). Deshalb sollte sich jeder mit seinem Verletzungsbild deduziert auseinandersetzen und eine eigene Entscheidung treffen pro oder contra OP.
 
Und wenn Du eine OP mit Komplikationen gehabt hättest, würdest Du jedem dringend von einer OP abraten?

Sinnvoll ist es sicher, sich kompetenten, medizinischen Rat einzuholen und diesen dann kritisch zu hinterfragen, wofür man sich wiederum informieren muss. Letztendlich ist es eine individuelle Einzelfallentscheidung.
 
dass jede op ein risiko ist, ist unstrittig - aber ich würde die sehr guten möglichkeiten heutzutage trotzdem auf jeden fall nutzen

ich bin mir ziemlich sicher, dass die spätfolgen von konservativer behandlung bei kompletter durchtrennung des bandapparats völlig unterschätzt werden, da sie nicht erfasst werden

gesendet vom telefon
 
Wenn wir hier so heiß diskutieren ... Hat hier wer Einblick wie so eine Verletzung im Profi Bereich behandelt wird OP ja / nein ...Die sind ja angewiesen wieder schnell aufs Rad zu kommen ?
Ich denke viele hier sind Hobby Fahrer wie ich ?? Oder denke ich da falsch ?

Das eine volle ausheilung sinnvoll ist ist sicher das Ziel von jedem damit man denn Sport ohne Einschränkungen weiter machen kann ...
Auch wenn ich nicht der Fan von OPs bin hätte ich zu viel "Angst" so eine Verletzung konservativ zu behandeln....
Je nach dem wo man beim Arzt ist sagt der eine er macht lieber das mit der Platte der andere tight rope was jetzt besser ist ist Ansichtssache Ziel ist das man mit beiden Verfahren fit wird und wenn das klappt ist doch alles gut ..?

Gruß
 
Der Trend ist zwar, dass bei Rockwood 3 weniger operiert wird, das heißt aber natürlich nicht, dass man früher immer operiert hat. Bei meinen Recherchen fand ich eine follow up Studie, wo man Fälle betrachtet hat, wo die Verletzung ca 15 Jahre zurück lag. Ergebnis: kein signifikanter Unterschied abgesehen von der Optik.

Aber natürlich hinken diese Vergleiche immer, schon allein wegen der vielen verschiedenen OP Verfahren und deren Weiterentwicklung.

Die Annahme, dass Spätfolgen bei konservativer Behandlung "völlig unterschätzt werden" ist was den professionellen medizinischen Bereich angeht ziemlich sicher falsch. Es werden eben Vor- und Nachteile abgewogen.

Zum Thema Profisportler: Es hieß wohl früher: jung, sportlich aktiv, handwerklicher Beruf, insbesondere Über Kopf Arbeit seien Indikation für eine OP. Das ließ sich wohl nicht bestätigen und man rückt davon ab. Gibt wohl einen Fall eines US Profisportler (Baseball?) Bei dem Rockwood 3 erfolgreich konservativ behandelt wurde.
 
Bei meinen Recherchen fand ich eine follow up Studie, wo man Fälle betrachtet hat, wo die Verletzung ca 15 Jahre zurück lag. Ergebnis: kein signifikanter Unterschied abgesehen von der Optik.

das klingt interessant, da es völlig konträr zum stand bei mir ist. mir ist die optik egal, aber ich habe viele einschneidende einschränkungen, angefangen bei schmerzen bis hin zu knacken clavicula auf acromion bei beispielsweise kraulschwimmzügen

hast du ggf. die quelle oder einen hinweis auf den titel?

gesendet vom telefon
 
Leider habe ich recht wahllos gesucht. Meine das war eine deutsche Promotion, mehr weiß ich leider nicht mehr. Auf die schnelle habe ich das hier wieder gefunden:
https://www.online-oup.de/article/a...ffen/uebersichtsarbeiten/y/m/936?pageNumber=0
Dort wird diese Quelle genannt:
Beitzel K, Cote MP, Apostolakos J et al. Current concepts in the treatment of acromioclavicular joint dislocations. Arthroscopy 2013; 29: 387–397

