Alkoholismus? Der Thread für Betroffene und Interessierte

Tatsächlich ist mir beim Lesen von diesem Thread aufgefallen, wie anstrengend es in der Vergangenheit war Alkohol ab zu lehnen. Nur ein Glas, komm wir stoßen an, etc bla bla
Für mich ist es Normalität geworden, gleichzeitig ist es subjektiv weniger geworden. Es scheint nicht mehr so zu sein wie es noch war.

Ich bin Raucher, hier ist es komischerweise genau umgedreht. Da waren früher die Leute entspannt, heute bist ja fast ein Massenmörder wenn dir im Biergarten eine anzündest.

Glaube für den TE und andere die das Thema betrifft, sollte der Thread ein positiver Zuspruch sein. Man sieht man ist nicht alleine was das Thema angeht. Es gibt viele die es geschafft haben und bis heute schaffen.
Da sind komplett unterschiedliche Charaktere dabei, von lustiger Spruch- bis Konfrontations-Weltmeister. Alle vereint dieses sonst nie öffentlich gemachte Thema.

Hoffe es kann für aktuell betroffene und darüber nachdenkende eine Hilfe sein. Wenn die Pappnasen das können, dann ich auch 😉
 
@Avocado
Kannst du z.b. für ein paar WOCHEN!!! aufhören zu trinken?
"Witzig!" Weil ich das tatsächlich aktuell nicht beantworten kann! In den letzten Jahren habe ich bis auf ganz seltene einzelne Tage wirklich je-den-Tag Bier getrunken. Meist mehr als weniger.

Zur aktuellen Situation: Mein letztes richtiges Bier habe ich Sonntag, 20.11. getrunken. Also bin ich jetzt bei 8 Tagen ohne Alkohol.
Ich trinke seit dem aber tatsächlich jeden Abend mehrere alkoholfreie Biere.

Es funktioniert
-für mich
-bis jetzt
ziemlich gut.



Ich hab wegen alkoholfreien Bieren nochmal nachgelesen. Man muss klar unterscheiden zwischen welchen, die als "alkoholfrei" ausgezeichnet werden und welche, bei denen ein 0,0% auf dem Etikett steht. Erstere dürfen bis zu 0,5% Alkohol enthalten. Bei letzteren ist bei Tests im Labor bei einigen gar kein Alkohol mehr nachweisbar gewesen. Aber auch hier gibt es einen Grenzwert >0,000%. Hab den aber gerade nicht im Kopf.



Mir wurde hier mehrfach geraten Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ihr habt Recht, das sollte ich. Leider bin ich jemand, der das ganz schlecht/gar nicht kann.

Ich werde einen Schritt nach dem anderen gehen und schauen, wie weit ich damit komme. Dieser Thread und das Eingeständnis waren für mich schon sehr große Schritte die ehrlich gesagt einiges an Anlauf und Überwindung nötig hatten. Der nächste Schritt ist erstmal das 0,0% Bier. Keine Ahnung, vielleicht reicht das bei mir aus?
Hilfe holen schließe ich definitiv nicht aus. Irgendwann. Vielleicht. Wenn ich merke, dass ich es nicht alleine schaffe. Wobei: Alleine bin ich ja nicht. Ich hab ja euch! Und natürlich auch im RL Personen die mich unterstützen und motivieren.
 
Mir wurde hier mehrfach geraten Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ihr habt Recht, das sollte ich. Leider bin ich jemand, der das ganz schlecht/gar nicht kann.
Das ist nachvollziehbar und sehr verständlich. Gerade dann wäre vielleicht eine Selbsthilfegruppe das beste. Alle dort haben ihre eigenen Erfahrungen mit Alkohol gemacht.
 
Ich bin Raucher, hier ist es komischerweise genau umgedreht. Da waren früher die Leute entspannt, heute bist ja fast ein Massenmörder wenn dir im Biergarten eine anzündest.
Stimmt ja auch. Stinkt halt wie die Sau. Mega unattraktiv.

Und mir als Ex Raucher wird übel wenn ich nur höre dass sich einer eine dreht, geschweige denn mich zuqualmt mit Zigarettenrauch. 🤢

Und ehrlich gesagt: es ist ganz geil dass ich jetzt Nichtraucher bin und gar kein Verlangen mehr hab.

Ich finde das ganz gut dass rauchen nicht mehr so gesellschaftsfähig ist. Das macht es Ex-Rauchern leichter und man ist auch erst weniger versucht damit anzufangen.
Wünschte mit dem Alkohol wäre es genau so.
 
