Änderung des Betretungsrechts in Baden-Württemberg

Was hat die Bundestagswahl mit einem Landesthema zu tun?

Rückfragen mit Link auf die Petition erscheinen sinnvoll. :)

Konkret kann man dabei Bundestagskandidaten damit löchern, wie sie die 2m-Regel im Verhältnis zum Bundesrecht sehen, z.B. konform (warum?) oder eher abwegig. Im zweitgenannten Fall müßten die MdB in spe ja daran interessiert sein, daß das Bundesrecht nicht mehr vergewaltigt wird, sprich, daß die 2m-Regel verschwindet.
 
Hab vor ein paar Tagen mal bei meiner Gemeinde nachgefragt, wie es denn mit einer Sonderregelung für einen kaum frequentierten Weg gibt....

Heute habe ich folgende Antwort bekommen:

Der Gesetzgeber hat die 2-m -Regelung für Radfahrer als Komromiss in das Waldgesetz aufgenommen, um Konflikte zwischen Fußgängern und Radfahreren auf engen Fußwegen zu vermeiden.
Es finden zwar gerade intensive Diskussionen im Schwarzwald statt mit dem Ziel, einige Single-Trail-Strecken zu öffnen. Dies scheitert aber bisher an der Gegenwehr der Wanderverbände wie Schwarzwaldverein etc., die diese Wege schließlich auch unterhalten.
Der von Ihnen offenbar gemeinte Rundweg um die Halbinsel Schwaben, der intensiv von Spaziergängern und Joggern genutzt wird, ist geradezu ein Paradebeispiel für entstehende Konflikte, da er meist so eng ist, dass man nur schwerlich aneinander vorbeikommt.
Ich bitte daher um Verständnis, dass wir Ihnen für diesen sicherlich reizvollen Fußweg keine Ausnahmegenehmigung in Aussicht stellen können.
Also ich kenne dieses Weg gut und am Wochenende sind da wirklich ettliche Wanderer unterwegs.... unter der Woche möchte ich da nicht stürzen und mich ernsthaft verletzen wollen, denn da ist so gut wie keiner unterwegs.


Kann man das als Antwort darauf schreiben oder ist dies ehr unpassend:
erst einmal möchte ich mich bei Ihnen für Ihre Antwort bedanken.

Die Diskussion mit der Öffnung von Singel-Trails im Schwarzwald ist mir wohl bekannt, gelinde gesagt finde ich dies aber lächerlich.
Warum finde ich dies Lächerlich?
Ganz einfach, ich möchte nicht am Wochenende in einer Region die sehr stark von Touristen besucht wird radeln und zu weiteren Konflikten beitragen.
Ich möchte auch nicht erst mit dem PKW eine längere Anreise auf mich nehmen, was ja somit auch nur wieder am Wochenende möglich wäre und die Umwelt absolut unnötig belasten würde.

Ich bin schon länger als Jogger und als Radfahrer unterwegs und muss sagen, die meisten Konflikte die erleben musste, waren auf den breiten Forstwegen und nicht auf schmalen Trails.
Als Jogger wurde ich ebenso beschimpft, wie als MTBler und das Konfliktpotential ging nicht von mir aus, sondern von Wanderern, die meinten den gesamten Weg in beschlag zu nehmen. Rücksicht oder Achtung wurde mir keine entgegengebracht. Und ich kann Ihnen versichern, Ich halte mich an die Trail-Rules http://www.dimb.de/aktivitaeten/open-trails/trail-rules .
 
Zuletzt bearbeitet:
"Der Gesetzgeber hat die 2-m -Regelung für Radfahrer als Komromiss in das Waldgesetz aufgenommen, um Konflikte zwischen Fußgängern und Radfahreren auf engen Fußwegen zu vermeiden."

Die Antwort finde ich o.k., auch wenn ich eher versucht wäre nachzufragen, ob die ihre eigene Definition von Kompromiß haben:confused:
 
Der Kompromiss ist doch logisch....