Aber nutzt natürlich wenig, wenn es zwar in den meisten Fällen keinen Unterschied macht, im eigenen dann aber die falsche Wahl war.
 
ok

Die Annahme, dass Spätfolgen bei konservativer Behandlung "völlig unterschätzt werden" ist was den professionellen medizinischen Bereich angeht ziemlich sicher falsch. Es werden eben Vor- und Nachteile abgewogen.

laut dieser bei dem thema doch recht aktuellen meta-studie von 2007 gibt es kaum valide ergebnisse zu spätfolgen bei konservativer behandlung

und der autor schließt, dass die konservative behandlung bei grad III aufgrund begrenzten kenntnissen bzw. wenig belastbaren beweisen erfolgt:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmedhealth/PMH0025248/

Authors' conclusions
Based on limited and low-level evidence, non-operative treatment was considered superior to traditional operative treatment in the management of grade III AC separations.

gesendet vom telefon
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier noch was älteres mit 12 Jahre follow up:
http://www.boneandjoint.org.uk/content/jbjsbr/78-B/3/410.full.pdf

Aber die Aussage findet sich ja fast immer: kaum vergleichbar, zu wenige Daten...
Nichts genaues weiß man nicht. Unbefriedigend, aber damit muss man sich wohl abfinden.

Was ich interessant fand: die Veröffentlichungen betrachten meist Fallzahlen zwischen 30 und 50, teilweise auch für eine Klinik über mehrere Jahre. Auf meine Frage an den Assistenzarzt, ob das eine häufige OP sei meinte er, rund ein mal pro Woche. Werde da morgen noch mal nachfragen.
 
Hallo Allerseits,

möchte euch hier meine Erfahrungen mit AC- Gelenkssprengung schildern. Kurz zu meiner Person und wie alles passierte.

Zu dem Zeitpunkt des Unfalls war ich 23 Jahre alt (September 2010) und habe sehr viel Sport betrieben. Ich war Mitglied eines deutschen Kaderverbandes im Kampfsport daher waren mir Schulterverletzungen nicht unbekannt. Tossy 1 & 2 Verletzungen konnte ich mehrfach bei anderen beobachten.
Um meine Ausdauer zu trainieren bin ich viel Mtb gefahren und wie der Teufel so will habe ich mich auch dabei Verletzt.
Also am besagten Zeitpunkt, man kennt es.... "Ach noch eine letzte kleine Runde, bin zwar schon platt aber den Trail nehme ich noch mit" das Resultat war mit Vollgas über den Lenker, um dann mit der Schulter gegen den nächsten freien Baum der "HIER, DEN HAB ICH" schreit zu fliegen. An dieser Stelle muss ich dem Erfinder des Helms sagen, der Mann war ein Genie DANKE!
Direkt nach dem Unfall ins Krankenhaus, massiver Hochstand des Schlüsselbeins, Schulter war um mehre cm Tiefer, heben des Arms nicht möglich, kurzum Tossy 3 genauer Rockwood 5, zudem war ein Teil meines Brustmuskels angerissen.
Erste Meinung des Arztes, Hakenplatte, konservative behandlung wäre keine Option.
Da dies nicht meine erste Verletzung war und ich mir immer gerne weitere Meinungen einhole, bin ich erstmal ohne OP oder Termin gegangen.
Nach etwa zwei Wochen Recherche und verschiedenen Besuchen bei Spezialisten habe ich mich für das Tight Rope Verfahren entschieden.
Zu dem damaligen Zeitpunkt stand dieses Verfahren noch in der Versuchsphase, trotzdem wagte ich den Schritt. Aktive Laufbahn als Sportler, zwei OP´s sowie lange Ausfallzeiten und zudem die Ungewissheit ob es nach der Hackenplatte oder konservative überhaupt deutliche Besserung gibt waren für mich Gründe Tight Rop zu wählen.
OP verlief super, schmerzen gab es aber alles ertragbar. Habe direkt eine Woche nach der OP mit Physio angefangen. Anfangs zweimal die Woche, nachdem die Fäden raus waren, drei bis vier Mal die Woche. Habe einiges aus eigener Tasche gezahlt, da die von der KK bezahlten Leistungen meines Erachtens zu wenig waren um mich schnellstmöglich wieder fit zu bekommen. Ich kann jedem Empfehlen einen guten Physio aufzusuchen und eventuell noch ein paar Euro selbst zu investieren, das ist mit Sicherheit nicht die schlechteste Art sein Geld unters Volk zu bringen.