Ich bin Raucher, hier ist es komischerweise genau umgedreht. Da waren früher die Leute entspannt, heute bist ja fast ein Massenmörder wenn dir im Biergarten eine anzündest.
Jemand der still in der Ecke sein Bier trinkt, stört auch (bis zu einem bestimmten Level) niemanden. Während Raucher ihr "Gift" auch auf die Umgebung verbreiten, ohne dass man sich als Nichtraucher dagegen wehren kann.
Diese Sichtweise verstehen Raucher aber selten, denn freies Rauchen wird oft als Persönlichkeitsrecht wahrgenommen. Dass man damit aber die Freiheit der anderen, bzw. deren Recht auf gesunde und saubere Luft beeinträchtigt, wird gerne vergessen

Aber damit genug zum Rauchen, das Thema hier ist ja ein anderes. Sorry für das offtopic.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Avocado
Den ersten Schritt hast du doch schon gemacht,du hast dir deine Sucht eingestanden. Mir ist da ein irgendwann und vielleicht zuviel. Das sollte heißen ja mache ich.
Hör auf uns und nimm Hilfe an. Selbsthilfegruppen gibt es fast überall. Wende dich Mal an die. Einmal die Woche.
@kordesh
Das was du hier liest ist nur ein Teil der Spitze des Eisberges. Auch die Anzahl derer die in Therapie sind sind nur ein winziger Teil.
Man weiß in Deutschland nicht wie viel Alkoholabhängig sind. Von anderen Drogen ganz zu schweigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir wurde hier mehrfach geraten Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ihr habt Recht, das sollte ich. Leider bin ich jemand, der das ganz schlecht/gar nicht kann.

Ist es da egal welche Art von Hilfe (Therapeut/Selbsthilfegruppe) es ist?

Weil man kann sich ja auch Hilfe holen zum hilfe holen. zB jemand der für einen die Nummern raussucht, der Leute abtelefoniert, der einen mit zur Gruppe begleitet beim ersten mal. Und wenn man erstmal da war, dann stellt man fest: das war jetzt ja gar nicht sooooo schlimm wie man es sich vorstellt. Oder man merkt "ja, war wirklich so scheiße wie sie das in den Filmen immer darfstellen" und geht dann nie mehr hin.

Weil nämlich die Sache ist die, soweit ich es richtig in Erinnerung habe: je öfter man rückfällig wird, desto niedriger ist die Chance dass man beim nächsten mal auch trocken bleibt. Mit jedem Rückfall steigt die Wahrscheinlich, dass man es wieder wird.
 
Jemand der still in der Ecke sein Bier trinkt, stört auch (bis zu einem bestimmten Level) niemanden. Während Raucher ihr Gift auch auf die Umgebung verbreiten, ohne dass man sich als Nichtraucher dagegen wehren kann.
Diese Sichtweise verstehen Raucher aber selten, denn freies Rauchen wird oft als Persönlichkeitsrecht wahrgenommen. Dass man damit aber die Freiheit der anderen, bzw. deren Recht auf gesunde und saubere Luft beeinträchtigt, wird gerne vergessen

Aber damit genug zum Rauchen, das Thema hier ist ja ein anderes. Sorry für das offtopic.
Edit im Sinne dieses Threads korrigiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Orby

Ich glaub, Du verwechselst hier was!

Du schreibst über stark betrunkene Menschen, die eine Gefahr für andere sind.

Hier gehts aber um Alkoholismis. Klar, Alkoholiker können sich auch dermaßen benehmen. Müssen sie aber nicht! Die meisten sind ungefährlich.

Ich fühle mich durch Deine Verallgemeinerung persönlich angegriffen!

Ich bin nie betrunken Auto gefahren! Ich bin betrunken nie aggressiv oder sexuell belästigend gewesen!

Mein Alkoholismus ist in erster Linie ein Problem für mich und nicht für andere.
 
Dass Du als Raucher sofort aggressiv reagierst, zeigt einfach auch das Unverständnis der Raucher von dem ich oben gesprochen habe.
"Dass du als Süchtiger..."
Weil das Problem haben nicht nur Raucher. "So schlimm war ich gestern gar nicht besoffen. Du bist auch manchmal besoffen". Ja, man findet immer wen der irgendwann mal schlimmer bekifft/besoffen etc war. Relativierung ist aber nicht Zielführend, aber klassisches Suchtiproblem.

Um das mal hier nicht zum Raucher Bashing werden zu lassen.
 
Ist es da egal welche Art von Hilfe (Therapeut/Selbsthilfegruppe) es ist?