Um den scheuen Wanderer nicht zu verschrecken dürfen Radler nicht auf schmalen Wegen fahren..... ist doch ein SUPER Kompromiss :lol::lol::lol::lol::spinner:
 
Man könnte auch nachfragen welche Konflikte es denn in der Vergangenheit gegeben habe. Und dass die starke Frequentierung ja vorzugsweise am Wochenende bei schönem Wetter zu beobachten sei, also an vergleichsweise wenigen Tagen und Stunden im Jahr und ob dies eine Sperrung für Biker zu jeder Tages- und Wochenzeit rechtfertigt.
 
Sind die Reiterinnen und Reiter (wie in Hessen) wieder mit an "Bord" ? Die trifft es ja mit der 3m-Regel noch härter.

Immer eins nach dem anderen ;) Wir finden es schon einmal sehr gut, dass ADFC, DIMB, BRV und WRSV gemeinsam die Petition unterstützen und eine gemeinsame Erklärung veröffentlichen werden (PK am Freitag auf der Eurobike). Worum es geht beschreibt der ADFC Ba-Wü heute auf seiner Homepage sehr schön:

Weg mit der 2-Meter-Regel in Baden-Württemberg!
27.08.13

Liebe Damen und Herren
In einem breiten Bündnis von der deutschen Initiative Mountainbike (DIMB), dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Baden-Württemberg, dem badischen und dem württembergischen Radsportverband wurde eine Resolution verfasst zur Abschaffung der 2-Meter-Regel in Baden-Württemberg. Gleichzeitig wurde dazu eine Petition gestartet um durch eine große Anzahl von Unterschriften der Resolution Nachdruck zu verleihen. Wir bitten Sie, die Petition unter dem folgenden Link zu unterzeichnen:
Wenn Sie Ihre Radtouren nicht entlang der ausgeschilderten Hauptrouten planen, sondern in einer Karte kleine Straßen und Wege durch interessante Täler suchen, dann ist es Ihnen sicher auch schon passiert: Der Weg im Wald, der zunächst breit war, wird immer schmaler, obwohl die Kartensignatur weiterhin gleich breit ist. Wer das Waldgesetzt kennt, wird sich fragen, darf ich jetzt weiter fahren oder muss ich wenden? Andere fahren möglicherweise ohne Kenntnis der Gesetzeslage dem Förster in die Arme und riskieren Ärger mit dem Gesetz, denn in Baden-Württemberg dürfen nur Waldwege, die breiter als 2 Meter sind mit dem Rad befahren werden.
Nach Meinung der Fahrradverbände Baden-Württembergs muss die fast 20 Jahre alte umstrittene Regelung, die es so starr nur noch in Baden-Württemberg gibt, endlich abgeschafft werden. Auch den Fahrradfahrern soll es gestattet sein, das gesamte Wegenetz in der Natur zu nutzen. Dabei liegt die Betonung auf Wege, es geht hier nicht um das Quer-durch-den-Wald-Fahren, sondern um die Nutzung bereits befestigter Wege. Nur mit einer Öffnung des Wegenetzes für Radfahrer kann das touristische Potential des Landes Baden-Württemberg gleichwertig genutzt werden.
Helfen Sie mit, dass das Radfahren in baden-württembergischen Wäldern wieder im gesamten Wegenetz möglich ist. Nur wer den Wald kennt wird ihn schützen. Vielen Dank für Ihre Zeit.

http://www.adfc-bw.de/lv-startseite...-mit-der-2-meter-regel-in-baden-wuerttemberg/
 
"Der Gesetzgeber hat die 2-m -Regelung für Radfahrer als Komromiss in das Waldgesetz aufgenommen, um Konflikte zwischen Fußgängern und Radfahreren auf engen Fußwegen zu vermeiden."