Mitte September 2010 ist es passiert, 90 Grad Abduktion des Arms Anfang Dezember 2010.
Komplette Streckung des Arms über Kopf mit leichtem Gewicht 1-2 kg Anfang Januar 2011 sowie Liegestütz auf den Knien.
Erste Liegestütze mit dem eigenem Körpergewicht sowie Joggen ende Januar 2011.
Handstand an der Wand 10 Sek. halten Anfang März 2011.
Komplette Wiederaufnahme des Kadersports Mai 2011 mit anschließender Sporteignungsprüfung für ein Sportstudium Juni 2011.

So und wie sieht es heute aus nach all den Jahren.
Ich habe ein Jahr später aufgrund meines Sportstudiums beim Kader aufgehört und habe im Studium meine Kindheitsliebe zum Gerätturnen entdeckt. Ich betreibe nun seid etwa 5 Jahren Turnen und fahre 1 bis 2 mal die Woche Mtb.
Ich bin bis jetzt sehr zufrieden mit der Entscheidung und würde es jederzeit wieder machen.
Natürlich braucht die Schulter besondere Aufmerksamkeit grade bei der Menge des Sports. Training der Rotatorenmanschette sowie kleinere Selbstmassagen mit einem Tennisball und vor allem Dehnen sind bei mir in jedem Training integriert.
Manchmal ist der kleine Ankerpunkt auf dem Schlüsselbein störend, besonders bei unergonomisch sitzenden Rucksäcken.
Wenn ich den arm Kreise ist ein deutliches Springen der Sehnen zu hören, was auf Dauer unangenehm ist.
Größere Probleme hatte ich seither keine, vor zwei Jahren habe ich mir ein Impingement Syndrom zugezogen aber ich würde sagen bei Übungen wie einarmiger Handstand und Kreuzhang an den Ringen ist das nicht verwunderlich. Etwas Ausgleichstraining und Ruhe haben das Problem nach ein paar Wochen behoben.
In anbetracht der Lebensqualität die ich hier durch gewonnen habe war die OP ein voller Erfolg. Ich konnte mein komplettes Sportstudium bestreiten was mir ohne den Eingriff niemals möglich gewesen wäre.

Hier mal Bilder 6 Jahre nach der OP. Etwa ein Jahr nach der Op ist das Schlüsselbein noch etwas nach oben gewandert, seither ist es so geblieben. MRT und Röntgenaufnahmen von 2016 zeigen keine Anzeichen von Arthrose oder übermäßiger Gelenk Abnutzung.

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Erst der vierte Tag nach der OP und der Gilchrist nervt schon extrem.
Die Schulter bzw. Narbe tut weniger weh, dafür nehmen die Verspannungen zu.
Mir kommt es vor, als solle ich den Gilchrist wirklich sehr lange tragen. OP war offen.
 

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Wäre dann auch im Club... Tossy3 / RW 5 und sehr derangiert mit großem Spalt, Bänder scheinen alle hin.
Morgen Gespräch mit Doc, bin ja prinzipiell totaler OP Gegner aber selbst befreundete Ärzte (die nix dran verdienen) haben beim Röntgenbild eher mit dem Kopf geschüttelt
 
Pics or it didn't happen ;)
Von einem 5er würden mich wirklich Bilder interessieren, Hubbel und Röntgen.
Schmerzt es sehr?
Such Dir einen guten Operateur und gute Besserung!
 