Finde ich eine wichtige Frage. Als erstes wäre der Gang in eine Beratungsstelle ratsam. Informationen einholen, sich selber und seinem/ihrem Konsum auf den Grund gehen. Die Beratungsstellen haben neben Einzelgesprächen in der Regel angegliederte (moderierte) Gruppen. Im Laufe des Prozesses wird dann gemeinsam Entschieden, ob eine (Sucht-)Therapie notwendig ist und ob ambulant oder ggf. stationär. Danach gibt's Nachsorge und dann erst die Selbsthilfe. Jedenfalls wäre das der gängige Weg. Es gibt sicherlich andere.

In vielen Fällen ist der erste Schritt der schwerste. Nämlich Hilfe suchen und dann annehmen.
 
@Orby

Ich glaub, Du verwechselst hier was!

Du schreibst über stark betrunkene Menschen, die eine Gefahr für andere sind.

Hier gehts aber um Alkoholismis. Klar, Alkoholiker können sich auch dermaßen benehmen. Müssen sie aber nicht! Die meisten sind ungefährlich.

Ich fühle mich durch Deine Verallgemeinerung persönlich angegriffen!

Ich bin nie betrunken Auto gefahren! Ich bin betrunken nie aggressiv oder sexuell belästigend gewesen!

Mein Alkoholismus ist in erster Linie ein Problem für mich und nicht für andere.
Tatächlich gibt es diese Arten von übermäßigen Konsum aber auch. Es kann auch so enden und werden.

Ich habe dies sicherlich nicht gegen dich gerichtet, und werde dies gerne korrigieren und raus nehmen, da es sicherlich nicht meine Absicht ist dir Steine in den Weg zu legen.
Ich dachte dies wäre auch aus meinen bisherigen Post erkennbar.

Mir persönlich sagt nur diese militante Anfeindung gegen Raucher nicht zu.

Dass Du als Raucher sofort aggressiv reagierst, zeigt einfach auch das Unverständnis der Raucher von dem ich oben gesprochen habe.
Ich kann verstehen wenn andere Raucher nicht als angenehm empfinden. Aber Recht auf saubere und gesunde Luft? Sind es wirklich nur die Raucher die dafür verantwortlich sind?

Kannst du was zur sauberen und gesunden Luft beitragen?
 
Tatächlich gibt es diese Arten von übermäßigen Konsum aber auch. Es kann auch so enden und werden.

Ich habe dies sicherlich nicht gegen dich gerichtet, und werde dies gerne korrigieren und raus nehmen, da es sicherlich nicht meine Absicht ist dir Steine in den Weg zu legen.
Ich dachte dies wäre auch aus meinen bisherigen Post erkennbar.

Mir persönlich sagt nur diese militante Anfeindung gegen Raucher nicht zu.


Ich kann verstehen wenn andere Raucher nicht als angenehm empfinden. Aber Recht auf saubere und gesunde Luft? Sind es wirklich nur die Raucher die dafür verantwortlich sind?

Kannst du was zur sauberen und gesunden Luft beitragen?
Klar kann ich was beitragen, ich habe ja auch nie behauptet ohne Fehler zu sein.
Aber etwas mehr Einsicht, dass sich andere durch Rauch belästigt fühlen können, kann auch Dir nicht schaden.
Statt es persönlich zu nehmen, kannst Du ja mal sachlich drüber nachdenken.
So wie ich Deine wiederholten Anspielungen auf Retouren etc. auch ignoriere.

Und nun soll's das von meiner Seite gewesen sein, bevor wir uns noch länger in einer Whataboutism Schleife drehen.

Also zurück zum Thema
 
Klar kann ich was beitragen, ich habe ja auch nie behauptet ohne Fehler zu sein.
Aber etwas mehr Einsicht, dass sich andere durch Rauch belästigt fühlen können, kann auch Dir nicht schaden.
Statt es persönlich zu nehmen, kannst Du ja mal sachlich drüber nachdenken.
Im Sinne dieses Thread Toleranz gegenüber anderen Meinungen.
 
Aber etwas mehr Einsicht, dass sich andere durch Rauch belästigt fühlen können,
Da ist aber weitaus mehr als bloß Belästigung im Spiel.
Meine Tante hat zeit ihres Lebens nie geraucht, war aber mit einem sehr starken Raucher verheiratet.

- Ergebnis: beide hatten Krebs. Und das ist sicher kein Zufall, jedenfalls haben sie beide ansonsten nicht ungesund gelebt und ihr Zuhause lag in einem ruhigen Wohngebiet mit viel Grün drumherum weitab der nächsten Hauptverkehrsstraße.

