Du bringst hier verschiedene Sachen durcheinander und um dir wirklich helfen zu können, muss man erstmal wissen, was du machen willst.
Willst du:
a) ganz normale PC-Disketten von einen MS-DOS-PC oder Windows-PC mit FAT 16 Dateisystem lesen/schreiben
b) willst du Fremdformate wie Commodore Amiga, Apple Mac 68K Disketten lesen um sie zu archivieren, oder zu schreiben?
Ich frage, weil du als Zweites den Greasewaezle verlinkt hast. Der ist für a) eher ungeeignet, weil er Windows (oder Linux) nicht direkt das aus dem Rohdatenstrom dekodierte Dateisystem der Diskette zugänglich macht, sondern den direkten FM / MFM / GCR Flux-Datenstrom wie er vom Lesekopf im Laufwerk kommt. Bei Greaseweazle muss dann eine Software auf dem PC erst einmal diesen Datenstrom analysieren, die Kodierung (FM, MFM, GCR) erkennen, die Sektoren erkennen und dann erst kommt eine Funktion zum Einsatz, welche versucht, das darin enthaltene Dateisystem zu erkennen, das ist selbst auf modernen PCs relativ rechenintensiv. Diese Adapter sind für Classic-Computing sehr gut, um Disketten dieverser Heimcomputer usw. auszulesen/archivieren oder wenn man entsprechende Flux-Images hat, sie wieder auf Disk zu schreiben, und zwar mit Diskettenlaufwerken von 1,8 Zoll bis 8 Zoll. Du siehst, das Ding ist sehr speziell. (Ich hab so einen Greasewaezle und auch einen Kryroflux und habe damit schon 8-Zoll-Disks von Computern aus den 1970ern ausgelesen. Das ist recht langsam, mein Core2Duo-Notebook den ich dafür speziell mit entsprechender Software unter Windows 8.1 ausgestattet habe, knabbert auch schonmal 20 Minuten an so einer Diskette.)
Falls a) dann ist dein erster Link geeigneter, denn da ist schon ein Floppycontroller Chip drauf, der das MFM-Rohformat kodiert und dekodiert. (FM und GCR können diese Controller nicht.) Und wenn du ein relativ modernes Floppylaufwerk verwendest, braucht das auch keine 12V, sondern kommt alleine mit 5V klar. Aber dieser Adapter mit Flachbandkabel, extra Stromkabel usw. ist recht unhandlich. Er kostet ja auch schon 18 Euro. Für 25 Euro oder teils weniger gibt es auch schon fertige USB-3.5 Zoll Floppys, da brauchst du dir über die Spannungsversorgung keine Gedanken machen, hast kein Gefuddel mit Einzel-Laufwerk, Flachbandkabel, Adapter, sondern schon fix und fertig, einfach an USB anschließen und los gehts:
Aber bevor du gleich auf Bestellen klickst, lies erst noch die nachfolgenden Tipps:
Viele dieser neueren externen USB-Floppylaufwerke (also die die man da als Noname neu angeboten bekommt) können nur 1.44 MB High-Density-Disketten lesen, nicht aber mehr die älteren 720 kB Disketten! Also, in dem Fall besser nicht einfach irgendein externes USB-Floppy kaufen, sondern nur ganz bestimmte. Die findet man gelegentlich auf
eBay und wurden von IBM/Lenovo verkauft. So weit ich weiß, wurden die von Ye-Data für IBM und auch andere Hersteller produziert. In anderen Kreisen, in denen ich mich bewege (Classic Computing, ich habe Ataris, C-64, Amigas, PCs, CP/M-Systeme, ...) bevorzugt man da die IBM-Laufwerke, weil die immer gehen. Ich habe auch ein TEAC, das 720er kann, aber da liegen in der Szene nicht genug Erkenntnisse vor, dass TEAC immer 720 lesen kann, da eins zuz kaufen ist 50:50, geht, oder nicht.
Und dann noch ein Tipp zu 720er Disketten: Der Windows-Explorer kann nur noch 1.44 MB Disketten formatieren! Es gibt - ich glaube seit Vista - im Formatierungs-Dialog keine Möglichkeit mehr, auf 720er umzuschalten, und eine automatische Erkennung on SD oder HD Diskette gibt es da auch nicht mehr. Sprich der Explorer versucht auch eine 720er Diskette stur mit 1.44 MB zu formatieren und das schlägt fehl.
Unter Windows muss man 720er Disketten an der Eingabeaufforderung formatieren, der Befehl dazu ist:
format a: /n:9 /t:80
1.44er Disketten kannst du ganz normal über den Explorer formatieren, oder:
format a: /n:18 /t:80
Es gibt zwar auch den /f:720 Schalter, der funktioniert aber je nach Windows-Edition auch nicht.
Fertige externe 5.25 oder 8 Zoll Diskettenlaufwerke, die genauso einfach wie die 3.5er handhabar sind, gibt es nicht, und auch die Adapter wie in deinem ersten Link zu sehen, werden von denen nicht unterstützt - hier muss man tatsächlich einen Kyroflux oder Greasweazle mit ihrer komplexen Software einsetzen.
So, und jetzt die hilfreichen Links:
Neues USB-Floppy für 25 Euro, 1.44 MB geht, 720 kB eher ungewiss, nur für PC-Disketten geeignet. Atari ST geht mit gewissen Einschränkungen auch. Aber das will ich hier erstmal nicht auseinanderklabüstern.
https://www.amazon.de/dp/B00AU07SUA...lJ0HmZpxwv&sp_csd=d2lkZ2V0TmFtZT1zcF9kZXRhaWw
Oder für 18 Euro
https://www.amazon.de/dp/B08F1Y1DQ8...ycEj&sp_csd=d2lkZ2V0TmFtZT1zcF9kZXRhaWwy&th=1
720/1.44 MB fähige USB-Floppy-Laufwerke von IBM findest du hier:
https://www.ebay.de/sch/i.html?_nkw=ibm+usb+floppy&_sacat=0&_from=R40&_trksid=p2332490.m570.l1313
Aufpassen, das du da einen mit IBM-Logo vorne nimmst, sonst kann ich dir nix versprechen, wenns um 720er Disks gehen sollte.