Hab noch keine Bilder. Schmerzen bei jeglicher Bewegung fürn Arsch. Beim Couchen geht es. Auf jeden Fall steht das Schlüsselbein amtlich nach oben und vorne. Am Gelenk steht auch was unmotiviert rum
 
Ist kein 5er (wäre nach unten) sondern 3-4, top ärztliche Beratung, muss operiert werden aufgrund der Abstände. Ob Schlaufe oder Platte machen sie vom Zustand der Knochen abhängig, das sehen wir morgen im CT. Mittwoch dann OP inkl Endoskopie des Gelenks
 
hallo,

ich möchte euch gerne meine geschichte von der aufnahme in den "tossy club" erzählen.
passiert ist mir das ganze am 11. märz bei einem snowboardrennen. beim vorletzten tor, das ziel vor augen, mit den gedanken schon das rennen abgehakt und wahrscheinlich nicht mehr ganz konzentriert, gabs auf der piste einen wechsel von hart auf weich (sonne im frühjahr) und ich habe klassisch verschnitten frontside und bin satt auf die schulter.
gleich gemerkt das was passiert ist, schlüsselbein war bereits tastbar dort wo es eigentlich nicht hin sollte.
die fahrt mit dem sessellift hoch, das restliche equipment holen am start, die fahrt mit der gondel runter und die fahrt ins krankenhaus waren alles andere als eine gemütliche geschichte.
man muss aber sagen das ich nach 25 jahren fussball, teils im halbprofibereich und generell eigentlich sportlich einiges an verletzungen mitgenommen habe und nicht unbedingt wehleidig bin.
dachte auch zuerst an ein gebrochenes schlüsselbein, da ich diese verletzung an dieser schulter schon mal hatte.
angekommen im nächstgelegen krankenhaus wurde ich geröntgt. diagnose war nix gebrochen aber halt bänder ab, schlüsselbeinhochstand und gleich op. tossy 3. der pfleger bog bereits mit seinem bett in die ambulanz für die aufnahme. ich war zwar "nüchtern" da nix gegessen bzw. getrunken um die zeit, hab dann aber als vorwand angegeben zuvor noch gegessen zu haben um erstmal zu flüchten.
termin wurde auf montag verschoben, um 08.00 antreten nüchtern und hakenplatte wird eingebaut.
mir kam das alles ein wenig komisch vor, nur durch ein röntgen so eine genaue diagnose und gleich den metzger spielen?
gilchrist ausgefasst und ab hier.
man muss fairerweise sagen das krankenhaus ist sehr klein.
2. meinung einholen also war angesagt. nach überlegungen und mal erste infos einholen im web dann am späten nachmittag ab in das nächste 60km grössere krankenhaus. umgeben von skigebieten gibts da eine eigene schulterambulanz mit durchaus ärzten die sich da ein wenig auskennen.
es wurde wiederum ein röntgen gemacht, diesesmal aber mit gewicht an der hand um den hochstand real zu sehen. ausserdem durfte ich mich mich meiner kleidung entledigen und der arzt hat mich abgetastet, bewegungen mit dem arm gemacht usw.
also mal grundlegend untersucht.
das schlüsselbein steht über eine schaftbreite über, also schon ein netter hochstand. allerdings war bei mir das klaviertastensyndrom nur minimal ausgeprägt. d.h. es federte nicht lose umher und irgendwo war doch nicht alles im arsch. diagnose war dann tossy 2.
ohne mri oder sonstiges gabs dann den heilplan mit schmerztabletten, schonung und gilchrist bis 05. april zur nächsten kontrolle.
da ich keine schmerzmittel nehme wenn es nicht unbedingt sein muss waren die ersten nächte nicht unbedingt lustig. bin zwar rückenschläfer aber der gilchrist war einfach unbequem dazu. habe dann den gilchrist so bearbeit mit der schere das ich den arm beim körper behalte, die andere schlaufengeschichte musste weg.
ging dann am montag auch wieder zur arbeit, verkauf, pc usw. ging schon irgendwie. es wurde von tag zu tag erträglicher, mein glück war natürlich auch das es der linke arm ist. hose zuknöpfen usw. ging gleich mal wieder.
am freitag bin ich dann zu meinem physio. wollte ihn mal drüberschauen lassen (ob konservativ doch die lösung ist) bzw. eventuell einen physioplan für eine schnelle genesung.
er hatte beim anschauen schon so einen grinser im gesicht, als er mir seinen hubbel auf der linken schulter zeigte wusste ich wieso. er hatte sich das ganze vor 16 jahren beim radfahren eingefangen. laut seiner aussage schlimmer als meine verletzung, hat das auch konservativ gelöst. er ist zu 95% wiederhergestellt und macht alles. überlange schwere überkopfarbeiten spürt er ab und dann noch. ok, damit kann man leben.
wir haben auch noch sofort angefangen mit leichten übungen, das theraband wurde mein bester freund, trainiere auch heute noch damit.
der gilchrist kam weg, am 5. april bei der kontrolle im krankenhaus waren die ärzte zuerst skeptisch/wütend, dann aber erstaunt.
nach 2 wochen war ich joggen, nach 5 wochen stand ich bereits in der halle am tennisplatz (aufwerfen mit der linken hand und beidhändige rückhand war nach 6 wochen gleich gut bzw. schlecht wie vorher), 40 liegestütze nach 8 wochen, 10 klimmzüge nach 9 wochen. jetzt ist das ganze dann 4 monate her und ich kann sagen ich bin zu 90 prozent wieder dort wo ich vorher war. die 10 prozent die fehlen weiss ich nicht ob das wieder wird, schwere sachen überkopf heben spüre ich, längeres draufliegen auf der couch auch. aber damit kann ich leben.
im grossen und ganzen bin ich im vergleich zu anderen hier glimplflich davon gekommen. mein heilungsverlauf war super. vielleicht auch weil ich für mich die richtigen entscheidungen getroffen habe und ich einen super physio habe. auch der eigene willen finde ich ist wichtig, wenn man nur das von der kasse bezahlte in anspruch nimmt ist man meiner meinung nach verloren bzw. dauert das alles viel länger.
wünsche euch alles gute, steckt den kopf nicht in den sand, tossy ist ein gemeiner kerl, aber wir sind gemeiner!