Mit Alkoholkonsum ist das daher überhaupt nicht gleichzusetzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gutes Stichwort.
@Avocado : Falls Scham oder ähnliches ein Hinderungsgrund sein könnten: Dort sitzen oft Abstinente, die das ein oder andere Problem besser verstehen und im Zweifelsfall auch nicht um den heißen Brei herum reden.

Der erste Schritt ist immer der schwerste, erstmal über die Kuppe rollt es bergab wie von selbst - um Mal die Radmetapher zu benutzen ☝️
 
Um das mal hier nicht zum Raucher Bashing werden zu lassen.
=>
Da ist aber weitaus mehr als bloß Belästigung im Spiel.
...
- Ergebnis: beide hatten Krebs. Und das ist sicher kein Zufall, jedenfalls haben sie beide ansonsten nicht ungesund gelebt und ihr Zuhause lag in einem ruhigen Wohngebiet mit viel Grün drumherum weitab der nächsten Hauptverkehrsstraße.

Mit Alkoholkonsum ist das daher überhaupt nicht gleichzusetzen.
Es macht auch gar keinen Sinn. Alle Süchte führen in Dramen.
  • Raucher gefährden viele Menschen durch Passivrauchen über die Zeit
  • Alkoholiker gefährden durch Alkohol im Straßenverkehr und häußliche Gewalt
  • Hartdrogenabhängige gefährden durch Beschaffungskriminalität etc.

Das trifft nicht auf jeden zu, kann aber für jeden so enden.
 
Mit Alkoholkonsum ist das daher überhaupt nicht gleichzusetzen.
Das sehe ich genau andersherum.
Vorab sei erwähmt, daß ich außer vielleicht drei halbe Gläser Schampus pro Jahr in meinem ganzen Leben noch nie mehr getrunken habe, mir schmeckt es einfach nicht, jedoch im nahen Umfeld Alkoholkranke viele Jahre erleben durfte.
Die Ohnmacht, unendliches Mitgefühl und zerstörerisches Mißtrauen, Delirium, Notarzt, Krankenhaus, Kur uvm. Nicht umsonst gibt es das Wort "Coalkoholiker".
Der Alkoholiker reißt irgendwann sein Umfeld mit in den Abgrund, mal ganz hart formuliert.

@Avocado : es ist sehr großartig von Dir sich hier mitzuteilen, ein anfänglicher Schritt. Und wenn Du es von Dir aus möchtest, such Dir Hilfe, z.B. bei den anonymen Selbsthilfegruppen, wenn Du Scham hast erst einmal Deinen Namen zu nennen oder Angst hast Jemand erfährt davon.
Erliege nicht dem Trugbild alles selbst im Griff zu haben.
Ein befreundeter Arzt (früherer Chef der Psychosomatrie im ES KH) sagte:
"Ein Alkoholiker, der die Hilfe verweigert, muß erst in der Gosse liegen, um Hilfe anzunehmen".
Ich fand den Satz damals schrecklich, mußte aber erkennen, daß er leider wahr ist.
 
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Es macht auch gar keinen Sinn. Alle Süchte führen in Dramen.
  • Raucher gefährden viele Menschen durch Passivrauchen über die Zeit
  • Alkoholiker gefährden durch Alkohol im Straßenverkehr und häußliche Gewalt
  • Hartdrogenabhängige gefährden durch Beschaffungskriminalität etc.

Das trifft nicht auf jeden zu, kann aber für jeden so enden.
Und, zur Zeit mal wieder ganz aktuell, schwarz weiß denkende Meinungshardliner vergiften die Gesellschaft
 
Klasse Thread!
Danke den bisherigen Postern für den gebührenden Respekt beim Posten!
Nicht zuletzt dieser bewegt mich dazu, mich einzureihen.
Seit 2010 trockener Alkoholiker, durchaus mit Rückfällen.
Wichtig ist, diese zu akzeptieren, man ist kein Übermensch,
Sucht is ätzend... noch wichtiger ist es, es wieder sein zu lassen!
Für mich war der Schlüssel das Biken, aber einfach ist es nie.
Seitdem ich in die Pfalz gezogen bin, ist es noch schwerer, hier gehört Wein einfach zum Kulturgut... das Erklären, warum man jetzt die Spaßbremse ist, gehört zum Alltag.
Ich bin einfach ein so viel besserer Mensch ohne Alkohol, das hilft mir oft!

Wer noch Fragen hat, kann sich immer gerne an mich wenden... anderen helfen kann ich super! :lol:

Und fürs Visuelle, zwischen den beiden Pics liegen 38 Kilo und 8 Monate...

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