Die Antwort finde ich o.k., auch wenn ich eher versucht wäre nachzufragen, ob die ihre eigene Definition von Kompromiß haben:confused:

Ich halte die Antwort für falsch. Ich gehe eher davon aus, daß es sich um das Problem der Definition eines Konfliktes handelt. Denn tatsächlich geht es um unvermeidbare Konflikte. Konflikte auf schmalen Wegen sind aber vermeidbar, wenn die Beteiligten Rücksicht aufeinander nehmen (siehe auch die hessische Lösung). Die 2m-Regel schließt dies von vornherein aus und das halte ich (auch rechtlich) für danebengegriffen. Anders wäre es, wenn ein Fahrrad, das im öffentlichen Raum benutzt wird, keine Bremse hätte.
 
In Baden-Württemberg bekommt man aber anscheinend schon in der Schule etwas anderes gelehrt.
http://www.kultusportal-bw.de/,Lde/827384

Dort findet sich dann auch der pädagogisch wertvolle Satz:

Überall dort, wo Menschen aufeinander treffen und dort, wo Mensch und Natur aufeinander treffen, entstehen Konflikte.

Die sehen überall Konflikte.
Das zeugt von einem Menschen- und Weltbild...
 
Ich halte die Antwort für falsch.

Ich finde erst mal jede Antwort gut und ich finde es super, sich auch lokal zu engagieren. Die eigene Gemeinde, die lokale Presse, den örtlichen Wandererverein zu fragen, wo eigentlich das Problem ist.

Ich finde es wichtig, dass wir Biker (im Gegensatz zu den Politikern auf abgeordnetenwatch) nicht immer die gleichen Texte zitieren, sondern deutlich machen, dass viele einzelne Personen flächendeckend unzufrieden sind.

Da mag mal eine Formulierung im Detail nicht ganz auf Linie sein, aber das muss sie auch nicht.
 
Kompromiss laut Wikipedia:
"Ein Kompromiss ist die Lösung eines Konfliktes durch gegenseitige freiwillige Übereinkunft, unter beiderseitigem Verzicht auf Teile der jeweils gestellten Forderungen."

Wo ist der Verzicht der Wanderer? In meinen Augen ist das kein Kompromiss, aber die Biker werden kompromittiert. Das klingt zwar ähnlich, bedeutet aber laut Wikipedia etwas anderes: "die Bloßstellung einer Person anderen Personen gegenüber und die damit verbundene Demütigung bzw. Kränkung"

;)
 
Ich finde erst mal jede Antwort gut und ich finde es super, sich auch lokal zu engagieren. Die eigene Gemeinde, die lokale Presse, den örtlichen Wandererverein zu fragen, wo eigentlich das Problem ist.

Ich finde es wichtig, dass wir Biker (im Gegensatz zu den Politikern auf abgeordnetenwatch) nicht immer die gleichen Texte zitieren, sondern deutlich machen, dass viele einzelne Personen flächendeckend unzufrieden sind.

Da mag mal eine Formulierung im Detail nicht ganz auf Linie sein, aber das muss sie auch nicht.

Auch ich finde es
  • super, sich auch lokal zu engagieren und die eigene Gemeinde, die lokale Presse, den örtlichen Wandererverein zu fragen, wo eigentlich das Problem ist.
    .
  • wichtig, dass wir Biker (im Gegensatz zu vielen Politikern auf abgeordnetenwatch) nicht immer die gleichen Texte zitieren, sondern deutlich machen, dass viele einzelne Personen flächendeckend aus individuellen Gründen unzufrieden sind.
Für beides braucht man aber keine "2m-Regel". Ganz im Gegenteil kann die "2m-Regel" ortsspezifisch vernünftige Regelungen sogar blockieren.

Das alles ändert auch nichts daran, daß ich das Problem nicht in der Definition von "Kompromiß", sondern in der Definition von "Konflikt" sehe. Ads ändert auch daran nichts, daß man Konflikte zuerst vermeiden muß, wenn das gar nicht geht, muß man sie minimieren. Auf jeden Fall sind Konflikte nicht von vornherein vorprogrammiert.

Die "2m Regel" ist schon deshalb kein Kompromiß, weil sie, wie es in der Begründung der Petition nachzulesen ist, illegal ist. Ich gehe dvon aus, daß es müßig ist, Illegalitäten in die Diskussion, was ein Kompromiß ist oder sein könnte, mit ins Kalkül zu ziehen.
 