lg
 
so, wäre dann wieder zu hause. was ich gelernt habe
- Foren und Internet sind hilfreich, wenn man das reflektiert und mit Distanz aufnimmt
- um die richtigen Fragen zu stellen. Wenn man dem Arzt nicht vertraut, dass er die richtigen Antworten gibt zweite Meinung einholen
- jeder Fall ist anders! Je Rockwood desto schlimmer ist eben auch eine Pauschalisierung, eine Ableitung RW 5 immer OP und RW 3 nie ist irre führen
- einen (oder mehrere) gute Ärzte sind einfach wunderbar. Im Idealfall haben sie Erfahrungen mit allen möglichen Methoden
- die erste Nacht nach der OP kann nix... bei mir haben sie sich für Fortführung der lokalen Betäubung entschieden. Vom Schmerz her war das durchaus "angenehm"

OP war Mittwoch, hat ca 3h gedaurert (was sehr lange ist). Doch als Rockwood 5 klassifiziert inkl Fraktur Schulterdach. Bin Fr. aus dem KH entlassen worden.
Der Operateur hat aufgrund der Bilder (Röntgen und CT) sich noch nicht auf Hakenplatte oder Seilzug festlegen wollen (er kann beide). Da mein Schulterdach dummer Weise auch gebrochen aussah, hatte er vermutet, dass es nicht stabil genug für eine Platte ist und wollte die Entscheidung erst treffen, wenn offen ist. Fand ich gut.
Letzten Endes wurde es ein Dogbone mit Seilzug, um das Schlüsselbein wieder an Ort und Stelle zu überzeugen. Hier ist wohl ausgeprägte Schulter/Rückenmuskulatur nachteilig, da diese dämlicher Weise in die falsche Richtung zieht. Das Zuggefühl ist spürbar aber bisher auch halbwegs ignorierbar.
Umgekehrt ist gute bis sehr gute Muskulatur in der Phase danach hilfreich, beeinflusst wohl auch, ob Gilchrist oder anderer Verband. Ich habe gar keinen, was ein Segen ist. Ein paar Seiten vorher las ich, dass das nach Tightrope immer sein muss, scheint lt. meheren befragten Ärzten schlichtweg zu pauschalisisert. Wenn man eher nicht sehr gut im Oberkörper trainiert war, dann wohl etwas eher.
Ein Band ist knöchern abgerissen und kann jetzt durch durch Knochenbildung seinen Job machen. Bänderheilung dauert wohl etwas länger. Er hat auch eine Athroskopie mit gemacht, um das Gelenk und evtl. Probleme an der Bizepssehne usw auszuschließen. Da scheine ich Sonne gehabt zu haben.
Aufgrund der Kombi Bruch und Rockwood muss ich leider langamer regenieren (erstmal nur 30 Grad Schulterheben), soll aber direkt in die KG, nach 6 Monaten sollte alles beim Alten sein, Rad im Freien wird es hoffentlich im September wieder geben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hört sich von deinen Erzählungen her was die Ärzte drauf haben und wie die das ganze an gehen ziemlich gut an.
Ich hatte eigentlich nach der OP nie richtig schmerzen ( hab die Platte bekommen ) hatte aber auch zwei Tage eine Schmerzmittel Pumpe intravenös und danach 2 Wochen zu Hause Pillen Pillen Pillen

Meine OP war am 21.4.17 seit dem bin ich auch krank geschrieben war aber die letzten zwei Wochen 4std. Am Tag arbeiten , als Handwerker nicht früher möglich... Hab zwar die Möglichkeit als Meister auch mal im Büro zu sitzen und mir das schöne Geschäft raus zu suchen wollte aber alles langsam an gehen.

Heute morgen habe ich die Platte raus bekommen und habe so gut wie keine Schmerzen und das ohne Pillen.... Muss allerdings auch bei der Entfernung 2 Tage bleiben ...

Was mich noch interessiert hab ich bis jetzt wenig gelesen .... Die die sich für OP entschieden haben habt ihr eine Nerven Spritze bekommen ( ein Block )
Beteubt den ganzen Arm ....

Ansonsten an alle noch gute Besserung.

Gruß Sebi
 
Ich habe mich leider auch in den exklusiven T3-Club katapultiert.
Diagnose: Tossy 3 links (25.6.)
Op: Hakenplatte(Balser 4 Schrauben) (30.6.)
Entlassung KH: (3.7.)

Op verlief scheinbar ohne Komplikationen, nur habe ich mir in der anschließenden Schmerzmedikation eine Medikamentenallergie (wahrscheinlich Novalgin) eingefangen. Das war mit das Schlimmste, weil die das nicht in den Griff bekommen haben und somit mein KH-Aufenthalt noch verlängert wurde. (Gefühlt Wochen). Habe mich so mies gefühlt. Ausschlag am ganzen Körper, mit Schwellungen. Meine Ohren...omg. Dazu habe ich mir noch ne Schleimbeutelentzündung am betroffenen Ellebogen eingefangen. Alles "super"! ;)

Bei der Entlassung (ich war noch auf dem Hochpunkt der Allergie und wollte da nur raus) habe ich nicht wirklich viel Material bekommen, wie ich am besten weiter vorgehe.Außer die maximal 90°-Stellungen war da nix und sie meinten ich solle mich langsam da ranarbeiten, kann mein Gelenk aber in diesem Rahmen prinzipiel allerdings ohne Belastung nutzen.... Habe auch keine KG aufgeschrieben bekommen. Zu diesem Zeitpunkt(Tag 3 nach OP) war alles, außer Schonhaltung einfach nur anstrengend und unangenehm. So war schon minimalstes Schwingen beim Gehen unangenehm. (Hätte auch nichts anderes erwartet). Auf einmal wurde dies um einiges besser (Tag 6/7). Und seit heute (Tag 8) geht's wieder viel(?) schlechter. Jetzt ist die Schulter eigentlich 'dauerpräsent' auch bei nicht Belastung. Vorher hätte ich schon fast vergessen können, dass eine Platte drin ist. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Platte nicht mehr so gut sitzt wie vorher(!??!) Was ja eigentlich ein rein subjektives Gefühl sein muss, oder kann es vorkommen, dass sich die Platte verschiebt? Wohl eher unwahrscheinlich.
Ich denke mal, dass das jetzt der Dauerzustand bis zur ME(wahrscheinlich 6.9.) sein wird!?