"Der Gesetzgeber hat die 2-m -Regelung für Radfahrer als Komromiss in das Waldgesetz aufgenommen, um Konflikte zwischen Fußgängern und Radfahreren auf engen Fußwegen zu vermeiden."
Ich halte die Antwort für falsch. ...

Richtig hätte es heißen müssen:

"Der Gesetzgeber hat die 2-Meter-Regel in das Waldgesetz aufgenommen um Radfahrer zu kompromitieren und die Konflikte zwischen Fußgängern und Radfahrern zu schüren."

Denn darauf läuft die 2-Meter-Regel raus.

Während man versucht das Verhältnis von Radfahrern und Fußgängern auf gemeinsam genutzten Wegen in den Städten, wo die Verkehrsdichte ein vielfaches größer ist, immer weiter zu verbessern, konterkarriert die 2-Meter-Regel auch diese Bemühungen, denn sie geht davon aus, dass eine konfliktfreie Begegnung von Radfahrern und Fußgängern kaum möglich sei. Demnach müsste aber in den Städten bereits "Mord und Totschlag" herrschen und die Unfälle zwischen Radfahrern und Fußgängern ins Unermessliche steigen.
 
:-) Ist ja alles richtig, mir ging es nur darum, eine tolle Initiative nicht einfach nur mit "falsch" abzukanzeln. Denn wir brauchen zusätzlich zu den zentralen Aktionen dringend auch lokale und individuelle Aktivitäten.

Jetzt aber wieder gerne zum eigentlichen Thema.

:-)
 
Unser aller Merkel'sche eröffnet doch heute die Eurobike und treibt sich dann noch 5 Stunden auf dem Gelände rum.
Wäre doch interessant, ob sie sich zu einer Aussage zum Thema 2m-Regelung in BaWü hinreissen lässt.
 
@zoryfl: Das ist doch auch nur Augenwischerei. Gesagt hat er genaugenommen nichts.
Die bestehende 2m Regelung stellt doch bereits eine Art Verdrängung dar.
Und er hält es auch für richtig, weiterhin "Vorgaben zu machen, die möglichst Konflikte vermeiden und daneben verstärkt interessante Mountainbike-Strecken auszuweisen".
Dass die Konflikte hauptsächlich aufgrund dieser Regel bestehen, will er nicht wissen.
Auch den haltlosen Punkt mit der höheren Rechtssicherheit führt er wieder an, direkt gefolgt vom Hinweis auf die "teils schwerwiegenden Unfälle". ;)
Merkste was? =)
 
@Mr.Miyagi: Ich sage ja auch gar nicht, dass sein Statement super toll ist. Rein von dem was er geschrieben hat, finde ich aber nach wie vor, hört es sich besser an als manch andere Antworten.
Ich denke nicht, dass wir hier mal noch Unterstützung in Form einer 100% unterstützenden Antwort bekommen und jemanden finden, der das Gesetz direkt kippen möchte.. zumindest nicht öffentlich und offiziell.
 
Ja, is schon klar was du meintest. ;)
Es ist die Standardantwort, einfach diesmal schöner verpackt.

Natürlich wird es niemanden mit einer 100% unterstützenden Antwort geben. So wie sich die letzten Kommentare der Herren und Damen Abgeordneten lesen, bekommen die ihren Text doch mehr oder weniger vorgegeben (Vermutung da wirklich immer dieselben Phrasen und Argumente auftauchen).
Unterstützung gibt es wohl erst, wenn es das Wahlprogramm bzw. die Parteisituation zulässt. Sieht man ja an dem Stimmungswandel, den die Grünen zu diesem Thema durchgemacht haben. Erst (als Opposition) gegen eine Einführung der 2m-Regelung und nun heißt es von derselben Partei: "Diese Regelung wurde 1995 einstimmig beschlossen...".
Was will man da schon erwarten?
 
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