Wie seid ihr denn die ersten zwei Wochen nach der Hakenplatten-OP angegangen? 'Gilchrist geschohnt' oder mehr oder weniger den Arm 'normal' genutzt? Habe erst am Montag einen Termin beim Physio.Das hätte ich mal früher in die Weg leiten sollen....

Was zieht ihr für Klamotten an? Schafft ihr es T-Shirts anzuziehen? (Habe das gestern mit einem ganz weiten TShirt geschafft, habe aber Angst, dass ich bei solchen Aktionen, besonders beim Ausziehen, irgendwas falsch belaste. Trage zurzeit deshalb auch vor allem Hemden....

Ich kann mir ehrlich gesagt gar nicht vorstellen, wie ich einige 90° Bewegungen auch nur ansatzweise hinbekommen soll. Ich habe da wirklich das Gefühl, dass ich mechanisch zurückgehalten werde?
Mal seh'n was der Physio sagt.

Kann man denn allgemein davon ausgehen, dass die Bänder 'safe' sind, solange die Platte drin ist? (Ich mein, dass ist ja der Sinn der ganzen Aktion, gell!?)

@Sebi186: Ich hatte keine "Nerven Spritze".
 
Ohkee :O

Ich habe lange Zeit weite T Shirts getragen da hat mir beim anziehen und ausziehen aber meine Freundin geholfen weil ich meinen Arm gar nicht bewegen wollte.
Bewegung war bei mir in den ersten Wochen nicht möglich in meinem Entlassungsbericht stand auch das ich erst nach 6 Wochen mit aktiver Bewegung anfangen darf ...davor war eh alles geschwollen und ich war einfach vorsichtig, was ich hier auch so gelesen habe war ich denk ich über vorsichtig.
Zur Entlassung habe ich so eine box mit 7 Tabletten am Tag bekommen für zwei Wochen image.jpeg
Deshalb hatte ich so gut wie keine Schmerzen aus das Gefühl das alles verspannt ist ... Ist aber denk ich normal wenn da so tief geschnitten wird und ein Fremdkörper in die Schulter kommt image.jpeg
Laut OP Bericht kein überstand des Schlüsselbeins.

Ich hab vom Krankenhaus schon ein KG Rezept mit 6 Einheiten mit bekommen so das ich gleich los legen kann ...
Damals war auch ein Tag nach der Op ein Pysio im Zimmer und hat meinen Arm etwas bewegt ...

Gute Besserung weiter hin
 

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@tomthetom
Hatte zwar keine Platte, aber die ersten zwei Wochen ganz klar Schonung. Anfangs hatte ich auch z.B. beim aufrichten bedenken und allem, was indirekt die operierten Schulter beeinflusst. Das wurde aber schnell besser.
Die Hakenplatte schützt nicht hundertprozentig die Bänder und auch die Platte selber kann sich lockern etc.!
Außerdem ist die Schonung auch für die weitere Wundheilung über die Bänder hinaus wichtig. Gleichzeitig darf das Schultergelenk aber nicht zu lange ohne Bewegung bleiben, daher kommt anfangs die rein passive Bewegung.

Zum Anziehen: weite T-Shirt und XXL kurzarm Hemden. Letztere gehen sehr leicht, T-Shirts ca. Eine Woche nur mit Hilfe und anfangs ungutem Gefühl beim Kopf stark neigen zum rein kommen.

Zum Bewegen / belasten des Armes habe ich viel meinen Physio gefragt, da ich meinte, ein eher übervorsichtiges Schema zu haben.
Er meinte unbedingt daran halten, auch wenn die Heilung gut läuft. Unbedingt vermeiden in der Reihenfolge:
Arm über Schulterhöhe heben
Belasten durch (schweres) heben
Allgemeine Belastung

Du solltest Dir vom Krankenhaus unbedingt das Behandlungs-schema besorgen. Das müssen die haben. Ich würde auch gleich den OP Bericht anfordern, der kann für die Nachbehandlung hilfreich sein. Außerdem einen nahen Arzt für die Überwachung der Wundheilung und zum Physio verschreiben.

Gute Besserung!
 
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